Wenn Sie die Permakultur richtig anlegen, können Sie das ganze Jahr über von Ihrem selbst angebauten Obst und Gemüse profitieren.

Permakultur Garten anlegen
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Permakultur ist eine Möglichkeit, im eigenen Garten kreativ zu werden und gleichzeitig etwas für Nachhaltigkeit und unsere Umwelt zu tun. Konkret geht es bei dieser Art der Gartengestaltung darum, unsere natürlichen Ressourcen zu erhalten und einen zukunftsträchtigen Lebensraum zu schaffen. Permakultur zu leben heißt, sich mit der Natur auf Augenhöhe zu befinden, diese aber nicht sich selbst zu überlassen. Daher wird ein Permakultur Garten vielleicht auf den Betrachter urwüchsig und ungepflegt wirken. Doch der Schein trügt. Permakultur Gärten verlangen nach einer akribischen Planung, um Vielfalt zu garantieren und die nötigen Erträge zu sichern.

Welchen Grundlagen folgt die Permakultur?

Die Idee hinter der Permakultur stützt sich auf drei ethischen Grundsätzen:

  • Sorge für unsere Erde.
  • Sorge für die Menschen, die auf der Erde leben.
  • Minimiere Wachstum und Konsum und teile die Überschüsse.

Wer Permakultur betreibt, sollte sich für die Beziehungen der einzelnen Lebewesen sensibilisieren. Um die Idee der Permakultur zu verstehen, ist es wichtig, die ökologischen Zusammenhänge zu begreifen und die der belebten wie unbelebten Natur zugrunde liegenden Muster zu verstehen.

Das ursprüngliche Konzept stammt von David Holmgren und Bill Mollison und wurde in den 1970-er Jahren in Australien aus der Taufe gehoben. Im Jahre 1981 erhielt Bill Mollison für seine Idee den alternativen Nobelpreis. Die beiden Wissenschaftler analysierten die Folgen industrieller Landwirtschaft und deren negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt und den Wasserhaushalt.

Die Ansätze einer zukunftsträchtigen Landwirtschaft sahen sie in einer Landwirtschaft, die den Grundsätzen der natürlichen Ökosysteme folgt, die Artenvielfalt erhöht und kaum Abfälle aufkommen lässt. Inspirationen für das natürliche Landwirtschaftskonzept fanden Mollison und Holmgren bei alten Kulturtechniken und Naturvölkern, die diese bis heute umsetzen.

Permakultur im Kleingarten umsetzen – so geht’s

Permakultur lässt sich gut im eigenen Garten umsetzen. Dabei kommt es darauf an, auf kleiner Fläche für einen maximalen Ertrag zu sorgen und damit alle vorhandenen Räume und Ressourcen zu nutzen.

Permakultur lässt sich nicht von heute auf morgen verwirklichen. Ihr geht eine Beobachtungs- und Planungsphase voraus, welche sich über mehrere Jahre erstrecken kann. Erst wenn alle vorhandenen Elemente erkannt und genutzt werden, lässt sich das Konzept umfassend verstehen und entsprechend in der Praxis verwirklichen.

Beobachtungen im eigenen Garten

Sie werden nun vielleicht meinen, dieser Punkt kann entfallen, schließlich kennen Sie Ihren Garten und bewirtschaften ihn seit Jahren.

Im Hinblick auf eine erfolgreiche Permakultur sollten Sie sich jedoch einige Fragen stellen, die bislang vielleicht weniger von Interesse waren:

  • Welche Pflanzen wachsen wild in meinem Garten?
  • Welche Tiere kommen regelmäßig in meinem Garten vor?
  • Welche Bereiche im Garten sind besonders sonnig?
  • Welche Bereiche im Garten liegen komplett im Schatten?
  • Welche natürlichen Höhenunterschiede sind vorhanden?
  • Wo befindet sich der Wasseranschluss?

Die Permakultur im Garten planen

Permakultur im Garten planen
© Sonja Birkelbach / stock.adobe.com
Bevor es mit der Bepflanzung losgeht, sollten die eigentlichen Ziele klar definiert werden. Welche Obst- und Gemüsesorten sollen angebaut werden? Welche Mengen an Obst und Gemüse sollen wann geerntet werden? Sollen nicht nur Pflanzen angebaut, sondern auch Tiere im Garten versorgt werden?

Tipp: Permakultur sollte eine kontinuierliche Ernte von Obst und Gemüse gewährleisten.

Sind Sie sich über Ihre persönlichen Ziele klar geworden, sollten diese auf Papier gebracht werden. Eine Skizze des Gartens hilft dabei, die Beete bereits in Gedanken anzulegen und die Standorte der einzelnen Pflanzungen festzusetzen. Dabei sollten feste Fixpunkte wie Gartenhaus, Bäume oder Erhebungen und Senken eingezeichnet werden.

Ebenso gilt es, Monokulturen zu vermeiden und darauf zu achten, dass sich die Pflanznachbarn im Beet auch wirklich miteinander vertragen.

» Lesetipp: Mischkultur Beet anlegen: Tipps zur passenden Gemüsesorten

Den Permakultur Garten gestalten

Bei der Gestaltung des Permakultur Gartens sollten einige Richtlinien verfolgt werden:

  • alles findet Verwendung
  • es wird nichts entsorgt
  • Chemikalien sind tabu
  • Randzonen werden ausgenutzt
  • bereits vorhandene Pflanzen nutzen
  • einheimische Pflanzen anbauen
  • Artenvielfalt erhalten und vergrößern
  • Misch- anstatt Monokultur
  • Flächen unterschiedlich stark bewirtschaften

Welche Pflanzen eignen sich für die Permakultur?

Für ein natürliches Wachstum im Garten eignen sich am besten unkomplizierte Pflanzen, die weniger anspruchsvoll hinsichtlich Standort und Bodenansprüchen sind. Dies ermöglicht die flexible Pflanzung im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten vor Ort.

Von Vorteil sind Gewächse, die Stickstoff aus der Luft binden können. Dazu in der Lage sind beispielsweise Lupinen und andere Schmetterlingsblütengewächse. Bei Ausdehnung der Wurzeln oder dem Laubfall können auch die umliegenden Pflanzen davon profitieren und erhalten einen willkommenen Dünger. Besonders an eher unwirtlichen Standorten sind diese Pflanzen hilfreich.

Die Schönheit soll im Permakultur Garten nicht zu kurz kommen. Blumen, Kräuter, Sträucher und Bäume können ein üppiges Blütenmeer hervorbringen und zugleich für eine Vielzahl an kulinarischen Genüssen sorgen.

Erbsenstrauch

Erbsensträucher stammen aus Sibirien und können auch auf magerem Boden überleben. Die Pflanzen überstehen Frost unbeschadet und können Stickstoff binden und damit auch den umliegenden Pflanzen Nährstoffe spenden. Es empfiehlt sich die Pflanzung zwischen Obstbäumen. Der Erbsenstrauch bildet Schoten mit kleinen Erbsen aus. Diese werden in Sibirien als Nahrungsmittel verwendet. Die gesundheitliche Unbedenklichkeit ist jedoch noch nicht hinreichend geklärt.

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Minze

Minze wächst beinahe von selbst. Etwa 30 verschiedene Arten liefern eine Vielfalt an Aromen. Menthol sorgt für das typische Aroma der Pflanzen. Minze lässt sich nicht nur vielfältig verwenden, sie eignet sich für den Permagarten, da sich damit schnell größere und bislang ungenutzte Flächen ausfüllen lassen. Minze lockt Bienen in den Permagarten. Gegen die üppige Ausbreitung können die Pflanzen häufiger beschnitten werden. Minzblätter, für die es in der Küche gerade keine Verwendung gibt, können als Mulchmaterial genutzt werden.

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Meerkohl

Der Strandkohl ist ein robustes Kreuzblütengewächs. Im Frühjahr schmücken sich die Pflanzen mit kleinen weißen Blüten. Diese sondern einen betörenden Honigduft ab. Meerkohl kann schon im Frühling geerntet werden. Die Zubereitung ähnelt dem Spargel.

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Taglilien

Taglilien setzen Farbtupfer im Permagarten. Die Stauden blühen über mehrere Wochen. Ideal für die Permakultur: Blüten, Blätter und Knollen der Taglilien sind essbar.

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Etagenzwiebeln

Etagenzwiebeln sind mehrjährige Pflanzen, welche anstatt einer Blüte an ihren Stängeln kleine Zwiebeln ausbilden. Die Stiele mit den Brutzwiebeln knicken aufgrund ihres Gewichtes ab und die Pflanzen vermehren sich dadurch ganz unkompliziert von selbst. Essbar sind die Zwiebeln im Boden und an den Stängeln.

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Sauerampfer

Dieses anspruchslose heimische Wildkraut sollte in jedem Permakultur Garten seinen Platz finden. Sauerampfer wächst auch an schattigen und bislang ungenutzten Flecken. Durch seine langen Pfahlwurzeln kann Sauerampfer für die Bodenlockerung sorgen und sich auch während längerer Trockenheit mit Nährstoffen versorgen. Das Kraut schmeckt angenehm frisch und kann in Salaten Verwendung finden oder zu Pesto verarbeitet werden.

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Pastinaken

Pastinaken sind zweijährig und wachsen bis 1,5 Meter hoch. Das Wurzelgemüse wächst übers Jahr und kann im Winter geerntet werden. Damit gibt es im Permakultur Garten immer etwas zu tun. Pastinaken lassen sich in einer mit Sand gefüllten Kiste über den Winter im Keller einlagern.

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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