Pferdemist wird schon lange als Dünger verwendet und erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Und das zu Recht: Neben einem großen Nähstoffangebot verbessert er die Bodenstruktur und ist wichtig für die Humusbildung.

Pferdemist ist ein hervorragender Dünger für den Garten.
Pferdemist ist ein hervorragender Dünger für den Garten. © gabort / stock.adobe.com

Pferdemist gehört zu den organischen Düngemitteln und ist in seiner Anschaffung recht preiswert. Vor allem Starkzehrer profitieren vom Pferdemist, der jedoch nicht für alle Pflanzen geeignet ist. Mit folgenden Tipps zur Anwendung und Ausbringung sind Sie auf der sicheren Seite.

Warum eignet sich Pferdemist als Dünger?

Speziell jene, die auf der Suche nach einem natürlichen Düngemittel für ihren Garten sind, werden mit Pferdemist keinen Fehler machen. Die Hinterlassenschaften der Vierbeiner sind sehr nützlich, wenn es um die Bodenverbesserung geht. Folgende Vorteile hat Pferdemist:

  • Pferdemist enthält viele Ballaststoffe. Diese werden von Pferden nicht gut verdaut, können aber den Boden mit wertvollem Humus anreichern.
  • Zudem liegen die Nährstoffe in einem recht ausgewogenem Verhältnis vor. Neben Stickstoff (0,6 Prozent), sind Phosphat (0,3 Prozent) und Kalium (0,5 Prozent) enthalten. Auf diesem Weg kann der Pferdemist die optimale Grundlage für viele Pflanzen schaffen.
  • Durch den Nährstoffgehalt entfällt in der Regel das weitere Düngen des Bodens, da er als Langzeitdünger verwendbar ist.

Allerdings gibt es ein Manko: Der Nährstoffgehalt variiert und ist abhängig von dem, was das Pferd zu fressen bekam und wie viel Harnstoff enthalten ist. Auch die Art der Einstreu wirkt sich auf die Nährstoffzusammensetzung aus. Auch wenn die meisten Pferde nach wie vor auf Stroh stehen, kommen inzwischen Sägespäne wie auch Waldboden zum Einsatz. Mitunter lohnt es sich, nach reinem Pferdemist Ausschau zu halten.

Pferdemist gibt es inzwischen auch in Pelletsform. In dieser Form eignet er sich hervorragend für den Balkon. Unsere Empfehlung:

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Für welche Pflanzen eignet sich Pferdemist als Dünger?

Viele Gärtner sind froh darum, wenn sie die Möglichkeit haben, auf Pferdemist als Düngemittel zurückzugreifen. Allerdings gibt es Grenzen, denn nicht alle Pflanzen vertragen die Düngung mit Pferdemist.

Besonders Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf profitieren von seinen Eigenschaften. Dabei sollte man zwischen frischem Mist und kurz gelagertem Dung unterscheiden.

Folgende Übersicht zeigt, welche Pflanzen mit frischem Pferdemist gedüngt werden können und welche nicht:

Pferdemist Verwendung
geeignet
  • Starkzehrendes Gemüse
  • Sommergrüne Hecken
  • Rosengewächse
  • Sommerpflanzen
  • Blumenbeete, die im Sommer sprießen
nicht geeignet
  • Verschiedene Stauden und Sträucher
  • Frische Aussaat und junge Pflanzen
  • Steingartenpflanzen
  • Kräuter
  • Sträucher und Bäume, die Obst tragen
  • Schwachzehrende Gemüsepflanzen
  • Gewächse, die eine kurze Kulturzeit besitzen

 

Ein wichtiger Tipp: Pferdemist wird grundsätzlich nicht empfohlen für Gemüsearten, die im Boden wachsen (zum Beispiel Karotten, Kartoffeln oder Radieschen). Denn durch den Pferdemist werden häufig Parasiten wie Zwiebelfliegen, Drahtwürmer oder Möhrenfliegen eingeschleppt, die dann auf das Gemüse gelangen

Frischer oder getrockneter Pferdemist?

Viele stellen sich die Frage, ob die Verwendung von frischem Pferdemist überhaupt sinnvoll ist. Zwar kann man ihn durchaus bei den oben genannten Pflanzen einsetzen, doch der Nährstoffgehalt hat sich noch nicht maximal entwickelt.

Dies geschieht erst mit Hilfe der Lagerung, die für gewöhnlich ein bis zwei Jahre andauert. Erst dann erlangt der Dung die Fähigkeit, als Langzeitdünger zu dienen und den Boden über etwa zwei Jahre mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen.

Wie wird Pferdemist am besten eingearbeitet?

Einige Hobbygärtner berichten, dass der Pferdemist am besten im  Herbst auf die Beete beziehungsweise in den Boden gelangen sollte. So kann der im Herbst auf die Beete aufgebrachte frische Mist den Winter über verrotten und steht den Pflanzen im Frühjahr zur Verfügung.

Andere wiederum sind überzeugt davon, diesen Schritt erst im Frühjahr zu erledigen. Letztere haben nicht Unrecht, denn im Winter kann es vorkommen, dass durch die Feuchtigkeit viele der Nährstoffe wieder aus dem Boden gewaschen werden.

Wer im Frühjahr mit Pferdemist düngen möchte, sollte ausschließlich trockenen Pferdedung verwenden. Somit wird auch eine Überdüngung ausgeschlossen.

Beim Einbringen in den Boden sind die folgenden Tipps zu beherzigen:

  • Der Mist wird nur flach in den Boden eingearbeitet und idealerweise mit einer dünnen Schicht aus Mulch und Laub abgedeckt.
  • Bei Sträuchern und Büschen empfiehlt es sich, den gesamten Wurzelbereich mit Pferdemist abzudecken, maximal jedoch einen Zentimeter hoch
  • Ein direkter Kontakt mit den Wurzeln sollte dabei vermieden werden.

Alternative Kompost – Lohnt sich das?

Wer möchte, kann den Pferdemist auch frisch erwerben und lässt ihn anschließend über zwölf Monate im Kompost durchrotten. Danach ist der Nährstoffgehalt höher und der Mist etwas durchlässiger.

Durch den Prozess des Kompostierens ist der Pferdedung verträglicher für viele Pflanzen und kann anschließend wie bereits beschrieben im Garten eingesetzt werden.

Gibt es irgendwelche Probleme bei der Verwendung?

Es gibt drei Dinge bei der Verwendung von Pferdemist zu beachten, die hier noch erwähnt werden sollten:

  • In manchen Fällen ist es notwendig, dass auch Pferde Medikamente wie Antibiotika einnehmen müssen. Diese werden vom Tier verstoffwechselt und teilweise wieder ausgeschieden. So gelangen sie am Ende über den Dung ins Beet. Dies kann nicht nur die Zersetzung des Mists verzögern, sondern auch den Boden, sowie die Pflanzen schädigen. Aus diesem Grund wird empfohlen, nur Pferdemist zu verwenden, der ausschließlich von gesunden, medikamentenfreien Tieren stammt. In manchen Kreisen unterscheidet man sogar nach Pferderassen. So sollen angeblich Isländer oder weitere nordische Rassen sehr viel weniger anfällig für Krankheiten sein, als andere und somit einen besseren Dung erzeugen.
  • Da Pferde nicht nur Gras fressen, können auch andere Getreidearten im Pferdedung enthalten sein. Ein gutes Beispiel ist Hafer. Dieser wird von vielen Pferden nur teilweise verdaut. Das hat den Nachteil, dass sie wieder keimen und somit den Boden verunreinigen können. Verhindern lässt sich das, indem der Mist zuvor kompostiert wurde.
  • Häufig wird das Gras, auf dem die Pferde weiden, mit einem Herbizid behandelt. Hierbei handelt es sich um ein Mittel, das Aminopyralid enthält. Es verhindert, dass sich zum Beispiel Kreuzkraut auf der Wiese verbreitet, welches wiederum giftig für die Vierbeiner ist. Das Herbizid selbst ist für die Pferde dagegen ungefährlich und wird einfach über den Dung wieder ausgeschieden. Mittels diesem wird es jedoch wieder in den heimischen Boden der Beete eingebracht und gelangt somit in die Pflanze. Zu erkennen ist das an einem stark beeinträchtigtem Wuchs, der sich insbesondere bei Tomaten oder Salat in Form von verkrüppelten Blättern bemerkbar macht. Die betroffenen Pflanzen sollten daher entfernt und im Restmüll entsorgt werden.

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt. Genau wie meine Leidenschaft fürs Gärtnern und Schreiben.

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