Süßkartoffeln gewinnen bei uns immer mehr an Popularität und können auch im heimischen Garten angebaut werden. Wir verraten, was es dabei zu beachten gibt.

Süßkartoffel
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Süßkartoffeln (Ipomoea batatas) bringen Vielfalt auf den Tisch. Die schmackhaften Knollen überzeugen als Suppe sowie als vielseitige Beilage zu Fleisch- und Fischgerichten und können als leckere Pommes auch kleine Feinschmecker begeistern.

Der Süßkartoffelanbau lohnt darüber hinaus nicht nur im Gemüsegarten. Denn die Knollen entwickeln ein attraktives Blattwerk und farbenprächtige Blüten. Wer Abwechslung in seinen Garten oder auf Balkon und Terrasse bringen möchte, kann die exotische Knolle als attraktive Kletterpflanze verwenden.

Süßkartoffel im Kurzporträt

Süßkartoffel (Ipomoea batatas)
Wuchs: hängend, kriechend
Standort: Sonne bis Schatten, warm
Boden: nährstoffreich, durchlässig
Laub: üblicherweise hellgrün, je nach Sorte auch farbiges Laub möglich
Winterhärte: frostempfindlich
Verwendung: Gemüsepflanze, Zierpflanze

Süßkartoffeln sind gesund!

Ihren süßen Geschmack verdankt die Süßkartoffel ihrem hohen Zuckeranteil. Dennoch sind sie ausgesprochen gesund. Denn sie enthalten einen Stoff namens Caiapo, der einen erhöhten Cholesterin- und auch Blutzuckerspiegel senken kann.





Der Name Süßkartoffel lässt es zwar vermuten, aber miteinander verwandt sind die exotischen Süßkartoffeln und die heimischen Kartoffeln nicht. Viel mehr ähneln sie den Karotten und zählen botanisch zum Wurzelgemüse. Die Windengewächse stammen aus Mittelamerika und wurden bereits im 15. Jahrhundert von den Einheimischen gezielt kultiviert und vielseitig verwendet.

Süßkartoffel machen nicht nur auf dem Teller eine gute Figur

Süßkartoffeln lassen sich ähnlich wie unsere heimischen Kartoffeln zubereiten und haben ihnen bereits in vielen regionalen Gerichten die Show gestohlen. Sie können Sie also zum Beispiel kochen, backen oder frittieren.

Beliebte Süßkartoffelsorten für den Verzehr:

  • Beauregard – orangefarbenes Fleisch, besonders hoher Ertrag
  • Orleans – orangefarbenes Fleisch, durchschnittlich 600 Gramm
  • Bonita – weißes Fleisch, süß-nussiges Aroma
  • Murasaki – weißes Fleisch, ideal für Püree geeignet
  • Evangeline – tief orangefarbenes Fleisch, besonders süß
  • Sakura – purpurfarbenes Fleisch, Geschmack erinnert an Maronen

Tipp: Neben der Knolle sind auch die Blätter der Süßkartoffel essbar. Diese können Sie beispielsweise wie Spinat zubereiten.

Auch als Zierpflanze eignet sich die Süßkartoffel. Die herzförmigen Blätter bilden hübsche Ranken und die rosafarbenen Blütentrichter bereichern den Sommergarten.

Beliebte Süßkartoffelsorten als Zierpflanze:

  • Terrace Lime – hellgrünes Laub
  • Blacky – schwarz-grünes Laub
  • Tricolor – grün-rosa-weißes Laub

Süßkartoffeln pflanzen

Süßkartoffel vorkeimen
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Passender Standort für Süßkartoffeln

Süßkartoffeln sind sehr kälteempfindlich und benötigen daher einen sonnigen und geschützten Standort. Besonders empfehlenswert ist die Kultivierung im Gewächshaus, im Balkonkasten oder im Hochbeet. Sie können die Süßkartoffel aber auch direkt in Ihrem Garten kultivieren, wenn Sie in milden Breiten wohnen.

Achtung: Direkte Sonneneinstrahlung könnte zu Verbrennungen auf den Blättern führen, da viel Wasser verdunstet wird.

Tipp: Direkte Sonneneinstrahlung könnte zu Verbrennungen auf den Blättern führen. Mit dem richtigen Schutz können Sie aber einen Sonnenbrand vermeiden.

Ideales Substrat für Süßkartoffeln

Süßkartoffeln sind nicht winterhart und bevorzugen einen lockeren und sandigen Boden. Zudem sollte das Substrat reich an Nährstoffen sein und einen hohen Stickstoffgehalt aufweisen. Dafür können Sie dem Substrat Kompost oder Hornspäne als einen natürlichen Langzeitdünger untermischen.

Tipp: Bei der Kultivierung im Kübel kann Blumenerde verwendet werden.

Süßkartoffeln vorkeimen…

…in der Erde

Da die Samen der Süßkartoffeln nur sehr schlecht keimen, lohnt sich eine Aussat nicht wirklich. Deutlich mehr Erfolg verspricht die Vorkultur von Knollen. Wie bereits erwähnt, vertragen Süßkartoffeln keine Kälte. Daher bietet es sich an, sie in einem warmen und hellen Zimmer vorzuziehen. Dazu können Sie sie schon ab Januar in Kisten oder Kübel mit lockerer Erde legen. Bei einer gleichbleibenden Bodenfeuchte treiben die Knollen dann nach wenigen Wochen aus.

Theoretisch können Sie hierfür Süßkartoffeln aus dem Supermarkt verwenden. Jedoch ist nicht immer bekannt, um welche Sorte es sich dabei handelt. Es kann also durchaus sein, dass diese Sorten nicht an unser Klima angepasst sind und folglich auch nicht keimen.

Tipp: Süßkartoffeln erhalten Sie auch als Saatknollen im Handel.

… im Wasserglas

Eine zweite Möglichkeit besteht darin, die Süßkartoffelknolle mit Hilfe von Zahnstochern zur Hälfte in ein mit Wasser gefülltes Glas zu hängen und dieses auf ein helles Fensterbrett zu stellen. Nach etwa zehn Tagen bilden sich Triebe. Sind diese etwa 20 bis 30 Zentimeter lang, können Sie entweder die gesamte Knolle oder nur die Triebe auspflanzen. Möchten Sie die gesamte Knolle anpflanzen, müssen Sie darauf achten, dass sie etwa zur Hälfte aus der Erde heraus ragen.

Süßkartoffel als Nutzpflanze kultivieren

Idealerweise sollten Sie die kälteempfindliche Süßkartoffel im Gewächshaus pflanzen. Der richtige Zeitpunkt dafür ist der April oder der Mai. Besitzen Sie keines, sollten Sie bis nach den Eisheiligen warten, bis Sie die Knollen in die Erde bringen. Denn die wärmeliebenden Pflanzen vertragen nicht nur Frost sehr schlecht. Auch bei einstelligen Temperaturen nehmen sie Schaden.

Achten Sie bei der Pflanzung darauf, dass die Pflanzen genügend Platz haben.
Verwenden Sie daher vorzugsweise ausreichend große Pflanzgefäße mit einem Fassungsvermögen von mindestens 30 Litern oder planzen Sie die Süßkartoffeln im Beet im Beet mit einem Pflanzabstand von 30 bis 50 Zentimetern.

Bei einer Pflanzung im Beet müssen Sie beachten, dass es sich bei der Süßkartoffel um einen Starkzehrer handelt. Um eine reiche Ernte zu gewährleisten, sollten Sie daher unbedingt darauf achten, dass Sie die Süßkartoffeln jedes Jahr in ein anderes Beet pflanzen. Ideale Beetnachbarn sind Sommerblumen. Auch eine Mischkultur mit Möhren oder dicken Bohnen ist möglich, um einem einseitigen Auslaugen des Bodens sowie Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen.

Süßkartoffeln als Zierpflanze kultivieren

Süßkartoffel als Zierpflanze
Auch so können Süßkartoffeln aussehen – © V. J. Matthew / stock.adobe.com

Möchten Sie die Süßkartoffel als Zierpflanze kultivieren, sollten Sie die Süßkartoffel in einem Wasserglas vorkeimen. Die gebildeten Triebe brechen Sie ab und stellen Sie in ein separates Wasserglas. Dort bilden Sie recht schnell Wurzeln, so dass sie dann eingepflanzt werden können.

Tipp: Die rankenden Pflanzen machen sich besonders gut in Blumenampeln.

Süßkartoffel pflegen

Süßkartoffeln richtig gießen

Die Süßkartoffel besitzt einen hohen Feuchtigkeitsbedarf, da über die großen herzförmigen Blätter viel Wasser verdunstet. Achten Sie dazu auf eine ausreichende Bodenfeuchte. Vermeiden Sie aber Staunässe.

Tipp: Eine Mulchschicht im Beet verhindert, dass an heißen Tagen das Gießwasser schnell verdunstet.

Süßkartoffeln benötigen Dünger

Während der Wachstumsperiode – also zwischen März und September – können Sie das Wachstum Ihrer Süßkartoffeln fördern, indem Sie sie alle drei Wochen mit Kompost und Hornspänen versorgen. Kultivieren Sie die Pflanzen jedoch im Kübel, ist Flüssigdünger zu bevorzugen.

Pflanz- und Pflegetipps für die Süßkartoffel im Überblick

Tätigkeit Erläuterung
Standort und Boden bestimmen • sonnig und gechützt
• durchlässiges, nährstoffreiches Substrat
Pflanzung vornehmen • Erde auflockern
• Triebe müssen aus der Erde schauen
• Pflanzabstand beachten
Gießen • gleichmäßig feucht halten
• mulchen
Düngen • während der Wachstumsphase Kompost oder Hornspäne

Süßkartoffeln ernten und lagern

Färben sich die Pflanzen im Herbst gelb, sind die Süßkartoffeln erntereif. Möchten Sie die Ernte noch etwas hinauszögern, können Sie eine dicke Mulchschicht auftragen, um die empfindlichen Pflanze vor zu kalten Temperaturen zu schützen.

Da die Süßkartoffeln direkt unter der Erdoberfläche wachsen, können Sie sie in der Regel ganz einfach mit den Händen ausgraben. Die sandigen Knollen schütteln Sie nur kurz ab und lassen Sie dann etwa zwei Tage an der Luft trocknen, bevor Sie sie verzehren.

Da Süßkartoffeln viel Wasser enthalten, eignen sie sich nur bedingt zur Lagerung. Überzählige Knollen können Sie für kurze Zeit an einem kühlen und trockenen Ort lagern.

Tipp: Bei einer zu langen Lagerung können die Süßkartoffeln faulen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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