Die Brasilianische Guave ist eine exotische Pflanze mit süß-aromatischen Früchten. Wer mag, kann sie sogar bei uns anbauen. Erfahren Sie hier, wie es klappt.

Die Brasilianische Guave (Acca sellowiana), auch als Feijoa oder Ananas-Guave bekannt, ist eine exotische Fruchtpflanze, die immer beliebter wird. Kein Wunder, denn die Früchte, die nach einer Mischung aus Ananas und Erdbeere schmecken, bieten ein wahres Geschmackserlebnis. Neben dem köstlichen Geschmack überzeugt die Pflanze aber auch mit ihrer ansprechenden Optik und einem robusten Wuchs.

Herkunft

Die Brasilianische Guave stammt ursprünglich aus Südamerika, genauer gesagt aus den Regionen Südbrasiliens, Paraguays, Uruguays und Nordargentiniens. Dort wächst sie in Höhenlagen bis zu 1.000 Metern und ist an gemäßigte Klimabedingungen angepasst. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie nach Europa und in andere Teile der Welt gebracht. Heute findet man sie auch in Kalifornien, Neuseeland, Südeuropa und Südafrika.

Aussehen und Wuchs

Bei der Brasilianischen Guave handelt es sich um einen immergrünen Strauch oder auch kleinen Baum mit einer Wuchshöhe von 2 bis 5 Metern und einer Breite von etwa 2 bis 3 Metern. Die Blätter sind oval, dunkelgrün und auf der Unterseite silbrig behaart, was dieser Guave ein exotisches Erscheinungsbild verleiht.

Besonders auffällig sind jedoch nicht die Blätter, sondern die Blüten. Sie bestehen aus fünf weiß-rosafarbenen Kronblättern mit roten Staubgefäßen und gelben Köpfchen (Antheren), die von Mai bis Juli erscheinen. Durch diesen Kontrast sind die Blüten sehr auffällig und vor allem dekorativ. Doch sie machen nicht nur optisch etwas her. Die Blütenblätter sind sogar essbar. Vom Geschmack her sollen Sie einer Mischung aus Erdbeere und Ananas ähneln.

Ein weiteres Highlight der Brasilianischen Guave sind die Früchte, die im Herbst (September bis November) reif sind und bis zur Fruchtreife etwa 5 Monate benötigen. Sie sind oval bis rundlich, mattgrün und haben eine leicht raue Schale. Im Inneren befindet sich ein weiches, weißes sowie süß-säuerliches Fruchtfleisch mit zahlreichen kleinen Samen, das geschmacklich an Ananas erinnert (daher wohl auch die Bezeichnung Ananas-Guave). Dieses können Sie direkt aus der Schale mit einem Löffel genießen.

Verwendung der Früchte

Brasilianische Guave pflanzen, pflegen und ernten
Sie können aus der Brasilianischen Guave Marmelade oder ein Chutney herstellen – © 5ph / stock.adobe.com

Die Früchte der Brasilianischen Guave sind roh genießbar. Sie können aber auch zu Marmeladen, Chutneys, Säften oder Desserts verarbeitet werden. Ihr süß-säuerlicher Geschmack verleiht vielen Gerichten eine exotische Note. Sie können diese Frucht aber auch in einen Obstsalat oder für etwas mehr Frische in einen Gemüsesalat geben sowie Joghurt und Müsli damit aufpeppen.

Darüber hinaus können Sie die Blätter der Brasilianische Guave zur Herstellung eines aromatischen Tees nutzen. Dieser schmeckt nicht nur gut, er soll auch gut für die Verdauung sein. Mit den Blüten, die ebenfalls essbar sind, können Sie zudem Salate oder Desserts dekorieren. Essbare Blüten machen optisch auf jeden Fall etwas her.

Steckbrief

Brasilianische Guave (Acca sellowiana)
Familie:Myrtengewächse (Myrtaceae)
Wuchshöhe:2 – 5 m
Wuchsbreite:2 – 3 m
Blütezeit:Mai – Juli
Standort:sonnig, warm
Boden:durchlässig, humusreich
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Unterschied zwischen Echter und Brasilianischer Guave

Guave ist nicht gleich Guave. Wer von dieser Frucht spricht, meint meist die Echte Guave (Psidium guajava). Diese ist in tropischen Regionen beheimatet und besitzt eine glatte Schale. Die Brasilianische Guave (Acca sellowiana) hingegen mag gemäßigte Klimazonen und hat eine dickere, rauere Schale. Vom Geschmack her ähneln sich beide Sorten. Was die Farbe des Fruchtfleisches betrifft, unterscheiden sich die Guaven-Sorten aber wieder. Während es bei der Brasilianischen Guave weiß bis gelblich ist, ist das Fruchtfleisch bei der Echten Guave je nach Sorte rötlich, gelb, rosa oder weiß. Zudem sind die Blätter der Echten Guave größer und glänzender als die der Feijoa.

Der optimale Standort

Die Brasilianische Guave bevorzugt einen sonnigen, warmen Standort mit guter Luftzirkulation. Bei uns wächst diese Pflanze am besten im Kübel, den Sie von Mai bis Oktober auf die sonnige Terrasse oder in den Wintergarten stellen können. Für den Platz im Freien empfehle ich, einen geschützten Standort an einer Hauswand auszuwählen, da diese Wärme abgibt und vor Winden schützt. Ab Herbst sollten Sie die Pflanze im Haus aufstellen.

Der ideale Boden

Ein gut durchlässiger und leicht saurer Boden eignet sich am besten für die Feijoa, da dieser das Wachstum fördert. Wichtig ist zudem, dass keine Staunässe im Kübel entsteht, da die Wurzeln empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit reagieren. Legen Sie daher am besten eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton im Kübel an, um überschüssiges Wasser abzuleiten.

Pflanzanleitung

Zu kaufen gibt es die Brasilianische Guave im Kübel. Meist aber ohne Drainage. Pflanzen Sie die Ananas-Guave daher am besten nach dem Kauf direkt in einen neuen Kübel. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Wählen Sie einen Pflanzkübel aus, der etwas größer ist als der vorherige.
  2. Mischen Sie hochwertige Pflanzerde mit etwas Sand und legen Sie im Kübel eine Drainageschicht aus Blähton an.
  3. Setzen Sie die Pflanze in den Kübel und umgeben Sie sie mit der Pflanzerde.
  4. Gießen Sie die Guave gut an.
  5. In den ersten Wochen sollten Sie nun regelmäßig gießen, um die Anwurzelung zu fördern.

Tipps zur Pflege

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Mehr Informationen

💧 Gießen:

Gießen Sie die Brasilianische Guave regelmäßig mit kalkarmen Wasser. Nutzen Sie dafür am besten Regenwasser, dass Sie in einer Regentonne auffangen. Achten Sie beim Gießen nur darauf, dass keine Staunässe entsteht. Der Boden sollte zwar immer leicht feucht, aber nicht nass sein. Während der heißen Sommermonate ist es notwendig, häufiger zu gießen.

Lesetipp: Regenwasser auffangen und als Gießwasser nutzen – 3 Möglichkeiten vorgestellt

🌱 Düngen:

Von Mai bis September sollten Sie die Feijoa am besten alle zwei Wochen mit einem Zitrus- bzw. Beerenpflanzendünger versorgen. Auf jeden Fall sollte es sich um einen Dünger für Obstgehölze handelt.

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✂️ Schnitt:

Ein regelmäßiger Formschnitt hält die Pflanze kompakt und fördert die Blüten- und Fruchtbildung. Greifen Sie daher im Frühjahr zur Gartenschere und stutzen Sie Ihre Guave zurecht. Entfernen Sie dabei alle Treibe, die aus der Form gewachsen sind.

🪴 Umtopfen:

Junge Pflanzen sollten Sie am besten alle zwei bis drei Jahre umtopfen. Ältere Exemplare benötigen eher selten einen größeren Topf.

❄️ Überwinterung:

Die Brasilianische Guave ist nur bis circa -5 °C winterhart. Es ist daher ratsam, die Pflanze im Herbst ins Haus zu bringen und dort zu überwintern. Hier sollte sie am besten bei Temperaturen zwischen 6 und 12 °C stehen. Wählen Sie zudem einen hellen Platz aus, da die Brasilianische Guave wintergrün ist und demnach auch in der kalten Jahreszeit ausreichend Licht benötigt, um optimal zu gedeihen.

Nach dem Winter sollten Sie die Pflanze langsam an die Sonne gewöhnen. Stellen Sie sie am besten zunächst im Freien in den Schatten und dann Schritt für Schritt etwas mehr in die Sonne.

🕷️ Krankheiten und Schädlinge:

Die Brasilianische Guave ist relativ robust gegenüber Krankheiten und Schädlinge. Gerade im Winter kann sie aber gelegentlich von Spinnmilben befallen werden. In diesem Fall hilft es, die Pflanze mit Neemöl zu behandeln. Sie können die Ananas-Guave aber auch abduschen. Zudem ist es ratsam, die Luftfeuchtigkeit am Überwinterungsstandort zu erhöhen.

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Ernte und Lagerung

Brasilianische Guave pflanzen, pflegen und ernten
Ernten können Sie im September – © tky15_lenz / stock.adobe.com

Die Früchte sind etwa ab September reif. Die Fruchtreife erkennen Sie daran, dass sich die Guaven leicht vom Zweig lösen oder von selbst zu Boden fallen. Sie sollten nach der Ernte innerhalb von wenigen Tagen verzehrt werden. Haben Sie reichlich geerntet, können Sie die Ananas-Guaven aber auch bis zu einer Woche im Kühlschrank lagern.

Vermehrung

Die Brasilianische Guave kann durch Samen vermehrt werden. Sie können aber auch Stecklinge schneiden und vermehren. Beide Varianten nachfolgend vorgestellt:

Vermehrung durch Samen:

  1. Entfernen Sie die Samen aus einer reifen Frucht.
  2. Reinigen Sie die Samen und lassen Sie sie trocknen. Alternativ dazu können Sie aber auch Samen im Handel erwerben.
  3. Säen Sie die Samen in Anzuchterde und halten Sie diese feucht. Eine Plastiktüte über dem Anzuchtgefäß hilft, die Luftfeuchtigkeit konstant zu halten. Sie sollten die Tüte allerdings täglich lüften, damit kein Schimmel entsteht.
  4. Bei einer Temperatur von circa 20 bis 25 °C keimen die Samen nach einigen Wochen.
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Vermehrung durch Stecklinge:

  1. Schneiden Sie im späten Frühjahr halb verholzte Triebe mit einer Länge von circa 10 bis 12 cm von der Pflanze ab.
  2. Entfernen Sie das obere Drittel des Steckling und die unteren Blätter.
  3. Tauchen Sie die Schnittstelle in Bewurzelungspulver.
  4. Setzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde und halten Sie diese feucht.
  5. Nach einigen Wochen an einem hellen Standort im Haus bilden sich Wurzeln. Dann können Sie die jungen Pflanzen umtopfen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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