Gartengestaltung mit Gabionen liegt voll im Trend. Wie Sie Ihre ganz persönlichen Bank aus Gabionen bauen, erklären wir hier Schritt für Schritt.

Bank aus Gabionen
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Was wäre der heimische Garten ohne einen gemütlichen Sitzplatz, wo man sich ausruht, die Beine hochlegt und die Früchte seiner Arbeit im Garten betrachtet. Bei Gartenbänken ist eine große Vielfalt an Farben und Formen gegeben, auch die Materialien unterscheiden sich. Von der einfachen Plastikbank bis hin zur edlen Teakholzbank oder der nostalgisch verspielten Metallbank reicht die Palette. Wird nach modernen Alternativen für den Sitzplatz im Garten gesucht, spielen auch mehr und mehr Beton oder Stein eine Rolle. Wie sich eine Gartenbank aus Gabionen ganz einfach selber bauen lassen, erfahren Sie nun.

Was sind Gabionen eigentlich?

Eine Gabione ist nichts anderes, als ein Steinkorb, ein Drahtkorb, welcher Steine aufnehmen kann. Gabionen kommen häufig beim Landschaftsbau oder Straßenbau zum Einsatz. Man errichtet daraus Stützmauern oder Schallschutzanlagen. Damit ist eine Alternative zu den herkömmlichen Trockenmauern gefunden. Gabionen können auch sehr gut alternativ zu festen Betonwänden oder Steinmauern eingesetzt werden.

Vorteile von Gabionen?

Gabionen haben längst auch in die heimischen Gärten Einzug gehalten. Dabei erweisen sie sich als wahre Alleskönner und machen als Zäune, Mauern, Sichtschutz oder flexibles Dekorations- und Befestigungselement eine gute Figur. Es gibt wahrscheinlich preiswertere Lösungen, die Vorteile von Gabionen sprechen jedoch für sich.

Sie entscheiden sich für ein witterungsbeständiges Material, welches im Gegensatz zum Holzzaun einen klaren Vorteil bietet. Die Steinkörbe sind nicht nur robust, sie benötigen auch kaum Pflegeaufwand. Holz muss regelmäßig gereinigt und imprägniert werden. Gabionen sind mit einem Wasserschlauch schnell wieder auf Vordermann gebracht. Es lassen sich eine ganze Reihe an dekorativen Möglichkeiten im Garten umsetzen. Mauern, Zäune, Säulen, Pflanzkübel, Hochbeete oder die hier beschriebene Bank sind nur ein kleiner Teil davon.

Womit werden Gabionen befüllt?

Bei der Befüllung kann zwischen Schüttkörben und Mauersteinkörben unterschieden werden. Schüttkörbe weisen eine vollständige Befüllung mit Schotter auf. Dabei kommen meist Basalt oder Granit zum Einsatz. Mauersteinkörbe werden ebenfalls mit Schotter befüllt, an den sichtbaren Fronten jedoch mit Platten oder Mauersteinen verblendet. Im Garten sind der Befüllung der Gabionen keine Grenzen gesetzt, dabei können Kieselsteine ebenso verwendet werden, wie Tonziegel, Kalkstein, Holzteile oder auch leere Flaschen. Wer mag, kann seine Gabionen auf verschiedene Art und Weise beleuchten oder auch mit Kletterpflanzen aufwerten.

Wie werden Gabionen richtig befüllt?

Gabione befüllen
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Zunächst werden Sie sich mit Sicherheit für ein Material entscheiden, welches Ihnen zusagt und zur Gestaltung der Gartenbank und dem übrigen Ambiente im Garten passt. Achten sie auch auf die Größe des Füllmaterials, denn es darf nicht zu klein sein, da es sonst durch das Gitter rutscht.

Damit sich keine Lücken bilden, sollten die am Boden befindlichen Steine einzeln eingeschichtet werden, so dass eine geschlossene Fläche entsteht. Befüllen Sie die Gabionen von außen nach innen, indem Sie zunächst einen äußeren Rand aufschichten und diese stabile Lage dann innen ausfüllen. Dabei können Lücken weitgehend vermieden werden. Damit sich das Gitter problemlos schließen lässt, sollte der Abschluss besonders gerade ausgeführt werden.

Bank aus Gabionen selbst bauen – Schritt für Schritt

Was wird benötigt?

  • Gabionen nach Bedarf
  • Füllmaterial nach Bedarf
  • Dielenbretter für die Sitzfläche
  • Strahler oder andere Dekorationselemente nach Bedarf

Was ist zu tun?

  1. Untergrund vorbereiten
  2. Montage der Gabionen
  3. Befüllung der Gabionen
  4. Zuschneiden der Sitzfläche
  5. Befestigen der Sitzfläche

Zunächst wählen Sie einen Standort für die neue Gartenbank aus. Dies sollte nicht automatisch Ihr Lieblingsplatz im Garten sein, denn es gilt zu bedenken, dass die fertige Bank einiges an Gewicht mitbringt und daher auf einem festen und stabilen Untergrund stehen muss. Ebnen Sie den Untergrund zunächst ein, damit eine gerade Fläche entsteht. Weiterhin muss der Boden verdichtet werden, ansonsten kann es passieren, dass die fertige Bank buchstäblich im Boden versinkt.

»Tipp: Bringen Sie nach der Verdichtung des Bodens zusätzlich eine Schicht Schotter auf.

Nun werden die Gabionen aufgestellt. Hierfür sind die einzelnen Teile der Körbe mit den im Lieferumfang befindlichen Spiralen zu verbinden. Sind die Gabionen fertig montiert, füllen Sie, wie bereits beschrieben, die Steine ein. Möchten Sie Ihre Gartenbank zusätzlich aufwerten und für eine Beleuchtung sorgen, sind die Strahler bereits bei der Befüllung zu integrieren.

Sind die Gabionen fertig befüllt, ist auf einen geraden Abschluss zu achten. Dort wird nun die Sitzfläche angebracht. Schneiden Sie sich die Dielenbretter zurecht und versorgen die spätere Sitzfläche mit Holzschutz. Besonders dekorativ wirkt es, wenn Sie für die Gabionenbank das gleiche Holz verwenden, welches vielleicht bereits auf der Terrasse oder am Gartenhaus verwendet wurde. Die Verbindung der Sitzfläche mit den Gabionen können Sie zum Beispiel mit aufgeschraubten Winkeln auf der Unterseite der Holzdielen herstellen.

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Bank aus Gabionen mit Lehne bauen

Bei der hier beschriebenen Methode handelt es sich um eine einfache Bank mit Gestell und Sitzfläche. Möchten Sie etwas mehr Komfort, lässt sich die Konstruktion auch erweitern. So können schmale Gabionen als Armlehnen eingesetzt werden. Hohe Drahtkörbe, welche in leichter Schräge zur Sitzfläche angebracht werden, bilden die Rückenlehne. Damit sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt und keine scharfen Kanten vorhanden sind, sollten auch auf diesen Gabionen Holzleisten angebracht werden.

Weitere Variationsmöglichkeiten

Die klassische Methode der Gabionensitzbank haben wir bereits beschrieben. Diese besteht aus Drahtgitterkörben als Unterbau und einem darauf befindlichen Holzbrett als Sitzfläche. Es lassen sich natürlich auch großflächige Sitzlandschaften gestalten. Dabei verbinden Sie mehrere einzelne Elemente und bringen ebenfalls eine Verkleidung aus Holzbrettern an. Anschließend wird mit Kissen und Decken eine kuschelige Wohlfühllandschaft geschaffen.

Sie können auch lediglich zwei Gabionen an den Seiten anbringen und mittig eine freischwebende Sitzfläche einziehen. Hierfür ist ein stabiler Unterbau notwendig, welcher in den beiden seitlichen Gabionen zu verankern ist. Die entstandenen Seitenpfeiler lassen sich mit Holz verkleiden oder können als Abstellfläche dienen. Auch eine Bepflanzung ist möglich.

Die beliebtesten Varianten von Gabionenbänken im Überblick

Variante Erläuterung
Gabione als vollständiger Unterbau Hierbei handelt es sich um die eben beschriebene Methode. Die Bänke sind besonders stabil und lassen sich einfach aufbauen.
zwei Gabionen als Endstücke Hier befinden sich die Gabionen lediglich an den beiden Enden. Die Sitzfläche schwebt mittig frei.
drei Gabionen über Eck Durch diese Anordnung der Gabionen entsteht eine Art Eckbank. Die ist besonders praktisch, wenn eine Sitzecke auf der Terrasse gestaltet werden soll.
zwei Gabionen als Blumensäulen Die Gabionen an den Enden sind hier als Blumensäulen gearbeitet und können bepflanzt werden. Die Sitzfläche schwebt auch hier frei.

Dekorationsideen für Gabionenbänke

Der Bau der Gabionenbank ist abgeschlossen. Nun können noch einige Verschönerungsarbeiten dazu dienen, die Bank perfekt in Szene zu setzen. Wir haben bereits auf die Möglichkeit hingewiesen, Strahler in die Gabionen zu integrieren. Haben Sie dies bei der Befüllung versäumt und hätten die Gartenbank nun doch gern buchstäblich in das rechte Licht gerückt, behelfen Sie sich mit Lichterketten. Diese können auch nachträglich in die Gabionen eingeflochten werden.

»Tipp: Solar-Lichterketten sind besonders praktisch und ersparen Ihnen den Stromanschluss.

Um optisch für einen Hingucker zu sorgen, entscheiden Sie sich bei der Befüllung für verschiedene Gesteinsarten. Wechseln sich helle und dunkle Steine ab, entsteht ein lebendiges Bild. Setzen Sie die Steine in sich abwechselnden hellen und dunklen Streifen ein, ist für zusätzliche Dynamik gesorgt. Was wäre eine Gartenbank ohne Pflanzen. Die Gabionen können, wie bereits erwähnt, als Pflanzschalen genutzt werden. Sie können aber auch Efeu, Wein oder andere Kletterpflanzen um die Drahtkörbe ranken und diese, wenn sie zu üppig wachsen, einfach entsprechend zurechtschneiden.

»Tipp: Für eine saisongerechte Bepflanzung ist gesorgt, wenn Sie in die Gabionen Pflanztöpfe einhängen und mit den entsprechenden Pflanzen im Wandel der Jahreszeiten bestücken.

Wie lassen sich Gabionenbänke reinigen?

Die Gabionenbank kommt nicht ohne Holzanteil aus. Die Sitzfläche ist regelmäßig, am besten vor Beginn der Gartensaison, mit Lasur zu versehen. Diese schützt das Holz und macht es weniger angreifbar. Sie können die Holzdielen auch farbig lackieren. Dies bedeutet weniger Pflegeaufwand und gibt Ihnen die Möglichkeit, eine Gabionenbank in Blau, Grün, Grau oder anderen Trendfarben zu gestalten.

In den Gabionen setzen sich mit der Zeit Staub, welkes Laub oder tote Insekten fest. Am schnellsten und einfachsten lassen sich die Gabionen mit einem Hochdruckreiniger säubern. Der harte Wasserstrahl spült zuverlässig die Schmutzpartikel heraus. Haben sich die Steine mit der Zeit verfärbt, werden diese wieder wie neu, wenn Sie die Sitzfläche abnehmen, die Steine aus den Körben nehmen, einzeln abbürsten, abspülen, trocknen lassen und wieder einsetzen. Dies mag sich vielleicht etwas aufwendig gestalten, das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen.

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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