Magnolien sind wunderschöne Sträucher, die im Wuchs ausarten können. Möchten Sie Ihre Magnolie zurückschneiden, dann gibt es einiges zu beachten.

Magnolien sind wunderschöne Sträucher, die über die Jahre mehrere Meter groß werden können. Damit die Magnolie nicht zu groß und ausladend wird, sollten Sie sie hin und wieder schneiden und einkürzen.

Muss eine Magnolie überhaupt geschnitten werden?

An sich müssen Sie die Magnolie grundsätzlich nicht jedes Jahr zurückschneiden. Bei anderen Pflanzen ist das vielleicht Pflicht, bei der Magnolie aber nicht, denn sie wächst nur sehr langsam. Wenn überhaupt, dann dürfen Sie die Schere nur ansetzen, um die natürliche Wuchsform zu erhalten oder wenn einzelne Triebe ungünstig wachsen.

Da eine Magnolie mit mehreren Gerüsttrieben wächst, kann es schnell mal passieren, dass diese sehr eng beieinander stehen. Ist das der Fall, dann schieben sie sich gegenseitig so hoch, bis sie genügend Platz haben, um sich auszubreiten. Und genau deswegen explodieren manche Pflanzen förmlich. Um die Magnolie in Form zu bringen, können Sie behutsam zur Schere greifen.

Kleiner Tipp: Wer möchte, der kann beim Rückschnitt gleich noch Stecklinge ziehen und so die Magnolie vermehren.

Schnittzeit: Magnolie immer mit Vorsicht schneiden

Magnolien schneiden
Magnolien müssen nicht unbedingt geschnitten werden – © Halfpoint / stock.adobe.com

Wenn Sie Ihre Magnolie mal wieder in Form bringen möchten, was in der Regel nur alle drei bis fünf Jahre notwendig ist, dann setzen Sie die Gartenschere am besten immer erst nach der Blüte an. Abhängig von der Sorte sollte dieser Zeitpunkt bei Ende Juni bzw. Anfang Juli liegen. Schneiden Sie später, riskieren Sie, dass die Magnolie weniger Blüten im nächsten Jahr trägt, denn sie bildet ihre Knospen bereits im Sommer aus. Nehmen Sie für den Rückschnitt eine scharfe und frisch desinfizierte Baum- oder Astschere zur Hand und beginnen Sie mit der Arbeit. Dabei müssen Sie:

✅ Abgestorbene und kranke Triebe entfernen:
Diese erkennen Sie an trockener, brüchiger Rinde oder fehlenden Knospen. Schneiden Sie sie bis ins gesunde Holz zurück.

✅ Konkurrenztriebe zum Hauptstamm abschneiden:
Wachsen mehrere starke Triebe nah beieinander, nehmen sie sich gegenseitig Licht und Platz. Lassen Sie den kräftigsten stehen und entfernen Sie die anderen.

✅ Nach innen gerichtete und sich kreuzende Äste entfernen:
Äste, die ins Innere der Krone wachsen oder sich reiben, können Wunden verursachen und Pilze begünstigen. Schneiden Sie sie dicht am Ansatz ab.

✅ Die Krone leicht auslichten:
Entfernen Sie einige dicht stehende Äste, damit mehr Licht und Luft in die Krone gelangen. So bleibt die Magnolie gesund und bildet mehr Blüten.

✅ Sie können auch längere Triebe auf tiefer liegende umleiten.

✂ So funktioniert es: Längere Triebe gezielt umleiten
Das gezielte Umleiten von längeren Trieben auf tiefere, kräftigere Äste, ist eine Technik, um die natürliche Form der Magnolie zu erhalten, ohne ihre Krone zu stark auszudünnen. Das sorgt für mehr Licht im Inneren der Pflanze und regt neue Blütentriebe an.

  • Finden Sie an dem langen Ast einen kleineren, stabilen Seitenast.
  • Schneiden Sie den langen Ast direkt über diesem Seitenast ab.
  • Der verbliebene Seitenast übernimmt das Wachstum und lenkt die Kraft der Magnolie um.

Magnolienholz ist empfindlich – Schnittwunden richtig behandeln

Wichtig ist auf jeden Fall immer, dass Sie die Äste direkt am Stamm abschneiden. Denn die Magnolie besitzt einen besonderen Wundheilmechanismus, der die Rinde um die Schnittfläche verdickt und schließt, wenn Sie den Ast dicht genug am Stamm abschneiden. Damit sich keine Krankheiten wie Pilze oder Fäulnis bilden, ist eine gute Wundpflege unerlässlich. Hierfür eignet sich Baumwachs.

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Radikaler Rückschnitt nur in Ausnahmefällen

Einen radikalen Rückschnitt wird Ihnen Ihre Magnolie so schnell nicht verzeihen. Zum einen werden Sie dann mit kuriosen Ausläufern (Wassertriebe) bestraft und zum anderen mit einer sehr langsam wachsenden Magnolie. So einen radikalen Rückschnitt dürfen Sie also nur in Ausnahmefällen durchführen. Zum Beispiel etwa, wenn ein Sturm der Magnolie großen Schaden zugefügt hat.

Gehen Sie dann am besten so vor: Kappen Sie die Gerüsttriebe auf drei bis maximal fünf Triebe. Diese Anzahl ist vollkommen ausreichend. Bei kräftigen und dicken Ästen müssen Sie hingegen etwas mehr stehen lassen. Entfernen Sie zudem auch Triebe, die sich überkreuzen oder nach innen wachsen. Anschließend müssen Sie dann viel Geduld haben, denn bis die Magnolie wieder zu einem stattlichen Busch heranwächst, kann es eine Weile dauern. Außerdem müssen Sie bei einem radikalen Schnitt im Folgejahr auf die Blüte verzichten.

Magnolien im Kübel: Rückschnitt vermeiden

Wer eine Magnolie im Kübel hält, sollte wissen, dass ein Rückschnitt hier eher schadet als nützt. Die begrenzte Wurzelentwicklung sorgt für einen kompakten Wuchs, sodass die Pflanze ohnehin nicht zu groß wird. Falls doch einmal ein Zweig abgestorben ist, darf dieser natürlich entfernt werden. Ansonsten gilt: Die Kübelmagnolie bleibt am besten ungeschnitten.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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