Damit Buchsbäume gesund bleiben, sollten sie regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge kontrolliert werden. Welche besonders häufig auftreten, erkläre ich hier.

Buchsbaum: Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen
Der Buchsbaum bleibt von Krankheiten und Schädlingen nicht verschont – © Farantsa / stock.adobe.com

Buchsbäume sind in allen möglichen Formen und Facetten in unseren Gärten anzutreffen. Dabei ist es vor allem der Gewöhnliche Buchsbaum, der in unseren Breiten heimisch ist. Die Sträucher sind recht robust und gut schnittverträglich. Zudem lässt sich das wärmeliebende Formgewächs recht gut über den Winter bringen. Doch auch der Buchsbaum bleibt von Krankheiten und Schädlingen nicht verschont. Eine Übersicht über die am häufigsten auftretenden Erreger und Plagegeister habe ich nachfolgend einmal zusammengestellt.

Diese Krankheiten und Schädlinge können auftreten

🐛 Buchsbaumzünsler

Buchsbaumzünsler
Die Bekämpfung erfordert Geduld und gutes Timing – © aRTI01 / stock.adobe.com

Der Buchsbaumzünsler sucht unsere kunstvoll zu Kugeln oder Pyramiden geschnittenen Buchsbäume am häufigsten heim. Dabei sind nicht die ausgewachsenen Falter das Problem. Die Insekten besitzen helle Flügel mit brauner Umrandung. Der Schmetterling lebt nur wenige Tage und ist meist in unmittelbarer Nähe der befallenen Buchsbäume anzutreffen.

Den Schaden selbst verursachen die Raupen, die im Inneren der Krone kunstvolle Gespinste anlegen. Bei ihren ersten Mahlzeiten sind die jungen Raupen etwa acht Millimeter groß. Vor der Verpuppung bringen sie es auf fünf Zentimeter Länge. Die Raupen sind grün, haben einen schwarzen Kopf und einen hell-dunkel gestreiften Rücken.

Während Ihrer Entwicklung schafft es die Raupe des Buchsbaumzünslers, etwa 45 Blätter zu verspeisen. Stehen keine Blätter mehr zur Verfügung, wird die Rinde vertilgt. Dies hat zur Folge, dass die darüber liegenden Triebteile eintrocknen und oft nur abgefressene Blattrippen zurückbleiben.

➡ Bekämpfungsmethoden:

Die Bekämpfung erfordert Geduld und gutes Timing. Der Einsatz handelsüblicher Präparate, die mit Bacillus thuringgiensis ein schmarotzendes Bakterium enthalten, schlägt nur zu bestimmten Zeiten an. Eine deutliche Dezimierung des Befalls lässt sich beobachten, wenn ein Hochdruckreiniger zum Einsatz kommt. Wird durch das Einhüllen der Pflanze in dunkle Folie eine entsprechende Hitze erzeugt, sterben die Raupen ebenfalls ab.

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Der Buchsbaumzünsler kann aber auch mit Algenkalk bekämpft werden. Gleichzeitig kann durch den Auftrag des auf für den Bio-Anbau zugelassenen Präparates die Gesundheit der Pflanzen gefördert werden. Algenkalk ist als feines Pulver erhältlich. Die befallenen Gewächse werden damit bestäubt. Die Anwendung kann auch vorbeugend durchgeführt werden.

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🍂 Buchsbaum-Triebsterben

Buchsbaum-Triebsterben
Für das Buchsbaum-Triebsterben ist der Pilz Cylindrocladium buxicola verantwortlich – © Andrea_Maifredi / stock.adobe.com

Jahrelang machte der Buchsbaum grün und dicht eine gute Figur. Plötzlich verfärben sich die Blätter braun und rieseln zu Boden. Die Gewissheit bringen schwarze Streifen auf den Zweigen und die auf den Blattunterseiten sitzenden weißen Sporenlager. Der gefürchtete Buchsbaumpilz Cylindrocladium buxicola ist am Werk.

➡ Bekämpfungsmethoden:

Sie können es zum Beispiel mit einem starken Rückschnitt des Buchsbaumes versuchen. Bei anfälligen Sorten wie „Blauer Heinz“ oder „Suffruticosa“ gibt es meist keine Rettung mehr. Die komplette Pflanze und auch die umgebende Erde muss dann über den Restmüll entsorgt werden.

Vorbeugend sollte die Bewässerung nur am Boden erfolgen, damit die Blätter trocken bleiben. Ein luftiger Standort ist zudem von Vorteil.

🦗 Buchsbaumblattfloh

Buchsbaumblattfloh
Buchsbaumblattflöhe sind ca. 4 mm groß – © Tomasz / stock.adobe.com

Buchsbaumblattflöhe sind weit verbreitet. Der Schädling bringt es auf knapp vier Millimeter Größe und ist sowohl mit Flügeln als auch mit Sprungbeinen ausgestattet. Die Larven besitzen einen abgeflachten Körperbau und sind wie der ausgewachsene Floh gelbgrün gefärbt. Die Eiablage erfolgt im Frühsommer. Die gelben Eier überwintern dann in den äußeren Knospenschuppen der Sträucher.

🔎 Schadbild:

  • Blätter rollen sich ein (darin befinden sich die Larven)
  • Blätter färben sich gelblich
  • weiße Wachsfäden sind erkennbar
  • Wachsschicht beeinträchtigt den Wuchs
  • Honigtau zieht Rußtaupilze an

➡ Bekämpfungsmethoden:

Im Spätsommer sollten Sie damit beginnen, alle befallenen Triebspitzen zurückzuschneiden. Das Schnittgut darf dann nicht auf den Kompost. Es gehört in den Restmüll. Ansonsten besteht die Gefahr einer weiteren Verbreitung.

🍃 Buchsbaumkrebs

Buchsbaumkrebs
Buchsbaumkrebs wird von einem Pilz verursacht – © bildlove / stock.adobe.com

Der Erreger des Buchsbaumkrebses ist ein Pilz, welcher über Schnittstellen und kleinere Wunden eine Eintrittspforte findet. Die befallenen Blätter sind an ihrer Verdrehung zu erkennen. Auch die Blattfarbe verändert sich, bis das Laub schließlich abfällt. Betroffen sind vermehrt junge Triebe und Blätter. Charakteristisch ist die Ausbildung von rötlich-orangen Pusteln. Dabei handelt es sich um Sporenlager, die vermehrt an den Unterseiten der Blätter und an den Trieben auftreten.

➡ Bekämpfungsmethoden:

Der Buchsbaumkrebs tritt vermehrt an bereits kranken und allgemein geschwächten Pflanzen auf. Anhaltende Trockenheit und Nährstoffmangel begünstigen den Befall. Bereits angegriffene Pflanzen sollten bis in die gesunden Triebe zurückgeschnitten werden. Da die Sporen hochinfektiös sind, sollten sie zügig im Restmüll entsorgt werden.

🍂 Buchsbaumwelke

Buchsbaumwelke
Die Buchsbaumwelke tritt oft an bereits geschwächten Pflanzen auf – © maykal / stock.adobe.com

Der Erreger der Buchsbaumwelke trägt die Bezeichnung „Fusarium buxicola“. In der Regel sind nur einzelne Blätter, Zweige oder Äste betroffen. Zu erkennen ist die Buchsbaumwelke an der gelben Verfärbung der Blätter und deren zügigem Absterben. Die Krankheit greift nicht um sich und es sind nur einzelne Triebe unmittelbar betroffen. Der Befall ist auch an dunklen und weichen Stellen an der Rinde zu erkennen.

➡ Bekämpfungsmethoden:

Der Pilz befällt zum Großteil Pflanzen, die bereits schwach oder krank sind. Es genügt, die betroffenen Triebe von der Pflanze zu entfernen. Schwerwiegende Schäden hinterlässt die Buchsbaumwelke nicht.

🕷 Buchsbaum-Spinnmilbe

Buchsbaum-Spinnmilben
Die Milben treten vor allem in warmen und trockenen Sommern auf – © Tomasz / stock.adobe.com

Ursprünglich stammt die Buchsbaum-Spinnmilbe aus dem Norden Amerikas. Erst seit etwas mehr als 20 Jahren ist der Schädling auch in Deutschland anzutreffen. Die Milben lieben es trocken und warm und werden daher in unseren Breiten nur zum Problem, wenn der Sommer besonders heiß daherkommt.

Die Eier werden im Herbst auf die Unterseiten der Blätter abgelegt und überwintern dort. Diese messen etwa 0,1 Millimeter und sind bräunlich sowie unten abgeflacht. Im ersten Stadium ihrer Entwicklung sind die Milben gelbgrün und besitzen sechs Beine. Ältere Milben sind rotbraun und weisen ein verlängertes Beinpaar auf.

Die Buchsbaum-Spinnmilbe lebt etwa vier Wochen. In heißen Sommern können bis zu sechs Generationen entstehen. Regnet es dagegen stark, führt dies zu einer merklichen Dezimierung der Population.

🔎 Schadbild:

  • Blattober- und Unterseiten sind streifig aufgehellt
  • im späteren Stadium deutliche Blattsprenkelungen
  • vorwiegend junge Blätter betroffen
  • Gespinste an den Zweigen bei starkem Befall
  • vermehrter Blattfall

➡ Bekämpfungsmethoden:

Im Herbst können Pflanzenschutzmittel auf der Basis von Rapsöl zur Anwendung kommen. Die Eiablage im Frühling lässt sich hingegen durch Pflanzenschutzmittel, die den Wirkstoff Azadirachtin enthalten, verhindern. Raubmilben stellen aber auch eine natürliche Bekämpfungsmethode dar.

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Einige Präparate können Sie zudem ganz einfach selbst herstellen. Dazu zählen:

◾ Knoblauchsud:
Legen Sie die Schalen von Knoblauch über Nacht in lauwarmem Wasser ein. Den Knoblauchsud können Sie dann am nächsten Tag als Sprühlösung für die befallenen Pflanzen verwenden. Alternativ dazu können Sie auch Zwiebelschalen nutzen.

◾ Rapsöl-Mischung:
Eine wirkungsvolle Lösung zum Sprühen können Sie aus einem Liter Rapsöl, den Sie mit einem Viertelliter Wasser vermischen, herstellen. Die Behandlung der befallenen Pflanzen sollte dann in dreitägigen Abständen erfolgen.

◾ Teebaumöl:
Auch mit Teebaumöl können Buchsbäume besprüht werden. Hier genügen etwa zwanzig Tropfen auf einen Liter Wasser aus.

🦟 Buchsbaumgallmücke

Buchsbaumgallmücken
Die orangen Larven schlüpfen im Frühsommer – © Tomasz / stock.adobe.com

Während die zirka vier Millimeter große Buchsbaumgallmücke als harmlos angesehen werden kann, sind die einen halben Millimeter großen, beinlosen Larven umso gefräßiger. Die orangen Larven schlüpfen im Frühsommer und sind durch die Blätter des Buchsbaumes gut getarnt. Im Hochsommer ist der Befall nicht mehr zu übersehen. Auf den Oberseiten der Blätter entstehen gelbliche Flecken. Die Unterseiten sind beulenartig gewölbt. Ist der Befall stark fortgeschritten, verschmelzen die einzelnen Gallen und bilden eine großflächige Blase.

➡ Bekämpfungsmethoden:

Einen überschaubaren Befall können Sie mit einem Rückschnitt im Frühling, bevor die Gallmücken schlüpfen, bekämpfen. Bei einem starkem Befall können jedoch die kompletten Triebe vertrocknen und müssen daher komplett entfernt werden.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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