Birnen einzukochen ist eine köstliche Möglichkeit, um das süße Aroma der Ernte haltbar zu machen. Hier ein paar klassische Rezepte mit und ohne Alkohol.
Der Sommer neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu, die Tage werden kürzer und die Erntezeit für viele Obst- und Gemüsesorten befindet sich aktuell auf dem Höhepunkt. Unter anderem sind nun auch schon die ersten Birnen reif. Daher ist jetzt auch der perfekte Zeitpunkt, um Birnen einzulegen! Denn kaum eine Frucht bringt so viel Süße und feines Aroma mit wie die Birne. Und wie schade wäre es, dieses Geschmackserlebnis nur für kurze Zeit genießen zu können?
Genau deshalb rate ich jetzt zum Einmachglas zu greifen. So können Sie die Süße des Spätsommers konservieren und auch in der kalten Jahreszeit genießen. Ob pur, gewürzt, mit einem Schuss Alkohol oder ganz klassisch: Eingemachte Birnen sind auf jeden Fall ein Highlight im Vorratsschrank.
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5 spannende Fakten über Birnen
Damit Sie überhaupt wissen, was da im Einmachglas landet, hier ein paar spannende Fakten über Birnen:
- Birnen sind Rosengewächse: Wie auch Äpfel gehören Birnen botanisch zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und wachsen an kleinen bis mittelgroßen Laubbäumen.
- Sortenvielfalt ohne Ende: Weltweit gibt es über 2.500 bekannte Birnensorten. In Deutschland sind unter anderem ‘Williams Christ‘, die alte Birnensorte ‘Conference‘, ‘Gute Luise‘ und ‘Alexander Lucas‘ sehr verbreitet.
- Reifung von innen nach außen: Birnen reifen von innen nach außen. Das bedeutet, dass sie außen noch fest wirken können, obwohl sie innen schon mehlig oder matschig sind.
- Birnen reifen meist nach: Sie werden oft leicht unreif geerntet und entwickeln ihr volles Aroma erst nach einigen Tagen.
- Vitaminreiche Früchtchen: Birnen enthalten viele wertvolle Vitamine wie C, K und B-Vitamine sowie wichtige Ballaststoffe. Deshalb sollten Sie Birnen ruhig auch im Winter genießen.
Warum lohnt es sich, Birnen einzukochen?
Birnen sind zwar köstlich, aber leider auch schnell verderblich. Deshalb macht es durchaus Sinn, die Früchte einzukochen. Dadurch können Sie die Birnensaison erheblich verlängern und die süßen Früchte das ganze Jahr über genießen.
Ein weiterer Vorteil: Eingemachte Birnen lassen sich vielseitig verwenden. Zum Beispiel als Dessert, Beilage zu Wildgerichten, Topping für Kuchen oder Füllung für Crêpes. Außerdem behalten sie beim Einkochen ihren typischen Geschmack, nehmen aber zusätzlich das Aroma der Gewürze oder des Alkohols auf, den Sie beim Rezept hinzufügen.
Nicht zuletzt hat das Einlegen auch etwas Meditatives: Schälen, schneiden, einkochen – das entschleunigt den Alltag und macht den Kopf frei.
Wann sind Birnen reif und woran erkennt man es?

Birnen sind tückisch, was den Erntezeitpunkt betrifft. Denn anders als Äpfel fallen sie nicht einfach zu Boden, wenn sie reif sind. Zudem schmecken sie direkt vom Baum oft noch fest und mehlig. Das liegt daran, dass Sie zwar am Baum reif werden, für ein perfektes Aroma aber einige Tage nachreifen sollten. Es ist daher gut, zu wissen, wann der optimale Erntezeitpunkt gekommen ist. Diesen erkennen Sie an den folgenden Merkmalen:
➩ Farbe: Je nach Sorte verändert sich die Schale von Grün zu Gelblich oder sie nimmt einen rötlichen Schimmer an. Auch der Glanz der Schale nimmt häufig ab. Spätestens dann können Sie Birnen ernten.
➩ Stieltest: Fassen Sie die Birne am Stiel und drehen Sie sie leicht. Wenn sie sich ohne Widerstand vom Ast löst, ist sie erntereif.
➩ Drucktest: Gibt die Birne auf leichten Druck im Bereich des Stiels etwas nach, ist sie perfekt zum Verzehr oder Einlegen geeignet.
➩ Duft: Reife Birnen verströmen einen intensiven, süßen Geruch, vor allem an der Stielbasis.
💡 Tipp:
Kochen Sie Birnen am besten ein, wenn sie „genussreif“, also nicht mehr ganz hart, aber auch noch nicht matschig sind. So behalten sie ihre Form und nehmen Aromen besonders gut auf.
Köstliche Rezepte mit und ohne Alkohol
Kommen wir nun zum praktischen Teil: dem Einkochen. Ich stelle Ihnen nachfolgend 4 klassische Rezepte vor. Sowohl für den süßen Genuss, als auch für den herzhaften Gaumen.
🍐 Rezept 1 – Klassisches Birnenkompott (ohne Alkohol)

Zutaten für 4 Gläser à 500 ml:
- 1,5 kg reife Birnen (z. B. ‘Conference‘ oder ‘Gute Luise‘)
- 1 Liter Wasser
- 400 g Zucker
- 1 Zimtstange
- 1 Vanilleschote (ausgeschabt)
- Saft einer Zitrone
- optional: 2 – 3 Nelken pro Glas
Zubereitung:
- Spülen Sie die Gläser und Deckel gründlich mit heißem Wasser aus und erhitzen Sie sie steril für etwa 10 Minuten in kochendem Wasser oder im Ofen bei 120 °C.
- Nun die Birnen waschen, schälen, vierteln und vom Kerngehäuse befreien. Anschließend mit Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden.
- Jetzt das Wasser mit dem Zucker, der Vanilleschote und der Zimtstange in einem großen Topf zum Kochen bringen.
- Die Birnenstücke in den Sirup geben und etwa 5 Minuten leicht köcheln lassen. Sie sollten noch bissfest sein.
- Die Früchte in die vorbereiteten Gläser füllen, mit dem heißen Sud aufgießen und sofort verschließen.
- Gläser in einen Einmachtopf oder Backofen (bei ca. 90 °C) stellen und 30 Minuten einkochen lassen.
Das fertige Kompott hält sich kühl und dunkel gelagert mindestens ein Jahr.
🍐 Rezept 2 – Birnen mit Rotwein und Gewürzen

Zutaten für 4 Gläser à 500 ml:
- 1,5 kg Birnen
- 750 ml trockener Rotwein
- 200 ml Wasser
- 250 g Zucker
- 1 Zimtstange
- 3 Nelken
- 2 Sternanis
- 1 Bio-Orange
- 1 EL Zitronensaft
Zubereitung:
- Gläser und Deckel gründlich reinigen und sterilisieren.
- Birnen schälen, vierteln und entkernen. Mit Zitronensaft und etwas Orangensaft beträufeln.
- In einem großen Topf Rotwein, Wasser, Zucker, Gewürze sowie Orangenschale und -saft erhitzen und etwa 5 Minuten köcheln lassen.
- Die Birnenstücke in den Sud geben und 10 Minuten bei mittlerer Hitze ziehen lassen.
- Birnen samt Sud in Gläser füllen, mit Sud bedecken und fest verschließen.
- Im Wasserbad oder Backofen bei 90 °C etwa 25 bis 30 Minuten einkochen.
Dieses Rezept ergibt ein herrlich winterliches Kompott, das perfekt zu Wildgerichten oder auch zu einem Nachtisch mit Vanilleeis passt.
🍐 Rezept 3 – Birnen-Chutney mit Zwiebel und Ingwer (ohne Alkohol)

Zutaten für ca. 4 Gläser à 250 ml:
- 1 kg Birnen
- 1 große rote Zwiebel
- 1 daumengroßes Stück Ingwer
- 100 ml Apfelessig
- 150 g brauner Zucker
- 1 TL Senfkörner
- ½ TL Zimt
- 1 Prise Salz
- Optional: 1 kleine Chilischote
Zubereitung:
- Birnen schälen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebel fein hacken und den Ingwer schälen sowie reiben.
- Zwiebel, Ingwer und (wenn gewünscht) Chili in etwas Öl glasig dünsten.
- Birnenwürfel zugeben und alles gut vermengen.
- Nun Zucker, Essig, Senfkörner, Zimt und Salz hinzufügen und alles gut durchrühren.
- Das Ganze bei mittlerer Hitze etwa 40 Minuten einköcheln lassen, bis eine dickliche Konsistenz entsteht.
- Noch heiß in sterile Gläser füllen, fest verschließen und auf den Kopf stellen.
Dieses Chutney passt ideal zu Käseplatten, zu gegrilltem Fleisch oder als Dip zu vegetarischen Gerichten.
🍐 Rezept 4 – Birnen in Williams-Christ-Likör

Zutaten für ca. 3 Gläser à 500 ml:
- 1 kg reife Birnen
- 500 ml Wasser
- 300 g Zucker
- 1 Vanilleschote
- 1 kleines Stück frischer Ingwer
- 200 ml Williams-Christ-Birnenbrand
Zubereitung:
- Birnen wie gewohnt schälen, entkernen und in Spalten schneiden.
- Wasser, Zucker, Vanillemark und die aufgeschlitzte Schote sowie den in Scheiben geschnittenen Ingwer in einem Topf aufkochen.
- Die Birnenspalten etwa 3 bis 4 Minuten im Sud köcheln lassen.
- Topf vom Herd nehmen, den Sud leicht abkühlen lassen und dann den Birnenbrand unterrühren.
- Die Birnen samt Sud in sterile Gläser füllen und sofort verschließen.
- Anschließend sollten Sie die Birnen mindestens 2 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort lagern, damit sich die Aromen gut entfalten können.
Dieses Rezept eignet sich hervorragend als selbstgemachtes Geschenk aus dem Garten oder als edle Beilage zu Käseplatten und Desserts.