In den warmen Sommermonaten gibt es im Garten allerhand zu tun. Weit oben auf der Liste steht das Gießen. Was es speziell bei Gurken zu beachten gibt, erfahren Sie hier.

Spätestens ab April beginnt für Hobbygärtner wieder die Gartensaison. Während der ersten Wochen wird alles auf Vordermann gebracht, Gemüse wird vorgezogen und die Beete und Rabatten werden von Unkraut befreit. Im Hochsommer werden wir oft ruhiger und wollen die Sonnenstrahlen und den Ausblick auf den blühenden Garten genießen.

Tipps für die tägliche Gurkenpflege

Ganz von der Gartenarbeit befreien kann man sich aber bei den heißen Sommertemperaturen nicht. Gerade jetzt ist es wichtig, sein Gemüse ausreichend zu gießen, damit die Früchte und Blätter einzelner Pflanzen nicht vertrocknen.

Bei der Gurke (Cucumis sativus) gibt es spezielle Regeln, an die Sie sich halten sollten, damit einer ertragreichen Ernte nichts im Wege steht.

Gurken gießen
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❁ Tipp 1: Regelmäßig Gießen

Gurken gehören, wie auch die Tomaten, zu richtigen „Säufern“. Sie mögen einen gleichmäßig feuchten Boden. An sehr warmen Sommertagen ist es daher sinnvoll, sie täglich zu gießen, während bei etwas kühlerem Wetter ein Intervall von zwei Tagen ausreichen kann. Ein guter Anhaltspunkt ist die Beschaffenheit der Erde. Hat es vielleicht geregnet und der Boden ist noch leicht feucht, dann können Sie ruhig warten. Sind die Blätter jedoch schlaff, ist es höchste Zeit fürs Gurken gießen.

» Schon gewusst? Hängen die Blätter schlaff, ist das oft ein Zeichen für Wassermangel. Manchmal reagieren Gurken aber auch auf große Hitze oder trockene Luft mit kurzzeitig erschlaffenden Blättern. Prüfen Sie daher immer zuerst, ob der Boden noch feucht genug ist, bevor Sie erneut gießen.

❁ Tipp 2: Ausreichend Gießen

Gurken bestehen zu 95 Prozent aus Wasser, daher ist es auch so wichtig, dass Sie Ihren Gurken ausreichend Wasser zuführen. Gießen Sie morgens, damit die Pflanzen tagsüber optimal versorgt sind, und prüfen Sie am Abend, ob noch ein zusätzlicher „Schluck“ nötig ist. Eine Gurkenpflanze kann nämlich einen täglichen Wasserbedarf von 1,5 und 3 Litern haben.

❁ Tipp 3: Lauwarmes Wasser verwenden

Verwenden Sie immer umgebungswarmes Wasser. Kaltes Wasser kann zu „Wurzelschocks“ führen, das Wachstum hemmen und sogar Bitterstoffe in den Früchten begünstigen. Am besten eignet sich abgestandenes Regenwasser, denn kalkhaltiges Leitungswasser bekommt der Gurkenpflanze nicht.

❁Tipp 4: Nur den Boden gießen

Achten Sie darauf, beim Gießen von Gurken ausschließlich den Boden zu wässern, anstatt die Blätter zu benetzen. Das verringert nicht nur das Risiko von Pilzbefall wie Falschem Mehltau, sondern auch von Blattverbrennungen, die durch Sonneneinstrahlung auf nassen Blättern entstehen können. Eine Gießkanne mit feiner Tülle oder ein Tropfschlauchsystem eignen sich hierfür besonders gut, denn so gelangt das Wasser direkt an die Wurzeln, wo es am dringendsten benötigt wird.


Zusammengefasst: Das Wichtigste auf einen Blick

Wenn Sie beim Gießen von Gurken stets auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte, eine ausreichende und angepasste Wassermenge, temperiertes Wasser sowie eine bodennahe Bewässerung achten, schaffen Sie die ideale Grundlage für kräftige Pflanzen und aromatische Gurken.


Ihre Fragen zum Gurkengießen schnell beantwortet 🙂

Wie oft und wie viel sollte man Gurken gießen?

Bei über 25 °C können ausgewachsene Gurken täglich etwa 1,5 bis 3 Liter brauchen. Ist es kühler oder bewölkt, brauchen Sie die Gurken nur alle zwei Tage wässern. Überprüfen Sie die Bodenfeuchte regelmäßig mit dem Finger. Ist der Boden feucht, darf mit dem Gießen der Gurke noch gewartet werden.

Sollte man Gurkenpflanzen mit Wasser besprühen?

Feuchte Blätter erhöhen das Risiko für Pilzkrankheiten, wie Falschem Mehltau, der sich rasch ausbreiten kann. Stattdessen wird gezielt um den Wurzelbereich der Gurkenpflanze gegossen, etwa mit einer Gießkanne oder einem Tropfschlauch.

Kann man Gurken auch „überwässern“?

Gurken reagieren empfindlich auf dauerhaft klatschnasse Erde, weil sich der Boden dabei verdichtet und den Wurzeln sowohl die Sauerstoff- als auch die Nährstoffaufnahme erschwert. Die Folge sind wenig, kleinere oder gar keine Früchte. Um Staunässe zu vermeiden, sollte der Boden durchlässig sein, damit überschüssiges Gießwasser gut versickern kann.

Warum werden Gurken manchmal bitter?

Gurken können bitter schmecken, wenn sie unter Stress stehen. Häufig ist ein zu trockener Boden oder unregelmäßiges Gießen dafür verantwortlich. Auch große Hitze, Temperaturschwankungen oder Nährstoffmangel können Bitterstoffe in den Früchten fördern.

Warum werden die Blätter von Gurken gelb?

Gelbe Blätter können verschiedene Ursachen haben. Häufig ist ein Nährstoffmangel (z. B. zu wenig Stickstoff), ungünstiges Wässern (sowohl Trockenheit als auch Staunässe) oder ein ungeeigneter pH-Wert des Bodens verantwortlich. Um das Problem zu lösen, sollten Sie zunächst die Bodenfeuchte prüfen, den pH-Wert kontrollieren und bei Bedarf gezielt düngen.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

7 Kommentare

  1. Weiss Ernst on

    Habe bei meinen Gurkenpflanzen lange dünne Spriesse. Gehört das so, oder müssen die entfernt werden? Ca. 2mm Durchmesser und 20 cm lang. Am Balkon im Hochbeet

  2. Wichtig ist aber auch, das man Gurken und Tomaten nicht jedes Jahr an die gleiche Stelle pflanzt.
    Das sind Starkzeher, brauchen guten Boden. Deshalb lieber mal den Standort wechseln und ausreichend mit Dünger versorgen.Im Frühjahr fange ich schon an Brenneseln zu sammeln, verteile
    diese auf meine Gemüse und Pflanzenbeete, guter Dünger und Blattlausbekämpfer.

  3. Ja, damit hält sich die Gurke an der Rankhilfe fest. Die muss man ihr aber auch mit Stäben geben!

  4. Habe meine Gurkenpflanzen in Tomatentöpfe gepflanzt, somit bekommen die Pflanzen von unten (Wasserreservoir) Wasser. Genügt das oder muss ich auch von oben gießen?

    • Hallo Birgit! Gurkenpflanzen benötigen viel Wasser für die Fruchtbildung, daher ist es wichtig, dass der Boden feucht, aber nicht nass ist. Sie können, wenn die Erde zu trocken ist, zusätzlich auch von oben gießen. Liebe Grüße Kathrin vom Gartentipps-Team

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