Ob Unkraut giftig ist, sieht man den Pflanzen nicht an. Zum eigenen Schutz sollten Natur- und Gartenliebhaber giftiges Unkraut kennen und vor allem meiden.

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Für die einen sind es Pflanzen die ganz selbstverständlich zum Ökosystem eines Gartens dazugehören, für die anderen ein Ärgernis, dem keine Schönheit abgewonnen werden kann. Unkraut scheidet die Gemüter, sollte aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden, wenn es sich um giftige Sorten handelt. Unsere Übersicht zeigt, welches „Unkraut“ Ihrer Gesundheit mitunter massiv schaden kann.

Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)

Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens) breitet sich sehr schnell aus, vor allem, wenn das Unkraut ausreichend Wasser (Regen) bekommt. Durch seine kriechenden Ausläufer ist er vor allem Rasenliebhabern ein Dorn im Auge. Der Kriechende Hahnenfuß blüht von Mai bis September und breitet sich in dieser Zeit auch selbst aus (Samen). Das Kraut gilt als schwach giftig, trotzdem sollten Sie bei der Bekämpfung Handschuhe tragen.

Kriechender Hahnenfuß ist sowohl für Menschen, als auch für Tiere giftig. Das Kraut darf nicht verzehrt werden und Hautkontakt ist zu vermeiden.

Giltige Wirkstoffe: Protoanemonin
Folgen der Vergiftung: Hautreizungen, Blasenbildung, Übelkeit, Erbrechen

Kriechender Hahnrnfuß giftig
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Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)

Riesenbärenklau, im Volksmund auch Herkulesstaude genannt, kann zwar zur Unterpflanzung genutzt werden, gilt im Allgemeinen aber als Unkraut. Grund dafür ist die schnelle Ausbreitung und vor allem die Tatsache, dass das Heracleum mantegazzianum andere Pflanzen verdrängt. Die zahlreichen Blüten sind des Imkers Freude, Hobbygärtner hingegen versuchen, die Staude mit allen Mitteln zu bekämpfen.

Das Giftigste am Bärenklau ist der austretende Pflanzensaft, der besonders in Verbindung mit Sonnenlicht seine volle Dosis entfaltet.

Giftige Wirkstoffe: Furocumarine
Folgen der Vergiftung: Juckreiz, Hautrötungen, Verbrennungen, Blasenbildung

Riesenbärenklau giftig
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Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia)

Die Ambrosia ist kein giftiges Unkraut im herkömmlichen Sinne, sollte in dieser Liste aber trotzdem erwähnt werden. Die auch Beifuß-Traubenkraut, Beifuß-Ambrosie oder Wilder Hanf genannte und aus Nordamerika stammende Pflanze breitet sich in Deutschland mehr und mehr aus und macht dabei auch vor privaten Gärten nicht Halt. Die Ambrosia zählt – während der Blüte von Juli bis Dezember – zu den häufigsten Allergieauslösern. In Deutschland besteht bis dato noch keine Meldepflicht, trotzdem sollten Funde des giftigen Unkrauts dem örtlichen Grünflächenamt mitgeteilt werden.

Giftige Wirkstoffe: Auslöser: Pollen
Folgen der Vergiftung: allergisches Asthma, Heuschnupfen, Bindehautentzündungen

Ambrosia giftig
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Jakobskreuzkraut (Jacobaea vulgaris)

Das Jacobskreuzkraut, auch Krötenkraut, Spinnenkraut, Zehrkraut und Jakobs-Greißkraut genannt, stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Die Hauptblütezeit – erkennbar an den auffälligen gelben Blüten – liegt im Sommer, kann sich aber bis in den Oktober hineinziehen. Besonders Pferdebesitzern und Landwirten macht das Kraut – wegen seiner hohen Giftigkeit – zu schaffen. Jakobskraut ist aber nicht nur auf Wiesen und an Ackergrenzen zu finden, es kann sich auch in naturbelassenen Gärten ausbreiten.

Giftige Wirkstoffe: Pyrrolizidin (Alkaloide)
Folgen der Vergiftung: Leberschäden bei Mensch und Tier, krebserregend

Jakobskreuzkraut giftig
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Das Schwarze Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)

Das Schwarze Bilsenkraut gehört zu den Nachtschattengewächsen, kann bis zu 60 cm hoch werden und zeigt in den Monaten Juni bis Oktober eine dunkelgelbe, fast schmutzig wirkende Blüte. Das Schwarze Bilsenkraut ist nicht nur giftig, es hat auch einen sehr unangenehmen Geruch und ist daher bei Gartenbesitzern nicht sonderlich beliebt. Besonders gut wächst das Schwarze Bilsenkraut auf einem stickstoffhaltigen Boden, auf Wegen und an Mauern. Alle Pflanzenteile des Hyoscyamus niger sind giftig, besonders aber der Samen und die Wurzeln.

Giftige Wirkstoffe: Hyoscyamin und Scopolamin
Folgen der Vergiftung: rasender Puls, Bewusstlosigkeit, Tod

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Gemeiner Stechapfel (Datura stramonium)

Der Gemeine Stechapfel oder auch Weiße Stechapfel kann Wuchshöhen bis zu 2 Meter annehmen. Den Namen verdankt die Pflanze seinen stacheligen Kapseln, die sich aus der Blüte zwischen Juli und Oktober bilden. Letztere duftet süßlich, der Geruch der Stiele und Blätter wird allerdings gemeinhin als unangenehm empfunden. Der Gemeine Stechapfel wächst bevorzugt am Wegesrand, aber auch auf Müllplätzen. Alle Teile des Gemeinen Stechapfels sind giftig, vor allem aber die Wurzeln und die Samen.

Giftige Wirkstoffe: L-Hyoscyamin, L-Scopolamin, Atropin (Alkaloide)
Folgen der Vergiftung: Hautreizungen, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit bis hin zum Rauschzustand

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Gefleckter Schierling (Conium maculatum)

Der Gefleckte Schierling ist eine zweijährige krautige Pflanze, die gern geschützt an Hecken und Zäunen wächst. Der Conium maculatum bevorzugt einen nährstoffreichen Lehmboden und ist fast unverkennbar an seinem an Mäuse-Urin erinnernden Geruch erkennbar. Der Schierling (alle Pflanzenteile) gilt hierzulande als stark giftig und kann für den Menschen sogar tödlich sein.

Giftige Wirkstoffe: Pseudoalkaloid Coniin
Folgen der Vergiftung: Brennen im Mund, Würgereiz, Sehstörungen, Muskelkrämpfe, Atemlähmung

Unkraut gifitg gefleckter Schierling
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Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)

Das Gewöhnliche Seifenkraut kann eine Wuchshöhe von bis zu 80 cm erreichen, auch bei diesem giftigen Unkraut ist die Blütezeit von Juni bis Oktober. Zu finden ist das Gewöhnliche Seifenkraut oftmals an Wegesrändern, die Pflanze gibt sich mit einem Sand- oder Steinboden zufrieden. Wie am Namen schon erkennbar, wurde das Seifenkraut früher als Waschmittelersatz genutzt. Heute kommt es noch in einigen Medikamenten vor, dazu muss man aber wissen, dass das Gewöhnliche Seifenkraut in hoher Dosierung tödlich ist. Roh darf das Seifenkraut nicht gegessen werden.

Giftige Wirkstoffe: Proteintoxin Saporin
Folgen der Vergiftung: Übelkeit, Erbrechen

Gewöhnliches Seifenkraut
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Gewöhnliche Osterluzei (Aristolochia clematitis)

Die Gewöhnliche Osterluzei wird wegen ihrer Wuchsform auch als Aufrechte Osterluzei bezeichnet. Die allgemein als Unkraut bekannte Pflanze kann bis zu 100 cm hoch wachsen, die Achse verläuft allerdings kriechend. In unseren Breiten zeigt die Pflanze von Mai bis Juni hellgelbe Blüten. Im Altertum wurde die Gewöhnliche Osterluzei als Heilpflanze verwendet. Heute sollte man das tunlichst lassen, denn sowohl Wurzeln als auch Blätter gelten als giftig.

Giftige Wirkstoffe: Aristolochiasäure
Folgen der Vergiftung: Magengeschwüre, nierenschädigend, krebsfördernd

Gewöhnliche Osterluzei
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Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

2 Kommentare

  1. „Butterblume“ ist ein Trivialname für verschiedene gelb blühende Hahnenfußarten:
    Kriechender Gold-, Wiesen-, etc Hahnenfuß.

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