Besitzen Sie bereits die eine oder andere Fackellilie in Ihrem Garten, können Sie diese ganz einfach vermehren. Wir stellen Ihnen zwei einfache Methoden vor.

Die Fackellilie (Kniphofia) gehört zu den Affodillpflanzen. Mittlerweile gibt es mehr als 70 Arten, zu denen auch Zwergformen gehören. Sie zeichnet sich unter anderem durch ihre anziehenden Farben aus. Weil die Blüten Fackeln in kräftigem Rot, Orange und Gelb bilden, ist die Pflanze bei Gärtnern weltweit sehr begehrt. Wer damit seinen ganzen Garten zieren möchte oder mehrere Unterarten besorgen möchte, kann hierfür unter Umständen ein kleines Vermögen ausgeben. Kein Wunder also, dass immer mehr Gärtner die Pflanze lieber selbst vermehren wollen, um sie auf dem eigenen Grundstück auszubreiten, oder an andere Liebhaber zu verschenken. Doch wie lassen sich Fackellilien am besten vermehren?

Warum sollte man die Fackellilie vermehren?

Viele Gärtner und Liebhaber der Fackellilie schätzen besonders die farbenprächtige Blüte, die sich vor allem in ihrer Form stark von anderen Gartenblumen unterscheidet. Zudem erreicht die Fackellilie im Sommer einen sehr dichten Wuchs und blüht über einen längeren Zeitraum, sodass sie einen echten Blickfang im Garten darstellt. Hinzu kommt, dasst es sich hierbei um eine mehrjährige und winterharte Pflanze handelt, die je nach Sorte auch im Winter grün ist und so ein wenig Farbe in den doch eher tristen Garten bringen kann. Auch ihre Wuchshöhe von bis zu 80 Zentimetern überzeugt viele Gartenliebhaber, da die Fackellilie so selbst einen sehr großen Gartenbereich zieren kann, ohne verloren zu wirken.

Weitere Gründe, die dafür sprechen, Fackellilien zu vermehren:

➪ Die Pflanzen sind recht pflegeleicht.
➪ Sie werden jedes Jahr mit einer prachtvollen Blüte belohnt.
➪ Die meisten Sorten sind winterfest und immergrün.
➪ Das Laub allein gilt ebenfalls als ansehnlich.
➪ Sie können als Alternative zur Hecke als Sichtschutz verwendet werden (je nach Art).
➪ Man kann dadurch Kosten sparen.
➪ Die Fackellilie stellt auch ein schönes Geschenk an andere Hobby-Gärtner und Liebhaber dar.

Wie kann man die Fackellilie vermehren?

Möchten Sie Ihre Fackellilie vermehren, um diese im eigenen Garten oder in Kübeln anzupflanzen oder gar Fackellilien an Freunde und Bekannte zu verschenken, haben Sie zwei Möglichkeiten. Zum einen können Sie die Fackellilie durch die klassische Aussaat ihrer Samen vermehren. Zum anderen können Sie sie auch ganz einfach teilen, was unter Umständen etwas Zeit spart. Wie bei beiden Optionen vorzugehen ist, möchten wir nachfolgend kurz erläutern.

Fackellilie teilen

Fackellilie teilen
© Eléonore H / stock.adobe.com

Möchten Sie Ihre Fackellilie ohne großen Aufwand vermehren, können Sie sie ganz einfach teilen. Dies ist vor allem bei Pflanzen sinnvoll, deren Eigenschaften Sie gern erhalten möchten. Denn durch Teilung erhalten Sie Pflanzenableger mit denselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze. Da diese das gleiche genetische Material wie die Mutterpflanze besitzen, bezeichnet man sie auch als reine Ableger.

… Und so geht´s

➛ Schritt 1: Wurzelballen freilegen

Am besten teilen Sie Ihre Fackellilie im Frühjahr oder im Herbst direkt an der Wurzel. Hierzu ist es erforderlich, den Wurzelballen freizulegen, welcher recht tief in der Erde liegt.

Tipp: Es kann ausreichen, einen Teil des Wurzelballens freizulegen, besser lässt sich dieser jedoch teilen, wenn Sie die gesamte Pflanze ausgraben.

➛ Schritt 2: Wurzelballen teilen

Im weiteren Schritt benötigen Sie ein scharfes Messer, mit dem Sie den Wurzelballen teilen und so mehrere Pflanzenableger erhalten. Achten Sie aber darauf, dass die Ableger über ein ausreichendes Wurzelwerk verfügen, um sich gut versorgen und ausbreiten zu können.

Tipp: Damit die Wurzelballen während dieser Prozedur nicht austrocknen, können Sie die Ableger mit ihren Wurzeln in feuchtes Küchenpapier einschlagen, bis Sie sie einpflanzen.

➛ Schritt 3: Mutterpflanze und Ableger einpflanzen

Haben Sie die Mutterpflanze geteilt, sollten Sie diese umgehend wieder in den Boden bringen. Möchten Sie auch die Ableger einpflanzen, müssen Sie dafür einen passenden Standort finden. An diesem sollten die Pflanzen idealerweise viel Sonne bekommen und gleichzeitig geschützt sein. Hier heben Sie ein Pflanzloch aus und lockern den Boden im und um das Pflanzloch herum etwas auf, um ihn durchlässiger zu gestalten und Staunässe zu vermeiden. Anschließend können Sie den Ableger in das Pflanzloch setzen und dieses mit Substrat auffüllen.

Tipp: Geben Sie reifen Kompost in das Substrat, benötigen Sie keinen zusätzlichen Dünger für die Ableger.

Natürlich können Sie die Ableger auch verschenken. In diesem Fall können Sie die Ableger in ausreichend große Pflanzgefäße mit nährstoffhaltigem Substrat einpflanzen.

Fackellilie durch Aussaat vermehren

Eine weitere Möglichkeit, um eine Fackellilie zu vermehren, besteht in der Aussaat von Samen. Dazu müssen Sie wissen, dass selbst gesammelte Samen nur dann keimen, wenn sie direkt nach der Ernte kühl gelagert werden. Sie können sie zum Beispiel in einen Gefrierbeutel geben und bis zum kommenden Frühjahr im Kühlschrank aufbewahren.

Tipp: Besitzen Sie selbst noch keine Fackellilie, von der Sie Samen gewinnen können, erhalten Sie diese auch im Handel.

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Ab dem Frühjahr bis in den Herbst hinein können Sie die Samen aussäen. Hierfür füllen Sie ein flaches Gefäß mit einem nährstoffreichen Substrat. Die Samen geben Sie einfach auf diese Anzuchterde und drücken Sie leicht an.

Die Anzuchtschale platzieren Sie idealerweise bei einer Temperatur um die 20 Grad an einem hellen (aber nicht sonnigen) Standort. Wenn Sie das Substrat gleichmäßig feucht halten, beginnen die Samen nach etwa zwei bis vier Wochen zu keimen.

Tipp: Vermeiden Sie Staunässe.

Sobald sie Keimlinge vier bis sechs Blätter ausgebildet haben, können Sie diese einzeln in kleine Pflanzgefäße pflanzen und gleichmäßig feucht halten. Hier verbleiben sie und sammeln Kräfte, bis Sie sie im folgenden Frühjahr ins Freie pflanzen können.

Vorzüge und Nachteile der Fackellilien beim Vermehren

Vorteile

das Vermehren an sich ist recht einfach und kann auch ohne Erfahrung ausprobiert werden
zwei Wege für das Vermehren nutzbar
Keimlinge entstehen recht schnell, Abkömmlinge verbreiten sich ebenfalls zügig
kostengünstige Art, mehrere Fackellilien im Garten zu erhalten
man wird mit prächtigen Fackelblüten im Sommer belohnt
nicht viel Gießen oder Düngen erforderlich
herkömmliches, durchlässiges und humoses Substrat kann verwendet werden
man kann durch das eigene Vermehren Kosten beim Gartenblumen Kaufen sparen

Nachteile

Staunässe muss unbedingt vermieden werden, da die Pflanze sonst schnell fault
Keimlinge dürfen keiner direkten Sonne ausgesetzt sein und sollten gut vor Wind und Witterungen geschützt werden
Junge Tochterpflanzen müssen im Winter besonders gut zum Überwintern vorbereitet werden, sonst könnten die Pflanzen den Winter nicht überleben
ständiges Überwachen und Prüfen der Pflänzchen und Keime sollte vorgenommen werden

Wie man sehen kann, ist das Vermehren einer anspruchsvollen Fackellilie nicht viel schwerer, als das Vermehren anderer Gartenpflanzen. Sogar Laien und Anfänger können sich an beide Methoden herantrauen, wobei das Vermehren durch Teilung immer noch als schnellere und einfachere Option gilt, wenn man bald Erfolge sehen möchte.

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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