Wer den Fingerhut im Garten hat, braucht sich in der Regel nicht um die Vermehrung kümmern. Das erledigt die Pflanze von alleine. Aber Vorsicht: sie ist hochgiftig!

Der Fingerhut ist zwar wunderschön, aber dennoch müssen Sie Vorsicht walten lassen. Die Pflanze ist schließlich giftig. Sie wird zwar seit Jahrhunderten in der Medizin bei Herzbeschwerden eingesetzt, wer sie aber so verzehrt, kann daran sterben. Der Fingerhut ist dementsprechend gleichzeitig eine Gift- und Heilpflanze. In Gärten, in denen häufig Kinder spielen, hat der Fingerhut also nichts zu suchen. Ansonsten ist die Pflanze in vielen Gärten aber gerne gesehen.

Der Fingerhut ist eigentlich eine zweijährige Pflanze

Wer den Fingerhut im Garten stehen hat, der wird wissen, dass dieser zweijährig ist. Das heißt, im ersten Jahr bildet sich lediglich die Blattrosette, im zweiten Jahr blüht er dann. Danach sät er sich meist selbständig wieder aus. Die Originalpflanze stirbt ab. Doch das können Sie mit ein wenig Glück verhindern.





➜ So klappt’s:

Wenn Sie die Rispen nach der Blüte sofort abschneiden, also noch bevor sie ausreifen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Blattrosette noch einmal über den Winter kommt, sehr groß. Das heißt, dass Sie dann im nächsten Frühjahr noch einmal tolle Blüten erwarten können.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie eine oder zwei Rispen ausreifen lassen und wenn möglich die Samen selbst verstreuen. So sorgen Sie auf jeden Fall für Nachwuchs. Dabei ist es am besten, wenn Sie sie in Aussaaterde vorziehen. Drücken Sie die Samen dazu nur leicht in die Erde. Anschließend ist eine Temperatur von etwa 18 Grad Celsius für die Samen wichtig. Halten Sie die Erde zudem immer leicht feucht.

So sieht der richtige Standort aus

Der Fingerhut gedeiht in der freien Natur hauptsächlich an Waldrändern. Aber auch im Garten lässt sich die Pflanze gut kultivieren. Vor allem, wenn Sie ihr einen hellen Platz im Halbschatten anbieten können. Der Boden sollte zudem locker, feucht, kalkarm und humusreich sein.

So pflegen Sie den Fingerhut richtig

Gießen

Der Fingerhut mag es feucht. Der Boden darf also niemals ganz austrocknen. Wenn dann wird es Ihnen die Pflanze gleich krumm nehmen. Gießen Sie den Fingerhut deshalb während der Hauptvegetationszeit (April bis September) regelmäßig. Hier gilt allerdings „weniger ist mehr“. Gießen Sie lieber jeden Tag ein wenig, statt alle zwei Tage ganz viel.

Düngen

Da die Pflanzen nur zweijährig sind, benötigen sie keinen Dünger. Dennoch kann es nicht schaden, wenn Sie im Frühjahr und Spätsommer etwas Kompost vorsichtig rund um die Pflanze herum in den Boden einarbeiten.

Überwinterung

Im Winter müssen Sie keine besonderen Vorkehrungen treffen, da der Fingerhut sehr robust ist. Dennoch ist es ratsam den Boden mit etwas Rindenmulch abzudecken.

Denken Sie immer daran:

Wenn Sie mit dem Fingerhut in Berührung kommen, dann müssen Sie sich danach gründlich die Hände waschen. Ziehen Sie am besten schon bei der Gartenarbeit immer Handschuhe an. So gehen Sie sicher, dass nichts passieren kann.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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