Das Seifenkraut wird gern als Bodendecker und Lückenfüller in Beeten verwendet. Wie gut, dass sich die Pflanze ganz einfach vermehren lässt. So haben Sie in kurzer Zeit gleich mehrere Pflanzen.

Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
Seifenkraut lässt sich einfach vermehren | © barmalini / stock.adobe.com

Es dauert nicht lange und das Seifenkraut (Saponaria officinalis) hat seine Besitzer rundum überzeugt. Es wächst und gedeiht auch ohne umfangreiche Pflegemaßnahmen und an Standorten, die bislang für keinerlei Vegetation geeignet erschienen.

Wer sich in der Vermehrung des Seifenkrautes üben möchte, der wird es nicht schwer haben, aus einer vorhandenen Pflanze zahllose Nachkommen heranzuziehen. Dabei werden auch eher ungeübte Hobbygärtner durchaus Erfolge verzeichnen können. Wie sich das Seifenkraut schnell und einfach vermehren lässt, erfahren Sie jetzt.

Die Vermehrung durch Teilung

Das Seifenkraut beginnt recht schnell, stattliche Formen anzunehmen und sich im Beet auszubreiten. Besitzen Sie eben so eine Pflanze, ist die Zeit gekommen, sie durch Teilung zu vermehren. Um die Pflanze teilen zu können, wird das Seifenkraut zunächst vollständig aus dem Boden entfernt. Dies bietet dem Hobbygärtner Gelegenheit, die Pflanze näher zu betrachten, welke Pflanzenteile zu entfernen oder die Wurzeln zu kürzen.

Je nach Größe der Pflanze und Zahl der gewünschten Teilstücke wird das Seifenkraut nun mit einem Spaten in entsprechende Segmente zerteilt. Damit die Teilstücke eine gute Anwachsgarantie besitzen, sollten mindestens zwei Triebe vorhanden sein. Durch die Teilung werden gleichwertige und vollständig entwickelte Pflanzen gewonnen, die sofort an einem ausgewählten Standort wieder in die Erde gesetzt werden können.

» Tipp: Um die Pflanze bei der Teilung zu schonen, sollte zunächst versucht werden, den Wurzelballen per Hand zu teilen.

Der beste Zeitpunkt für die Vermehrung durch Teilung sind der Frühling oder der Spätherbst.

DIn Stichworten:

  • älteren Wurzelstock komplett ausgraben
  • Wurzel in verschiedene Segmente teilen
  • Teilstücke direkt wieder einpflanzen
  • neue Pflanzen gut angießen

Die Vermehrung durch Rhizome

Relativ schnell und unkompliziert lassen sich auch durch die Vermehrung der Rhizome neue Pflanzen heranziehen.

» Tipp: Bei dieser Art der Vermehrung darf das kräftige Hauptrhizom nicht beschädigt werden. Es geht allein um die seitlich abgehenden Sprossen.

Auch für diese Art der Vermehrung ist es notwendig, das Seifenkraut komplett auszugraben. Hält man den Wurzelballen in der Hand, wird die Erde zunächst gut abgeschüttelt, damit das Wurzelsystem deutlich zu sehen ist. Nun kann der Hobbygärtner die Seitensprossen erkennen und kann diese in einer Länge von etwa fünf Zentimetern abschneiden. Bei älteren Pflanzen können bedenkenlos auch mehrere Seitensprossen entfernt werden. Die entstandenen Schnittstellen werden mit Holzkohlepulver versiegelt, bevor die Mutterpflanze wieder an ihren alten Platz gesetzt wird.

Die Wurzelstücke werden nun in kleine und mit Pflanzerde gefüllte Töpfe gesetzt. Die Sprossen sollten dabei wieder in ihre ursprüngliche Lage gebracht werden. Die Wurzeln, die aus dem Rhizom führen, sollten dabei nach unten zeigen. Die Pflanzgefäße werden hell und warm aufgestellt und gleichmäßig feucht gehalten. Zeigen sich die ersten Triebe, ist die Vermehrung geglückt und die Pflanzen werden weiter herangezogen und bei entsprechender Größe an den gewünschten Standort im Freien gepflanzt.

In Stichworten:

  • Pflanze ausgraben
  • Wurzeln von Erde säubern
  • Seitensprossen schneiden
  • Schnittstellen versiegeln
  • Mutterpflanze wieder einpflanzen
  • Wurzelstücke in Anzuchttöpfe setzen
  • hell und warm aufstellen
  • regelmäßig wässern

Die Vermehrung durch Stecklinge

Auch die Stecklingsvermehrung ist jedem Hobbygärtner ein Begriff und lässt sich ohne Fachkenntnisse auch von Laien leicht durchführen. Die Stecklinge werden im Frühling geschnitten und sollten eine Länge von etwa zehn Zentimetern besitzen. Die Stecklinge werden in Anzuchtgefäße eingesetzt und regelmäßig feucht gehalten. Im Herbst dürfte sich ein ausreichendes Wurzelsystem entwickelt haben und die Jungpflanzen können direkt ins Freiland gesetzt werden.

In Stichworten:

  • im Frühling Steckling schneiden
  • Steckling in ein mit Erde gefülltes Pflanzgefäß setzen
  • warm und feucht aufstellen
  • regelmäßig wässern
  • nach Durchwurzelung des Pflanzgefäßes um- oder auspflanzen

Die Vermehrung durch Samen

Wer das Seifenkraut durch Aussaat vermehren möchte, steht vor einer komplizierteren Aufgabe. Die Samen können nicht sofort in die Erde, denn es handelt sich um Kaltkeimer. Eine Keimung würde nicht erfolgen, wenn die Samen nicht einem Kältereiz ausgesetzt werden würden. Dieser Prozess wird in der Fachsprache Stratifizierung genannt. Nachdem die Samen zunächst etwa einen Monat bei Zimmertemperatur getrocknet wurden, gibt man sie etwa sechs Wochen in den Kühlschrank, dort sollten etwa – vier Grad herrschen. Erst danach kann die von Samen gewohnte Kultivierung erfolgen.

In Stichworten:

  • Samen gewinnen
  • Samen trocknen
  • Samen kühlen
  • Samen keimen lassen
  • Pflanzen pikieren und umpflanzen

Es ist wichtig, die Samen nach der Zeit im Kühlschrank nicht sofort bei Zimmertemperatur weiter zu kultivieren. Um die Samen an den Temperaturumschwung zu gewöhnen, sollten diese nochmals eine Ruhepause von etwa zwei Wochen erhalten und dort bei etwa acht Grad gelagert werden.

Die Samen sind etwa 0,5 Zentimeter tief auszusäen und benötigen lediglich etwa zehn Tage bis zur Keimung. Werden die Jungpflanzen vereinzelt, ist ein Pflanzabstand von 20 x 20 Zentimetern einzuhalten.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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