Kaum eine Pflanze ist so aggressiv wie die Ambrosia. Nur wenige Pollen können einen gesunden Menschen zum Allergiker machen. Es gibt nur eine Möglichkeit, sich davor zu schützen: Jeder sollte die Ambrosia Pflanze erkennen und bekämpfen.
Die Ambrosia Pflanze (Ambrosia artemisiifolia), auch bekannt als „Beifußblättriges Traubenkraut“ oder englisch „Ragweed“, ist eine invasive Art, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. Heute ist sie in vielen Regionen der Welt verbreitet.
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Verbreitung der Ambrosia und Auswirkung
Durch den globalen Warenverkehr und den fortschreitenden Klimawandel hat sich die Ambrosia Pflanze (Ambrosia artemisiifolia) in Europa stark ausgebreitet. Besonders betroffen sind Ungarn, Frankreich, Italien und auch in Deutschland ist die Pflanze längst nicht mehr wegzudenken.

Neben der einjährigen Ambrosia artemisiifolia gibt es auch die mehrjährige Stauden-Ambrosie (Ambrosia psilostachya), die ebenfalls als Neophyt in Mitteleuropa vorkommt. Zwar breitet sie sich nicht ganz so aggressiv aus, produziert jedoch auch allergene Pollen.
Die einjährige Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia) kommt also deutlich häufiger vor und verursacht nicht nur ökologische Probleme, indem sie einheimische Pflanzen verdrängt, sondern gehört mittlerweile auch zu den stärksten Allergieauslösern. Mit ihrer extrem hohen Pollenproduktion stellt sie eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit der Menschen dar.
➡️ Hochallergene Pflanze
Die Pollen der Ambrosia Pflanze sind eine der Hauptursachen für Heuschnupfen (Quelle: erkaeltet.info) und können sogar Asthmaanfälle hervorrufen, da die Pollen tief in die Atemwege eindringen. Bei kaum einer anderen Pflanze sind die allergischen Reaktionen so heftig wie bei ihr.
Die Pollen entstehen an den männlichen Blüten, die am Blütenstand der Ambrosia oberhalb der weiblichen Blüten sitzen. Eine einzige Pflanze kann bis zu einer Milliarde Pollen ausstoßen und diese sind dann sogar über mehrere Jahrzehnte keimfähig.
Vom Sommer bis in den Herbst leiden Allergiker besonders unter dem Pollenflug. Typische Symptome sind ebenfalls Augenjucken, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Reizbarkeit, was das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigt. Auch Hautreaktionen wie Ekzeme sind möglich, besonders bei direktem Kontakt. Kreuzallergien mit Korbblütlern und Gräsern verschärfen die Belastung der Betroffenen zusätzlich.
Übrigens: Menschen, die bisher noch nie mit Allergien zu tun hatten, können auf die Ambrosia Pflanze allergisch reagieren. Es ist also niemand davor gefeit und deshalb bleibt nur eine einzige Möglichkeit. Weg mit dem Unkraut!
Wo wächst Ambrosia?
Die Ambrosia ist eine äußerst anpassungsfähige Pflanze und zählt zu den sogenannten Neophyten – also fremdländischen Arten, die sich in unserer heimischen Natur und in Gärten ausbreiten und dabei einheimische Pflanzen verdrängen. Ihre Ausbreitung ist daher besorgniserregend.

➡️ Vogelfutter mit Ambrosia-Samen verseucht
Klimawandel und globaler Warenverkehr sind nicht die einzigen Ursachen für das Wachstum der horrenden Pflanze. Die Samen befinden sich auch im Vogelfutter, das wir unseren heimischen Vögeln im Winter zum Futtern anbieten.
Das liegt daran, dass Sonnenblumenkerne und die Fruchtstände des Unkrauts gemeinsam reifen und geerntet werden. In den letzten Jahren ist das Vogelfutter zwar schon „sauberer“ geworden, aber eben nicht hundertprozentig. Selbst bei Samentüten mit der Aufschrift „frei von Ambrosia-Samen“ ist nicht immer garantiert, dass hier keine Samen vorzufinden sind.
Um seinen eigenen Garten zu schützen und die allgemeine Vermehrung zu verringern, ist es also ratsam, das Vogelfutter für den Winter am besten selber zu machen.
➡️ Ambrosia Vermehrung und Verbreitung
Allerdings wird die Ambrosia nicht nur über Vogelfutter verbreitet, sondern auch durch Wind und Menschenhand. Beispielsweise durch Mäharbeiten an Straßenrändern. Die Samen sind über Jahrzehnte keimfähig, was die Bekämpfung der Pflanze zu einer echten Herausforderung macht. Doch wer die Pflanze bekämpfen möchte, sollte vorerst wissen, wie Ambrosia genau aussieht.
Ambrosia Pflanze erkennen: 6 wichtige Merkmale
Eine Ambrosia-Pflanze zu erkennen, ist nicht gerade einfach. Sie hat eine sehr starke Ähnlichkeit mit anderen Pflanzen aus unserer Umgebung. So gilt sie besonders als Doppelgänger des Gemeinen Beifußes (Artemisia vulgaris), aber auch die Wilde Möhre (Daucus carota) und Wermut (Artemisia absinthium) sind ihr zum Verwechseln ähnlich.
Damit Sie Verwechslungen ausschließen können, möchte ich Ihnen hier ein paar besondere Merkmale der Ambrosia Pflanze nennen. Zudem hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft eine Tabelle veröffentlicht, in der die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Gemeinen Beifuß und der Ambrosia dargestellt sind. Auch diese möchte ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten.
➡️ Ambrosia Erkennungsmerkmale

Stängel: Der behaarte Stängel ist zuerst grün und färbt sich mit der Zeit dann rötlich bis violett. Er ist sehr robust und weist starke Verzweigungen auf.
Blätter: Die Blätter der Ambrosia Pflanze sind beidseitig grün.
Blüten: Die Blüten befinden sich an unterschiedlichen Stellen. Die weiblichen Blüten befinden sich direkt in den Blattachseln, währenddessen die männlichen als Trauben emporragen und während der Blütezeit im Juli ihre gelben Pollen zerstäuben.
Standort: Zu finden ist die Ambrosia Pflanze nicht nur in Gärten, sondern auch an Straßenrändern, entlang von Bahngleisen und an Grünanlagen. Ein sehr beliebtes Plätzchen sind auch leer stehende Grundstücke.
Wuchs: Wenn der Standort sehr trocken ist, wächst die Beifuß-ähnliche Pflanze nur etwa 10 bis 15 cm hoch. Ist der Boden allerdings nährstoffreich, kann die Pflanze bei viel Regen sogar eine beachtliche Größe von 2 Metern annehmen.
Wachstum / Blüte: Im Gegensatz zum Beifuß wächst die Ambrosia Pflanze in den ersten Monaten eher langsam, erst zwischen Mitte und Ende Juni beginnt die Pflanze schnell zu wachsen, um Ende Juli bzw. Anfang August die ersten Blüten auszubilden.
➡️ Vergleich Gemeiner Beifuß und Ambrosia


Merkmal | Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris) | Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia) |
---|---|---|
Blätter | Unterseite heller, silbrig-weiß gefärbt | Beidseitig grün |
Stängel | Unbehaart | Behaart, grün, Rotfärbung im Herbst |
Entwicklung | Schneller (Ende Mai ca. 25 – 50 cm) | Langsam (Ende Mai ca. 10 – 20 cm) |
Blühbeginn | Ab Ende Juni | Ab Mitte / Ende Juli |
Blütenstand | Pyramidenförmiger Blütenstand | Längliche männliche Blüten traubenförmig an Triebende, gelblich bei Pollenbildung |
Ambrosia Pflanze bekämpfen – 4 Tipps
- Ambrosia samt der Wurzel vor der Blüte herausreißen und anschließend im Hausmüll entsorgen. Die Pflanze nicht in den Biomüll oder auf den Kompost schmeißen, da sich die Pflanze hier ungehindert weiter ausbreiten kann.

- Hat die Ambrosia schon Blüten gebildet, sollten Sie zuerst den Blütenstiel abschneiden und anschließend die Pflanze ebenfalls mit Wurzel herausziehen, da sich die Pflanze sonst ziemlich schnell wieder regenerieren würde. Tragen Sie zur Sicherheit Handschuhe und eine Staubmaske, um sich vor den Pollen zu schützen.
- Da die Samen wie oben erwähnt viele Jahrzehnte keimfähig sind, sollten Sie die betreffenden Stellen jährlich auf Wiederaustrieb kontrollieren.
- Untersuchen Sie auch besonders Ihre Vogelfutterplätze auf Ambrosia Pflanzen. Am besten ist es immer, wenn die Pflanze gar nicht erst zur Blüte kommt. So verringern Sie das Risiko, dass die Pollen durch die Luft fliegen und die Pflanze somit ein neues Plätzchen zum Ausbreiten findet.
➡️ Ambrosia Pflanze melden
Die Meldung der Ambrosia-Pflanze erfolgt regional unterschiedlich. In Berlin beispielsweise können Bürger Funde der Pflanze per Mail an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz melden. In den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern stehen hierfür die Portale der Landesämter für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit oder der zuständigen Umweltämter zur Verfügung.
Ein Kommentar
Ist der Fund von Ambrosia-Standorten anzeigepflichtig?
Welche Behörde wäre in Baden-Württemberg dafür zuständig?