Die Madagaskarpalme gehört zu den Sukkulenten. Sind der richtige Standort und das passende Substrat gefunden, stellt sie keine großen Ansprüche an die Pflege.

Madagaskarpalme
© sarawut / stock.adobe.com

Palmen wecken Urlaubsträume und finden sich in vielen Wohnzimmern wieder. Die Madagaskarpalme (Pachypodium lamerei) steht dem in nichts nach, obwohl es sich botanisch um keine Palme, sondern um eine Sukkulente handelt. Die pflegeleichte Zimmerpflanze lässt mit ihren Dornen an einen Kaktus denken und verzaubert mit ihren dekorativen Blüten.

Besonderheiten der Madagaskarpalme

Sucht man nach Gemeinsamkeiten der Madagaskarpalme mit herkömmlichen Palmen, bleibt dies auf die Bezeichnung „Palme“ beschränkt. Die Hundsgiftgewächse stammen von der Insel Madagaskar und kommen nirgendwo sonst auf der Erde wild wachsend vor. Die Vorkommen konzentrieren sich auf die Inselmitte und den südlichen Teil Madagaskars.

Aufgrund ihres kegelförmigen Stammes wird die Madagaskarpalme auch Dickfuß genannt. Auf Madagaskar findet man nicht selten bis zu fünf Meter hohe Gewächse. Kulturpflanzen erreichen Wuchshöhen von maximal zwei Metern.

Pflanzenporträt

Madagaskarpalme (Pachypodium lamerei)
Wuchs: dornenbesetzter und kaum verzweigter Stamm, Laub abwerfend, sukkulent
Wuchshöhe: etwa 2 Meter in Kultur, 8 Meter in der Natur
Blätter: dunkelgrüne Blattrosetten
Blüten: weiße trichterförmige Kronblätter
Standort: sonnig, warm
Boden: durchlässig, nährstoffreich

Passender Standort für die Madagaskarpalme

Der Madagaskarpalme kann es eigentlich nicht zu heiß werden. Am vollsonnigen Südfenster fühlen sich die Sonnenkinder ausgesprochen wohl. Ganzjährlich ist ein heller und warmer Standort zu wählen.

Trockene Heizungsluft macht den Madagaskarpalmen nichts aus. Temperaturen von 30 Grad und mehr werden ohne Probleme vertragen.

Tipp: Die Madagaskarpalme kann im Sommer auch im Freien stehen.

Wird ein Standplatz im Freien gewählt, ist für einen Schutz vor Regen und Wind zu sorgen. Achten Sie darauf, dass die Temperaturen auch nachts nicht unter 15 Grad abfallen. Junge Pflanzen sind noch kälteempfindlicher und sollten daher besser nicht im Freien stehen.

Ideales Substrat für die Madagaskarpalme

Madagaskarpalmen benötigen einen durchlässigen Boden. Verwenden Sie bevorzugt Kakteenerde oder mischen Einheitserde mit Sand.

Tipp: Auch Kokosfasern lockern den Boden auf.

Ein durchlässiger Boden speichert weniger Feuchtigkeit und hilft damit, Staunässe zu vermeiden. Wird Kakteenerde verwendet, ist eine häufige Düngung notwendig, denn es handelt sich um nährstoffarmes Substrat. Da sich das Substrat schnell verbraucht, sollte auch häufiger umgepflanzt werden.

Madagaskarpalme gießen

Sukkulenten überstehen auch längere Trockenperioden. Daran sollte das Gießverhalten angepasst werden. Zwischen den einzelnen Wassergaben kann die Erde oberflächlich abtrocknen.

Achtung: Immer sparsam bewässern. Die Madagaskarpalme verträgt keine Staunässe.

Überschüssiges Gießwasser ist aus dem Untersetzer oder Übertopf zu entfernen. Einsprühen der Pflanzen ist nicht notwendig. Die Madagaskarpalme kommt mit einer geringen Luftfeuchtigkeit aus.

Madagaskarpalme düngen

Die Pflanzen können wahlweise mit herkömmlichem Blumendünger oder mit spezieller Pflanzennahrung für Kakteen versorgt werden:

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Blumendünger wird im Frühling und Sommer in dreiwöchigen Abständen verabreicht. Dabei ist die von den übrigen Blühpflanzen gewohnte Dosis zu halbieren. Kakteendünger wird in zweiwöchigen Abständen dem Gießwasser zugegeben.

Madagaskarpalme umtopfen

Etwa alle zwei Jahre wird die Madagaskarpalme umgetopft. Dies dient dem Austausch des Substrats und der Umsetzung in eine größeres Pflanzgefäß. Der ideale Zeitpunkt für die Maßnahme ist das zeitige Frühjahr.

Umtopfen – Schritt für Schritt

1. Stamm der Madagaskarpalme mit Zeitung oder Folie umwickeln
2. Pflanze aus dem alten Pflanztopf heben
3. altes Substrat abstreifen
4. Wurzeln kontrollieren
5  neues Pflanzgefäß mit Erde füllen
6. Pflanze eintopfen
7. Pflanze angießen
8. Pflanztopf wie gewohnt aufstellen

Das Umtopfen ist der ideale Zeitpunkt, um den Zustand der Wurzeln zu kontrollieren und weiche oder vertrocknete Wurzelabschnitte zu entfernen. Nach dem Umtopfen darf die Madagaskarpalme durchgehend bewässert werden. Die nächste Wassergabe erfolgt erst wieder bei Ballentrockenheit.

Tipp: Beim Umpflanzen sind Handschuhe unentbehrlich. Wird eine Zeitung zusammengefaltet und um den Stamm gelegt, lässt sich das Umtopfen ohne größere Blessuren bewerkstelligen.

Muss die Madagaskarpalme beschnitten werden?

Die Pflanzen benötigen keinerlei Schnittmaßnahmen. Wer die Krone einkürzt, muss damit rechnen, dass die Pflanze dies nicht übersteht.

Tipp: Soll das Wachstum eingedämmt werden, kann es helfen, weniger Gießwasser zu verabreichen oder einen dunkleren Standort zu wählen.

Verwelkte oder kranke Blätter werden mit einem scharfen Messer entfernt.

Einige Sorten im Kurzporträt

Sorte Wuchshöhe Besonderheit
Pachypodium saundersii bis sechs Meter • Stamm silbergrau
• Blätter leicht gewellt
Pachypodium geayi bis fünf Meter • Stamm zylinderförmig
• Blätter schmal
Pachypodium rutenbergianum bis acht Meter • Stamm flaschenförmig
• zarte pinke Blüten

Madagaskarpalme vermehren…

Die Pflanzen können durch Samen und Ableger vermehrt werden.

… durch Samen

Blüht eine ältere Pflanze, können Samen gewonnen werden. Dem geht eine erfolgreiche Bestäubung voraus. Sie können die Samenbildung fördern und die Blüten mithilfe eines Pinselns bestäuben.

Die Samen werden über den Winter trocken und dunkel aufbewahrt. Die Aussaat erfolgt dünn auf Kakteenerde oder einem anderen nährstoffarmen Substrat. Die Samen werden nur leicht mit Erde bedeckt. Das Substrat wird gut angefeuchtet und mit Folie abgedeckt.

Tipp: Damit kein Schimmel entsteht, muss die Folienabdeckung täglich kurz gelüftet werden.

Das Pflanzgefäß wird hell und warm aufgestellt. Bei Temperaturen um 28 Grad stehen die Chancen für eine erfolgreiche Keimung am besten.

… durch Ableger

Die Vermehrung durch Ableger ist nicht in jedem Fall möglich. Lediglich Madagaskarpalmen, die über Seitentriebe verfügen, kommen dafür infrage. Die Stecklinge werden im Frühling geschnitten.

Der Ableger wird unmittelbar unter einem Knoten mit einem scharfen Messer abgetrennt. Die Schnittfläche muss gut austrocknen. Vor der Pflanzung werden die unteren Blätter entfernt, damit sich in der Erde keine Fäulnis entwickelt.

Vermehrung durch Ableger – Schritt für Schritt

1. Ableger schneiden
2. Ableger vorbereiten
3. Pflanztopf mit Substrat füllen
4. Ableger einpflanzen
5. Trieb mit Klarsichtfolie umhüllen
6. Pflanzgefäß hell und warm aufstellen

Während der Anzucht ist direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Mindestens ein Auge sollte oberhalb des Substrates verbleiben. Zeigen sich neue Triebe, ist die Vermehrung geglückt und die Jungpflanze wird wie gewohnt kultiviert.

Schädlinge und Krankheiten an der Madagaskarpalme erkennen

Spinnmilben
Spinnmilben – © Robert Leßmann / stock.adobe.com

Spinnmilben oder Schildläuse können der Madagaskarpalme gelegentlich zu schaffen machen. Ein Befall ist meist am Zustand der Blätter zu erkennen. Die Blätter verfärben sich oder werden abgeworfen. Schildläuse hinterlassen einen klebrigen Film auf den Blattunterseiten. Die Schädlinge lassen sich mit einem in Alkohol oder Teebaumöl getauchten Wattetupfer entfernen.

Tipp: Ein Blattfall zu Beginn der Ruhephase ist eine natürliche Reaktion. Der neue Austrieb erfolgt zuverlässig im nächsten Frühling.

Staunässe ist eine Gefahr für Madagaskarpalmen. Kommt es zur Wurzelfäule, beginnen die Blätter zu welken und der Stamm fault. Wer schnell reagiert, kann die Pflanze durch Umtopfen oftmals noch retten.

Madagaskarpalme überwintern

Die Madagaskarpalmen treten in der kalten Jahreszeit in eine Ruhephase ein. In dieser Zeit werden die Pflanzen nur sporadisch gegossen. Die Düngung wird komplett eingestellt. Die Überwinterung erfolgt frostfrei bei Temperaturen um 18 Grad.

Ist die Madagaskarpalme giftig?

Die Hundsgiftgewächse zählen zu den giftigen Zimmerpflanzen. Sie sind in allen Pflanzenteilen giftig. Besonders im Pflanzensaft sind Stoffe enthalten, welche für Menschen und Tiere schädlich sind. Beim Entfernen der Blätter kann der Pflanzensaft austreten. Die Pflanzen sind unzugänglich für Kinder und Haustiere aufzustellen. Schnittreste entsorgen Sie umgehend.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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