Bohnensuppe ohne Bohnenkraut? Kaum vorstellbar! Das aromatische Kraut gibt dem Gericht erst die richtige Würze. Und frisch aus dem eigenen Garten schmeckt es besonders lecker. Was Sie beim Bohnenkraut pflanzen und pflegen beachten müssen, erfahren Sie hier.
Inhalte
Bohnenkraut Steckbrief
Wer Bohnen im Gemüsegarten anbaut, der sollte sich auch über den Anbau von Bohnenkraut (Satureja) Gedanken machen. Es bringt Geschmack in die Küche und lässt sich leicht im Garten oder im Topf pflanzen und pflegen.
Besonders beliebt sind zwei Arten, das Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) mit buschigem Wuchs und das Winterbohnenkraut (Satureja montana), auch Bergbohnenkraut genannt. Letzteres stammt aus dem Mittelmeerraum und wächst dort an trockenen Hängen. Die Blütezeit liegt zwischen August und September und lockt viele Schwärmer an.
Bohnenkraut | (Satureja) |
---|---|
Wuchs | Buschig |
Wuchshöhe | 30 – 40 cm |
Blüte | Weiß, rosa lila |
Standort | Sonnig, hitzebeständig |
Boden | sandig – lehmig |
Nahrung für Insekten | bienenfreundlich |
Verwendung | Topfpflanze, Apothekergarten, Kräuterbeet |
Besonderheit | Küchenkraut, Heilpflanze |
💡Tipp: Bohnenkraut ist nicht nur ein aromatisches Gewürz für die Küche, sondern auch eine wertvolle Pflanze für Insekten. Erfahren Sie im Artikel, wie Sie es richtig anbauen und ernten!
Unterschied Sommerbohnenkraut und Winterbohnenkraut

Der größte Unterschied zwischen Sommerbohnenkraut und Winterbohnenkraut liegt in der Lebensdauer. Während das Sommerbohnenkraut nur einjährig ist, wächst das robuste Winterbohnenkraut als mehrjährige Staude. Sogar geschmacklich lassen sich die Sorten unterscheiden. Während das Winterbohnenkraut intensiv und pfeffrig schmeckt, punktet das Sommerbohnenkraut mit einer milden Nuance.
Auch vom Aussehen unterscheiden sich die beiden Arten aus der Familie der Lippenblütler. Winterbohnenkraut hat schmale, ledrige, dunkelgrüne Blätter und blüht weiß oder blassviolett. Sommerbohnenkraut hingegen besitzt weichere, hellere Blätter und bildet zarte weiß-rosa Blüten.
Bohnenkraut pflanzen
Standort
Bohnenkraut liebt es sonnig und warm. Ein windgeschützter Platz, an dem es vor starken Böen sicher ist, bietet die besten Bedingungen. Ob im Beet, im Kräutergarten oder auf dem Balkon, das Kraut fühlt sich fast überall wohl.
Boden
Die Pflanze kommt mit eher mageren, trockenen Böden bestens zurecht und verträgt Trockenheit deutlich besser als zu viel Feuchtigkeit. Leichte, gut durchlässige und kalkhaltige Erde ist ideal. Zu nährstoffreiche oder feuchte Böden sollten vermieden werden.
Anleitung: Bohnenkraut aussäen und pflanzen
Egal, ob Sie nun Sommerbohnenkraut oder Winterbohnenkraut anpflanzen möchten – beides wird zur gleichen Zeit und auf die gleiche Art und Weise angebaut.
🌱 Aussaat
- Die beste Zeit zur Aussaat ist von April bis Mai oder im August.
- Entweder in Aussaatschalen oder direkt ins Freiland in Reihen säen. Reihenabstand 30 Zentimeter.
- Ab März im Topf vorziehen oder auch generell darin anbauen.
- Bohnenkraut ist ein Lichtkeimer: die Samen also nur leicht andrücken und leicht mit Erde bedecken.
- Bis zur Keimung (ca. 1–2 Wochen) gleichmäßig feucht halten.
🌿 Jungpflanzen setzen
- Nach dem Einpflanzen gut angießen, damit sie schnell anwachsen.
- Im Mai können vorgezogene Pflanzen direkt ins Beet gesetzt werden.
- Pflanzabstand von 30 x 30 cm, damit die Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen haben.
Bohnenkraut pflegen

Gießen
Wenn Sie regelmäßig das Unkraut entfernen und den Boden um die Pflanze auflockern, ist die Pflege im Großen und Ganzen schon erledigt. Sie müssen das Bohnenkraut nicht einmal mehr gießen, wenn es erfolgreich aufgegangen ist. Hier reicht das Regenwasser vollkommen aus. Nur bei langer Trockenheit sollten Sie zur Gießkanne greifen.
Rückschnitt
Damit das Bohnenkraut kräftig wächst und immer wieder neue Triebe bildet, sollten die Spitzen regelmäßig zurückgeschnitten werden.
- Schneiden Sie das Sommerbohnenkraut vor der Blüte etwa 10 Zentimeter zurück. Dadurch regen Sie die Blattbildung an.
- Das Winterbohnenkraut sollten Sie vor und nach dem Winter zurückschneiden. Schneiden Sie es dann jeweils bis kurz über den Boden zurück.
Überwinterung
Während Sommerbohnenkraut nur einjährig wächst, ist Winterbohnenkraut mehrjährig und winterhart. In sehr kalten Regionen kann ein leichter Winterschutz aus Reisig oder Mulch nicht schaden. Besonders bei der Kultivierung von Bohnenkraut im Kübel.
Krankheiten und Schädlinge
Bohnenkraut ist eine robuste und widerstandsfähige Pflanze, die nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird.
Bohnenkraut vermehren
Bohnenkraut lässt sich auf verschiedene Arten vermehren – je nachdem, ob es sich um Sommer- oder Winterbohnenkraut handelt. Wer das aromatische Kraut selbst im Garten vermehren möchte, hat die Wahl zwischen Aussaat, Teilung und Stecklingen.
Samen gewinnen und aussäen:
Nach der Blütezeit bildet Bohnenkraut kleine, unscheinbare Samen aus. Diese können geerntet, getrocknet und im nächsten Frühjahr direkt ins Beet oder in Anzuchtschalen gesät werden. Besonders beim Sommerbohnenkraut ist die Vermehrung über Samen unkompliziert und liefert aromatische Jungpflanzen für die kommende Saison.
Teilung kräftiger Pflanzen:
Das ausdauernde Winterbohnenkraut lässt sich im Frühjahr oder Herbst durch Teilung gut vermehren. Dazu wird der Wurzelstock vorsichtig ausgegraben, in mehrere Stücke geteilt und an einem neuen Standort wieder eingesetzt. Die Pflanzen treiben zuverlässig wieder aus und bilden bald kräftige neue Triebe.
Stecklinge im Sommer schneiden:
Eine besonders einfache Methode ist das Vermehren über Stecklinge. Schneiden Sie dazu im Sommer etwa 10 cm lange, junge Triebe vom Winterbohnenkraut ab. Entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie die Triebe in feuchte, lockere Erde. An einem halbschattigen Ort bilden sie innerhalb weniger Wochen Wurzeln und wachsen zu kräftigen neuen Pflanzen heran.
Bohnenkraut ernten und lagern
Winterbohnenkraut kann ganzjährig geerntet werden, Sommerbohnenkraut nur von Juli bis Oktober. Besonders aromatisch sind die Triebe kurz vor oder während der Blütezeit, da sie dann den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen enthalten.
Zum Ernten werden die Zweige knapp über dem Boden geschnitten und zu kleinen Bündeln geschnürt. Diese trocknen kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort am besten. Nach dem Trocknen lassen sich die Blätter einfach abstreifen und in licht- sowie feuchtigkeitsundurchlässigen Behältern aufbewahren. So bleibt das würzige Aroma lange erhalten.
Verwendung
Bohnenkraut kann sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden! Sein würziges Aroma bleibt beim Mitkochen gut erhalten. Getrocknet sollte es sparsam dosiert werden, da es intensiver schmeckt.
✅ Kartoffel- und Gemüsegerichte
✅ Eintöpfe und Suppen
✅ Fleischgerichte (vor allem Lamm und Wild)
✅ Grüne Bohnensalat und Kräuterbutter
Tipp: Die ätherischen Öle im Bohnenkraut wirken verdauungsfördernd und können Blähungen lindern. Ein Tee aus 100 g getrockneten Blättern auf 1 Liter Wasser kann bei Magenbeschwerden helfen.
Bohnenkraut geeignete Pflanzpartner
In der Mischkultur ist das Bohnenkraut ein guter Pflanzpartner, da sein intensiver Duft Schädlinge wie die schwarze Bohnenlaus abschreckt. Besonders Bohnen profitieren davon, denn das Kraut schützt sie nicht nur vor den Schädlingen, sondern passt auch geschmacklich perfekt zu ihnen.
Es ist jedoch ratsam, Bohnenkraut nicht neben Basilikum oder Liebstöckel zu pflanzen, da sie unterschiedliche Ansprüche an Boden und Nährstoffe haben. Besser ist die Kombination mit Oregano, Thymian, Kohl oder Tomaten.