Wenn Sie sich einen Nektarinenbaum in Ihren Garten holen, sollten Sie diesen regelmäßig zurückschneiden. Dadurch können Sie die Qualität der Ernte steigern.

Wer einen Nektarinenbaum in seinem Garten hält, hat den Vorteil, die süßen Früchte der Pflanze aus eigener Mühe heraus ernten zu können. Man weiß, wie viel Liebe und Mühe hinter diesen steckt, da man den Baum selbst pflegt – anstatt die Nektarinen einfach nur im Supermarkt einzukaufen. Hinter dieser mühevollen Pflege steckt nicht nur das Gießen, Düngen oder Überwintern der Pflanze, sondern auch das Schneiden. Doch ist das Schneiden eines Nektarinenbaumes überhaupt sinnvoll – und wenn ja, warum?





Nektarinenbaum im Kurzprofil

Bei dem Nektarinenbaum (Prunus persica nectarina) handelt es sich um eine chinesische Baumart, die bereits im 17. Jahrhundert nach Europa mitgebracht wurde und hier seitdem großen Anklang fand. Wer mit dem Nektarinenbaum eine reiche Ernte einbringen will, hat europaweit gute Chancen, solange diesem ein mildes Klima geboten werden kann und man auf die Bedürfnisse des Obstbaumes eingeht. Der Vorteil des Nektarinenbaumes ist aber nicht nur dessen fast schon wie ein Pfirsich süß schmeckende Frucht, sondern auch seine ansprechende Blüte, die sich im Frühjahr entwickelt. Auch die Pflege des Baumes fällt sehr einfach und wenig mühevoll aus, weshalb der Obstbaum ideal für alle Gärtner ist, die nach einem ansprechenden Gewächs mit Mehrwert suchen. Wer die Pflege – zu der auch das Schneiden des Nektarinenbaumes gehört – richtig vornehmen will, sollte dazu die Bedürfnisse des Gewächses kennen. Auf diese werden wir nachfolgend oberflächlich eingehen, damit sich die Gründe für das Vorgehen beim Schneiden des Nektarinenbaumes besser erschließen.

Was spricht für einen Nektarinenbaum und was dagegen?

Ein Nektarinenbaum bietet einige Vorzüge, aber auch Nachteile:

Vorteile

trägt kurze Zeit nach der Blüte süße, pfirsichähnliche Früchte mit glatter Haut
kann auch im Kübel kultiviert werden
verträgt europäisches Klima eigentlich gut
stellt nicht so viele Ansprüche an die Pflege, sofern es sich um einen älteren Baum handelt
ansprechende, dekorative Blüte im Frühling
es handelt sich hierbei um einen selbst befruchtenden Obstbaum
gedeiht bei richtiger Wahl des Standorts besonders gut

Nachteile

gedeiht weniger gut, wenn der Standort nicht der Richtige ist
Nektarinenbaum ist anfällig für Pilzkrankheiten
junge Pflanzen benötigen bei der Pflege etwas mehr Aufmerksamkeit

Was macht die Pflege des Nektarinenbaumes aus?

Zunächst einmal muss sich der frisch gepflanzte Nektarinenbaum an seinem Standort wohlfühlen, sonst bringt auch die beste Pflege nicht viel. Ein guter Platz sollte dem Nektarinenbaum viel Sonne bieten, sich also bestenfalls in südlicher Lage am Grundstück befinden. Gleichzeitig ist es wichtig, dass dieser Standort windgeschützt ist und einen feuchten, nährstoffreichen Boden bereitstellt. Auch sollte man bedenken, dass der Nektarinenbaum mit den Jahren viel Platz gebrauchen kann, sodass er viel Abstand zu anderen Gewächsen, dem Haus und Gartendekorationen benötigt.

Junge Nektarinenbäume erfordern in den ersten Jahren etwas mehr Pflege als ältere Bäume. So benötigen diese eine regelmäßige Wassergabe und oft auch eine Stütze für den Stamm. Zudem ist es erforderlich, sie vor Kälte zu schützen. So müssen Sie das Wurzelwerk mit Vlies oder Reisig schützen und darüberhinaus sowohl den Stamm als auch die Krone den Winter über abdecken. Lediglich in Bezug auf Düngegaben sind die jungen Bäumchen recht anspruchslos. Hier reicht es aus, wenn Sie sie gelegentlich im Frühjahr düngen.

Ältere Nektarinenbäume benötigen dagegen deutlich weniger Pflege: Diese müssen Sie nur bei Trockenheit gießen. Ansonsten kommt der Nektarinenbaum unter guten Bedingungen weitestgehend allein klar. Jedoch müssen Sie gelegentlich einen Obstbaumschnitt vornehmen.

Nektarinenbaum schneiden

Rückschnitt Nektarinenmaum
© M. Schuppich – Fotolia.com

Ein Grund für das Schneiden des Nektarinenbaumes ist die Vorsorge gegenüber Pilzkrankheiten: Das Auslichten des Baumes hilft dabei, diesen vor Pilzkrankheiten zu schützen oder zumindest zu verhindern, dass diese den Baum schnell befallen. Auch kann das Schneiden des Nektarinenbaumes den Vorteil bieten, dass dieser einen besseren Wuchs verfolgt und nicht nur optisch ansprechender wächst, sondern auch stärker und stabiler wirkt. Selbst zur Verjüngung des Obstbaumes kann so mancher Schnitt genutzt werden, sowie zum Einfahren einer besseren, aber dafür etwas kleiner ausfallenden Ernte. Die Vorteile des Schneidens liegen bei dem Nektarinenbaum also auf der Hand – doch wann ist die beste Zeit, um den Nektarinenbaum zu schneiden?

➪ Zeitpunkt

Zum richtigen Zeitpunkt für einen Schnitt des Nektarinenbaumes sollte man wissen, dass dieser als Jungbaum in den ersten zwei bis drei Jahren eigentlich keinen Schnitt benötigt – in dieser Zeit kann man sich die Arbeit also sparen. Ansonsten findet der Schnitt des Obstbaumes im Frühling statt, von April bis Mai führen die meisten erfahrenen Gärtner ihre Schnitte an dem Nektarinenbaum vorsichtig durch. Doch wie ist das Schneiden durchzuführen?

➪ Worauf ist zu achten?

Beim Schneiden muss man unbedingt beachten, dass der Nektarinenbaum seine Ernte immer an denselben Stellen ausbildet – schneidet man diese weg, fällt also auch die Ernte dementsprechend geringer aus. Es gilt, die Triebe zu erkennen, die Früchte tragen. Sie besitzen feine Blütenknospen zwischen den Blattknospen und sollten beim Schneiden umgangen werden. Triebe des Baumes ohne Blütenknospen dieser Art hingegen dürfen nach Belieben mindestens zu einem Drittel gekappt werden. So kann man beispielsweise diese Schnitte vornehmen, ohne dass der Nektarinenbaum Schäden davonträgt:

  • nach innen wachsende, sehr steile oder unschön wachsende Triebe können entfernt werden
  • auch können Zweige von Tieren angebissen werden, diese gilt es ebenfalls zu entfernen
  • tote Zweige oder sehr krank wirkende Triebe dürfen ebenfalls gekappt werden
  • zum Auslichten der Krone dürfen Zweige gerne geschnitten werden

➪ Schnittheilung unterstützen

Wer dem Baum bei der Heilung helfen will, sollte darauf achten, zum Schneiden ein scharfes Werkzeug zu verwenden. Damit werden die Schnittstellen nicht gequetscht oder gerissen, sondern sauber und glatt abgetrennt. Auch sollte die Schnittwunde möglichst schräg gehalten werden, damit diese leichter verheilt und Wasser besser ablaufen kann, sodass Fäule vermieden wird. Wichtig ist weiterhin, nicht direkt hinter, sondern besser vor Knospen zu schneiden.

Fazit

Wie man sieht, benötigt es kein Expertenwissen und und auch kein spezielles Werkzeug, um Nektarinenbäume so zu schneiden, dass ihre Gesundheit lange erhalten bleibt. Nicht nur die allgemeine Pflege des Baumes ist sehr einfach durchzuführen, sondern auch der Schnitt des Obstbaumes. Vor diesem muss man sich übrigens nicht fürchten. Da ein Nektarinenbaum nicht ganz so schnell wächst, entsteht auch nur recht wenig Gartenabfall, sodass auch das Entsorgen zunächst nicht so viel Mühe macht. Entfernt man kleine, unschön wachsende Triebe sofort, erspart man sich mit der Zeit auch einiges an Arbeit. Es ist also ein Leichtes, einen jungen Nektarinenbaum durch viel Mühe und Pflege zu einem stattlichen Gewächs werden zu lassen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

2 Kommentare

  1. Petra Schöllner on

    Das Nektarinenbäumchen in meinem Garten hat eingerollte Blätter, was muss ich tun?

Antwort hinterlassen