Dünenrosen sind Teil der Küstenbefestigung und im Norden, besonders auf der Insel Sylt, fest etabliert. Aber auch im Garten lässt sich die Dünenrose gut kultivieren.

Dünenrose
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Die Dünenrose (Rosa pimpinellifolia) ist eine typische Strandpflanze und daher vielleicht nicht in allen Regionen Deutschlands sofort geläufig. Ihre Früchte, die Hagebutte, kennen wir jedoch alle, besonders als leckeren Tee oder fruchtigen Brotaufstrich. Dünenrosen zählen zu den ältesten Rosenarten und haben sich, trotz intensiver Kultur, ihren wilden und ursprünglichen Charakter bewahrt. Sie liefern nicht nur die vitaminreiche Hagebutte, sie sind mit ihrem farbenfrohen Blütenreichtum auch eine Zierde in Gärten und Parks.

Pflanzenbeschreibung

Dünenrosen wachsen strauchförmig und werden dabei zwischen einem halben Meter und mehr als 1,5 Metern hoch. Das Astwerk ist stark verzweigt und verfügt über eine dunkelbraune Rinde. Die Zweige sind mit Stacheln und Borsten besetzt. Die wechselständigen Laubblätter sind nicht behaart und von mattgrüner bis dunkelgrüner Färbung. Recht zahlreich erscheinen die leicht unangenehm duftenden Einzelblüten.

Bis jetzt wurden zahlreiche verschiedene Sorten gezüchtet. Durch Kreuzungen mit Gartenrosen entstanden dadurch gelb, rosa oder weiß blühende Dünenrosen mit gefüllten und ungefüllten Blüten.

Vorkommen

In Eurasien ist die Dünenrose recht häufig anzutreffen. Bevorzugt wachsen die Pflanzen entlang der Nordseeküste und auf den Nordseeinseln. Dort besiedelt die Bibernellrose vornehmlich die Kämme von Graudünen. Recht selten kommt die Dünenrose auf Magerrasen im Binnenland in Mittel- und Süddeutschland vor. Vereinzelte Vorkommen sind auch auf dem nördlichen Balkan oder in den Südalpen anzutreffen. Im Hochgebirge wächst die Dünenrose sogar bis auf Höhen von 2.000 Metern.

Einige Sorten der Dünenrose näher vorgestellt

Dünenrosen sind seit dem 17. Jahrhundert in unseren Breiten heimisch. Seither wurde intensiv an Neuzüchtungen gearbeitet. Besonders hervorgetan hat sich dabei Rosenzüchter Wilhelm Kordes, welcher die besonders üppig blühenden Strauchrosen der „Frühlingsserie“ züchtete. Aus dieser in den 1930er Jahren kreierten Rosenzucht stammt zum Beispiel die mehrfach ausgezeichnete Sorte „Frühlingsgold“. Mit ihren zart pastellfarbigen Blüten ist auch „Frühlingsduft“ besonders beliebt. Weitere Sorten dieser Züchtung sind:

  • Frühlingsmorgen (rosa-gelbe Blüten)
  • Frühlingsschnee (schneeweiße, gefüllte Blüten)
  • Frühlingsanfang (cremeweiße Blüten)

Weitere beliebte Arten von Dünenrosen sind:

  • Red Nelly (rote Kronblätter)
  • Stanwell Perpetual (zartrosa Kronblätter, alte Züchtung)
  • Double Yellow (goldgelbe Kronblätter)

Achtung stachelig!

Der Umgang mit der Dünenrose ist nicht immer einfach. Grund hierfür sind die zahlreichen Stacheln, welche den Stamm und die Zweige überziehen. Nicht umsonst besitzt die Dünenrose den Beinamen „Allerstacheligste“. Bei der Pflanzung, wie auch beim Schnitt, sollten Sie sich deshalb mit dicken Arbeitshandschuhen ausstatten.

Wann blüht die Dünenrose?

Die Blüten der Dünenrose erscheinen bereits im Mai und damit weit vor der Heckenrose. Die Blüten sind dabei weiß, gelblich oder rosa gefärbt und erscheinen dicht an dicht. Aus den Blüten entstehen dann die kugeligen Hagebutten, welche zunächst rot gefärbt sind und später dann lila bis schwarz erscheinen.

Den passenden Standort finden

Betrachten wir den natürlichen Standort der Pflanzen, wird deutlich, dass die Dünenrose einen eher trockenen und sandigen Boden bevorzugt. Besonders wichtig für die Bibernellrose ist viel Licht. Ein schattiger Standort bekommt den Erdrosen gar nicht, sie werden dann nur schwach wachsen und vermutlich keine Blüten ausbilden. An einem warmen und sonnigen Standort bieten Sie der Pflanze hingegen ideale Wachstumsbedingungen. Die Dünenrose sollte täglich etwa fünf Stunden Sonne abgekommen.

Wichtig:
Die Dünenrose bildet recht große Ausläufer aus. Deshalb sollten Sie beim Einpflanzen einen ausreichenden Abstand zu anderen Pflanzen einhalten.

Der ideale Standort in Stichworten:

  • hell
  • sonnig
  • warm
  • ausreichend Pflanzabstand

Das ideale Substrat auswählen

Dünenrosen gedeihen auf jedem beliebigen Gartenboden. Der Boden sollte am besten frisch und durchlässig beschaffen sein, damit das Gießwasser gut abfließen kann und es nicht zu Staunässe kommt. Ein steinig-sandiger Lehmboden kommt den Bedürfnissen der Dünenpflanze optimal entgegen. Kalkhaltige Böden schätzt die Pflanze ebenfalls. Daher vertragen Dünenrosen auch die Bewässerung mit Leitungswasser.

Das passende Substrat in Stichworten:

  • durchlässig
  • nährstoffreich
  • kalkhaltig
  • Ton-Sand-Gemisch
  • trocken

Dünenrosen pflanzen – Schritt für Schritt Anleitung

Für Containerpflanzen gibt es keine Einschränkungen. Die Pflanzung kann übers Jahr an allen frostfreien Tagen erfolgen. Wurzelnackte Pflanzen sind dagegen empfindlicher und sollten sich vor dem Winter noch gut einwurzeln können. Daher wird bevorzugt im Frühling gepflanzt. Auch eine Herbstpflanzung ist alternativ möglich. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Pflanzbereich mindestens zwei Spaten tief umstechen.
  2. Dünenrose so lange wässern, bis keine Luftblasen mehr aus dem Wasser aufsteigen.
  3. Pflanzloch mindestens in doppeltem Umfang des Wurzelballens ausheben.
  4. Boden mit Kompost oder mineralischem Dünger aufzuwerten.
  5. Pflanze einsetzen, Substrat auffüllen und die Erde gut andrücken.
  6. Pflanze gründlich angießen.

Tipp:
Mulchen Sie den Boden großzügig, hat es Unkraut schwer und Sie müssen es bei der Unkrautentfernung nicht mit den Stacheln der Bibernellrose aufnehmen.

Dünenrose als Hecke pflanzen

Für eine niedrige Hecke ist die Dünenrose sehr gut geeignet. Da die Pflanzen meist nicht viel höher als einen Meter wachsen, können höhere Schutzzonen mit der Bibernellrose allerdings nicht realisiert werden. Die Hecke wächst jedoch besonders dicht, wenn Sie mehrere Pflanzen auf einen Meter setzen. Die dichten Büsche bieten dann einen guten Sichtschutz und die Dornen halten Eindringlinge ab. Damit die Hecke kompakt und dicht wächst, dürfen Sie regelmäßige Schnittmaßnahmen aber nicht vernachlässigen.

Erntezeit!

Im Herbst können die Hagebutten geerntet werden. Reif ist die Hagebutte, wenn sie ihre charakteristische Färbung besitzt, sich dabei aber noch fest anfühlt. Den höchsten Gehalt an Wirkstoffen besitzen die kleinen Vitaminbomben, wenn sie an einem trockenen und sonnigen Tag vom Strauch genommen werden. Hagebutten können aber auch noch nach den ersten Frösten geerntet werden.

Waschen Sie die Hagebutten vor der Verarbeitung gründlich ab. Nachdem Sie dann Stiele und Blütenansätze entfernt haben, schneiden Sie die Hagebutte längs auf. Danach die Kerne entfernen. Aus der Hagebutte können Sie dann Tee, Marmelade, Saft, Gelee oder auch Wein und Likör herstellen.

So pflegen Sie die Dünenrose richtig

Bibernellrose
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gießen:

Beim Gießen ist Zurückhaltung geboten. Die Pflanzen benötigen nur soviel Feuchtigkeit, damit der Boden nicht komplett austrocknet. Zu Staunässe darf es dabei nicht kommen. Die Pflanzen stehen lieber zu trocken, als zu nass. Die komplette Austrocknung des Bodens sollte auch im Winter vermieden werden. Geringe Wassergaben sollten also auch an frostfreien Tagen erfolgen.

Tipp:
Kalk schadet der Pflanze nicht. Sie können also auch mit Leitungswasser gießen.

düngen:

Die Dünenrose muss nicht regelmäßig gedüngt werden. Die Pflanzen wachsen auch auf kargen Böden. Wichtig für die Blütenbildung ist in erster Linie ausreichend Licht. Arbeiten Sie bei der Pflanzung Kompost oder Stallmist in den Boden ein, ist die Pflanze im ersten Standjahr ausreichend mit Dünger versorgt. Ab dem zweiten Standjahr können Sie dann im Frühling und im Herbst durch weitere Kompostgaben für einen natürlichen Langzeitdünger sorgen.

schneiden:

Dünenrosen wachsen nicht üppig und ausladend in die Höhe, dennoch sollten Sie regelmäßig zur Gartenschere greifen. Generell unterscheidet man zwischen Pflanzschnitt, Frühlingsschnitt und Pflegeschnitt.

❍ Pflanzschnitt:
Der Pflanzschnitt erfolgt, wie die Bezeichnung vermuten lässt, bereits bei der Pflanzung der Dünenrose. Dabei werden alle Triebe radikal zurückgeschnitten. Man belässt lediglich einige Knospen. Einen radikalen Rückschnitt sollten Sie dann für die nächsten Jahre nicht mehr vornehmen, es sei denn, die Pflanze ist krank oder von Schädlingen befallen, was sich aber bei der Dünenrose eigentlich ausschließen lässt.

Ist die Pflanze etwa fünf Jahre alt, können Sie die älteren Äste bodennah abschneiden. So lässt sich die Dünenrose verjüngen und zu vermehrtem Wachstum animieren.

❍ Frühlingsschnitt:
Der Frühlingsschnitt erfolgt nach dem Winter und dient der Auslichtung der Pflanze. Alte, abgestorbene und nach innen wachsende Triebe sollten Sie dabei entfernen. Die Triebe können Sie bis auf drei bis fünf Augen zurückschneiden. Das ist besonders bei den nach innen wachsenden Trieben wichtig, da sie den übrigen Ästen das nötige Licht nehmen, was wiederum Wachstum und Blüte beeinträchtigt und den Pilzbefall fördert.

❍ Pflegeschnitt:
Der Pflegeschnitt dient der Erhaltung der Pflanze. Der kompakte Wuchs lässt sich dabei beibehalten, wenn Sie lange und dünne Triebe entfernen. Wird bei alten und kränkelnden Pflanzen ein kompletter Rückschnitt nötig, müssen Sie alle Äste auf etwa 30 Zentimeter Länge kürzen. Die Pflanze wird zwar im Folgejahr nicht blühen, dafür umso kräftiger austreiben.

Tipp:
Verwenden Sie hochwertiges und scharfes Schneidwerkzeug, damit die Schnitte glatt ausgeführt werden können. Ausgefranste Schnittkanten oder gequetschte Pflanzenteile sind schließlich eine Eintrittspforte für Bakterien und Schädlinge.

überwintern:

Dünenrosen sind in der Regel sehr gut winterhart. Ein zusätzlicher Schutz ist daher nicht erforderlich. Einige spezielle Züchtungen vertragen jedoch einen Schutz aus Laub oder Reisig und sollten an einem geschützten Standort überwintert werden. Hier erkundigen Sie sich am besten direkt beim Fachmann.

Wer die Bibernellrose im Kübel kultiviert, sollte ihr ein frostfreies Winterquartier bieten, denn der Pflanzkübel friert im Freien schnell komplett durch. Die Pflanze hat dann keine Möglichkeit mehr, sich mit Nährstoffen zu versorgen und stirbt ab.

Schädlinge und Krankheiten bei der Dünenrose bekämpfen

Viele Rosen gelten als besonders krankheitsanfällig. Nicht so die Dünenrose. Die Pflanzen sind nahezu frei von Krankheiten und Schädlingen. Die Bibernellrose ist kalk- und salzverträglich, besonders robust und auch an Regen und raue Winde gewöhnt. Auch Pflegefehler können der Dünenrose nicht viel anhaben.

So lassen sich Dünenrosen vermehren

Wer sich darin üben will, die Dünenrose zu vermehren, der hat die Wahl aus verschiedenen Möglichkeiten, denn Sie können die Dünenrose durch Ausläufer, Steckhölzer und Samen vermehren. Alle drei Varianten nachfolgend einmal etwas genauer erklärt.

❍ Vermehrung durch Ausläufer:

Hier haben wir es mit einer besonders einfachen Methode zu tun, welch auch ungeübte Hobbygärtner nicht vor Probleme stellt. Die Pflanzen bilden Ausläufer und benötigen daher recht viel Platz. Die Ausläufer können Sie im Frühling oder im Herbst mit einem Späten von der Mutterpflanze trennen. Anschließend die Triebe etwas kürzen. Dies regt einen verzweigten Wuchs an. Die Ausläufer können Sie nun neu verpflanzen.

❍ Vermehrung durch Steckhölzer:

Steckhölzer lassen sich im Spätherbst gewinnen. Hierfür werden die einjährigen Triebe benutzt. Der Schnitt hat dabei vor den ersten Frösten zu erfolgen, damit die Pflanze keinen Schaden nimmt. Die Steckhölzer dann kalt und frostfrei lagern. Dabei ist eine hohe Luftfeuchtigkeit wichtig. Diese lässt sich zum Beispiel erreichen, indem Sie das Steckholz in feuchten Sand packen. Die Steckhölzer sollten Sie dann im zeitigen Frühling in die Erde bringen. Ein Trieb sollte dabei etwa 20 Zentimeter lang sein. Die Steckhölzer soweit in den Boden einpflanzen, dass lediglich das obere Auge herausschaut.

❍ Vermehrung durch Samen:

Die Aussaat der Dünenrose ist etwas komplizierter, da die Samen zunächst eine Kältephase benötigen, um zur Keimung zu gelangen. Diese Methode wird in der Fachsprache als Stratifikation bezeichnet. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

Ernten Sie die Hagebutten im Herbst und lösen Sie die Samen mit einem Messer aus der Frucht. Die Samen nun mit feuchtem Sand vermischen und in einer Tüte oder einem Glas etwa ein Vierteljahr bei Zimmertemperatur lagern. Die Samen dürften nach dieser Lagerzeit aufgequollen erscheinen.

Nachdem die Samen der Dünenrose einen weiteren Monat im Kühlschrank verbracht haben, können Sie damit beginnen, die Samen in die Erde zu bringen. Geduld ist auch weiterhin gefragt, denn die Keimung kann sich über mehrere Monate hinziehen.

Zeigen sich erste Triebe, müssen Sie die Pflanzen pikieren. Größere Pflanzen sollten Sie dabei in einzelne Pflanztöpfe setzen. Das ideale Substrat besteht aus lehmhaltiger Erde. Haben die Pflanzen mehrere Triebe gebildet, können sie ins Freiland umgesetzt werden.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

Ein Kommentar

  1. Inga/+Friedrich Engelhardt on

    Haalo gute Hinweise.Aber kann ich auch jetzt schon die Sache mit dem Samen beginnen?Gerne eine Rückmeldung an:

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