Wie bereite ich meinen Gartenteich auf den Winter vor, und wie überleben meine Fische die kalte Jahreszeit? Diese Fragen stellen sich viele Teichbesitzer, und das aus gutem Grund.

Wussten Sie, dass Fische problemlos unter einer Eisschicht überwintern können? Tatsächlich fahren viele Fischarten im Winter ihren Stoffwechsel so weit herunter, dass sie nur wenig Sauerstoff und Nahrung benötigen. Und diesen natürlichen Überlebensmechanismus können Sie unterstützen, in dem Sie den Teich optimal auf den Winter vorbereiten.

Besonders kleine Teiche brauchen dabei etwas mehr Aufmerksamkeit. Eine durchsichtige Abdeckung kann etwa dafür sorgen, dass auch bei Schnee ausreichend Licht den Teich erreicht. Ebenso sollte der Teich an zwei Seiten offen bleiben, damit Sauerstoff unter die Eisoberfläche dringen kann. Diese Seiten dürfen nicht zu frieren, das heißt, Sie müssen sie notfalls immer wieder vom Eis befreien.

Doch bevor der erste Frost einsetzt, gibt es noch ein paar goldene Regeln, die zu beachten sind.

Regel 1 – Wasser säubern

Frost im Garten mit Teich
Mindestens 80 cm Tiefe verhindert das Durchfrieren des Teiches. | © Andrea / stock.adobe.com

Mit einer gründlichen Reinigung des Teiches helfen Sie das Gleichgewicht des gesamten Ökosystems zu bewahren. Sammeln Sie alte Pflanzenstängel, abgestorbene Pflanzenteile und herabgefallene Blätter aus dem Teich, denn diese verursachen Fäulnisgase wie Methan und Schwefelwasserstoff, die durch die Zersetzung entstehen.

Ein hoher Gehalt dieser Gase kann zum „Umkippen“ des Teiches führen, wodurch das Wasser trüb wird und das Leben darin erstickt. Zudem senken Fäulnisprozesse den pH-Wert des Wassers, was die Gesundheit der Fische sowie die Aktivität nützlicher Bakterien beeinträchtigt. Ein stabiler pH-Wert von 6,5 bis 8,5 ist ideal für ein gesundes Teichmilieu.

🧹 So geht’s: Teichwasser richtig säuber

  • Alte Pflanzen entfernen: Schneiden Sie abgestorbene Pflanzenteile wie Schilf, Rohrkolben oder Seerosen bis knapp über dem Boden ab.
  • Laub entfernen: Nutzen Sie einen Kescher, um herabgefallene Blätter regelmäßig aus dem Wasser zu fischen.
  • Schlamm absaugen: Mithilfe eines Teichsaugers entfernen Sie Schlamm vom Teichboden.

Tipp: Bodenschlamm teilweise belassen
Lassen Sie im Naturteich etwas Bodenschlamm zurück, da viele Teichbewohner ihn als Rückzugsort im Winter nutzen.

Regel 2 – Frischwasser zugeben

Über den Sommer verdunstet häufig Wasser, mit dem Auffüllen schaffen Sie wieder zusätzlich Tiefe. Zudem ist ein regelmäßiger Wasseraustausch von Vorteil für die Wasserqualität und sichert, dass Fische im Winter überleben. Denn frisches Wasser enthält mehr Sauerstoff und weniger Schadstoffe, was besonders im Winter wichtig ist, da die Sauerstoffzufuhr aus der Luft reduziert wird.

🪣 So geht’s: Teichwasser auffrischen

  • Teilwasserwechsel: Tauschen Sie etwa ein Drittel des Teichwassers gegen frisches Wasser aus. Achten Sie darauf, dass das neue Wasser eine ähnliche Temperatur wie das Teichwasser hat.
  • Wasserzusätze: Verwenden Sie spezielle Wasserzusätze, die den Sauerstoffgehalt erhöhen und die Wasserqualität verbessern. Lassen Sie sich dazu im Fachhandel beraten.

Regel 3 – Fische in Ruhe lassen

Eisfreialter im Gartenteich
© Sina Ettmer / stock.adobe.com

Im Winter ist es besonders wichtig, die Fische im Teich so wenig wie möglich zu stören. Koi und Goldfische reduzieren ihren Stoffwechsel stark, hören auf zu fressen und gehen in eine Winterruhe, in der sie nur von ihren Körperreserven leben.

Allzu häufiges Eisaufbrechen stört die Ruhe der Fische, deshalb bringt es mehr, wenn Sie nur ein etwas größeres Loch aufbrechen. Extra im Fachhandel angebotene Styroporringe, die auf dem Wasser schwimmen, halten ebenfalls einen Teil des Teiches von Eis frei.

🐟 So geht’s: Fütterung der Fische

Sobald die Temperaturen unter 15 °C sinken, fressen Teichfische weniger. Ab etwa 10 °C hören sie vollständig auf zu fressen. Füttern Sie Ihre Fische bei diesen Temperaturen nicht mehr, da das meiste Futter unberührt bleibt und im Teich verfault.

Zusätzliche Tipps für einen winterfesten Teich

  • Teichabdeckung: Eine Abdeckung aus durchsichtigem Material schützt vor Schnee und sorgt dafür, dass genügend Licht ins Wasser dringt. Lassen Sie an zwei Seiten Öffnungen, damit Sauerstoff zirkulieren kann.
  • Pflanzenpflege: Wasserpflanzen wie die Wasserminze oder die Sumpfdotterblume sollten zurückgeschnitten und teilweise entfernt werden, um Fäulnis zu vermeiden.
  • Teichtiefe: Achten Sie darauf, dass Ihr Teich mindestens 80 cm tief ist. In diesen tieferen, wärmeren Wasserschichten können die Fische sicher überwintern.
  • Eisfreihalter: Neben Styroporringen gibt es elektrische Eisfreihalter oder solche, die durch Luftblasen einen Teil des Teiches eisfrei halten. Diese Geräte sind besonders bei strengen Wintern nützlich.

Mit diesen Maßnahmen sorgen Sie dafür, dass Ihr Gartenteich auch im Winter ein gesundes und sicheres Biotop bleibt.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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