In unsere Breiten exotische Früchte anpflanzen? Ja, das geht. Unter anderem gedeiht hier sogar die Echte Guave prima. Sie müssen nur einige Pflegehinweise beachten.

Die Guave (Psidium guajava), auch Guava, Guayave, Guayaba oder Goiaba genannt, ist eine tropische Pflanze, deren Früchte süß schmecken und gute Nährwerts bieten. Ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammend, kann sie unter geeigneten Bedingungen auch in unseren Gärten angepflanzt werden. Dafür müssen Sie nur den geeigneten Standort sowie Boden auswählen und einige wichtige Tipps zur Pflege beachten. Diese habe ich nachfolgend für Sie zusammengestellt, damit Sie eigene Guave ernten können.

Herkunft

Die Guave stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, insbesondere aus Mexiko, Brasilien und der Karibik. Schon vor sehr vielen Jahren wurde die Pflanze von indigenen Völkern kultiviert und als Nahrungsmittel genutzt. Mit der Entdeckung Amerikas verbreitete sich die Pflanze dank der Seefahrer weltweit. Heute wird sie insbesondere in Indien, Thailand und auf den Philippinen angebaut.

Aussehen und Wuchs

Bei der Echten Guave handelt es sich um ein immergrünes Myrtengewächs, welches eine Höhe von 3 bis 10 Metern erreichen kann. Die Blätter sind oval, ledrig und tiefgrün, während die jungen Triebe oft eine rötliche Färbung aufweisen. Zwischen Frühling und Sommer erscheinen zudem weiße Blüten mit vielen Staubgefäßen, die herrlich duften.

Die süßsauren Früchte der Echten Guave erscheinen bei uns zwischen Spätsommer und Herbst. Sie sind rund bis birnenförmig und besitzen eine dünne, meist gelbliche Schale. Das Fruchtfleisch ist je nach Sorte rosa, weiß oder gelb und enthält zahlreiche kleine sowie essbare Samen. Und auch die Größe der Früchte variiert je nach Sorte. So gibt es kleine, etwa 5 cm große Exemplare sowie auch fast apfelgroße Guaven.

Verwendung der Früchte

Guaven sind nicht nur köstlich, sondern auch äußerst gesund. Sie enthalten viel Vitamin C, sogar bis zu viermal mehr als Orangen. Zudem sind sie reich an Antioxidantien, Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium.

Guaven können roh verzehrt oder zu Säften, Marmeladen, Gelees, Eiscremes und Desserts verarbeitet werden. Sie können aber auch in herzhaften Gerichten und Chutneys zum Einsatz kommen. In vielen tropischen Ländern werden auch die Blätter der Guave verwendet. Unter anderem als Tee zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden. Die Blätter enthalten nämlich antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe, die in der traditionellen Medizin geschätzt werden. In einigen Regionen werden die Blätter daher auch gegen Zahnschmerzen verwendet.

Steckbrief

Echte Guave (Psidium guajava)
Familie:Myrtengewächse (Myrtaceae)
Wuchshöhe:3 – 10 m
Blütezeit:Frühling – Sommer
Fruchtreife:Spätsommer – Herbst
Standort:sonnig und warm
Boden:nährstoffreich, gut durchlässig
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Mehr Informationen

Der optimale Standort

Da die Guave aus Mittel- und Südamerika stammt, bevorzugt sie einen sonnigen sowie warmen Standort mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Es ist daher am besten, die Echte Guave im Gewächshaus oder im Wintergarten anzubauen, da dort schnell Temperaturen um die 30 °C herrschen. In wärmeren Gebieten können Sie die Guave aber auch in einem Kübel auf dem Balkon anpflanzen. Ideal ist es dann auf jeden Fall, einen Platz an einer nach Süden ausgerichteten Wand auszuwählen, da diese Wärme speichert und die Pflanze vor kalten Winden schützt.

Der richtige Boden

Guaven wachsen am besten in einem lockeren und gut durchlässigen Substrat heran. Wichtig ist nämlich, dass keine Staunässe im Kübel entsteht, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Wählen Sie für diese Pflanze daher am besten hochwertige Kübelpflanzenerde aus und vermischen Sie diese mit Lavagranulat, Blähton oder Kies. Das macht die Erde locker und luftig, wodurch die Gefahr von Staunässe geringer ist.

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Pflanzanleitung

  1. Wählen Sie einen sonnigen, windgeschützten Standort im Freien oder einen geeigneten Platz im Wintergarten bzw. Gewächshaus aus.
  2. Bereiten Sie die Kübelpflanzenerde vor, indem Sie sie mit Lavagranulat, Blähton oder Kies mischen und so eine gute Drainage im Blumentopf anlegen.
  3. Setzen Sie die Jungpflanze in einen Kübel mit einem Durchmesser von mindestens 40 cm. Echte Guaven wachsen nämlich zügig heran und durchwurzeln den Kübel oftmals binnen einer Saison.
  4. Gießen Sie die Pflanze nach dem Einsetzen gut an.

Tipps zur Pflege

Echte Guave pflanzen, pflegen und überwintern
Düngen Sie in der Hauptwachstumszeit wöchentlich – © Iryna / stock.adobe.com

💧Gießen:

Die Guave benötigt regelmäßig Wasser, denn der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass, bleiben. Lassen Sie am besten die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben leicht antrocknen.

🌱 Düngen:

Während der Wachstumsphase von Frühling bis Herbst (März bis September) sollten Sie die Guave wöchentlich mit einem Volldünger in flüssiger Form versorgen. Sie können aber auch einmal im März und einmal im Juni etwas Langzeitdünger verabreichen.

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❄️ Überwinterung:

In kälteren Regionen muss die Guave bei Temperaturen unter 5 °C ins Haus geholt werden. Sie sollte dann an einem hellen Ort mit Temperaturen zwischen 10 und 15 °C überwintert werden. Während der Überwinterung sollten Sie weiterhin auf eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit achten. Passen Sie das Gießen jedoch unbedingt an die klimatischen Bedingungen im Winterquartier an, damit keine Staunässe entsteht.

✂️ Schnitt:

Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert einen kompakten Wuchs und die Fruchtbildung. Entfernen Sie daher am Ende der Winterruhe oder nach der Ernte abgestorbene und zu lang gewordene Triebe. Für eine bessere Verzweigung und eine reiche Ernte können Sie die Pflanze zudem leicht in Form bringen.

🪴 Umtopfen:

Junge Pflanzen sollten Sie etwa alle zwei Jahre in einen größeren Topf mit frischer Erde umpflanzen. Ältere Pflanzen benötigen seltener einen neuen Topf, dafür profitieren sie aber von frischer Erde.

🕷️ Krankheiten und Schädlinge:

Guaven sind relativ robust, können aber gerade im Winter von Schild- und Wollläusen befallen werden. Diese schwächen die Guave, indem sie den Pflanzensaft aussaugen. Bekämpfen lassen sich diese Schädlinge zum Beispiel mit Neemöl oder Seifenlauge. Sie können die Schädlinge aber auch mit einem Tuch (Wollläuse) oder einer Zahnbürste (Schilddläuse) entfernen.

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Ernte und Lagerung

Echte Guave pflanzen, pflegen und überwintern
Guaven sind im Herbst erntereif – © APHIRAK / stock.adobe.com

Die Ernte erfolgt meist zwischen Spätsommer und Herbst. Guaven sind reif, wenn sie einen intensiven Duft verströmen und auf sanften Druck leicht nachgeben. Sie können bei Zimmertemperatur nachreifen und im Kühlschrank einige Tage gelagert werden.

Vermehrung

Die Guave kann auf verschiedene Weisen vermehrt werden. Unter anderem per Aussaat und über Steckling. Beide Varianten nachfolgend im Detail erklärt:

Aussaat:

Die einfachste Methode zur Vermehrung ist die Anzucht aus Samen. Dies gelingt Ihnen wie folgt:

  1. Kaufen Sie Samen oder entnehmen Sie die Samen aus einer reifen Frucht.
  2. Waschen Sie die Samen gründlich ab.
  3. Lassen Sie die Samen ein bis zwei Tage an der Luft trocknen.
  4. Weichen Sie die Samen für 24 Stunden in lauwarmem Wasser ein, um die Keimung zu beschleunigen.
  5. Säen Sie die Samen etwa 1 cm tief in eine Mischung aus Anzuchterde und Sand.
  6. Halten Sie die Erde konstant feucht und stellen Sie das Gefäß an einen warmen, hellen Platz.
  7. Sobald die Sämlinge etwa 10 cm groß sind, können sie in größere Töpfe umgepflanzt werden.
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Stecklingsvermehrung:

Schneller und vor allem einfacher kommen Sie an neue Pflanzen, indem Sie Stecklinge schneiden und vermehren. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Schneiden Sie im Frühjahr oder Sommer etwa 20 cm lange, halb verholzte Triebe von einer Guave.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter und tauchen Sie die Schnittstelle in Bewurzelungshormon. Lesetipp: Bewurzelungshormon für Stecklinge selber machen – 8 Varianten vorgestellt
  3. Setzen Sie den Steckling in ein Gefäß mit feuchter Anzuchterde.
  4. Bedecken Sie den Topf mit einer durchsichtigen Plastiktüte, um die Luftfeuchtigkeit hochzuhalten.
  5. Stellen Sie den Steckling an einen warmen Ort mit Temperaturen um 25° C.
  6. Lüften Sie regelmäßig die Tüte, damit kein Schimmel entsteht und halten Sie die Erde feucht.
  7. Sobald die Pflanze kräftig genug ist, können Sie sie in einen größeren Topf pflanzen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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