Wer beim Chinesischen Gemüsebaum an einen Baum denkt, der Früchte trägt, irrt sich. Toona sinensis hat eine andere Besonderheit. Welche das ist, verrate ich hier.

Beim Chinesischen Gemüsebaum, auch bekannt als Toona sinensis, Chinesischer Surenbaum, Chop-Suey-Baum oder Maggi-Baum, handelt es sich um eine wahre Rarität aus dem asiatischen Raum. Denn einen derartigen Baum findet man nicht so oft. Schließlich handelt es sich hierbei um einen Baum mit essbaren Blättern, die nicht nur in der Küche Verwendung finden, sondern auch in der Medizin. Doch fangen wird erst mal langsam an. Woher stammt dieser Baum überhaupt, was ist das Besondere an ihm und vor allem, wie kann man ihn bei uns anpflanzen?

Herkunft und Wirkung

Ursprünglich stammt der Chinesische Gemüsebaum, wie der Name es schon vermuten lässt, aus Asien. Hier kommen Blättern, Rinde und Wurzeln schon seit Jahrhunderten in der Traditionellen Chinesischen Medizin zum Einsatz. Denn die Blätter des Chop-Suey-Baumes schmecken nicht nur wie eine Mischung aus Knoblauch, Schnittlauch und Petersilie, sie haben auch eine positive Wirkung auf unseren Körper. Schließlich sind sie reich an Vitamin A, Vitamin C und Antioxidantien, weshalb sie auch zur Krebsvorsorge eingesetzt werden. Obendrein können die Blätter des Chinesischen Gemüsebaumes den Blutzuckerspiegel senken und bei Durchfall, Entzündungen sowie Blutungen Linderung verschaffen. Der Blattsaft wirkt obendrein keimhemmend und kann gegen Hautunreinheiten helfen. Somit ist Toona sinensis nicht nur ein Schmuckstück im Garten, sondern auch perfekt geeignet, wenn Sie einen eigenen Apothekergarten anlegen möchten.

Doch nicht nur wegen des Geschmacks und der gesundheitsfördernden Eigenschaften ist dieser ausgefallene Baum sehr beliebt. Toona sinensis ist auch ein guter Holzlieferant. Das harte und rötliche Holz kommt nämlich vor allem als Mahagonie-Ersatz zum Einsatz.

Aussehen und Wuchs

Beim Chinesischen Gemüsebaum handelt es sich um einen laubabwerfenden Baum aus der Familie der Mahagoniegewächse, der pro Jahr 2 Meter in die Höhe schießt. Während er bei uns bis zu 8 m hoch werden kann, erreicht er in seiner Heimat eine Höhe von bis zu 20 m und mehr. Größer als 1,50 m sollten Sie den Baum jedoch nicht werden lassen, denn wenn Sie die Zweige regelmäßig kürzen, können Sie immer wieder zarte und somit aromatische Blätter ernten und verarbeiten.

Beim Blattaustrieb sind die gefiederten Blätter zunächst rot. Doch nicht lange, denn schon nach kurzer Zeit nehmen sie ein sattes Grün an. Im Juni und Juli bildet der Baum obendrein noch rispenartige, weiße Blütenstände aus, die das Ende der Zweige schmücken. Diese machen nicht nur optisch etwas her, sie verströmen obendrein einen angenehmen Duft. Dadurch stehen sie vor allem bei Insekten hoch im Kurs.

Besonders schön: Toona sinensis ‚Flamingo‘

Chinesischer Gemüsebaum / Toona sinensis 'Flamingo'
Toona sinensis ‚Flamingo‘ besitzt rosarote Blätter – © Christian Musat / stock.adobe.com

Es gibt nicht nur die Urform Toona sinensis im Handel zu kaufen. Weiterhin erhältlich ist Toona sinensis ‚Flamingo‘. Dabei handelt es sich um einen bunten Gemüsebaum, der im Frühjahr einen rosaroten Blattaustrieb besitzt – daher auch der Name. Im Sommer werden die Blätter dann grüngelb und im Herbst letztendlich goldgelb. Zwar sind auch die Blätter dieser Art essbar, sie besitzen jedoch einen weniger intensiven Geschmack. Deshalb kommt Toona sinensis ‚Flamingo‘ in Gärten eher als Ziergehölz zum Einsatz.

Steckbrief zum Chinesischen Gemüsebaum

Chinesischer Gemüsebaum (Toona sinensis)
Wuchsgeschwindigkeit:2 m/Jahr
Wuchshöhe:bis zu 20 m und höher
Blätter:gefiedert; zunächst rot, dann grün
Blüte:rispenartige, weiße Blütenstände
Standort:Sonne bis Halbschatten
Boden:durchlässig, humus- und nährstoffreich
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Standort und Boden

Toona sinensis ist eigentlich ein sehr genügsamer Baum. Er bevorzugt jedoch einen humus- und nährstoffreichen Boden, der durchlässig ist. Denn wie so viele anderen Gewächse verträgt dieser Baum keine Staunässe.

Was den Standort betrifft, so sollten Sie sich am besten für einen sonnigen Platz im Garten entscheiden. Der Chinesische Gemüsebaum kommt aber auch mit Halbschatten gut zurecht.

Pflanzanleitung

  1. Heben Sie ein Pflanzloch in doppelter Breite des Wurzelballens aus.
  2. Vermischen Sie den Aushub mit Kompost.
  3. Setzen Sie den Gemüsebaum ins Pflanzloch.
  4. Füllen Sie das Erde-Kompost-Gemisch ein.
  5. Treten Sie die Erde gut fest.
  6. Anschließend gut angießen.

Tipps zur Pflege

Chinesischer Gemüsebaum
Der Chinesische Gemüsebaum kann bis zu 20 m und höher werden – © David Maddock / stock.adobe.com

Hat sich der Chinesische Gemüsebaum an seinem Standort etabliert, benötigt er kaum Pflege. Beachten Sie lediglich die folgenden Hinweise:

Gießen:

Gießen müssen Sie Toona sinensis nur kurz nach der Pflanzung und in Trockenperioden. Dann ist es ratsam, statt mehrmals und wenig, lieber einmal gründlich zu wässern.

Düngen:

Es ist kein Muss, aber Sie können Ihren Chinesischen Gemüsebaum ruhig im Frühjahr und noch einmal im Sommer mit etwas Kompost versorgen. Alternativ dazu können Sie auch Hornspäne als Dünger nutzen und in den Boden einarbeiten.

Schnitt:

Wenn Sie regelmäßig Blätter vom Gemüsebau ernten, müssen Sie sonst nicht zur Schere greifen. Lediglich, wenn Sie ihn zur Zierde halten, können Sie ihn im Frühjahr gut in Form bringen.

Überwinterung:

Toona sinensis ist bis zu -20 °C winterhart. Somit müssen Sie für den Winter keine besonderen Vorkehrungen treffen. Lediglich frisch gepflanzte Exemplare sollten Sie etwas schützen. Und zwar, indem Sie den unteren Teil des Baumes mit etwas Reisig bedecken.

Krankheiten und Schädlinge:

Wegen eines Befalls mit Krankheiten oder Schädlingen müssen Sie sich beim Chinesischen Gemüsebaum keine Gedanken machen. Es ist nämlich sehr robust und somit nicht anfällig dafür.

Vermehrung von Toona sinensis

Chinesischer Gemüsebaum
Sie können den Chinesischen Gemüsebaum über Samen vermehren – © fototheobald / stock.adobe.com

Den Chinesischen Gemüsebaum können Sie sowohl über Samen als auch über Steckhölzer vermehren. Beide Varianten nachfolgend genauer erklärt:

Vermehrung über Samen:

  1. Weichen Sie die Samen 24 Stunden in lauwarmem Wasser ein und spülen Sie diese zwischendurch etwa dreimal mit lauwarmem Wasser ab.
  2. Geben Sie die Samen dann in eine Anzuchtschale mit frischer Anzuchterde.
  3. Bedecken Sie die Samen anschließend leicht mit einer Schicht Erde und gießen Sie diese an.
  4. Stellen Sie die Anzuchtschale anschließend in einen Raum, in dem Temperaturen von 18 bis 25 °C herrschen.
  5. Anschließend heißt es abwarten, bis sich die ersten Triebe zeigen. Das kann ungefähr zwei bis vier Wochen dauern.
  6. Nach dem Keimen sollten die jungen Pflänzchen pikiert und in frische Erde gesetzt werden. Hierzu ein Lesetipp: Pikieren – Was es bedeutet und wie man korrekt vorgeht.
  7. Möchten Sie die Pflanzen anschließend im Topf halten, genügt handelsübliche Pflanzerde und ein Topf mit einem Durchmesser von 30 cm in den ersten zwei bis drei Jahren aus. Im Freien genügt hingegen der normale Gartenboden aus.
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Vermehrung über Steckhölzer:

  1. Wählen Sie im Spätwinter einen Trieb aus, der in der vergangenen Saison gewachsen ist.
  2. Entfernen Sie dann die Spitze des Triebs, da sie zu dünn und nicht gut ausgereift ist und dementsprechend nicht verwendet werden kann.
  3. Teilen Sie den Rest des Triebs in etwa 20 cm lange Stücke.
  4. Stecken Sie die frisch geschnittenen Steckhölzer nun in Töpfe mit Anzuchterde.
  5. Anschließend angießen, an einem hellen und frostfreien Ort aufstellen und abwarten. Dabei darauf achten, dass der Boden niemals austrocknet.
  6. Haben die Steckhölzer genügend Wurzeln ausgebildet, können Sie sie in den Garten pflanzen.
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Ernte und Verwendung der Blätter

Chinesischer Gemüsebaum
Die Blätter sind aromatisch – © ddukang / stock.adobe.com

Geerntet werden können die Blätter des Chinesischen Gemüsebaumes vom Frühjahr bis zum Herbst. Kurz nach dem Austrieb sind die Blätter noch sehr zart und somit am besten geeignet, um sie in der Küche zu verwenden. Denn ältere Blätter werden ledrig und lassen sich dann nur noch gut als Gewürz verwenden.

Verwenden können Sie die Blätter jedoch nicht nur als Würze, sondern beispielsweise auch roh in Salaten. Sie können die Blätter außerdem als Gemüse zubereiten. Sie schmecken aber auch hervorragend in Eintöpfen, Currys oder Suppen.

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Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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