Spinnmilben befallen Gurken besonders oft. Glücklicherweise lassen sie sich mit den richtigen Mitteln relativ einfach beseitigen.

Spinnmilben an Gurken bekämpfen
Spinnmilben auf einem Gurkenblatt – © Eileen Kumpf / stock.adobe.com
Spinnmilben gehören zu den häufigsten Pflanzenschädlingen. In Mitteleuropa sind etwa 90 Kulturpflanzen von einem Spinnmilbenbefall betroffen. Vor allem Gewächshausgurken scheinen es den Spinnentieren angetan zu haben. Dies ist aber auch nicht weiter verwunderlich, denn in dieser geschützten Umgebung finden sie oft die optimalen klimatischen Bedingungen, um sich verbreiten zu können. Um die Schädlinge an den Gurkenpflanzen wieder loszuwerden, haben Sie verschiedene Möglichkeiten.




Woran ist ein Befall mit Spinnmilben zu erkennen?

Zunächst ist es wichtig zu erkennen, ob es sich überhaupt um Spinnmilben handelt. Einen Befall erkennt man in der Regel an den folgenden Merkmalen:

➛ Die Blätter sind voll mit kleinen Pünktchen, die hell und nadelstichig aussehen.

➛ Werden sie größer, sind sie sogar noch besser zu erkennen.

➛ Die Blätter werden gelblich bis graubraun und vertrocknen.

➛ Jüngere Gurkentriebe werden mit der Zeit von einem weißlichen Spinnennetz überzogen.

➛ In diesem Stadium sind unterhalb der Blätter bereits größere Tiere zu erkennen.

Besonders häufig tauchen Spinnmilben vor allem an Gurken auf, die in Gewächshäusern gezogen werden.

Der Grund für einen Fall ist meist nicht nur eine zu geringe Luftfeuchtigkeit, sondern auch ein zu hoher Gehalt an Stickstoff, der sich in der Erde befindet.

Was tun bei einem Befall?

Selbstverständlich gibt es auf dem Markt zahlreiche Mittel, mit denen man gegen einen Befall von Spinnmilben vorgehen kann. Doch bevor man hierzu greift, gibt es ein paar Hausmittel, die man anwenden kann.

Maßnahme Erklärung
Abduschen Die Pflanze wird zunächst mit lauwarmem Wasser abgeduscht. Dabei achtet man besonders auf die Blattunterseiten.

Danach wird sie für den Zeitraum von zwei Tagen in eine Plastiktüte eingepackt. Die innen entstehende Feuchtigkeit lässt die Spinnmilben eingehen und die Pflanzen können sich erholen.

Brennnesselsud / Schachtelhalmbrühe Hierzu werden Brennnesseln oder Schachtelhalme klein geschnitten und für etwa zwölf Stunden in Wasser eingelegt.

Nach der Entfernung der Brennnessel-/Schachtelhalmreste wird der Sud in eine Sprühflasche gefüllt und die Gurkenpflanze damit besprüht.

Alternativ und bei einem sehr starken Befall ist auch das Bespritzen mit einer Seifenlauge und Magermilch möglich.

Rapsölmischung Ein Rapsöl-Wassergemisch ist ebenso gut geeignet, um die Gurkenpflanze damit einzusprühen.

Hierzu wird ein Teil Rapsöl auf vier Teile Wasser gegeben.

Damit wird schließlich die ganze Pflanze besprüht.

Neemöl Ähnlich wie bei dem Rapsöl, schafft auch Neemöl den Effekt.

Das Öl sollte jedoch nur im Notfall eingesetzt werden, da die Gurke eine Weile braucht, bis das Öl von der Pflanze wieder abgebaut wird.

Natürliche Feinde Im Gartenmarkt werden sogenannte Raubmilben verkauft, die man im Gewächshaus aussetzen kann.

Diese stellen die natürlichen Feinde der Spinnmilben dar und entfernen sie Schritt für Schritt von der Gurkenpflanze.

An der Gurke selbst haben die Raubmilben kein Interesse.

Sollte man die befallenen Blätter abschneiden?

Der Gedanke, die befallenen Blätter der Pflanze einfach zu entfernen liegt zwar nahe, ist jedoch nicht empfehlenswert. Denn die Pflanze nutzt ihre Blätter nicht nur zur Aufnahme von Nährstoffen durch die Sonne, sondern ist auch gleichzeitig ein Schutz für die heranwachsenden Gurken.

Wasser hat die Pflanze zwar auch nicht so gerne, doch erträgt sie dies immerhin besser, als wenn ihre Blätter Schritt für Schritt entfernt werden.

Sinnvolle Vorbeugungsmaßnahmen

Um einem Befall mit Spinnmilben möglichst zu entgehen ist es sinnvoll, gewisse Vorbeugungsmaßnahmen zu ergreifen. Hierbei bietet sich folgendes an:

Hohe Luftfeuchtigkeit

Sie sollten immer das Klima im Gewächshaus im Blick behalten. Vor allem sollten Sie für genügend Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus sorgen. Ist diese relativ hoch, finden Spinnmilben das Klima nicht ansprechend und lassen sich somit nicht auf den Pflanzen nieder.

Luftzirkulation zwischen den Pflanzen

Es ist immer wichtig, genügend Luft zwischen den Pflanzen zu lassen. Wachsen die Pflanzen im Gewächshaus, sollte zusätzlich regelmäßig gelüftet werden.

Pflege

Eine regelmäßige Pflege bedeutet, dass die Pflanze gut mit Wasser versorgt ist und den Nährstoffen die sie benötigt. Kalium ist bei Gurken besonders wichtig, was gleichzeitig die Widerstandskraft erhöht. Zu diesem Zweck finden Sie im Handel spezielle Dünger für Gurken:

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Wenn die Gurken im Topf gehalten werden, sollte dieser der Pflanze genügend Platz bieten, ein paar Abzugslöcher für überschüssiges Wasser und eine angemessene Erde, die zur Bildung der Wurzeltriebe beiträgt.

Früchte ausbrechen

Wachsen die ersten Früchte heran, bricht man diese aus. Innerhalb dieses Stadiums befindet sich die Gurkenpflanze in der Regel noch im Wachstum. Mit dem Ausbrechen der Früchte gibt man ihr die Gelegenheit, mehr Kraft zu sammeln und später sogar noch mehr Früchte zu bilden.

Kälte vermeiden

Selbst wenn die Pflanze im Gewächshaus steht, kann es ihr manchmal zu kalt sein. Daher ist es immer sinnvoll, am Anfang der Saison auf die Temperatur zu achten. Während dieser Zeit kann es sinnvoll sein, dass Sie das Gewächshaus beheizen. Alternativ können Sie die Gurke auch ins Haus holen und so lange dort belassen, bis die Temperaturen wieder ideal sind.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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