Mit einer Mischkultur können Sie verschiedene Gemüsesorten in einem Beet anbauen. Wir zeigen Ihnen, welche Pflanzen zusammen passen.

Mischkultur Beet anlegen
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Das Anlegen einer Mischkultur schafft ein harmonisches Miteinander im Beet. Noch dazu sorgen Hobbygärtner für Abwechslung und ernten beinahe ganzjährig gesundes und kräftiges Gemüse. Das Geheimnis der Mischkultur liegt darin, dass die verwendeten Pflanzen sich nicht nur gut miteinander vertragen, sondern auch gegenseitig beim Wachsen und Gedeihen unterstützen können. Wer die richtigen Beetpartner auswählt, wird zudem weniger Probleme mit Pflanzenkrankheiten und Schädlingen bekommen.

Was versteht man unter Mischkultur?

Mischkultur bezeichnet den Anbau verschiedener Gemüse, Kräuter oder Blühpflanzen in einem Beet. Entscheidend ist die Kombination der unterschiedlichen Pflanzen miteinander. Dabei werden die positiven Eigenschaften der einzelnen Pflanzen berücksichtigt und genutzt.

Die Pflanzen werden im Beet so angeordnet, dass sie sich gegenseitig positiv beeinflussen. Der Mischkultur steht die Monokultur gegenüber. Bei dieser Anbauform werden alle Zier- und Kulturpflanzen streng voneinander getrennt. Die Mischkultur bringt den Vorteil, dass sich die Pflanzen aufgrund der geringeren Nährstoffkonkurrenz besser entwickeln können und weniger anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall sind.

Wie lässt sich Mischkultur auch auf kleiner Fläche umsetzen?

Meist eignet sich ein Kleingarten eher weniger für den großflächigen Anbau von Gemüse. Dennoch achten viele Kleingärtner auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Zier- und Nutzgarten. Ein Mischkultur Garten kann auch auf kleiner Fläche reichen Ertrag versprechen.

Besitzen Sie etwa 20 Quadratmeter bislang ungenutzte Fläche? Dann spricht nichts dagegen, dort ein abwechslungsreiches Mischkultur-Beet anzulegen. Wer die Bestellung der Fläche hinreichend plant, wird zwischen Frühling und Spätherbst eine reiche Ernte einfahren können und immer mit frischem Gemüse versorgt sein.

Die einzelnen Kulturen im Beet können sich wie folgt aufbauen:

Frühling: Spinat, Möhren, Salat, Zwiebeln
Frühsommer: Radieschen, Dill, Petersilie, Kohlrabi, Zucchini
Spätsommer: Grünkohl, Mangold, Endivien

Der Spinat ist die erste Pflanze im Beet. Im April werden die Reste abgeharkt. Die übrigen Blätter können als Mulchschicht zwischen den Beetreihen verbleiben. Später im Jahr kann diese Schicht durch Rasenschnitt ersetzt werden.

Zwischen den Spinatreihen wird das Frühgemüse gesät. Im Sommer folgen Grünkohl oder Mangold. Puffbohnen eignen sich als Vorkultur für Rot- oder Spitzkohl.

Welche Kräuter sind für die Mischkultur geeignet?

Mischkultur: Tomate und Basilikum
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Einige Kräuter sind besonders vorteilhaft für eine gelungene Mischkultur. Schnittlauch kann neben Erdbeeren gepflanzt werden. Die violetten Blüten sind nicht nur ein hübscher Kontrast, die Zwiebelpflanzen scheiden über Blätter und Wurzeln ätherische Öle aus, die die Früchte vor Grauschimmel schützen.

Einige besonders gelungene Pflanzenkombinationen machen deutlich, dass Gemüse und Kräuter nicht nur auf dem Teller, sondern bereits im Beet hervorragend miteinander harmonieren.

Gurken und Dill

Gurken und Dill sind ein wahrer Klassiker in der Küche. Wer sich eine reiche Gurkenernte verspricht, sollt die Mischkultur mit Dill ausprobieren. Dill kann dafür sorgen, dass die Gurkensamen besser keimen. Die heranwachsenden Gurkenpflanzen wiederum versorgen den Dill mit Schatten und sorgen damit dafür, dass dieser gut wächst.

Bohnen und Bohnenkraut

Wer Bohnen zubereitet, darf das Bohnenkraut nicht vergessen. Auch im Mischkultur-Beet sind beide ein harmonisches Duo. Bohnenkraut fördert das Wachstum der Bohnen und spendet ihnen ein intensives Aroma. Bohnen werden häufiger von der Schwarzen Bohnenlaus befallen. Der Duft des Bohnenkrauts schreckt die Schädlinge ab und die Pflanzen werden verschont.

Tomate und Basilikum

Tomaten mit Basilikum – ein Stück Urlaub im Süden. Kein Wunder, dass beide Pflanzen auch im Beet wunderbar miteinander harmonieren. Das Basilikum scheidet über die Wurzeln Stoffe aus, welche den Tomaten helfen, die Nährstoffe besser aus dem Boden aufnehmen zu können. Tomaten, die neben Basilikum heranwachsen, entwickeln ein intensives Aroma und bleiben von Weißen Fliegen und Mehltau verschont. Auch dem Basilikum nützt die Koalition im Mischkultur-Beet. Es erscheinen zahlreiche Blättchen und die Pflanzen sind vor Wurzelfäule besser geschützt.

Beispiele für die Kombination von Gemüsepflanzen im Mischkultur-Garten

Gemüsepflanze geeignete Pflanznachbarn
Salat Kohl
Radieschen
Erdbeeren
Erbsen
Möhren
Spinat Kohlrabi
Kartoffeln
Erdbeeren
Tomaten
Rhabarber
Zwiebeln Zucchini
Gurken
Erdbeeren
Feldsalat
Sellerie
Möhren Erbsen
Rettich
Radieschen
Tomaten
Lauch
Kartoffeln Spinat
Bohnen
Tomaten Spinat
Sellerie
Petersilie
Kohlrabi
Buschbohnen

Tagetes als Schädlingsbekämpfer

Tagetes als Schädlingsbekämpfer
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Der Kartoffelanbau im eigenen Garten ist beliebt, jedoch nicht immer von Erfolg gekrönt. Oft machen Fadenwürmer den Erdäpfeln zu schaffen und können sogar ganze Ernten zunichtemachen. Für gesunde Kartoffeln im Bauerngarten sorgt die Studentenblume. Die Tagetes gibt über die Wurzeln einen Stoff ab, der die Fadenwürmer anlockt. Beginnen die Nematoden an der Pflanze zu knabbern, nehmen sie Toxine auf und sterben. Damit ist für hübsche Farbtupfer im Mischkultur-Garten gesorgt und gleichzeitig hat der Hobbygärtner Freude an gesunden Kartoffeln.

Mischkultur – No Gos im Beet

Nicht alle Pflanzen harmonieren miteinander. Dies sollte vor dem Anlegen des Mischkultur-Beetes beachtet werden. Während Möhren eigentlich dankbar über Zwiebeln als Pflanznachbarn sind, wird die Zwiebel durch die Nähe zur Karotte weniger positiv beeinflusst. Unbedingt vermieden werden sollten auch die Anpflanzung von Gurken und Radieschen, Rote Beete und Porree oder Erbsen und Bohnen.

Tipp: Vor dem Anlegen des Mischkultur-Beetes sollte eine Skizze angefertigt werden. Der Plan kann als Gedächtnisstütze dienen, wenn die Bepflanzung für das Folgejahr festzulegen ist.

Folgende Pflanzen sollten nicht gemeinsam im Mischkultur Garten angepflanzt werden

  • Tomaten + Kartoffeln + Auberginen (Nachtschattengewächse)
  • Möhren + Sellerie + Fenchel (Doldenblütengewächse)
  • Porree + Zwiebeln + Knoblauch (Lauchgewächse)
  • Kopfsalat + Eissalat + Endivien (Korbblütengewächse)
  • Blumenkohl + Senf + Meerrettich (Kreuzblütengewächse)
  • Erbsen + Bohnen (Hülsenfrüchte)
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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