Dill (Anethum graveolens) gehört zu den pflegeleichtesten Kräutern im Garten und bringt überraschend viele Vorteile mit sich. Das aromatische Küchenkraut ist nicht nur vielseitig verwendbar, sondern lässt sich auch ganz einfach aussäen und pflegen. Ob im Beet oder im Topf auf dem Balkon: Nach wenigen Wochen kann bereits geerntet werden.

Alle Vorteile von Dill im Überblick

In der Küche verfeinert Dill eingelegte Gurken, Gurkensalat, Fischgerichte und Sommerdips. Gleichzeitig erfüllt er im Garten wertvolle Aufgaben: Er zieht Nützlinge an, lockert mit seiner tiefen Wurzel den Boden und wirkt auf natürliche Weise gegen Schädlinge. Ich verrate Ihnen, wie Sie Dill erfolgreich anbauen, pflegen und ernten und welche Vorteile die Heilpflanze für Ihren Garten mitbringt.

Vorteile von Dill übersichtlich in einer Infografik dargestellt.
Vorteile von Dill (Anethum graveolens) | © gartentipps.com

Dill pflanzen

Standort

Dill liebt es sonnig. Ein vollsonniger bis halbschattiger Platz ist ideal, am besten windgeschützt, aber gut durchlüftet. Besonders in Mischkultur mit Gurken, Salat oder Zwiebeln zeigt sich Dill von seiner besten Seite.

Boden

Dill bevorzugt lockere, durchlässige, leicht sandige Böden. Er kommt mit mageren Bedingungen gut zurecht. Zu nährstoffreicher oder verdichteter Boden wirkt sich negativ auf Aroma und Wuchs aus. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Pflanzzeit

Dill lässt sich ab Mitte April bis Juli direkt ins Beet oder in Töpfe aussäen. Die Keimtemperatur liegt bei etwa 10 °C, sodass die Samen bereits bei mildem Frühlingswetter aufgehen. Wer durchgehend frischen Dill ernten möchte, sollte alle 2 bis 3 Wochen nachsäen

Dill aussäen Anleitung

Dill mag keine Umpflanzaktionen, da seine Pfahlwurzel das Umtopfen nicht verträgt. Daher können Sie Dill immer direkt ins Freiland säen. Auch auf Balkon oder Terrasse gedeiht er problemlos, wenn ein ausreichend tiefer Topf (mindestens 20 cm) gewählt wird.

  1. Boden vorbereiten: feinkrümelig lockern, unkrautfrei halten
  2. Saatrillen 1–2 cm tief ziehen, Reihenabstand ca. 25–30 cm
  3. Samen dünn ausstreuen, leicht mit Erde bedecken (Dill ist ein Lichtkeimer)
  4. Andrücken und vorsichtig angießen
  5. Während der Keimung (10–20 Tage) gleichmäßig feucht halten

Extra-Tipp: Dill nie neben Fenchel oder Koriander säen
Diese drei Pflanzen gehören zur Familie der Doldenblütler und vertragen sich im Beet nicht besonders gut. Sie konkurrieren um ähnliche Bodenressourcen und können sich gegenseitig im Wachstum hemmen.

Dill pflegen

Dill in voller Blüte.
Dill ist leicht anzubauen und gesund. | © LianeM / stock.adobe.com

Gießen

Dill benötigt eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, besonders in der Keim- und Wachstumsphase. In trockenen Sommern dürfen Sie regelmäßig gießen, aber Staunässe unbedingt vermeiden.

Düngen

Dill ist ein schwachzehrendes Kraut und braucht nur wenig Nährstoffe. Daher ist im Beet keine Düngung nötig. In Töpfen kann alle 4–6 Wochen sparsam mit organischem Flüssigdünger nachgeholfen werden.

Tipp: Zu viel Dünger schwächt das Aroma von Dill.

Schneiden

Dill muss nicht zurückgeschnitten werden. Wer regelmäßig erntet, hält ihn ohnehin im Wuchs. Lässt man ihn stehen, bilden sich ab Juni gelbe Dolden, die Bestäuber wie Bienen und Schwebfliegen anlocken.

Krankheiten & Schädlinge

Dill ist grundsätzlich robust, reagiert aber empfindlich auf Staunässe und dauerhaft feuchtes Wetter. Typische Probleme sind falscher Mehltau, Wurzelfäule, Blattläuse und Schnecken, vor allem bei jungen Pflanzen. Ein luftiger Standort, ausreichend Abstand und gut durchlässiger Boden beugen den meisten Schäden zuverlässig vor.

Dill vermehren

Bleiben die Blütenstände stehen, vermehrt sich Dill unter günstigen Bedingungen selbst aus.

Wer gezielt Saatgut gewinnen möchte, lässt einige Pflanzen vollständig zur Blüte kommen. Sobald sich die Dolden bräunlich verfärben, werden sie abgeschnitten und kopfüber an einem luftigen, trockenen Ort aufgehängt. Nach dem Trocknen lassen sich die Samen ausreiben und dunkel lagern. Im nächsten Jahr kann man die Dill-Samen aussäen.

Tipp: Wer eine ungewollte Selbstaussaat vermeiden möchte, schneidet Dill nach der Blüte zurück.

Dill ernten 

Etwa vier bis sechs Wochen nach der Aussaat können die ersten zarten Blätter geerntet werden. Am aromatischsten sind sie, solange die Pflanze noch nicht blüht. Am besten nur die Spitzen oder einzelne Triebe abschneiden, damit der Dill weiter nachwachsen kann.

Ab Juni beginnt die Blütezeit. Die gelben Dolden sehen nicht nur hübsch aus, sondern eignen sich auch wunderbar für eingelegte Gurken.

Im Spätsommer reifen dann die Samen heran. Wenn sich die Dolden braun färben und trocken anfühlen, ist der richtige Zeitpunkt zum Ernten gekommen. Nach dem Trocknen lassen sich die Samen leicht zwischen den Fingern oder in einem Tuch ausreiben und in der Küche verwenden.

Vorteile von Dill im Garten

Dill verfeinert in der Küche Salate, Dips, Fischgerichte und Kartoffeln. Wer Vorräte anlegen möchte, friert die zarten Blätter einfach ein oder trocknet sie. Selbst die Blüten und Samen sind essbar und geben Essig oder Brot eine besondere Note.

Im Garten lockert Dill mit seiner tiefen Pfahlwurzel den Boden auf, während seine Blüten Bienen, Schwebfliegen und andere Nützlinge anlocken. Das hilft bei der natürlichen Schädlingsabwehr, aber auch bei der Bestäubung von Obstbäumen oder Sträuchern.

Und auch für die Gesundheit hat Dill einiges zu bieten. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken beruhigend auf Magen und Darm. Ein einfacher Dilltee kann bei Völlegefühl wohltuend wirken. Ein bewährtes Hausmittel, das sich ganz leicht zubereiten lässt.

Tipp: Für die Zubereitung von Dill-Tee werden 1 Teelöffel getrocknete oder 2 Teelöffel frische Dillspitzen mit 250 Milliliter heißem Wasser übergossen. Der Tee sollte abgedeckt 7 bis 10 Minuten ziehen.

Häufig gestellte Fragen zu Dill schnell beantwortet

Was tun, wenn Dill zu schnell blüht?

Warme Temperaturen und lange Tage fördern die Blüte. Wer länger Dill ernten möchte, sollte alle zwei bis drei Wochen neu aussäen und die feinen Dillspitzen vor der Blüte abschneiden.

Welche Pflanznachbarn passen zu Dill?

Dill passt gut zu Gurken, Zwiebeln, Kohl oder Salat. Er wirkt sogar abschreckend auf manche Schädlinge und kann das Wachstum anderer Pflanzen fördern.

Wie werden Dill-Samen aufbewahrt?

Nach dem Trocknen werden Dill-Samen dunkel und trocken gelagert, am besten in einem Schraubglas oder Papiertütchen. So bleiben sie mehrere Jahre keimfähig und aromatisch.

Warum hat Dill keinen Geschmack?

Wenn Dill kaum Aroma entwickelt, kann das mehrere Ursachen haben. Zu viel Stickstoff in der Erde, ein zu schattiger Standort oder Trockenstress wirken sich negativ auf den Geschmack aus. Auch wenn die Pflanze zu früh blüht, verliert sie an Würzkraft. Ideal sind ein sonniger Platz, lockere, eher magere Erde, gleichmäßige Feuchtigkeit und eine frühe Ernte.

Wie oft kann Dill geerntet werden?

Solange die Pflanze gesund bleibt, kann Dill über die ganze Gartensaison geerntet werden. Am besten schneidet man immer nur die frischen Triebspitzen ab, damit neuer Dill nachwachsen kann.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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