Die Indianerbanane gilt noch als Geheimtipp. Wer ihr einen warmen, geschützten Platz mit feuchtem, nährstoffreichem Boden bietet, wird mit aromatischen, exotischen Früchten belohnt.
Steckbrief
Die Indianerbanane (Asimina triloba), auch Dreilappige Papau genannt, gehört zur Familie der Annonengewächse (Annonaceae) und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Dort wird sie von den Ureinwohnern Pawpaw genannt.
Indianerbanane | (Asimina triloba) |
---|---|
Wuchshöhe | 2 bis 6 m (in Mitteleuropa meist 2–4 m) |
Wuchsbreite | 2 bis 2,5 Meter |
Wachstum | Langsam, etwa 15–30 cm pro Jahr |
Blütezeit | Mai |
Fruchtreife | August bis Oktober |
Verzehr | Nur im vollreifen Zustand |
Standort | Sonnig bis halbschattig, windgeschützt |
Bodenansprüche | Locker, humos, feucht, nährstoffreich; leicht sauer bis neutral |
Winterhart | Frosthart bis –25 °C (ältere Pflanzen); junge Pflanzen mit Schutz |
Verwendung | Obstgehölz, Solitärpflanze, Kübel in milden Regionen |
» Weitere Informationen |
🌳 Wuchs und Aussehen
In ihrer nordamerikanischen Heimat wächst die Indianerbanane bevorzugt in feuchten, nährstoffreichen Flusstälern. Dort entwickelt sie sich meist zu einem mehrstämmigen Strauch oder kleinen Baum und kann, je nach Standort, zwischen zwei und acht Meter hoch werden. In unseren Breiten bleibt sie kompakter und erreicht etwa zwei bis vier Meter, im großen Kübel auf Balkon oder Terrasse bis zu drei Meter. Ihre breite, ovale Krone wirkt elegant, und da sie nicht zu groß wird, passt sie auch gut in kleinere Gärten.

Auffällig sind ihre großen, länglich-ovalen Blätter, die sich im Herbst goldgelb färben und den Garten dekorieren. Im Winter wirft das sommergrüne Bäumchen sein Laub ab.
🍐 Früchte mit exotischem Aroma

Aus den Blüten der Indianerbananen entwickeln sich im Spätsommer bis Herbst grünlich bis gelbgrüne Früchte, die eher einer Papaya statt einer Banane ähneln. Sie erreichen Längen von bis zu 10 Zentimetern. Die dünne Schale ist druckempfindlich, was die Lagerung erschwert.
Das cremige Fruchtfleisch hat es in sich. Geschmacklich erinnert es an eine Mischung aus Banane, Mango und Ananas – weich, süß und ungewöhnlich aromatisch. Kein Wunder, dass die Indianerbanane früher bereits von den indigenen Völkern Nordamerikas kultiviert wurde.
Aufgepasst! Unreife oder beschädigte Früchte sind nicht genießbar.
🍽️ Verwendung der Früchte

Frisch vom Baum ist die Pawpaw-Frucht ein echtes Geschmackserlebnis. Am besten wird sie einfach ausgelöffelt. Ihr Fruchtfleisch eignet sich aber auch hervorragend für Smoothies, Eis, Desserts oder Marmelade. Aufgrund der kurzen Haltbarkeit sollten reife Früchte möglichst bald verarbeitet oder für maximal eine Woche im Kühlschrank gelagert werden.
Indianerbanane pflanzen
Die beste Zeit zum Einpflanzen ist das Frühjahr oder Herbst, solange der Boden frostfrei, aber noch feucht ist.
Tipp: Containerware lässt sich bei guter Wasserversorgung auch im Sommer pflanzen.
☀️ Standort
In den ersten Jahren nach dem Pflanzen bevorzugt die Indianerbanane einen halbschattigen Platz. Die jungen Triebe reagieren empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung und zeigen dann ein geringes Wachstum. Ab dem vierten Standjahr verträgt sie auch volle Sonne, was sich außerdem positiv auf die Fruchtreife auswirkt.
Tipp: Jungpflanzen können auch mit einem Schattiernetz geschützt werden.
🌱 Boden
Pawpaw benötigt einen nährstoffreichen, humosen und tiefgründigen Boden, der gleichmäßig feucht, aber gut durchlässig ist. Staunässe verträgt sie nicht, Trockenheit ebenfalls schlecht. Ideal ist ein Boden mit leicht saurem bis neutralem pH-Wert. Ein sandig-lehmiger Gartenboden mit Kompostanteil eignet sich hervorragend.
👨🌾 Pflanzanleitung
Da die Indianerbanane eine Pfahlwurzel bildet, braucht sie Platz nach unten. Der Boden sollte mindestens 60–80 cm tief durchwurzelbar sein. Seitlich genügen 3 Meter Abstand zu anderen Bäumen oder Gehölzen, damit sich die Krone frei entwickeln kann und keine Wurzelkonkurrenz entsteht.
» Schritt 1: Pflanzloch ausheben
Zuerst wird ein etwas größeres Pflanzloch ausgehoben. Lockere, durchlässige Erde und etwas Kompost oder Laub schaffen gute Startbedingungen.
» Schritt 2: Einpflanzen
Der Wurzelballen sollte auf gleicher Höhe wie im Topf sitzen, damit sich keine Staunässe bildet. Anschließend das Pflanzloch auffüllen und gut angießen.
Indianerbanane pflegen
Pawpaw gehört zu den pflegeleichten Exoten im Garten. Wer ihr von Anfang an ein gutes Plätzchen bietet und ein wenig auf ihre Bedürfnisse achtet, wird mit gesunden Pflanzen und aromatischen Früchten belohnt. Es braucht nur etwas Geduld! 🙂
💧 Gießen
Nach dem Einpflanzen ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig, damit sich die Pfahlwurzel der Indianerbanane tief entwickeln kann. Auch bei Kübelpflanzen darf die Erde nie ganz austrocknen, sonst wirkt sich das spürbar auf das Wachstum aus. An heißen Sommertagen lohnt es sich, morgens und abends nach der Erde zu schauen. Wer dann lieber zweimal maßvoll gießt statt einmal zu viel, liegt genau richtig.
Tipp: Eine dünne Mulchschicht rund um die Indianerbanane schützt vor dem Austrocknen und hält Feuchtigkeit länger im Boden.
🌱 Düngen
Ein allzu üppiges Nährstoffangebot braucht die Pawpaw nicht. Ein organischer Dünger im Frühjahr wie Kompost oder Hornspäne reicht aus. Das fördert die Blattbildung und unterstützt den Austrieb.
Tipp: Während der Fruchtbildung hilft ein kaliumbetonter Dünger dabei, die Energie in die Früchte zu lenken.
✂️ Schnitt
In der Zeit nach dem Anwachsen bis zur ersten Fruchtbildung wächst die Indianerbanane ohne Schnitt am besten. Erst wenn sie größer wird oder nach der ersten Fruchtbildung, lohnt es sich, einen Blick auf die Krone zu werfen. Störende oder abgestorbene Äste dürfen dann zurückgeschnitten werden, ebenso wie sehr steil aufrecht wachsende Triebe.
❄️ Überwintern
Trotz ihres exotischen Ursprungs ist die Indianerbanane erstaunlich frosthart. Ältere Pflanzen überstehen Temperaturen bis -25 °C problemlos.
So kommen junge Indianerbananen gut durch die kalte Jahreszeit:
- Stamm mit Vlies oder Jutesack umwickeln.
- Wurzelbereich mit einer dicken Mulchschicht oder etwas Reisig abdecken.
- Kübelpflanzen kühl, aber frostfrei überwintern (z. B. Garage)
🍃 Vermehrung
Zur Vermehrung eignet sich vor allem die Veredelung auf kräftige Sämlingsunterlagen. So wachsen die Pflanzen gleichmäßiger und tragen oft früher Früchte. Wer lieber aussät, kann die Samen im Spätherbst direkt ins Freiland bringen. Dort bekommen sie ganz natürlich die nötige Kälteperiode. Mit etwas Geduld keimen sie dann im Sommer des folgenden Jahres.
Lesetipp: Was bedeutet Pflanzenveredelung? Methoden, Technik & Tipps
🪳 Krankheiten oder Schädlingen
Im Garten zeigt sich die Indianerbanane unempfindlich. Dank bestimmter Inhaltsstoffe im Pflanzensaft wird sie von vielen typischen Schädlingen gemieden. Auch Pilzkrankheiten treten nur selten auf.
Indianerbanane befruchten
Hat der Baum erst einmal eine gewisse Größe erreicht, dann bildet er im Frühjahr die ersten Blüten. Diese können etwa nach dem dritten Standjahr erwartet werden. Reif sind die Früchte dann ab August. Es reifen nicht alle gleichzeitig, sodass Sie bis in den Oktober hinein ernten können.
Hier ein Bild von Früchten des Indianerbaums unserer Leserin Frau Bettina Stein:
🪰 Nur Früchte mit passendem Bestäuber
Die Indianerbanane ist nicht selbstfruchtbar. Das heißt: Wer Früchte ernten möchte, braucht mindestens zwei unterschiedliche Sorten, die zur gleichen Zeit blühen. Doch selbst das reicht nicht immer aus. Denn der Pollen muss erst einmal auf den Stempel der anderen Pflanze gelangen, und genau hier bei der Bestäubung kommt die Natur ins Spiel.
Da die Blüten der Pawpaw keinen Nektar bieten, lassen Bienen sie meist links liegen. Stattdessen übernehmen Fliegen, Käfer und gelegentlich auch Ameisen die Bestäubung. Sie werden vom leicht aasartigen Duft der Blüten angelockt. Besonders gut funktioniert das, wenn die Indianerbanane in der Nähe eines Komposters steht, denn dort halten sich viele dieser Insekten auf.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Bestäubung per Hand unterstützen. Mit einem feinen Pinsel lässt sich der Blütenstaub vorsichtig von einer Indianerbanane zur anderen übertragen. Weil sich nicht alle Blüten gleichzeitig öffnen oder reif sind, lohnt es sich, die Bestäubung während der gesamten Blütezeit regelmäßig zu wiederholen. Wer alle ein bis zwei Tage ein paar Blüten bestäubt, erhöht die Chancen auf eine Ernte deutlich.
💡 Praxistipp: Indianerbanane bestäuben
- Zwei unterschiedliche Sorten pflanzen
- Blütezeit beider Sorten sollte übereinstimmen
- Kompost oder Obstreste in der Nähe fördern Fliegenbesuch
- Blüten morgens bestäuben, solange sie frisch geöffnet sind
- Weibliche Blüte: glänzend und feucht
- Männliche Blüte: sichtbarer Pollen
🌳 Welche Sorten eignen sich als Bestäuber?
Indianerbananen sind nur innerhalb ihrer Art fruchtbar. Bäume anderer Obstarten wie Apfel oder Birne sind für die Bestäubung ungeeignet.
Folgende Indianerbananen bestäuben sich gegenseitig:
• Asimina triloba SHENANDOAH ® und Sunflower
• Asimina triloba Prima 1216 und Overleese
• Asimina triloba Susquehanna ® und Allegheny ®
Die Sorten Prima 1216 und Sunflower gelten als teilweise selbstfruchtbar. Wer sie jedoch mit einer zweiten Sorte kombiniert, kann mit deutlich besseren Erträgen rechnen. Und nicht vergessen: Beide Indianerbananenbäume müssen etwa zur gleichen Zeit blühen, nur dann kann die Bestäubung gelingen.