Sie möchten ein Hochbeet bauen oder kaufen und sind unschlüssig, aus welchem Material? Der folgende Artikel gibt einen Überblick über die gängigsten Materialien und erklärt, worin die Vor- und Nachteile liegen.

Gärtnern im Hochbeet ist in aller Munde, und die Auswahl an vorgefertigten Hochbeeten ist immens. Wurden die ersten Hochbeete noch aus Holz gebaut, kommen die modernen Hochbeete in den unterschiedlichsten Materialien daher und passen sich fast jedem Gartenstil an. Doch halten die Materialien, was sie versprechen? In diesem Artikel gehen wir den verschiedenen Hochbeet-Materialien auf den Grund und werfen einen Blick auf die jeweiligen Vor- und Nachteile.

Vorteile von Hochbeeten

Hochbeete eignen sich vor allem für Menschen, die sich schlecht bücken können oder anderweitige Probleme mit Knie und Rücken haben. Wer sich Hochbeete selber baut, kann diese optimal an die eigene Körpergröße anpassen und so wieder beschwerdefrei gärtnern. Ein weiterer Vorteil von Hochbeeten ist, dass Schnecken und Wühlmäuse kaum noch Chancen haben, die Ernte zu vernichten, sofern die Beete im Vorfeld entsprechend ausgekleidet wurden.

Die Materialien im Überblick

Ein Hochbeet ist eine praktische Lösung für jeden Hobbygärtner, doch es muss schon einiges mitbringen, um wirklich zu überzeugen. Stabilität ist ein entscheidender Faktor. Ein gutes Hochbeet sollte die Last von Erde, Pflanzen und Wasser problemlos tragen können, ohne nachzugeben. Besonders bei größeren Hochbeeten ist eine robuste Konstruktion wichtig, die auch bei intensivem Einsatz standhält.

Genauso wichtig ist die Witterungsbeständigkeit. Regen, Schnee und UV-Strahlung setzen den Materialien zu, daher sollte ein Hochbeet aus langlebigen und wetterfesten Materialien bestehen. Wer sein Hochbeet das ganze Jahr nutzen möchte, sollte zudem auf isolierende Eigenschaften achten. Materialien, die Wärme speichern, schützen Pflanzen vor Frost und sorgen für ein gutes Klima im Beet.

Neben der Funktionalität spielt aber auch die Optik eine große Rolle. Ein Hochbeet, das zum Stil des Gartens passt, wird schnell zum Blickfang. Ob klassisch aus Holz, modern aus Metall oder pflegeleicht aus Kunststoff, es gibt für jeden Geschmack das passende Material. Doch welche Materialien eignen sich denn nun besonders für ein Hochbeet? Und worin liegen die Vorteile gegenüber anderen Materialien? Hier geht es anschließend ins Detail.

» Hochbeet aus Holz

Holz ist neben Steinen der natürlichste Baustoff und immer noch der Klassiker beim Hochbeetbau. Dementsprechend vielfältig und unterschiedlich ist das Angebot. Die Qualitätsunterschiede allerdings auch.

Frau mit Hochbeet aus Holz.
Hochbeete aus Holz sind immer noch der Klassiker. © Patrizia Tilly / stock.adobe.com

Viele preiswerte Einsteigermodelle bestehen aus Weichholz wie Kiefer und Fichte, das bei Weitem nicht so langlebig wie Hartholz ist. Dieses wiederum ist deutlich robuster, dafür aber auch teurer. Häufig verwendete Harthölzer für Hochbeete sind Eiche, Lärche und Douglasie. Bei günstigen Modellen aus Holz sind leider auch die Bretter meist dünner verarbeitet, was die Haltbarkeit reduzieren kann.

Holz ist äußeren Einflüssen gegenüber sehr viel anfälliger als andere Materialien und sollte deshalb einmal jährlich einen Anstrich bekommen. Andererseits kann es auch sehr schön aussehen, wenn das Hochbeet mit einer Patina überzogen ist und nicht mehr aussieht wie frisch aufgebaut.

Als Alternative zu fertigen Hochbeeten kann man sich ein Hochbeet auch selber bauen. Verwenden lassen sich neben Brettern beispielsweise auch ganze Holzstämme oder Abrissholz vom Dachboden. Dabei lohnt sich ein genauer Blick, ob und wie das Holz behandelt wurde, da bestimmte Holzschutzmittel schädliche Stoffe enthalten. Besonders bei Hochbeeten, die für den Anbau von Gemüse genutzt werden, ist unbehandeltes oder umweltfreundlich behandeltes Holz die bessere Wahl.

Wer sich ein Hochbeet selber bauen möchte, sollte sich an einer guten Anleitung orientieren, damit langjährige Freude am Hochbeet garantiert ist. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein Hochbeet finden Sie auf der Internetseite von bauen.de. Dort erfahren Sie, wie ein Hochbeet konstruiert und befüllt wird und welche Pflanzen anschließend ins Hochbeet gesetzt werden können.

» Hochbeet aus Stein

Hochbeete aus Stein können sehr individuell gestaltet werden. Nahezu jeder gewünschte Grundriss kann mit Steinen recht einfach verwirklicht werden. Ob das Hochbeet mit gefundenen Feldsteinen oder gekauften Natursteinen gebaut wird, rund oder eckig sein soll, spielt dabei keine Rolle.

Hochbeete aus Naturstein.
Individuelle Hochbeete mit Natursteinen verwirklichen. © ThomBal / stock.adobe.com

Ein großer Vorteil von Stein ist seine Langlebigkeit. Steine sind extrem robust und völlig unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen wie Regen, Frost oder starker Sonneneinstrahlung. Werden die Steine beim Hochbeetbau lediglich gestapelt und nicht weiter verputzt bzw. verfugt, entstehen kleine Hohlräume, die Insekten und anderen nützlichen Gartenhelfern als Unterschlupf dienen können.

Doch es gibt auch Herausforderungen. Je nach Größe und Umfang des Hochbeets kann die Beschaffung der Steine aufwendig sein. Besonders bei schwereren Natursteinen können die Transport- und Aufbaukosten höher ausfallen. Und ähnlich wie beim Bau eines Friesenwalls oder einer Trockenmauer ist es außerdem wichtig, die Steine richtig aufzuschichten, damit das Hochbeet stabil bleibt und die Konstruktion bei Wind und Wetter nicht auseinanderbricht. Dafür fügen sich Steine, egal welcher Machart, sehr harmonisch und natürlich ins Umfeld ein.

» Hochbeet aus Metall

Inzwischen haben auch Materialien wie Edelstahl und Aluminium in die Hochbeet-Gestaltung Einzug gehalten. Während Hochbeete aus Stein oder Holz oft rustikal daherkommen und eher im Garten platziert werden, eignen sich Hochbeete aus Metall auch für den Einsatz nahe am Haus oder direkt auf der Terrasse.

Hochbeet aus Metall.
Filigranes Hochbeet aus Metall. © Frank Lambert / stock.adobe.com

Ein großer Vorteil wie bei einem Hochbeet aus Steinen ist bei der Metall-Variante die Langlebigkeit. Metall ist robust, pflegeleicht und resistent gegen Feuchtigkeit, Schädlinge oder Pilze. Dadurch bleibt es über Jahre hinweg in gutem Zustand, ohne dass regelmäßige Pflege oder Reparaturen nötig sind. Auch die glatte Oberfläche lässt sich leicht reinigen, was praktisch für den Alltag ist.

Allerdings hat Metall auch seine Tücken. Sonneneinstrahlung kann die Oberfläche stark aufheizen, was die Erde im Hochbeet erwärmt und empfindlichen Pflanzen schaden könnte. In der kühleren Jahreszeit kühlt Metall hingegen schnell aus. Eine Isolierung im Inneren kann helfen, diese Temperaturunterschiede auszugleichen.

Die Anschaffungskosten sind zwar oft höher als bei Holz- oder Steinvarianten, doch gerade dickwandige Modelle punkten durch ihre lange Lebensdauer. Das Gewicht spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn das Hochbeet flexibel genutzt werden soll. Hochbeete mit Rollen bieten hier eine praktische Lösung, besonders für den Einsatz auf Terrassen. Sie lassen sich je nach Bedarf verschieben, beispielsweise ins Winterquartier oder um Platz zu schaffen.

» Hochbeet aus Kunststoff

Nachdem sich Terrassendielen aus Kunststoff einen Platz in vielen Gärten erobert haben, gibt es nun auch Hochbeete aus Kunststoff. Besonders hochwertige Modelle sind optisch kaum von Holz zu unterscheiden. Bei preisgünstigen Modellen ist aber oft schnell ersichtlich, dass es sich um ein Holzimitat handelt.

Hochbeet aus Kunststoff.
Moderne Kunststoffe sind langlebig und uv-stabil. © fotoak80 / stock.adobe.com

Der größte Vorteil von Kunststoff ist seine Witterungsbeständigkeit. Die meisten Materialien sind langlebig, UV-stabil und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Frost oder starken Temperaturschwankungen. Dadurch entfällt die aufwendige Pflege, die bei Holz notwendig wäre. Moderne Kunststoffe verfügen zudem über einen UV-Schutz, sodass das Material auch bei intensiver Sonneneinstrahlung nicht brüchig wird oder ausbleicht.

Hochbeete aus Kunststoff überzeugen allerdings nicht nur durch ihre Witterungsbeständigkeit, sondern auch durch die unkomplizierte Anschaffung. Denn Hochbeete besitzen ein geringes Gewicht und werden überwiegend im Stecksystem angeboten, was den Versand unkompliziert gestaltet. Schnell bestellt, schnell geliefert und sogar kinderleicht aufgebaut. Diese Eigenschaften machen Kunststoff-Hochbeete zur idealen Wahl für alle, die eine schnelle Lösung suchen oder für kleine Gärten.

Preislich liegen Kunststoff-Hochbeete in etwa bei Hochbeeten aus Holz, sind aber auch oft günstiger zu haben. Ein Nachteil liegt jedoch in der Stabilität des Materials. Kunststoff ist in der Regel weniger robust als Holz oder Stein und kann bei starker Belastung an Stabilität verlieren. Besonders günstigere Modelle mit dünneren Wänden sind anfälliger für Verformungen durch hohen Erddruck.

» Hochbeet aus Gabionen

Ob als Sitzbank oder Gartenzaun, Gabionen erfreuen sich dank ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten großer Beliebtheit. Nun also können auch Hochbeete aus Gabionen gestaltet werden. Die Drahtgerüste sind in unterschiedlichen Größen erhältlich und lassen viel Spielraum für kreative Ideen, sogar runde Hochbeete sind damit realisierbar.

Rundes Hochbeet aus Gabionen.
Gabionen ermöglichen auch runde Hochbeete. © Insp.Clouseau / stock.adobe.com

Die Drahtgitter lassen sich mit unterschiedlichen Materialien wie Natur- oder Glassteinen füllen, was nicht nur dekorativ ist, sondern auch Lebensraum für Nützlinge und Insekten schaffen kann. LED-Steine sind eine besondere Gestaltungsmöglichkeit. Sie können das Hochbeet, ähnlich wie bei Gabionenzäunen, in den Abendstunden zu einem echten Highlight im Garten machen.

Gabionen bieten so viele Anbau- und Gestaltungsmöglichkeiten, dass sich Sitzmöglichkeiten im oder nahe am Hochbeet ganz unkompliziert einbauen lassen. Die Langlebigkeit ist ein weiterer Pluspunkt. Gabionen sind witterungsbeständig und benötigen keine aufwendige Pflege. Je nach Füllmaterial können sie zudem als Wärmespeicher dienen, was besonders für wärmeliebende Pflanzen von Vorteil ist.

Doch Gabionen haben auch Nachteile. Die Wandstärke der Konstruktion ist oft recht ausgeprägt, sodass die nutzbare Beetfläche kleiner ausfällt als bei anderen Hochbeet-Varianten. Außerdem ist der Aufbau zeitintensiv, da die Drahtgitter stabil montiert und die Steine einzeln eingefüllt werden müssen. Hinzu kommen die Kosten, die bei hochwertigen Gabionen und bestimmten Füllmaterialien höher ausfallen können.

» Materialmix für Hochbeet

Neben den oben vorgestellten Materialien gibt es Hochbeete, die die Vorzüge verschiedener Materialien miteinander kombinieren.

Hochbeet aus Paletten-Aufsatzrahmen mit Glasabdeckung.
Hochbeet aus Paletten-Aufsatzrahmen mit Glasabdeckung. | © GenоМ. / stock.adobe.com

Ein Beispiel sind Hochbeete aus Holz, deren Füße in Aluminiumhülsen stehen. Diese schützen das Holz vor Feuchtigkeit und verhindern den direkten Kontakt mit dem Boden, wodurch die Lebensdauer des Hochbeets deutlich verlängert wird. Ebenso können Hochbeete aus langlebigem Kunststoff an den Kanten mit Metall verstärkt werden, um zusätzliche für Stabilität zu sorgen.

Zudem können Hochbeete mit Abdeckungen oder einem Deckel ergänzt werden. Solche Konstruktionen sind besonders praktisch für Frühbeete, da sie ein ideales Klima für die Anzucht schaffen. Häufig wird hierfür ein leichter, transparenter Kunststoff verwendet, der sich einfach anheben lässt und gleichzeitig die Wärme speichert. Alternativ gibt es auch Aufsätze aus Glas, die speziell für Hochbeete aus Palettenrahmen erhältlich sind.

Der Materialmix erlaubt auch Konstruktionen, die optisch besonders leicht wirken. Dadurch eignen sie sich hervorragend für Terrassen oder Balkone, ohne klobig zu wirken. Gleichzeitig bleiben sie funktional, etwa für Kräuter, die jederzeit griffbereit für die Küche geerntet werden können.

Kleine Hochbeetmodelle, die für kleinere Blumen- oder Kräuterbepflanzungen gedacht sind, sind manchmal auch mit Rollen ausgestattet und dementsprechend flexibel aufstellbar. Das ermöglicht eine Anpassung von Bepflanzung und Standort an die jeweilige Jahreszeit oder den Sonnenstand.

Fazit: Klassisch bis moderne Hochbeete

Die große Auswahl an Hochbeeten ermöglicht ganz vielfältige und individuelle Anwendungen. Egal, in welchem Stil man den Garten eingerichtet hat, es lässt sich fast immer ein passendes Hochbeet dazu finden. Wer nur ein kleines Budget für ein Hochbeet zur Verfügung hat, wird seinen Traum genauso verwirklichen können wie jemand, dessen Budget großzügiger ausfällt.

Von kompakten Modellen für Balkon und Terrasse bis hin zu großzügigen Hochbeeten für den Garten bietet die Vielfalt an Materialien und Bauweisen eine ideale Lösung für jeden Hobbygärtner. Hochbeete sind nicht nur praktisch, sondern auch optisch ein Gewinn für jeden Außenbereich. Und sogar im Innenraum findet man mittlerweile kleine Hochbeet-Varianten, die mit Zimmerpflanzen bepflanzt einen modernen und grünen Akzent setzen. 💚

Anja von Gartentipps.com

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt. Genau wie meine Leidenschaft fürs Gärtnern und Schreiben.

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