Ist der Winter da, sprießt im Gewächshaus oft nichts mehr. Rein theoretisch! Denn wer sein Gewächshaus beheizt, kann es auch im Winter zur Pflanzenzucht nutzen. Wie Sie Ihr Gewächshaus im Winter heizen, erfahren Sie hier.

Der Winter ist die Jahreszeit, in der im Garten Ruhe einkehrt, weil es hier bei den eisigen Temperaturen einfach nichts zu tun gibt. Alles ist abgedeckt oder zugeschneit, sodass uns Gärtnern eigentlich nichts anderes übrig bleibt, als den Anblick des schneebedeckten und vielleicht auch winterlich geschmückten Gartens zu genießen.

Warum wird eine Heizung im Gewächshaus benötigt?

Gewächshaus im Winter heizen
Ein beheizbares Gewächshaus lässt sich auch im Winter nutzen und bietet Pflanzen optimale Bedingungen. | © sonne_fleckl / stock.adobe.com

Während im Sommer im Gewächshaus Tomaten wachsen, exotisches Obst seinen Duft verströmt und Kräuter sprießen, liegen die Gewächshausbeete im Winter brach. Leider, denn die Temperaturen lassen es einfach nicht zu, auf normalem Wege Pflanzenzucht im Gewächshaus zu betreiben.

Aber mit „normal“ wollen wir uns doch nicht zufriedengeben, oder? Mit der richtigen Heizung im Gewächshaus schaffen Sie ideale Temperaturen, um frisches Obst, Gemüse und Kräuter das ganze Jahr über anzubauen. Und ist das Gewächshaus beheizt, stehen sogar empfindliche Zierpflanzen bei frostigen Temperaturen gut geschützt.

Frostschutz im Gewächshaus: So bleibt die Wärme erhalten

Bevor es an das Beheizen geht, sorgt eine gute Isolation für den nötigen Frostschutz im Gewächshaus. Gerade im Winter schleichen sich oft kleine Risse oder Lücken ein, die durch Wind und Witterung entstehen – da geht wertvolle Wärme schnell verloren. Mit lichtdurchlässiger Noppenfolie schaffen Sie eine einfache, aber effektive Isolationsschicht, die vor Frost schützt. So können Sie auch bei niedrigen Temperaturen Ihr Gewächshaus warm halten. Die robuste Folie lässt sich leicht anbringen und bei Bedarf im Frühjahr wieder entfernen.

Tipp: Für kleine undichte Stellen bietet sich zudem Silikonspray als schnelle Lösung an.

Elektrische Gewächshausheizung

Wer bereits beim Bau bzw. Aufbau des Gewächshauses daran gedacht hat, dieses mit Stromanschlüssen auszustatten, für den bietet sich eine elektrische Gewächshausheizung an. Einfach in die für Feuchträume geeignete Steckdose stecken, anschalten und schon wird es warum. Ganz praktisch, oder?

» Vorteile der Elektro-Gewächshausheizung

Elektrische Gewächshausheizungen sind besonders einfach zu bedienen und benötigen keinen großen Installationsaufwand. Sie erzeugen keine Abgase, was bedeutet, dass kein Sauerstoff verbraucht wird und keine schädlichen Gase entstehen. Ihre Pflanzen sind so vor der Aufnahme von Schadstoffen geschützt.

» Nachteil der Elektro-Gewächshausheizung

Der größte Nachteil einer Elektroheizung ist der steigende Stromverbrauch, der je nach Heizdauer zu erhöhten Kosten führen kann. Hier empfiehlt es sich, möglichst energieeffiziente Modelle zu wählen und, wenn möglich, auf Ökostrom zurückzugreifen. Noch besser rechnet sich eine Stromheizung für das Gewächshaus, wenn Sie den Strom selbst erzeugen, beispielsweise mit einer Photovoltaik-Anlage.

Unser Tipp: Wenn Sie nur ein kleines Gewächshaus besitzen und dieses im Winter beheizen möchten, sollten Sie mal auf www.biogreen.de vorbeischauen. Hier finden Sie nämlich Elektroheizungen für das Gewächshaus, die sowohl für die stehende als auch die hängende Montage geeignet sind. Außerdem können Sie die Elektroheizungen hier auch bequem in Raten bezahlen.

Elektrische Gewächshausheizung für etwa 12qm:

Gasheizung im Gewächshaus

Um Ihr Gewächshaus ohne Strom zu heizen, eignet sich eine Öl-Heizung ideal. Sie wird in der Regel mit einer Propangasflasche betrieben und eignet sich auch für größere Gewächshäuser mit bis zu 30 Quadratmetern. Sofern ein Gasanschluss vorhanden ist, kann die Gasheizung auch über eine Gasleitung betrieben werden und so für ein angemessenes Klima im Gewächshaus sorgen.

» Vorteile der Gas-Gewächhaus-Heizung

Gasheizungen sind besonders effizient, da bis zu 99 % der eingesetzten Energie in Wärme umgewandelt werden. Sie bieten eine hohe Heizleistung und sind unabhängig vom Stromnetz, was sie flexibel macht. Zusätzlich entsteht bei der Verbrennung von Gas CO₂, was das Pflanzenwachstum im Gewächshaus unterstützen kann, da es für die Photosynthese benötigt wird.

» Nachteile der Gas-Gewächhaus-Heizung

Ein Nachteil ist die regelmäßige Überprüfung und Kontrolle der Gasflaschen, da diese rechtzeitig nachgefüllt oder ausgetauscht werden müssen. Zudem muss eine ausreichende Belüftung gewährleistet sein, um mögliche Sicherheitsrisiken zu vermeiden, da bei der Verbrennung in hoher Konzentration schädliche Gase entstehen können.

Unser Tipp: Gasheizungen als Frostwächter sollten nicht direkt auf dem kalten Boden stehen, sondern leicht erhöht platziert werden, damit sie effizient arbeiten. Das integrierte Thermostat, das sich oft auf der Rückseite befindet, können Sie abnehmen und so befestigen, dass es sich schnell erwärmt, sobald die Heizung anspringt. So bleibt das Thermostat nicht im kühlen Bereich, wodurch die Heizung nicht durchgehend laufen muss – das spart Gas und vermeidet einen unnötigen Verbrauch.

Gasheizer für das Gewächshaus mit Sauerstoff-Mangelsicherung:

Petroleum-/Paraffinheizung

Wem das Austauschen von Gasflaschen zu umständlich ist, der kann alternativ zur Gasheizung auch auf Brennstoffe wie z.B. Petroleum oder Paraffin setzen. Diese Heizsysteme funktionieren mit Petroleum oder Paraffinöl, das in einen Tank gefüllt wird. Ein Docht saugt das Öl an, dieser wird dann angezündet, um Wärme zu erzeugen. Die Verbrennung erfolgt langsam und gleichmäßig, wodurch lange Wärme abgegeben wird.

» Vorteile der Petroleum- oder Paraffinheizung

Petroleum- und Paraffinheizungen sind kostengünstig in der Anschaffung und erfordern keine komplizierten Stromanschlüsse oder den Wechsel von großen Gasflaschen. Sie sind außerdem mobil und brauchen wenig Platz, was die Heizung ideal für kleine Gewächshäuser macht. Durch die lange Brenndauer muss der Brennstoff auch nicht häufig nachgefüllt werden, das reduziert sogar den Aufwand erheblich.

» Nachteile der Petroleum- oder Paraffinheizung

Im Vergleich zu Elektro- oder Gasheizungen für Gewächshäuser ist die Heizleistung relativ gering, wodurch diese Art der Heizung nur für kleinere Gewächshäuser geeignet ist. Zudem ist eine regelmäßige Kontrolle des Brennstoffs erforderlich, um sicherzustellen, dass die Heizung kontinuierlich in Betrieb bleibt.

Unser Tipp: Wer nur ein kleines Gewächshaus besitzt, der kann statt auf eine Petroleum- oder Paraffingewächshausheizung zu setzen, auch einfach mehrere Teelichter bzw. einen sogenannten Teelichtofen in das Gewächshaus stellen. Eine Anleitung dazu, wie Sie diesen kleinen Ofen selber bauen können, finden Sie z.B. auf www.kreativ-bastelstube.de.

Paraffin-Gewächshausheizung:

AngebotBestseller Nr. 1

Gewächshaus: Heizungen im Vergleich

HeizsystemVorteileNachteileGeeignet für
Elektrische Heizung• Einfach zu bedienen
• keine Abgase
• präzise Temperatursteuerung
• ideal mit PV-Anlage
• Hohe Stromkosten
• abhängig von Stromnetz
• Kleine bis mittelgroße Gewächshäuser
(Etwa 12 qm)
Gasheizung• Hoher Wirkungsgrad
• unabhängig vom Stromnetz
• CO₂ fördert Pflanzenwachstum
• Regelmäßige Kontrolle der Gasflaschen notwendig
• Belüftung erforderlich
• Größere Gewächshäuser
(Bis 30 qm)
Petroleum-/Paraffinheizung• Günstig in der Anschaffung
• benötigt kaum Platz
• lange Brenndauer
• Geringe Heizleistung
• regelmäßiges Nachfüllen notwendig
• Kleine Gewächshäuser
(Bis 5qm)

Fazit: Gewächshaus im Winter heizen

Wer nur ein kleines Gewächshaus besitzt, der sollte ruhig auf die Mini Gewächshaus-Heizung, also auf die Petroleum- bzw. Paraffinheizung zurückgreifen. Wer hingegen ein größeres Gewächshaus besitzt, der sollte schauen, ob er mit einer Gasheizung oder einer Elektro-Gewächshausheizung günstiger fährt.

Besteht schon ein Gasanschluss, wäre natürlich eine Gasheizung sinnvoll. Ist das Gewächshaus hingegen schon mit Steckdosen ausgestattet, ist eine elektrische Gewächshausheizung sinnvoller.

Ist keines von beidem vorhanden, sollten Sie lieber auf eine Elektroheizung setzen, denn sie sorgt dafür, dass der Sauerstoffgehalt beim Gewächshaus heizen nicht zu stark reduziert wird. Außerdem müssen Sie bei dieser Gewächshaus Heizung nicht ständig kontrollieren, ob der Brennstoff leer ist.

Wenn jedoch keine der drei Heizsysteme infrage kommt und Sie auf Nachhaltigkeit setzen, könnten Solarthermie, Kompostheizung oder Geothermie interessante Alternativen sein. Hier ein kurzer Überblick für Sie.

♨️ Alternative Gewächshaus Heizung

Neben den genannten Heizsystemen gibt es noch einige interessante Alternativen, wie sie das Gewächshaus beheizen können. Folgende sind besonders nachhaltig und umweltfreundlich:

  • Warmwasserheizung (Zentralheizung): Falls sich das Gewächshaus in der Nähe Ihres Hauses befindet, kann eine Warmwasserheizung eine sehr effiziente Lösung sein. Hierbei wird das heiße Wasser über isolierte Leitungen ins Gewächshaus geführt und sorgt so für eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Der Installationsaufwand ist jedoch hoch, und ein separater Heizkreis für das Gewächshaus ist notwendig.
  • Solarthermie: Eine Solarthermie-Anlage nutzt die Sonnenenergie, um Wasser zu erwärmen, das dann durch Schläuche im Gewächshaus zirkuliert. Diese Methode ist besonders nachhaltig, jedoch stark von den Sonnenstunden abhängig.
  • Kompostheizung (Biomeiler): Eine Kompostheizung nutzt die bei der Zersetzung von organischem Material entstehende Wärme. Durch Leitungen, die durch den Kompost führen, wird Wasser erwärmt und ins Gewächshaus geleitet. Dies ist eine besonders umweltfreundliche Methode, die jedoch Platz für den Komposthaufen und etwas Planungsaufwand benötigt.
  • Erdwärme: Ein speziell konstruiertes Erdgewächshaus nutzt die natürliche Wärme des Erdreichs, um Pflanzen vor Kälte und Frost zu schützen. Durch eine teilweise oder vollständige Einbettung des Gewächshauses in den Boden wird die konstante Bodentemperatur genutzt, um eine stabilere Innentemperatur zu erzielen.
Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

5 Kommentare

  1. Super toller Bericht! Ich danke euch 🙂
    Ich durchforste schon seit längerem das Internet auf der Suche nach einer passenden Heizung für den kommenden Winter und dachte schon ich werde nie das richtige Gerät finden bzw. mich entscheiden können welche Betriebsart ich nehmen sollte.

    Vielen Dank für die Hilfe 🙂

    Gruß Daniel

  2. Als einer der seit Jahren sein GWH zum Überwintern benutzt ein paar Kommentare:
    1. Strom ist einfach zu machen aber die Verbauchskosten am höchsten. Alternativ zu fertigen Geräten kann man einen Badheizer und einen Steckerthermostat verwenden. Alle Geräte gegen tropfendes Wasser abschirmen bzw. nur für Feuchtraum zugelassene Geräte verwenden.
    2. Gasheizung ohne automatischen Flaschenwechsler ist Murks. Woher will man wissen wie viel bzw. wie lange das Gas in der Flasche noch hält? Zu einer richtigen und kompletten Gasheizung gehört der eigentliche Brenner, 2 Gasflaschen (sollten etwa dieselbe Größe haben) sowie ein automatischer Flaschenwechsler. Der schaltet automatisch ohne Unterbrechung der Gasversorung auf die andere volle Flasche um und die leere kann man wechseln.
    Zu den Petroleumheizungen kann ich nichts sagen, da ich die nie hatte.
    Wenn Strom im GWH verfügbar ist, ist ein Ventilator der ständig die Luft umwälzt sehr von Vorteil. Sonst hat man oben im Giebel +20° und unten am Boden ist die Temperatur gerade mal knapp überm Gefrierpunkt. Analog in den Ecken. Da frieren die Töpfe schon ein, während es oben viel zu warm ist. Dazu reicht ein nicht zu kleiner Büroventilator mit ein paar Watt aus.

    Bei mir läuft eine Gasheizung wie eben beschrieben mit 2 Flaschen als Hauptheizung.
    Die steht auf ca. 7°. Dazu läuft ein Ventilator und als Backup wenn die Gasheizung mal ausfallen sollte steht noch ein Heizlüfter mit Steckerthermostat drin, der bei Temperaturen unter 3° sich einschaltet falls die Gasheizung, weshalb auch immer, mal ausfallen sollte.
    In der Übergangszeit im Herbst und Frühjahr habe ich nur die Elektroheizung als Wächter drin, denn da würde die Zündflamme des Gasheizers nur unnötig Gas verbrauchen über die Tage hinweg und die im Frühjahr schon recht kräftige Sonne könnte die Gasflaschen tagsüber zu sehr aufheizen.

  3. Empfehlenswert wäre auch eine Infrarot Heizung!
    Diese trocknet die luft nicht aus das ist ein vorteil für die Pflanzen Feuchtigkeit benötigt eine Pflanze, sparsam ist diese ebenfalls.

    Die Pflanzen wachsen wie im Sommer Infrarot Heizung ist wie unsere Sonne Infrarot strahlung Prinzip wie unsere gute alte sonne leistet mit Infrarot Wellen und gesunde uv Strahlung. Kann natürlich auch Zuhause genutzt werden es ist viel Gesünder alskonventionelle Heizung.

    Wir nutzen diese Methode und sie funktioniert hervorragend!

    Angetrieben auf bio Energie Basis
    unabhängig mit Solar, Windkraft Savonius Rotor

  4. Ich habe eine Gewächshausheizung mit Thermostat von Bio Grenn. Schon seit Jahren.
    Bin sehr zufrieden.
    GsD schneit es heuer nicht soviel , das man keine Arbeit mit Schneeentfernung hat.

  5. Hallo, habe diesen Bericht gerade gelesen und möchte folgendes berichten.
    Habe mir 2013 ein Gewächshaus angeschaft, Größe 8 qm. Ja, was wollte ich anbauen: Überwiegend im Sommer meine Tomaten, Gurke u. Paprika, ja auch Salat, evtl. diverse Kräuter. Ach, Strom, nein brauchte ich nicht.
    Nun kommte es anders als man denkst. Meine Anzucht wurde mehr. Zwei, drei Jahre habe ich im Herbst und bes. im Frühjahr mit Grabkerzen geheizt und meine Anzucht im Frühjahr rein- und rausgetragen bis mir vor zwei Jahren eine Palatte mit 24 bereits pikierten Pflanzen aus der Hand rutschte und vor die Füße viel. Oh nein, da mußte sich etwas ändern. So habe ich meinen Elektriker kontaktiert und er legte mir Strom ins Gewächshaus mit zwei Steckdosen. Im Herbst kam noch ein kleiner Bewegungsmelder hinzu.
    Habe mich vorher etliche Wochen über Gewächshausheizungen schlau gemacht. Nach reiflicher Überlegung, auch mit meinem Elektriker, ist es schließlich die Phönix-Gebläseheizung von BioGreen geworden. Diese Heizung kannn ich nur jedem auf’s wärmste empfehlen. So halte ich mein Gewächshaus im Winter gerade frostfrei mit einer Gradzahl von ca 2° C Grad plus. Ist es im Sommer mal zu heiß, kann ich auch nur mal kurz den Lüfter anstellen.
    War, was mein Gewächhaus betrifft, die beste Entscheidung. Dadurch kann ich meine Pflanzen nach dem Pikieren rausstellen und ansonsten kan ich früher aussäen.
    Jetzt habe ich Feldsalat, Postelein und jede Menge Kräuter drin stehen, auch nur zum Überwintern.
    Wünsche allen ein gutes Gartenjahr 2021.

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