Die Gänsekresse gehört zu den beliebtesten Steinpflanzen. Wir möchten Ihnen hier erklären, wie Sie die Pflanze auf einfache Weise vermehren können. Dazu gibt es drei verschiedene Möglichkeiten.

Gänsekresse vermehren
© sunday pictures – Fotolia.com

Wer sich eine pflegeleichte Pflanze wünscht, welche auch mit kargen Böden zurecht kommt, uns mit reicher Blüte belohnt und auch dort wächst, wo es bislang unmöglich schien, der wird die Gänsekresse nicht mehr missen wollen. Als Frühblüher lässt der wuchsfreudige Kreuzblütler bereits im April Leben in das triste Gartenbeet einziehen. Warum also nicht durch Vermehrung der Pflanze dafür sorgen, dass sich die hübschen Polsterstauden auch in anderen Regionen des Gartens niederlassen können. Wie die Gänsekresse vermehrt werden kann und was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie im Folgenden.

Vermehrung durch drei Varianten möglich

Die Vermehrung kann auf mehreren Wegen erfolgen:

❶ Stecklinge
❷ Samen
❸ Teilung

Alle Möglichkeiten der Vermehrung sind einfach durchzuführen und bieten Ihnen eine recht hohe Erfolgsgarantie.

❖ Vermehrung durch Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung ist weit verbreitet. Die Methode kostet Sie nur wenig Aufwand und verspricht eine hohe Erfolgsgarantie.

Zeitpunkt:

Der Sommer ist der passende Zeitpunkt, um Stecklinge zu schneiden. Dann können die Stecklinge vor dem Winter noch gut anwachsen und ausreichend Wurzeln bilden.

Vorgehen:

❶ Steckling schneiden
❷ Steckling vorbereiten
❸ Steckling einpflanzen
❹ Steckling bewässern

Ein Steckling ist ein Trieb, welcher von der Pflanze geschnitten wird. Die Gänsekresse bildet oberirdische Ausläufer, was die Gewinnung von Stecklingen erleichtert. Die Länge der Stecklinge sollte etwa 15 Zentimeter umfassen. Bevor der Steckling eingepflanzt wird, sind im unteren Bereich des Triebes die Blätter zu entfernen. Wenn Sie die Blätter am Steckling belassen, kann es nach dem Einpflanzen zu Fäulnis kommen. Werden die Stecklinge im Sommer geschnitten, können sie direkt im Freiland in die Erde gesetzt werden und Sie sparen sich die Anzucht im Zimmer.

Die Pflanztiefe des Stecklings sollte etwa fünf Zentimeter betragen. Nach der Pflanzung ist der Steckling ausreichend zu bewässern, damit er gut anwachsen kann. Bis zum Herbst sollten die Stecklinge ausreichend Wurzeln gebildet haben.

» Tipp: Junge Pflanzen können zur Vorsicht einen leichten Winterschutz aus Laub und Reisig erhalten.

❖ Vermehrung durch Samen

Etwas mehr Geduld erfordert die Vermehrung der Gänsekresse durch Samen. Nach der Blüte bilden die Pflanzen Schoten aus. Diese enthalten die Samen. Wer also bereits eine Pflanze besitzt, wird leicht Samen für die gezielte Vermehrung gewinnen können. Gänsekresse Samen kann natürlich auch käuflich erworben werden, wenn Sie noch keine eigenen Pflanzen besitzen.

Vorgehen:

❶ Samen gewinnen
❷ Samen ausstreuen
❸ Samen mit Erde bedecken
❹ Samen feucht halten
❺ Keimung abwarten

Nach Gewinnung der Samen können diese im Pflanzgefäß auf Anzuchterde ausgestreut werden. Anschließend bedecken Sie die Samen leicht mit Erde. Die Keimung lässt sich beschleunigen, wenn Sie das Pflanzgefäß mit einer Abdeckung aus Folie oder Glas versehen.

» Tipp: Abdeckungen über der Pflanzschale sind regelmäßig zu lüften, damit die Samen nicht zu schimmeln beginnen.

Die Samen erhalten einen hellen Fensterplatz bei Zimmertemperatur und werden gleichmäßig feucht gehalten. Nach wenigen Wochen wird die Keimung einsetzen.

Nach der Keimung:

Die Keimlinge werden weiterhin gleichmäßig feucht gehalten. Zeigen sich mehrere Keimblätter, können die Jungpflanzen in separate Pflanzgefäße umgesetzt werden. Sie können die Pflanzen wahlweise auch bereits ins Freiland setzen. Bei frühen Wintereinbrüchen besteht allerdings die Gefahr, dass die Jungpflanzen Schaden nehmen, weil sich noch kein ausreichend stabiles Wurzelsystem entwickelt hat.

Es ist vorteilhafter, die Jungpflanzen im Haus zu überwintern und erst im kommenden Frühling ins Freiland zu setzen.

❖ Vermehrung durch Teilung

Die Vermehrung durch Teilung ist eine besonders einfache und unkomplizierte Methode. Sie benötigen allerdings eine gut entwickelte Pflanze.

Vorgehen:

❶ Pflanze aus dem Boden nehmen
❷ Wurzelballen kontrollieren
❸ Wurzelballen teilen
❹ einzelne Teilstücke separat verpflanzen
❺ wie gewohnt kultivieren

Um die Pflanze teilen zu können, muss die Gänsekresse zunächst komplett aus dem Boden genommen werden. Der beste Zeitpunkt für die Teilung der Pflanzen ist der Spätsommer. Haben Sie die Pflanzen aus dem Boden genommen, sollten Sie zunächst die Wurzeln näher unter die Lupe nehmen. Zeigen sich abgestorbene oder welke Pflanzenteile, sollten diese zunächst entfernt werden. Setzen Sie nur gesunde Wurzelstücke zurück in die Erde. Nun wird der Wurzelballen mit einem scharfen Spaten geteilt. Je nach Größe der Pflanze können Sie dabei auch mehrere neue Pflanzen gewinnen.

Die einzelnen Teilstücke werden nun am gewünschten Standort neu verpflanzt. Sie erhalten sofort eine vollwertige Pflanze, die wie gewohnt kultiviert wird.

» Tipp: Damit die Pflanze nach der Teilung gut anwächst, sollte in den ersten Wochen regelmäßig bewässert werden.

Methoden der Vermehrung mit ihren Vor- und Nachteilen

Art der Vermehrung Vorteile Nachteile
Stecklingsvermehrung Die Vermehrung durch Stecklinge ist einfach und unkompliziert.
Bei dieser bewährten Methode wird von einer hohen Anwachsgarantie ausgegangen.
Es muss bereits eine Pflanze vorhanden sein.
Aussaat Die Samen können einfach gewonnen werden.
Es lassen sich zahlreiche Pflanzen mit wenig Aufwand ziehen.
Ist keine Pflanze vorhanden, müssen die Samen käuflich erworben werden.
Die Methode verlangt etwas Geduld.
Teilung Man erhält sofort vollwertige Pflanzen.
Die Teilung ist schnell erledigt.
Bei der Teilung können die Wurzeln gut kontrolliert werden.
Ausreichend entwickelte Pflanzen sollte vorhanden sein.
Die Teilung des Wurzelstockes bedeutet Stress für die Pflanze.

Aktuelle Gartentipps jetzt im Video

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen