Ein Hochbeet selbst bauen in 7 Schritten. Lesen Sie hier, wie Sie ein Hochbeet anlegen und sich somit lästiges Bücken ersparen. Der Lohn ist die Ernte von frischem Gemüse.

Hochbeete sind vor allem bei Hobbygärtnern beliebt, die sich das Gärtnern erleichtern wollen. Die erhöhte Arbeitshöhe schont den Rücken, die Pflanzen gedeihen durch die Wärme im Inneren besonders gut und auch Schnecken oder Wühlmäuse haben es schwerer. Wer sein Hochbeet selber bauen möchte, kann es an die eigenen Wünsche anpassen.

Hochbeet planen: Standort & Maße

Bevor der Bau beginnt, sollten einige grundlegende Punkte bedacht werden.

📍 Standort
Der perfekte Platz für ein Hochbeet ist sonnig, aber möglichst windgeschützt. Dort gedeihen vor allem wärmeliebende Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika oder Zucchini besonders gut. Achten Sie außerdem darauf, dass das Beet von allen Seiten gut erreichbar ist.

📏 Geeignete Maße
Eine Breite von etwa 120 bis 130 Zentimetern hat sich bewährt. So erreichen Sie bequem die Mitte des Beetes von beiden Seiten. In der Länge sind Sie flexibel: Zwei bis drei Meter sind gängige Hochbeet-Maße.
Auch die Höhe spielt eine Rolle: Zwischen 60 und 90 Zentimetern ist optimal – je nachdem, ob Sie eher im Sitzen, im Stehen oder kniend arbeiten möchten.

Materialien und Werkzeug im Überblick

Hochbeet selber bauen
Ein Hochbeet kann man auch selber bauen. | © Thomas / stock.adobe.com

Damit Ihr Hochbeet nicht nur gut aussieht, sondern auch viele Jahre hält, kommt es auf die richtigen Materialien an. Besonders entscheidend ist die Wahl des Holzes: Es muss stabil, witterungsbeständig und langlebig sein.

🌲 Holzarten im Vergleich

  • Lärche und Douglasie sind besonders beliebt, da sie von Natur aus widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit sind und dabei ohne chemische Behandlung auskommen.
  • Kesseldruckimprägnierte Fichte ist die günstigere Alternative. Sie hält ebenfalls einige Jahre, hat aber meist eine kürzere Lebensdauer.

💡 Tipp: Auch alte Terrassendielen oder Holzreste lassen sich sinnvoll verwerten.

Material-Liste:

  • 4 Eckpfosten (z. B. 80 × 80 mm, 70–100 cm lang)
  • Terrassendielen oder Holzbretter (mind. 20 mm stark, Länge je nach gewünschter Beetgröße)
  • Ab 2 Metern Beetlänge 2 zusätzliche Pfosten zur Stabilisierung der Mitte
  • Unkrautvlies
  • Maschendraht (engmaschig, gegen Wühlmäuse)
  • Teichfolie (0,5 mm stark, regeneratfrei)
  • Senkkopf-Holzschrauben mit Teilgewinde aus Edelstahl (z. B. 4,5 × 50 mm)
  • Holz für Abschlusskante
  • Ösenschrauben + Spanndraht (bei langen Seiten)
  • Kies oder Splitt für den Rand

Werkzeug-Liste:

  • Akkuschrauber
  • Maßband / Zollstock
  • Wasserwaage
  • Handsäge oder Kappsäge
  • Vorschlaghammer + Schlagholz
  • Beil
  • Tacker + Drahtklammern
  • Drahtschere
  • Cutter oder Schere
  • ggf. Bohrmaschine + Holzbohrer
  • Schleifpapier

📐 Infobox: Maße der Bretter richtig berechnen

Wer sein Hochbeet an handelsübliche Maße anpasst, spart sich beim Aufbau unnötige Zuschnitte. Terrassendielen sind häufig in einer Länge von 300 cm und einer Stärke von 2,8 cm erhältlich.

Für ein Hochbeet mit Maßen von 300 × 120 cm müssen dann nur die kurzen Seitenbretter zugeschnitten werden. Wichtig: Die kurzen Bretter schließen außen ab, die langen liegen dazwischen. Ihre Stärke wird also auf beiden Seiten mitgerechnet.

📐 Innenmaß: 120 cm
➕ 2 × Brettstärke (2,8 cm)
= 125,6 cm Zuschnittmaß

Die Menge der Bretter hängt maßgeblich von der Höhe des Hochbeetes ab.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Hochbeet selber bauen

Schritt 1: Vorbereitung

Damit der Bau reibungslos verläuft, lohnt es sich, vorab alle benötigten Holzbretter passgenau zuzuschneiden. Eine Kappsäge ist hier besonders praktisch, alternativ genügt auch eine gute Handsäge. Glätten Sie anschließend die Schnittkanten mit etwas Schleifpapier.

Auch der Standort wird jetzt vorbereitet: Entfernen Sie Grasnarbe, Wurzeln und größere Steine, und gleichen Sie den Boden mit einer Schaufel möglichst eben aus. Der Untergrund sollte stabil, waagerecht und tragfähig sein. Abschließend legen Sie ein Unkrautvlies aus.

Schritt 2: Eckpfosten setzen

Die vier Eckpfosten sind das stabile Gerüst Ihres Hochbeets. Damit sie sich leichter einschlagen lassen, können Sie eine Seite mit dem Beil leicht anspitzen. Platzieren Sie die Pfosten nun an den vorgesehenen Ecken und schlagen Sie sie etwa 20 cm tief in den Boden. Am besten mit einem Vorschlaghammer und einem Schlagholz als Schutz. Mithilfe einer Wasserwaage und einer Latte richten Sie alle Pfosten exakt aus.

Sobald die Eckpfosten sicher stehen, montieren Sie das erste unterste Brett an jeder Seite. Achten Sie darauf, einen Abstand von etwa 2 cm zum Boden einzuhalten. Bei Hartholzdielen sollten die Schraubenlöcher vorgebohrt werden, um ein Splittern zu vermeiden. Zwei bis drei Schrauben pro Brett und Seite genügen in der Regel.

💡 Tipp: Bei Hochbeeten, die länger als zwei Meter sind, sollten Sie mittig zusätzliche Pfosten setzen. Diese verhindern, dass sich die langen Seiten durch den Erddruck nach außen wölben.

Schritt 3: Wühlmausschutz anbringen

Damit sich keine unerwünschten Gäste von unten ins Beet graben, wird nun ein engmaschiger Maschendraht auf dem Boden ausgelegt. Er schützt zuverlässig vor Wühlmäusen und anderen Nagern. Schneiden Sie den Draht passgenau zu, biegen Sie die Ränder leicht hoch und befestigen Sie ihn mit einem Tacker an den unteren Brettern.

Jetzt kann auch schon der breitere Erdaushub um das Hochbeet herum mit Erde und Split aufgefüllt werden.

💡 Tipp: Ein feinmaschiger Draht (z. B. mit einer Maschenweite von 10 bis 13 mm) ist ideal, um auch kleinere Nager fernzuhalten.

Schritt 4: Seitenwände montieren

Hochbeet selbst bauen mit Anleitung
Hochbeet selbst bauen mit Anleitung. | © OFC Pictures / stock.adobe.com

Jetzt wird das Hochbeet Brett für Brett aufgebaut: Montieren Sie die restlichen Holzbretter nach oben – jeweils bündig und waagerecht. Zwischen den einzelnen Brettern kann eine kleine Fuge von wenigen Millimetern bleiben. Diese sorgt für eine natürliche Belüftung, was insbesondere bei späterer Innenverkleidung mit Folie wichtig ist.

Schritt 5: Innenwände auskleiden

Damit das Holz langfristig vor Feuchtigkeit geschützt bleibt, wird das Innere des Hochbeetes jetzt mit Teichfolie ausgekleidet. Die Folie sollte locker an den Pfosten befestigt werden – nicht direkt an den Brettern. Dadurch bleibt ein Luftspalt zwischen Holz und Folie.

Die Folie muss nicht straff gespannt werden – sie legt sich beim späteren Befüllen von selbst an die Wände an. Achten Sie darauf, dass der Boden frei bleibt, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Die Folienoberkante darf ruhig über den Rand hinausragen.

💡 Tipp: Der Boden bleibt frei. Eine Folie würde dort den Wasserabfluss behindern.

Schritt 6: Abschlussrahmen montieren

Für einen stabilen oberen Abschluss und eine angenehme Arbeitskante sorgt nun ein umlaufender Rahmen aus vier Holzbrettern. Dieser Rahmen gibt dem Hochbeet zusätzliche Stabilität und dient zugleich als praktische Ablagefläche beim Gärtnern.

Sägen Sie die Rahmenhölzer exakt zu. Besonders sauber wirken Gehrungsschnitte mit 45°-Winkeln an den Ecken – diese lassen sich mit einer Kappsäge oder gut geführten Handsäge einfach umsetzen. Verschrauben Sie die Rahmenbretter bündig auf der oberen Beetkante.

💡 Tipp: Zum Schluss können Sie die überstehende Teichfolie mit dem Tacker fixieren und sauber mit dem Cutter abschneiden.

Schritt 7: Zusätzliche Stabilisierung

Besonders lange Hochbeete brauchen zusätzliche Stabilität – damit sich die Seitenwände durch den Druck der Erde nicht nach außen wölben. Bohren Sie dazu auf halber Höhe jeweils eine stabile Schrauböse an der Innenseite der Mittelpfosten ein.

Verbinden Sie die gegenüberliegenden Ösen mit einem Spanndraht, der mithilfe eines Schraubspanners auf Spannung gebracht wird. So bleibt das Beet stabil, auch bei hoher Befüllung.

Hochbeet richtig befüllen

Ist der Aufbau abgeschlossen, folgt einer der wichtigsten Schritte: das Hochbeet befüllen. Die richtige Schichtung entscheidet darüber, wie gut Ihre Pflanzen mit Nährstoffen versorgt werden.

🗓️ Der beste Zeitpunkt zum Befüllen ist der Herbst. Dann stehen viele natürliche Materialien wie Laub, Äste und Pflanzenreste zur Verfügung, und das Beet hat über den Winter Zeit, sich zu setzen.

Hochbeet in Schichten befüllen mit Ästen, Kompost und Erde.
Von grobem Schnittgut bis Pflanzerde: So gelingt das Hochbeetfüllen. | © OFC Pictures / stock.adobe.com

1. Grobe Holzschicht (Drainage – 20–30 %)

Ganz unten kommt grobes Schnittgut wie Äste, Zweige oder Holzstücke. Diese Schicht sorgt für Belüftung und leitet überschüssiges Wasser ab.

2. Pflanzenreste (Zersetzung – 20–30 %)

Darauf folgt eine Schicht aus weichem, zerkleinertem Gartenmaterial: Staudenreste, Laub, verblühte Blumen. Beim Verrotten entstehen Wärme und erste Nährstoffe

3. Kompost oder Rasenschnitt (Nährstoffschicht – 20–25 %)

Jetzt wird es fruchtbar: Halb verrotteter Kompost, Laubreste oder Rasenschnitt liefern wichtige Nährstoffe. Wer möchte, kann diese Schicht mit etwas Stallmist ergänzen – ideal für Starkzehrer wie Kürbis oder Tomaten.

4. Laubschicht (Isolierung – 15–20 %)

Eine lockere Laubschicht wirkt wie eine natürliche Dämmung. Besonders Eichenlaub ist beliebt, da es sich langsamer zersetzt und die Struktur behält.

5. Pflanzschicht (Feinkrümelige Erde – 20–30 %)

Ganz oben kommt eine Mischung aus reifem Kompost und lockerer Gartenerde (Muttererde) – möglichst feinkrümelig und durchlässig. Diese Schicht bietet den Wurzeln optimale Bedingungen für ein kräftiges Wachstum.

💡 Tipp: Wenn nicht genug Material für alle fünf Schichten zur Verfügung steht, lässt sich die Methode auch abwandeln: Kombinieren Sie einfach die mittleren Schichten zu einer gemischten Kompostlage. Wichtig ist vor allem der Aufbau von grob nach fein.

Hochbeet nach dem Bauen pflegen

Selbst gebaute Hochbeete halten viele Jahre – wenn sie gut gepflegt werden. Dabei geht es nicht nur um die Pflanzen, sondern vor allem auch um die Konstruktion selbst.

Hochbeet aus Holz pflegen
Ein selbst gebautes Hochbeet hält mit etwas Pflege viele Jahre. | © lavizzara / stock.adobe.com

1. Hochbeet aus Holz schützen
Wer unbehandeltes Holz wie Lärche oder Douglasie verwendet, braucht in der Regel keinen Anstrich. Wer möchte, kann die Außenseiten zusätzlich mit einem natürlichen Holzöl pflegen, um die Haltbarkeit zu verlängern.

2. Hochbeet auf den Winter vorbereiten
Ein Hochbeet ist winterfest und kann draußen bleiben. Frost kann dem Holz wenig anhaben, sofern es nicht dauerhaft im Wasser steht. Nach der letzten Ernte kann das Beet mit Mulchmaterialien wie Laub, Kompost oder Rasenschnitt abgedeckt werden. Das schützt die Erde und fördert die Bodenaktivität.

3. Hochbeet mit Erde auffüllen
Durch das Verrotten der unteren Schichten und das Pflanzenwachstum sackt die Füllung jedes Jahr etwas ab. Im Frühjahr reicht meist eine Lage reifer Kompost aus, um das Hochbett aufzufüllen.

4. Schrauben und Rahmen prüfen
Holz arbeitet – vor allem bei Feuchtigkeit und Temperaturwechseln. Daher sollte das Hochbeet regelmäßig kontrolliert werden: Sitzen die Schrauben noch fest? Ist der Rahmen verzogen? Kleinere Reparaturen lassen sich schnell beheben und verlängern die Haltbarkeit.

Fazit: Hochbeet bauen leicht gemacht, auch für Anfänger

Ein Hochbeet selbst zu bauen ist mit der richtigen Anleitung gut machbar – selbst ohne viel handwerkliche Erfahrung. Wer auf robuste Harthölzer wie Lärche oder Robinie setzt, profitiert von natürlicher Witterungsbeständigkeit. Und ganz unter uns – 100 % perfekt muss es doch auch nicht sein!

Wer sich beim Bauen jedoch unsicher fühlt, findet auch einfache Alternativen. Hochbeete aus Gabionen oder Palettenrahmen lassen sich nahezu werkzeugfrei zusammenbauen und überzeugen ebenfalls durch Stabilität.

 

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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