Sie möchten Gemüse anbauen, haben dazu aber nur begrenzten Platz? Mit dem Square Foot Gardening können Sie auf kleinstem Raum gärtnern.

Gemüse aus dem eigenen Garten? Oftmals muss diese Idee begraben werden, weil einfach der verfügbare Platz für die Anlage eines Gemüsegartens nicht ausreicht. Beim „Gärtnern im Quadrat“ wird dagegen vieles möglich. Anstatt in langen Reihen wird das Gemüse in kleinen Vierecken angebaut. Mischkultur heißt das Zauberwort und für eine reiche Ernte auf kleinem Raum ist gesorgt. Mit Gärtnern im Hochbeet wird zudem einem aktuellen Trend entsprochen.
Square Foot Gardening – Gärtnern auf kleinem Raum
Das hier beschriebene Konzept wurde bereits in den 1980-er Jahren entwickelt. Dem Amerikaner Mel Bartholomew widerstrebte der Gemüseanbau in langen Reihen. Daher nahm er eine Unterteilung des Beetes in Raster vor und kompensierte die Anbaufläche auf übersichtliche Quadrate von 30 mal 30 Zentimeter.
Die Idee des Quadratgartens sollte die Arbeit erleichtern, Wasser sparen und die Entstehung von Unkraut vermeiden. Da die meisten Gemüsesorten recht flach in einem Bereich von zehn bis zwölf Zentimetern Tiefe wurzeln, eignen sie sich optimal für die Kultivierung in einem kleinen und mit frischer Erde gefüllten Hochbeet.
Der Plan von Mel Bartholomew ging auf. Mit seinem neuen Konzept gelang es ihm, 80 Prozent an Platz, 80 Prozent an Gießwasser und 80 Prozent an Unkraut einzusparen.
Wie ist Square Foot Gardening aufgebaut?
Ein Square Foot entspricht einer Fußlänge, also circa 30 Zentimeter. Im Quadratgarten werden die Minibeete in 3 x 3 Gittermaße eingeteilt. Pro Quadrat ergibt sich eine Fläche von 30 x 30 Zentimetern.
Tipp: Das gleiche Prinzip kann auch mit einem 4 x 4 Gittermaß umgesetzt werden.
Damit die Aufteilung in die einzelnen Quadrate gut sichtbar bleibt, wird das Hochbeet mit einer hölzernen Einfassung versehen. Dieses Raster sollte nicht mehr als 120 Zentimeter pro Seite messen, damit das unbehinderte Gärtnern von allen Seiten gewährleistet bleibt und die komplette Fläche ausgenutzt werden kann.
Die überschaubaren Abmessungen des Hochbeetes machen die Anlage auch in kleinsten Gärten oder sogar auf Balkon oder Terrasse möglich.
Hobbygärtner dürfen gern kreativ werden. Um das Bild aufzulockern, können einige Quadrate mit farbenfrohen Bauernblumen bepflanzt werden. Weiterhin ist man nicht stur an die vorgegebenen Quadrate gebunden. Auch Dreieckgärten oder die Anlage runder Minibeete sind möglich.
Das passende Substrat finden

Der Erfinder von Square Foot Gardening setzte auf folgende Substratmischung:
Hiervon wird jeweils ein Drittel verwendet. Wer aufgrund der Umweltverträglichkeit keinen Torf nutzen möchte, findet in Kokosfasern oder Rindenkompost geeignete Alternativen.
Tipp: Das Substrat wird nicht nach Gewicht, sondern nach seinem Volumen miteinander vermischt.
Es ist wichtig, dass der Boden viel Feuchtigkeit speichern kann, gleichzeitig aber keine Staunässe entstehen lässt. Die lockere Struktur erleichtert die Bearbeitung. Weiterhin ist das Substrat für beinahe alle Pflanzen geeignet und es ist kein Austausch notwendig.
Square Foot Gardening lässt sich auch mit guter Muttererde, die mit Kompost vermischt wird umsetzen. Um eine gleichbleibend hohe Bodenqualität zu gewährleisten, sollte hier regelmäßig gedüngt werden.
Square Foot Gardening – der Pflanzplan
Ist der Quadratgarten vorbereitet, muss er nur noch mit den passenden Pflanzen gefüllt werden. Um auch Anfängern das Gärtnern zu erleichtern wird, abhängig vom Platzanspruch der Pflanzen in vier Kategorien unterteilt:
- sehr groß = eine Pflanze pro Quadrat
- groß = vier Pflanzen pro Quadrat
- mittel = neun Pflanzen pro Quadrat
- klein = 16 Pflanzen pro Quadrat
Entsprechend dieser Einteilung lassen sich die Pflanzen wie folgt zuordnen:
Kategoriegeeignete Pflanzen | |
sehr groß | Brokkoli Tomaten Paprika Gurke Aubergine |
groß | Kopfsalat Porree Mangold Pflücksalat Ringelblumen |
mittel | Möhren Rote Bete Spinat Erbsen Buschbohnen |
klein | Zwiebeln Radieschen Knoblauch Feldsalat Schalotten |
Mischkultur – auf gute Nachbarschaft
Im Quadratgarten treffen die verschiedensten Pflanzen auf kleinem Raum aufeinander. Damit sich dies nicht nachteilig auf Wachstum und Entwicklung auswirkt, sollten die Pflanzen bei Square Foot Gardening sich als gute Nachbarn erweisen.
Wer die richtigen Pflanzen für seine Mischkultur im Hochbeet auswählt, profitiert von einem gesunden Wachstum, denn die Pflanzen beeinflussen sich gegenseitig positiv. Keine Pflanze wird in ihrem Wachstum gehindert und jedes Gewächs erhält alle notwendigen Nährstoffe.
Folgende Übersicht hilft Ihnen, die passenden Pflanzen für den Quadratgarten zu finden.
Pflanzegute Pflanznachbarn | schlechte Pflanznachbarn | |
Möhren | Erbsen Knoblauch Radieschen Rettich Tomaten Zwiebeln | Rote Bete |
Radieschen | Spinat Erbsen Tomaten Möhren Mangold Buschbohnen | Gurken Rettich Rosenkohl Zwiebeln |
Zwiebeln | Gurken Kopfsalat Dill Erdbeeren Feldsalat Lauch | Erbsen Kartoffeln Radieschen Kohl |
Sellerie | Gurken Knoblauch Kohlrabi Tomaten Lauch | Kopfsalat Kartoffeln |
Rote Bete | Gurken Knoblauch Zwiebeln Buschbohnen Kopfsalat | Möhren Kartoffeln Spinat Porree Lauch |
Erbsen | Gurken Kohl Möhren Rettich Zucchini | Kartoffeln Knoblauch Tomaten Zwiebeln |
Erdbeeren | Radieschen Spinat Zwiebeln Rettich Kopfsalat | Kohl |
Square Foot Gardening – Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile:
✔ ideal für kleine Gärten
✔ auch auf Balkon oder Terrasse zu realisieren
✔ wenig Pflegeaufwand
✔ wenig Zeitaufwand
✔ kaum Unkrautvorkommen
✔ ideal für Anfänger
✔ leichte körperliche Arbeit
✔ vielseitige Gestaltung möglich
Nachteile:
✘ Anschaffungskosten für das Hochbeet
✘ Witterungsbeständigkeit des Holzes sollte beachtet werden
✘ Mischkultur sollte beachtet werden
✘ nicht für sehr große Gewächse wie Blumenkohl oder Kürbis geeignet
✘ Ertrag stellt nur kleine Haushalte zufrieden
✘ Schädlinge können in das Hochbeet leichter eindringen
✘ Hochbeete trocknen schnell aus und brauchen mehr Wasser