Gartenarbeit kann so entspannend sein – leider aber auch starke Rückenschmerzen verursachen. Mit unseren Tipps können Sie das jedoch vermeiden.

Gärtner hat Rückenschmerzen
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Frische Luft, Sonnenschein und ganz viel Natur: Der heimische Garten gilt für viele Menschen nicht umsonst als Hort der Ruhe und der Entspannung. Doch regelmäßig verursacht die grüne Oase auch einiges an Arbeit – was gerade für ältere Hobbygärtner nicht immer leicht ist. Denn liebevolle Pflanzenpflege beansprucht leider häufig nicht nur die Muskeln und die Gelenke, sondern vor allen Dingen auch den Rücken. Ob harken, jäten, säen, gießen oder graben – wer hierbei nicht aufpasst und rückenschonend arbeitet, wird am Ende des Tages mit Verspannungen und leidigen Rückenschmerzen rechnen müssen.





Aber wie lässt sich denn nun die Gartenarbeit rückenfreundlicher gestalten? Welche Hilfsmittel gibt es, um die anstehenden Aufgaben möglichst schmerzfrei anzugehen? Und wie können ergonomische Gartenmöbel und -geräte dabei helfen, den wohlverdienten Feierabend in vollem Maße zu genießen? Das alles möchten wir in diesem Beitrag klären.

Mit diesen Tipps fällt die Gartenarbeit leichter

Gärtner mit Rechen
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Für viele Hobbygärtner gilt die Arbeit im eigenen Garten schon fast als eine Art Meditation, bei der man sämtliche Probleme, Stress und selbst den langweiligsten Alltag vergessen kann – zumindest bis sich am Abend die Gelenke und der Rücken melden. Gerade das ständige Bücken, das Arbeiten auf den Knien und schwere Gerätschaften durch die Gegend zu tragen, kann die Freude am Gärtnern schnell vermiesen. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, um die Gartenarbeit deutlich rückenfreundlicher zu gestalten.

❍ Tipp 1 – Werkzeug mit (Teleskop-)Stiel nutzen:

Allem voran wären da zum Beispiel die passenden Werkzeuge zu nennen, denn häufig können Harken und Schaufeln mit einem ausreichend langen (Teleskop-)Stiel schon viel ausmachen. Hierbei sollten Sie darauf achten, dass die verschiedenen Gerätschaften zu Ihrer Größe passen und Sie aufrecht arbeiten können. Ob Grabegabel, Spaten oder Rechen – wenn das Ende des Stiels bis zum unteren Rippenbogen reicht, steht einer rückenschonenden Gartenarbeit nichts mehr im Wege.

❍ Tipp 2 – Richtige Körperhaltung/-spannung:

Darüber hinaus empfiehlt es sich, beim Heben und Tragen stets auf die richtige Körperhaltung und -spannung zu achten. Nutzen Sie am besten beide Arme, spannen Sie die Bauch- und Rückenmuskulatur ein wenig an und heben Sie schwere Lasten immer nur aus der Hocke heraus an. Beim Schaufeln führen Sie die Bewegung hingegen am besten aus den Beinen heraus aus, nicht aus dem Rücken.

Außerdem: Monotone Bewegungen führen auf Dauer auch zu Rückenschmerzen. Daher ist es ratsam die Gartenarbeit abwechslungsreich zu gestalten.

❍ Tipp 3 – Schub-/Sackkarre verwenden:

Zum Transport von Pflanzerde, Grünschnitt und Co. sollten Sie stets eine Schub- beziehungsweise Sackkarre verwenden. Hierbei gilt (wie auch bei der Befüllung von Gießkannen und Eimern): Weniger ist häufig mehr. Dann lieber mehrmals laufen, statt die Schubkarre zu sehr zu befüllen und später mit Schmerzen zu kämpfen zu haben.

❍ Tipp 4 – Bewässerung vereinfachen:

Wer die Möglichkeit hat, sollte zum Anschwemmen und zur allgemeinen Bewässerung am besten einen Schlauch nutzen, um sich das ständige Wasserschleppen komplett zu ersparen. Alternativ dazu können Sie aber auch auf automatische Bewässerungssysteme, Rasensprenger oder Tropfschläuche setzen.

❍ Tipp 5 – Nützliche Werkzeuge nutzen:

Mit einem Kniekissen oder einem kleinen Hocker, einem Werkzeuggurt und einer praktischen Gartenschürze zum Verstauen von Saatgut, Messern und sonstigem Kleingerät fällt die Arbeit gleich um einiges leichter. Denn dank Werkzeuggurt bzw. Gartenschürze haben Sie immer alles direkt zur Hand und können sich so unnötige Wege bzw. Bewegungen sparen.

❍ Tipp 6 – Die richtigen Pflanzen auswählen:

Auch mit der richtigen Auswahl der Pflanzen können Sie sich Rückenschmerzen ersparen. Kübelpflanzen sollten z.B. vor dem Winter in frostfreie Innenräume getragen werden. Die Blätter von Laubgehölzen müssen zudem im Herbst zusammengeharkt werden. Das alles können Sie sich ersparen, wenn Sie z.B. auf Nadel- statt Laubgehölze setzen und auf winterharte Pflanzen. Auch mehrjährige Stauden, Bodendecker und große Rasenflächen machen in der Regel weniger Arbeit.

Ergonomische Gartenmöbel ermöglichen eine wohlverdiente Ruhepause

Gärtner ruht sich aus
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Was Sie bei all der Gartenarbeit keinesfalls vergessen sollten: Regelmäßige Ruhepausen. Denn so kann sich der Körper am besten erholen und neue Kraft tanken. Aber auch hier gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, denn nur wer gut und vor allem richtig sitzt, kann auch die nötige Entspannung finden. Daher gilt:

➜ Achten Sie darauf, dass Sie möglichst gerade sitzen und ohne große Anstrengung aufstehen können.

➜ Versuchen Sie sich während der Pause zu entspannen und denken Sie nicht direkt schon an die noch anstehenden Aufgaben.

Die richtigen Sitzgelegenheiten mit rückenschonenden Lehnen und bequemen Sitzflächen machen bei kurzen Trinkpausen, aber vor allem auch beim ausgedehnten, gemütlichen Beisammensein im Garten einen großen Unterschied. So sind zum Beispiel Gartenmöbel von Kettler für ihre Funktionalität und Qualität bekannt und ausgezeichnet. Die Ergonomie spielt eine entscheidende Rolle.

Tipp:
Ein kühles Getränk und ein wenig Musik können enorm dabei helfen, die Energiereserven schnell wieder aufzufüllen. Und falls der Rücken trotz Pause schmerzen sollte, verlegen Sie die weiteren Arbeiten dem schlechten Gewissen zum Trotz auf den nächsten Tag – Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.

Hochbeete und Pflanztische: Auf die richtige Arbeitshöhe kommt es an

Frau steht am Hochbeet
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Gärtnern ohne Bücken? Pflanzen und ernten ohne den Rücken krumm zu machen? Und säen ohne auf die Knie gehen zu müssen? Was nach einem wahren Traum für jeden Hobbygärtner klingt, kann dank praktischen Hochbeeten und so genannten Pflanztischen schnell Wirklichkeit werden. Der Grund dafür: Da ein Hochbeet in der Regel über eine Höhe von 80 bis 140 Zentimetern verfügt, entfällt das ungesunde Herunterbeugen komplett, sodass Sie sich ganz bequem der Bepflanzung widmen können. Im Optimalfall nutzen Sie zusätzlich einen Hocker, um zeitgleich auch die Beinmuskulatur zu entspannen.

Zum Säen und Anpflanzen empfehlen sich hingegen ausreichend hohe Pflanztische. Denn dank der angenehmen Arbeitshöhe (die sich je nach Modell individuell anpassen lässt) schonen Sie vor allen Dingen Ihre Rücken- und die Schultermuskulatur, da Sie die Arme direkt auf dem Pflanztisch abstützen können.

Tipp:
Sie können sogar ein Hochbeet auf dem Balkon anlegen bzw. einen Pflanztisch auf dem Balkon platzieren. Ein toller Nebeneffekt: die Pflanzen bekommen auf dem Balkon mehr Licht, weil sie höher gepflanzt sind. Wir empfehlen Ihnen hier am besten auf ein Tischhochbeet zu setzen. So können Sie unter dem Hochbeet noch etwas verstauen.

Das richtige Equipment ist Gold wert – auch für Ihre Gesundheit

Gärtnerin trägt Werkzeuggurt
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Zum Abschluss sei noch gesagt, dass Sie sich viel Ärger und auch langfristige gesundheitliche Probleme ersparen können, wenn Sie auf die richtige Ausrüstung achten. Neben der angesprochenen Schürze und dem Werkzeuggurt (damit Sie alle wichtigen Utensilien direkt griffbereit haben), sollten Sie ebenso auf das passende Schuhwerk (Gummistiefel oder Arbeitsschuhe statt Flip Flops oder barfuß) sowie – je nach Wetter – auf einen ausreichenden UV-Schutz achten. Darüber hinaus können Gartenhandschuhe in der richtigen Größe unschöne Schwielen und schmerzende Blasen von vornherein verhindern.

Und noch ein Wort zum Werkzeug: Stumpfe Sägen und Messer, verklemmte Scheren und verrostete Schaufeln oder Hacken machen die Gartenarbeit nicht nur unnötig anstrengend, sondern können im schlimmsten Fall sogar zu einer potentiellen Gefahr werden. Wer hier am falschen Ende spart, riskiert seine Gesundheit und den Spaß an einem doch eigentlich so wundervollen Hobby.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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