Sojabohnen sind sehr nahrhaft und lassen sich bei den richtigen Voraussetzungen auch bei uns anbauen. Wir zeigen Ihnen, wie das geht.

Sojabohnen
© moonrise / stock.adobe.com
Sojabohnen liefern eine Extraportion Eiweiß und gelten nicht nur bei Fitnessbewussten als beliebter Snack. Zahlreiche Vertreter lassen sich auch im eigenen Garten kultivieren. Großkörnige Sojabohnen tragen die Bezeichnung Edamame. Die einzelnen Arten können sich in Wuchs und Aussehen unterscheiden.

Herkunft der Sojabohne

Wilde Sojabohnen wurden bereits um 7.000 v. Chr. in Asien angebaut. Die Japaner verwenden die Sojabohne nachweislich seit über 5.000 Jahren. In Europa hielt die Sojabohne um 1740 Einzug. Die ersten Hobbygärtner bemühten sich bereits um 1850 um eine erfolgreiche Kultivierung in den Hausgärten. Die Hauptanbaugebiete für die als „Bohne am Stängel“ bezeichneten Edamame liegen heute in Südamerika.

In Deutschland sind besonders die klimatisch begünstigten Weinbrauregionen im Südwesten gut für den Anbau der Sojabohne geeignet. Die Kultivierung gewinnt an Bedeutung. Während die Anbaufläche im Jahre 2011 lediglich 5.000 Hektar betrug, hat sie sich bis heute etwa verfünffacht.

Den passenden Standort für die Sojabohne finden

Die wärmebedürftigen Pflanzen sollten sonnig und windgeschützt stehen. Die besten klimatischen Bedingungen für den Anbau finden sich in der Oberrheinischen Tiefebene.

Das Substrat sollte locker und tiefgründig beschaffen sein. Weiterhin ist zu beachten, dass unser Substrat den für das Wachstum von Sojabohnen notwendigen Bakterienstamm Bradyrhizobium japnonicum nicht enthält. Die Stämme werden häufig zusammen mit dem Saatgut ausgeliefert und der Boden sollte vor der Aussaat damit geimpft werden.

# Vorschau Produkt Bewertung Preis
1 Seedeo® Sojabohne Green Shell (Glycine max) ca. 30... Seedeo® Sojabohne Green Shell (Glycine max) ca. 30... 12 Bewertungen 3,35 €

Die Sojabohnen aussäen

Sojabohnen aussäen
© lovelyday12 / stock.adobe.com
Mit der Aussaat kann begonnen werden, wenn sich die Bodentemperatur bei zehn bis zwölf Grad einpendelt. Dies kann in Gegenden mit mildem Klima bereits Anfang Mai zutreffen. Wer den Anbau in raueren Mittelgebirgslandschaften versuchen möchte, wird vermutlich bis Mitte Juni warten müssen.

Bei der Aussaat sollte auf folgende Abstände geachtet werden:

  • Abstand zwischen den Saatkörnern: 10 bis 15 Zentimeter
  • Reihenabstand: 30 bis 40 Zentimeter
  • Saattiefe: vier Zentimeter

Eine Alternative, um den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung zu verschaffen, besteht darin, zwei Bohnen in einen mit Anzuchterde gefüllten Topf zu geben und im warmen Zimmer heranzuziehen. Die Jungpflanzen können ab Mitte Juni ins Freiland gesetzt werden.

Bei der Pflanzung gilt es zu beachten, dass die Sojabohnen Wuchshöhen bis zu einem Meter erreichen können. Die Keimdauer der Samen liegt bei circa zehn Tagen. Bis Sie die reifen Bohnen ernten können, vergehen weitere acht Wochen.

Tipp: Sojabohnen stehen auf dem Speisezettel von Kaninchen und Vögeln. Die Pflanzen sollten mit speziellen Schutznetzen versehen werden.

Bei der Kultivierung kann in gute und schlecht Pflanznachbarn unterschieden werden.

ideale Pflanznachbarn ungeeignete Pflanznachbarn
Tomaten
Sellerie
Kohlrabi
Kartoffeln
Gurken
Kohl
Rettich
Möhren
Fenchel
Zwiebeln
Lauch

Sojabohnen pflegen

Sojabohnen benötigen regelmäßig Wasser. Im Hochsommer kann die Bewässerung auch zweimal täglich notwendig werden. Der Boden sollte regelmäßig aufgelockert werden und die Pflanzen sind leicht anzuhäufen.

In den ersten Wochen nach der Aussaat darf das Jäten von Unkraut nicht vernachlässigt werden. Die Bohnen können sonst nicht zu dichten Beständen heranwachsen.

Der Knöllchenansatz kann im Frühsommer überprüft werden, indem einige Pflanzen ausgegraben werden. Sind an den Wurzeln kaum Knöllchen zu sehen und Sie bemerken gleichzeitig ein Aufhellen der Blätter, sollten die Pflanzen organischen Dünger erhalten.

Geeignete Sorten kurz vorgestellt

Sojabohnen Sorten
© gamjai / stock.adobecom
Bei der Sortenwahl sollte auf Sojabohnen zurückgegriffen werden, welche an die klimatischen Verhältnisse in unseren Breiten angepasst sind. Generell benötigt die Sojabohne viel Wärme. Die meisten asiatischen Sorten sind auf kurze Tagesläufe ausgerichtet und blühen meist erst im Spätsommer. Dann können vor Einsetzen des ersten Frostes meist keine Früchte mehr ausgebildet werden.

Mit folgenden Sorten kann die Kultivierung im heimischen Garten Erfolg versprechen:

  • Summer Shell: Diese Sojabohne kommt mit wechselhafter Witterung zurecht. Die Pflanzen werden mittelgroß und können etwa 97 Tage nach der Aussaat geerntet werden.
  • Green Shell: Die japanische Sojabohne wächst ursprünglich im Norden Hokkaidos und kann sich mit rauer Witterung anfreunden. Gute Erträge werden auch im Norden oder Süden Deutschlands erzielt. Etwa 90 Tage nach der Saat kann geerntet werden.
  • Hokkai Black: Diese Sorte ist schwarzkörnig und besitzt auffallend große und schmackhafte Bohnen. Ein warmer Standort ist notwendig. Die Reifezeit beträgt etwa 110 Tage.
  • Hokkai Green: Es handelt sich um eine japanische Züchtung, die als standfest und robust einzuschätzen ist. Die Bohne kann etwa 97 Tage nach der Aussaat geerntet werden.

Die Sojabohne ernten und verwerten

Im Schnitt benötigen Sojabohnen ein Vierteljahr bis zur Reife. Die Ernte erfolgt, wenn sich die Hülsen noch leicht pelzig anfühlen.

Für die klassische Zubereitung der Sojabohne kochen Sie einen Liter Salzwasser auf und geben die Hülsen etwa fünf Minuten hinein. Die Hülsen sollten nun von einer leichten Salzkruste umgeben sein. Ob noch mit Meersalz nachgewürzt werden muss, ist reine Geschmackssache.

Tipp: In Japan wird Bier zu Sojabohnen getrunken.

Die faserigen Hülsen werden nicht mitgegessen. Die weichen Bohnen zieht man mit dem Mund aus ihrer Hülse. Dabei ist das süßlich-nussige Aroma in Verbindung mit dem Salz der Kruste ein interessantes Geschmackserlebnis.

Sojabohnen werden häufig in Salaten verwendet oder Reisgerichten beigegeben.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen