Gemüse und Kräuter rückenschonend anbauen? Mit einem Hochbeet ist das kein Problem. Aber welche Pflanzen lassen sich hier anbauen?

Pflanzen fürs Hochbeet
© dima_pics / stock.adobe.com

Ein Hochbeet ist der ideale Platz für Kräuter und diverse Gemüsesorten, aber auch für Blumen. Die Pflanzen bekommen das komplette Verwöhnprogramm: einen lockeren Boden, Nährstoffe und ausreichend Sonne. Außerdem lassen sie sich bequem im Stehen einsetzen, pflegen und ernten. Zusätzlich bieten Hochbeete im Vergleich zu Bodenbeeten einen besseren Schutz vor Schnecken.

Welche Pflanzen eignen sich für Hochbeete besonders gut?

Grundsätzlich können alle Kräuter- und Gemüsearten in ein Hochbeet gepflanzt werden. Ein Hochbeet ist im Prinzip nichts anderes als ein großes, höhergelegtes Pflanzgefäß. Allerdings ist der Platz begrenzt, sodass die Pflanzen kompakt wachsen sollten. Einige Gemüsepflanzen wie zum Beispiel Tomaten wachsen stark in die Höhe. Hier empfiehlt es sich, auf Sorten zurückzugreifen, die sich auch für Kübel oder Balkonkästen eignen.

Der Platz im Hochbeet sollte klug ausgenutzt werden, um möglichst häufig ernten zu können. Dafür empfehlen sich Pflanzenarten mit einer kurzen Kulturdauer. Große Pflanzen mit einer langen Kulturdauer und einem großen Platzbedarf erlauben nur eine einmalige Ernte, während sie das Beet fast die ganze Saison blockieren. Ausnahmen bilden groß wachsende, rankende Pflanzen wie beispielsweise Zucchini. Diese lassen sich am Rand des Hochbeets einsetzen und können dann nach unten wachsen.

Im Hochbeet können unterschiedliche Kräuter- und Gemüsepflanzen kombiniert werden (Mischkultur). Allerdings sollten die Pflanzen ähnliche Ansprüche an die Erde, die im Hochbeet im Allgemeinen nahrhaft und humos ist, haben.

Zehn ideale Pflanzen fürs Hochbeet

Kräuter

Kräuter im Hochbeet
© Insp.Clouseau / stock.adobe.com

Zu den Kräutern, die den nahrhaften Boden im Hochbeet lieben und schnell wachsen, zählen Schnittlauch, Basilikum und Petersilie. Sie gedeihen besonders gut, wenn sie direkt im Beet ausgesät werden. Anders als Basilikum kann Schnittlauch alternativ auch aus dem Topf ins Beet gesetzt werden.

Mohrrüben

Mohrrüben im Hochbeet
© lantapix / stock.adobe.com

Mohrrüben vertragen sich sehr gut mit anderen Pflanzen im Hochbeet, beispielsweise mit Salat, Zwiebeln, Radieschen und Tomaten. Sie werden im Zeitraum von April bis Juni ausgesät und mögen wie die Kräuter die nährstoffreiche und lockere Erde im Hochbeet. Die Keimdauer ist recht kurz, sie beträgt bis zu vier Wochen.

Radieschen

Radieschen im Hochbeet
© JM Soedher / stock.adobe.com

Wie Mohrrüben zählen auch Radieschen zum Wurzelgemüse. Bei Radieschen beträgt die Kulturdauer zwischen vier und acht Wochen. Etwa ab März werden die Samen direkt ins Beet in Reihen gesät. Um das knackige Gemüse über mehrere Monate hinweg ernten zu können, ist es empfehlenswert, unterschiedliche Sorten nacheinander auszusäen.

Zwiebeln

Zwiebeln im Hochbeet
© alexbuess / stock.adobe.com

Frühlingszwiebeln sind eine beliebte Zutat für Salate. Aufgrund ihrer schnellen Kultur eignen sie sich hervorragend fürs Hochbeet. Je nach Bedarf können Frühlingszwiebeln stetig von März bis August ausgesät werden.

Auch Speisezwiebeln sind für Hochbeete geeignet. Allerdings haben sie eine lange Kulturdauer. Werden die Zwiebeln im Frühling gepflanzt, können sie zwischen August und September geerntet werden.

Blattgemüse

Salate im Hochbeet
© dima_pics / stock.adobe.com

Salate – egal, ob Kopfsalat, Schnittsalat oder Pflücksalat – sind für Mischkulturen ideal und fühlen sich im Hochbeet richtig wohl. Je nach Salatart schwankt die Kulturdauer zwischen fünf und 15 Wochen. Deshalb ist es sinnvoll, Salate im Abstand von wenigen Wochen auszusäen, damit kontinuierlich geerntet werden kann und nicht zu viel auf einmal erntereif ist. Der Anbau von Blattgemüse kann bis in den Herbst/Winter erfolgen.

Kohlrabi

Kohlrabi im Hochbeet
© JM Soedher / stock.adobe.com

Neben Rosenkohl, Rotkohl, Blumenkohl und Brokkoli ist vor allem Kohlrabi für das Hochbeet gut geeignet. Im Vergleich zu den anderen Kohlarten wächst Kohlrabi sehr schnell und geht dabei weniger stark in die Breite. Gepflanzt werden kann je nach Sorte von April bis August. Der Vorteil: Kohlrabi kann in allen Größen geerntet werden. Sogar das feine Laub ist essbar.

Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte im Hochbeet
© bina79 / stock.adobe.com

Bohnen und Erbsen sind ebenfalls beliebte Pflanzen fürs Hochbeet. Sie sind pflegeleicht und gedeihen gut in der lockeren, nährstoffreichen Erde. Allerdings vertragen sich die Hülsenfrüchte nicht gut, wenn sie nebeneinander gepflanzt werden. Neben Erbsen fühlen sich Kohlarten wie Rosenkohl, Rotkohl oder Brokkoli und Mohrrüben wohl. Ein idealer Partner für Bohnen ist neben Blattgemüse, Tomaten, Kartoffeln und Erdbeeren vor allem Bohnenkraut.

Tomaten

Tomaten im Hochbeet
© Sonja Birkelbach / stock.adobe.com

Kleine Sorten wie Balkon-Tomaten lassen sich gut ins Hochbeet pflanzen. Idealerweise hat dieses eine Überdachung, da Tomatenpflanzen anfällig für Kraut- und Braunfäule sind. Gibt es keine Überdachung, kommen gegebenenfalls Freiland-Tomaten anstelle von hängend oder kompakt wachsenden Sorten in Frage. Diese sind widerstandsfähiger und kommen auch ohne Dach aus. Für die Tomatenpflanzen sollte genügend Platz im Hochbeet vorhanden sein.

Kartoffeln

Kartoffeln im Hochbeet
© TwilightArtPictures / stock.adobe.com

Kartoffeln und Süßkartoffeln sind niedrig wachsende Knollengemüse, die für Hochbeete ebenfalls geeignet sind. Zu beachten ist, dass Kartoffeln sogenannte Starkzehrer sind. Für ihr Wachstum benötigen sie viele Nährstoffe. Eine Kombination aus schwach-, mittel- und starkzehrenden Pflanzen ist optimal, damit das Nährstoffdepot gleichmäßig aufgebraucht wird.

Erdbeeren

Erdbeeren im Hochbeet
© Claudia Paulussen / stock.adobe.com

Wer auf Obst im Hochbeet nicht verzichten möchte, trifft mit Erdbeeren eine gute Wahl. Das Obst ist für Hochbeete wie geschaffen. Die Pflanzen wachsen nicht sehr hoch und die Früchte können über das Hochbeet hinaus ranken, sodass sie sich leicht abpflücken lassen.

Die Pflanzen können zum Beispiel in Reihen gesetzt werden. Alternativ ist es möglich, sie als äußeren Ring um das Hochbeet anzuordnen. Auch andere Beerenpflanzen wie Himbeeren kommen für Hochbeete in Frage.

Wie sollte ein Hochbeet bepflanzt werden?

Bei der Bepflanzung eines Hochbeetes gilt es, neben der Wuchsbreite auch die Höhe zu beachten. Insbesondere Gemüsepflanzen benötigen viel Sonne. Bei einer falschen Anordnung könnten sich die Pflanzen gegenseitig das Licht wegnehmen. Deshalb ist es empfehlenswert, die Pflanzen in Ringen in das Hochbeet zu setzen.

  • An den äußeren Rand können niedrige Pflanzen wie zum Beispiel Erdbeeren gesetzt werden. Diese können über den Rand des Hochbeetes nach unten wachsen. Geeignete Pflanzen mit hängendem Wuchs sind außerdem Kürbisse, Zucchini und Melonen.
  • Der nächste Ring kann kompakt wachsende Pflanzen enthalten wie Salate, Kohlpflanzen, Erbsen, Mohrrüben oder Mini-Tomaten.
  • In den inneren Ring lassen sich größere Pflanzen setzen. Auch kleine Obstbäumchen sind je nach Größe des Hochbeetes denkbar.

Wichtig ist, dass zwischen den einzelnen Pflanzen immer ausreichend Abstand eingeplant wird.

Einige Pflanzen, wie zum Beispiel Beerenobst, sind mehrjährig. Für die Hochbeet-Bepflanzung ist das grundsätzlich kein Problem. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass das Volumen der Pflanzen im Laufe der Zeit noch etwas größer werden kann. Möglicherweise nehmen die Pflanzen dann eine zu große Fläche im Hochbeet in Anspruch. Um das Beet möglichst effektiv zu bepflanzen und über die Monate hinweg reichhaltig ernten zu können, empfehlen sich daher vor allem einjährige Pflanzen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Ein Kommentar

  1. Monika Jakubasch on

    Hatte 2020 August gelbe Tomaten geerntet. Sie lagen und liegen bei uns zu Hause. Was sind das nur für Sorten? Diese Tomaten sind heute immer noch fest und knackig. Wer oder wo kann man sie testen oder untersuchen lassen? Welches Labor ist dafür geeignet? Benötigen Hilfe!

Antwort hinterlassen