Nicht vielen ist bekannt, dass der Parasolpilz ein essbarer Pilz ist. Mit etwas Geschick kann man den Parasolpilz auch im Garten kultivieren.

Der Parasolpilz oder auch Gemeiner Riesenschirmling ist nicht bei vielen als essbar bekannt, doch er ist ein wohlschmeckender Pilz, der auch in den heimischen Wäldern oft zu finden ist. Mit ein paar Tricks kann man den Parasolpilz im Garten kultivieren.

Essbarer Parasolpilz: Merkmale und Fundorte

Parasolpilz im Garten kultivieren.
Braune Schüppchen und ein Buckel sind Merkmale des Parasol. | © kolesnikovserg / stock.adobe.com

Parasol (Macrolepiota procera) ist einer der größten heimischen Speisepilze Mitteleuropas. Anfangs noch kugelig geschlossen wie ein kleiner Paukenschlegel, entfaltet sich sein Hut in wenigen Tagen zu einem breiten Schirm mit braunen Schuppen. Manchmal erreicht er dabei einen Durchmesser von bis zu 40 Zentimetern.

Typisch ist auch der lange, schlanke Stiel mit feiner Natterung und einem auffälligen, verschiebbaren Ring. Genau dieser Ring hilft dabei, den Parasol von giftigen Doppelgängern wie dem Pantherpilz zu unterscheiden.

In der Natur wächst der Parasol von Juli bis in den Spätherbst. Man findet ihn vor allem auf mageren Wiesen, an Waldrändern oder in offenen, lichten Flächen mit wenig Bewuchs. 

Anders als viele Waldpilze lebt der Parasol nicht in enger Verbindung mit Bäumen. Stattdessen ernährt er sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial im Boden. Diese Lebensweise macht es grundsätzlich möglich, ihn auch im Garten zu kultivieren.

Parasolpilz im Garten kultivieren: Zwei Möglichkeiten

Damit sich der Parasol im Garten wohlfühlt, braucht er einen Platz, der möglichst seinem natürlichen Lebensraum entspricht. Ideal ist ein halbschattiger bis sonniger Standort mit lockerem, humosem Boden, der wenig bearbeitet und nicht stark gedüngt wird. Ist ein solcher Ort gefunden, gibt es zwei Methoden, um den Riesenschirmling im eigenen Garten anzusiedeln.

1. Übertragung von wildem Myzel

Bei der Myzelübertragung wird ein kompletter Schirmpilz in kleine Stücke geschnitten und gemeinsam mit etwas feuchtem Stroh oder Laub an einer geeigneten Stelle im Garten eingegraben. Wichtig ist, dass auch die Stielbasis mitverwendet wird, denn dort sitzt besonders viel aktives Myzel. Mit etwas Glück siedelt sich das Pilzgeflecht an und bildet im darauffolgenden Jahr die ersten Schirmpilze aus.

2. Parasol-Gartenkultur einpflanzen

Eine deutlich einfachere Methode, besonders für Anfänger, ist das Einpflanzen einer fertigen Parasol-Gartenkultur. Dabei handelt es sich um ein mit Pilzmyzel durchwachsenes Substrat, das direkt in den Gartenboden eingegraben wird. Sobald das Myzel sich etabliert hat, breitet es sich im Boden weiter aus.

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Riesenschirmpilz im Garten: Übersicht für die Kultivierung

AnforderungBeschreibung
WachstumszeitraumErste Fruchtkörper meist zwischen Frühsommer und Herbst
StandortHalbschattige bis sonnige Lage, gerne am Rand von Wiesen oder Gehölzen
PflegeaufwandMinimal – bei langer Trockenheit gießen
TemperaturIdeal zwischen 18 und 25 °C im Boden während der Wachstumsphase
LichtverhältnisseGedeiht bei Licht wie auch im Halbschatten
Zeit bis zur ErnteErste Pilze erscheinen in der Regel nach 6 bis 12 Monaten
Lebensdauer der KulturMehrjährig – das Myzel kann sich über Jahre hinweg im Boden halten

Parasolpilze erkennen, ernten und verwenden

Der Parasol darf nicht mit ähnlich aussehenden, aber giftigen Pilzen verwechselt werden. Wer unsicher ist, sollte sich an eine Pilzberatungsstelle oder einen zertifizierten Pilzsachverständigen wenden. Das gilt auch im eigenen Garten, denn bei Speisepilzen steht die Sicherheit immer an erster Stelle. Hier ein informatives Video, wie sie den Riesenschirmling erkennen:

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Mehr Informationen

Die Erntezeit ist gekommen, wenn der Hut noch halbkugelig bis leicht geöffnet ist und das Fleisch fest wirkt. Die Lamellen sollten hell sein. Bei älteren Pilzen verfärben sie sich bräunlich und werden zäh.

Frisch geerntet kommt der feine Geschmack des Parasolpilzes am besten zur Geltung. Beliebt ist die Zubereitung in der Pfanne in etwas Butter, mit Salz, Pfeffer und einem Hauch Knoblauch. Auch paniert als vegetarisches Pilzschnitzel ist der Parasol ein echter Genuss – goldgelb in der Pfanne ausgebacken schmeckt er besonders nussig.

Wichtig: Parasolpilze niemals roh essen, da es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen kann.

Parasolpilz haltbar machen

Wenn die Ernte besonders reich ausfällt, lohnt es sich, den Riesenschirmling haltbar zu machen. Drei Methoden haben sich dabei bewährt:

Parasol trocknen

Das Trocknen ist eine bewährte Methode, um Parasolpilze über einen längeren Zeitraum haltbar zu machen. Dafür schneidet man die Hüte in feine Scheiben und trocknet sie entweder an der Luft, im Dörrgerät oder im Backofen bei 40 bis 50 Grad Celsius. Nach dem vollständigen Trocknen bewahrt man die Pilze am besten in einem luftdichten Schraubglas an einem dunklen, trockenen Ort auf. So bleibt das feine Aroma viele Monate lang erhalten.

👉 Haltbarkeit: bis zu 12 Monate haltbar.

Parasol einfrieren

Man kann die Parasolpilze auch einfrieren. Allerdings sollten frische Riesenschirmlinge nicht roh eingefroren werden, da sie beim Auftauen matschig werden. Besser ist es, die Hüte vorher in etwas Butter anzubraten oder zu panieren. Nach dem Abkühlen lassen sich die Pilze portionsweise einfrieren.

👉 Haltbarkeit: etwa 6 Monate bei –18 °C.

Lagerung im Kühlschrank

Wer den Parasol frisch genießen möchte, kann ihn ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Dazu werden die Pilze locker in Papier eingewickelt und ins Gemüsefach gelegt.

Tipp: Auf luftdicht verschlossene Behälter bei der Lagerung im Kühlschrank besser verzichten, um die Bildung von Schimmel zu vermeiden.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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