Ein Terrassenbelag muss viel aushalten und auch diverse Wettereinflüsse hinterlassen ihre Spuren. Oft kann man Schäden aber einfach ausbessern.

Aus Holz, Stein oder Fliesen – ein Terrassenboden kann auf vielfältige Art und Weise realisiert werden und je nach Optik zur gewünschten abendlichen Stimmung beitragen. Bei Auswahl des neuen Belages sollte man nicht nur auf eine tolle Ästhetik achten, sondern auch auf eine lange Haltbarkeit.

Haltbarkeit unterschiedlicher Terrassenbeläge

Grundsätzlich sind folgende Arten von Belägen für Terrassenböden geeignet:

  • Dielen: Holz, WPC
  • Platten: Stein, Naturstein, Polygonal
  • Schüttgut: Naturstein (Kies oder Split)
  • Steingut: Betonpflaster, Naturstein
  • Fliesen: Holz, WPC, Naturstein, Fein- und Grobkeramik

Häufig wird die Haltbarkeit von Terrassenböden im Rahmen des Hausbaus nahezu grenzenlos geschätzt. Doch in der Praxis zeigen die meisten Terrassenbeläge früher oder später die Zeichen ihres Gebrauchs.

Terrassenbelag ausbessern oder erneuern
Kaputte Fliesen können Sie einzeln erneuern – © Bruce Shippee / stock.adobe.com

» Fliesen

Besonders bei hellen Terrassenfliesen ist die eine oder andere Verfärbung nicht zu übersehen. Auch die Oberflächenstruktur von Terrassenfliesen kann nach einigen Jahrzehnten leiden und eine Reparatur oder einen Austausch notwendig machen.

Tipp: Die beste Haltbarkeit ist bei Terrassenfliesen aus Keramik, Steinplatten und Stein zu erwarten.

» Holzbeläge

Bei Terrassenböden aus Holz kommt es stark auf die verwendete Holzart an, wie lange sich der Belag gut hält. Während tropisches Teakholz ca. 25 Jahre hält, müssen andere Holzsorten schon nach 5-10 Jahren generalüberholt werden.

» Schüttgut

Handelt es sich um einen Bodenbelag aus Kies bzw. Splitt, so liegt es meist nicht an einer mangelnden Haltbarkeit, wenn dieser ausgetauscht wird: An den zahlreichen Verfärbungen leidet die Optik, und der Terrassenboden macht einen ungepflegten Eindruck. Eine Erneuerung des Bodenbelags ist somit häufig die Folge.

Beschädigten Terrassenbelag reparieren

Nicht immer ist es notwendig, den Terrassenbelag auszutauschen. Prüfen Sie erst einmal, ob Sie diesen nicht vielleicht auch reparieren können. Das ist meist deutlich einfacher und zudem auch günstiger.

Holzelemente ausbessern

Zwar sind Böden aus Holz empfindlich, doch die betreffenden Stellen lassen sich häufig mit ein paar wenigen Handgriffen wieder reparieren.

Kratzer auf dem Holz

Will man kleine Kratzer auf dem Holzboden beseitigen, kann man einen einfachen Trick anwenden. Dazu legt man ein feuchtes Tuch auf den Kratzer und fährt anschließend mit einem heißen Bügeleisen (Programm: Wolle) darüber. Mit etwas Glück wird durch das Aufquellen des Holzes bewirkt, dass der Kratzer nicht mehr sichtbar ist.

Alternativ können Sie das Holz abschleifen und danach ein pflegendes Öl auftragen. Auch eine Neuversiegelung mit Lack ist eine sinnvolle Option.

Graue Stellen im Holz

Regen und UV-Licht sind Feinde von Holzbelägen. Das Vergrauen der Oberfläche ist ein natürlicher Prozess und kann von manchem Terrassenbesitzer auch gewünscht sein. Wer der Vergrauung entgegenwirken möchte, kann das Holz mit farblosem Terrassenöl behandeln.

WPC-Beläge ausbessern

Handelt es sich nicht gerade um einen Wasserfleck, den man im Handumdrehen wieder beseitigen kann, benötigt man etwas mehr Know-How. So können Sie zum Beispiel einen rauen WPC-Belag mit Schleifpapier behandeln, wenn dieser Kratzer oder hartnäckige Flecken aufweist. Zunächst wird die abgeschliffene Stelle eine etwas andere Farbe aufweisen. Unter den zahlreichen natürlichen Einflüssen (Regen, Sonneneinstrahlung etc.) gibt sich dieser Farbunterschied jedoch von selbst wieder.

Glatte WPC-Beläge sollten Sie nicht abschleifen. Hier können Sie versuchen, Kratzer oder Ähnliches mit einem Fön auszubessern. Funktioniert dies nicht, kommen Sie nicht um einen Austausch der betreffenden Diele oder Fliese herum.

Beschädigte Fliesen austauschen

Sind Terrassenfliesen beschädigt, kommen Sie um einen Austausch nicht herum. Um Kosten und Arbeitsaufwand zu sparen, sollten Sie jedoch prüfen, ob es möglich ist, einzelne Fliesen auszutauschen. In diesem Fall ist es ideal, wenn man sich ein paar alte Fliesen vom Fliesenverlegen aufgehoben hat. Je eher man eine solche Reparatur durchführt, desto leichter ist es, teure Folgekosten zu vermeiden. Besser ist es also, von Zeit zu Zeit einzelne Fliesen auszutauschen, anstatt gleich den kompletten Boden neu verlegen zu lassen.

Dabei gehen Sie folgenderweise vor:

  • Schritt 1
    Fräsen Sie als erstes die Fuge um die defekte Fliese herum weg. Anschließend können Sie die Fliese mit Hammer und Meißel entfernen.

    Tipp: Wenn Sie die Fuge nicht wegfräsen, besteht die Gefahr, dass Sie benachbarte Fliesen beschädigen.

  • Schritt 2
    Haben Sie die komplette Fliese entfernt, müssen Sie den Untergrund von Kleberresten befreien. Ist das erledigt, versehen Sie den Untergrund mit Balkon- und Terrassenabdichtung und kleben die umliegenden Fliesen mit einem Klebeband ab.
  • Schritt 3
    Rühren Sie eine kleine Menge Fliesenkleber an und verteilen diese auf dem trockenen Untergrund. Streichen Sie den Kleber mit einem Zahnspachtel über den Kleber und setzen Sie dann die Fliese ein. Anschließend richten Sie die Fliese exakt aus und drücken sie an. Nun müssen Sie nur noch das Klebeband entfernen (bevor der Kleber getrocknet ist) und die Fläche 24 Stunden trocknen lassen.
  • Schritt 4
    Ist der Fugenkleber getrocknet, rühren Sie etwas Fugenmörtel an. Diesen arbeiten Sie mit einem Spachtel in die Fugen ein und ziehen die Reste mit einem Gummiwischer ab. Wenn der Mörtel getrocknet ist, wischen Sie die Fliese sauber.

Terrassenbelag komplett erneuern

Lässt sich der Terrassenbelag nicht mehr reparieren, kommen Sie um eine komplette Erneuerung nicht herum. Solange der alte Belag einigermaßen glatt ist und keine zu starken Unebenheiten aufweist, ist es auch möglich, den neuen Bodenbelag auf den alten zu legen. Dass die Terrasse dann etwas höher liegt, fällt meist nicht ins Gewicht.

Alten Terrassenbelag entfernen

In den meisten Fällen ist es jedoch erforderlich, den alten Belag restlos zu entfernen. Während dies bei verschraubten Dielen recht unkompliziert ist, gestaltet sich die Entfernung alter Steinplatten oder Fliesen deutlich schwieriger. Denn diese sind oft verklebt und müssen umständlich entfernt werden. Je nach Größe der Terrasse gelingt dies mit Hammer und Meißel oder auch mit einem Stemmhammer.

Tipp: Schleifen Sie den Untergrund gründlich ab, um restlichen Kleber und andere Unebenheiten zu entfernen. Den entstehenden Staub und die Krümel entfernen Sie anschließend am besten mit einem Staubsauger.

Neuen Terrassenbelag verlegen

Ist der alte Belag entfernt, können Sie sich daran machen, einen neuen Belag zu verlegen. Ob Sie hier wieder zum gleichen oder doch zu einem anderen Belag wechseln, bleibt Ihnen überlassen. Wie wir aber schon einmal erwähnt haben, sollten Sie dabei nicht nur an die Optik, sondern auch auf die Haltbarkeit achten.

Tipp: Für eine genaue Materialplanung sollten Sie Ihre Terrasse vorher einmal genau vermessen. So können Sie den Materialbedarf exakt berechnen.

» Lesetipp: Sie wollen Ihre Terrasse in Eigenregie fliesen? Dann schauen Sie sich unseren Beitrag „Terrassenfliesen verlegen – Schritt für Schritt erklärt“ an.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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