Schildkröten sind recht empfindlich und können bei falscher Pflege schnell krank werden. Bei der Haltung müssen Sie daher einiges beachten.

Schildkröte im Garten halten
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Sie bevölkern zwar schon seit über 200 Millionen Jahren die Erde, doch von den Menschen wurden sie immer weiter verdrängt, sodass viele Arten mittlerweile sogar vom Aussterben bedroht und streng geschützt sind. Im vergangenen Jahrhundert hat man jedoch damit begonnen, europäische Landschildkröten an den Menschen zu gewöhnen und als Haustiere zu halten. Allerdings sollte dies immer gut überlegt sein.

Überlegungen vor der Anschaffung

In der Heimtierhaltung werden Schildkröten immer beliebter. Sie sind dennoch Exoten unter den Haustieren und wie alle Wildtiere sehr sensibel. Die Haltung ist also ziemlich anspruchsvoll und sollte gut überlegt sein. Die Tiere können schließlich sehr alt werden. Dementsprechend lange müssen sie eben auch gepflegt und artgerecht untergebracht werden. Dabei ist eine Einzelhaltung prinzipiell komplett abzulehnen, da es bei den Tieren sonst zu Verhaltensstörungen kommen kann. Wenn Sie sich für die Haltung entscheiden, schaffen Sie sich am besten also mindestens zwei Tiere an.

Tipp: Schildkröten verfallen in eine Winterstarre. Genau deswegen ist eine Anschaffung im Frühjahr zu empfehlen, wenn sie wieder daraus erwacht sind.

🐢 Unterbringung der Jungtiere im Terrarium

Nachdem Sie sich für die Haltung von Schildkröten entschieden haben, müssen Sie sich noch über deren Unterbringung Gedanken machen. Die Haltung der Schildkröte ist schließlich nur im Freien artgerecht. Lediglich ganz junge Tiere gehören für einige Zeit in ein Terrarium. Dieses sollte dann wie folgt ausgestattet sein:

Zunächst einmal sollte das Terrarium möglichst groß und nach oben hin offen sein. Um dieses perfekt für die Tiere auszustatten, verwenden Sie für den Boden am besten Gartenerde, die Sie immer schön feucht halten. Natürlich dürfen im Terrarium aber auch ein paar Versteckmöglichkeiten in Form von Wurzeln, Gras oder Steinen und eine Wärmelampe nicht fehlen.

So sollte das Freigehege aussehen

Standort:

Während die Jungen ihre ersten Wochen im warmen Terrarium verbringen, können Sie sich an den Bau und die Ausstattung des Außengeheges machen. Da die Tiere sehr viel Wärme brauchen, wählen Sie dafür am besten einen sonnigen Platz auf dem Grundstück aus.

Größe & Untergrund:

Haben die Tiere dann das Gewicht von 200 Gramm überschritten, dürfen sie sich nach Belieben im Freigehege bewegen. Für das Freigehege rechnet man für eine Schildkröte mit mindestens 10 Quadratmetern. Jedes weitere Tier benötigt fünf Quadratmeter zusätzlich. Auch wenn Schildkröten sich nur langsam bewegen, brauchen sie sehr viel Platz.

Eine offene Rasenfläche ist jedoch niemals für das Freigehege geeignet. Es muss gut strukturiert und abwechslungsreich gestaltet sein. Gras eignet sich ohnehin nicht als Untergrund im ganzen Gehege. Ideal sind Kies- und Steinflächen sowie Bereiche, die mit spezieller Schildkrötenerde ausgestattet sind.

Sie mögen es vielleicht kaum glauben, aber Schildkröten können sehr gut klettern. Das sollten Sie bei der Höhe der Umrandung und deren Gestaltung also unbedingt bedenken.

Ausstattung:

Für Jungtiere mit einem Gewicht von bis zu 200 Gramm müssen Sie unbedingt noch an eine Schutzhütte im Gehege denken, denn für sie ist der Freilauf, was Fressfeinde angeht, noch zu groß und gefährlich. Bei warmer, trockener Witterung können Sie das Dach jedoch ruhig offen stehen lassen.
Wichtig: Die Schutzhütte müssen Sie wie das Terrarium immer beleuchten und beheizen. Für den Schutz der erwachsenen Tiere können Sie hingegen Frühbeete oder ein kleines, beheiztes Gewächshaus zur Verfügung stellen.

Ins Freigehege gehören unbedingt auch zahlreiche Versteckmöglichkeiten. Zudem müssen sowohl Sonnen- als auch Schattenplätze vorhanden sein. Neben einer Futter- und Trinkstelle brauchen Schildkröten zusätzlich noch überdachte Stellen mit Wärmelampen, an denen sich die Tiere aufwärmen können.

Auch eine Bepflanzung im Gehege ist sinnvoll. Neben allerlei Wildkräutern können Sie z.B. auch Sträucher als natürliche Schattenspender platzieren.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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