Trauerweiden machen im Garten etwas her, doch sie benötigen auch viel Platz, der beim Pflanzen eingeplant werden muss. Was viele nicht wissen: Trauerweiden lassen sich sogar im Kübel halten.

Die Trauerweide (Salix alba Tristis) bietet einen majestätischen Anblick. Mit ihren langen, bis zum Boden reichenden Ästen steht die Trauerweide als Sinnbild für Romantik und strahlt dies überall aus. Zahlreiche Künstler ließen sich von den Pflanzen inspirieren und machten sie zum Mittelpunkt ihrer Werke.

Trauerweiden Pflanzenbeschreibung

Auch das Herz von Gartenbesitzern lassen die bizarren Weidengewächse höher schlagen. Besitzen Sie die nötigen räumlichen Kapazitäten, wird die Trauerweide auch in Ihrem Garten schnell zum Blickfang werden. Hier erfahren Sie, was es bei der Pflanzung der Weidengewächse zu beachten gibt.

Ausgewachsene Trauerweide im Park.
Wie lange braucht eine Trauerweide bis sie groß ist? | © a.b.stock – Fotolia.com

Charakteristisch für die Trauerweide sind ihre ausladenden Äste, die sich beinahe bis zum Boden herabbiegen. Gern werden die Äste auch als Ruten bezeichnet, die im Frühjahr zur Vermehrung und für diverse Bastelarbeiten Verwendung finden.

Die Bäume können Wuchshöhen von bis zu 20 Metern erreichen und mehr als zehn Meter in die Breite gehen. Die mittelgrünen Blätter sind lanzettförmig geformt und werden bis zu zehn Zentimeter lang.

Wie alle Weiden gilt auch die Trauerweide als zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Doch die Trauerweiden kann auch eine Ausnahme sein, denn gelegentlich lagern in den weiblichen Blüten männliche Kätzchen. Die Kätzchen erreichen eine Länge von bis zu fünf Zentimetern. Zwischen April und Mai steht die Trauerweide in Blüte.

➡️ Wie schnell wachsen Trauerweiden?

Trauerweiden haben eine Lebenserwartung, die mit uns Menschen vergleichbar ist. Dabei wachsen die Bäume in den ersten zwanzig Jahren jährlich bis zu einem Meter in die Höhe. Ältere Bäume wachsen pro Jahr nur etwa die Hälfte.

➡️ Verbreitung der Trauerweide

Ursprünglich stammen die Bäume aus Ostasien. Daher wird die Trauerweide auch Chinesische Trauerweide oder Babylonische Trauerweide genannt. Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von China über Japan bis nach Turkestan. Heute kommen Trauerweiden weltweit vor. Meist finden sich die Bäume an Gewässerrändern und anderen feuchten Standorten.

Optimale Pflanzbedingungen für die Trauerweide

➡️ Standort – Wo pflanzt man eine Trauerweide?

Bild von einer Bank unter einer Trauerweide.
Trauerweiden spenden Schatten und ein lauschiges Plätzchen zum Verweilen. | © Ewald Fröch / stock.adobe.com

Vor der Pflanzung darf man sich ruhig noch einmal die Ausmaße der romantischen Trauerweide vor Augen führen. Dabei ist nicht nur an die sichtbare Höhe und Breite zu denken, sondern auch an die Wurzeln, denn diese benötigen ebenso viel Platz. Da es sich bei der Trauerweide um einen Flachwurzler handelt, bildet sich ein verzweigtes Wurzelwerk aus.

Achtung: Trauerweiden sollten mit Bedacht gepflanzt werden, denn ältere Bäume lassen sich nicht mehr umpflanzen.

Sie sollten also ein entsprechend großes Grundstück besitzen. Ein Abstand von 20 Metern zu Gebäuden muss eingehalten werden. Ebenso ist davon abzuraten, die Trauerweide in der Nähe von Wegrändern zu pflanzen. Die Wurzeln verlaufen unmittelbar unter der Oberfläche und entwickeln eine enorme Kraft. Gehwegplatten könnten dadurch durchaus angehoben werden.

Eine Alleinstellung ist für die Trauerweide empfehlenswert. Das imposante Gewächs wird anderen Pflanzen keinen Raum zum Wachsen lassen.

Gern steht die Weide an einem sonnigen Standort. In unseren Gegenden findet man die Trauerweide auch bevorzugt an Seen sowie an Teichrändern. Dort wirken sie nicht nur besonders imposant und ausdrucksvoll, sondern finden auch ideale Wachstumsbedingungen vor. Außerdem bieten Sie dem Teich einen attraktiven Sonnenschutz sowie ein schattiges Plätzchen auf dem Rasen, auf dem es sich entspannt verweilen lässt.

Trauerweiden wachsen schnell und sind daher auch nicht für Unterpflanzungen geeignet, da sie ein dichtes Schattendach bilden. Mit ihren kräftigen Wurzeln versorgt sich die Trauerweide mit Wasser und Nährstoffen und entziehen damit den Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung die Lebensgrundlage.

Anforderung von Trauerweide an den Standort in Kürze:

  • sonnig
  • luftig
  • frei stehend
  • feucht

Lesetipp: Trauerweide – Krankheiten erkennen und bekämpfen

➡️ Substrat – Was brauchen Trauerweiden?

Die Gewächse bevorzugen einen feuchten Untergrund. Bei den meisten Pflanzen wird Staunässe zu einem Problem. Staut sich das Wasser im Boden, werden die Wurzeln angegriffen und die Pflanze kann absterben. Die Trauerweide hingegen hat mit Staunässe kein Problem. Ein lockerer und frischer Boden mit einer hohen Nährstoffkonzentration bildet die ideale Lebensgrundlage für die Weidengewächse.

Anforderung von Trauerweiden an den Boden in Kürze:

  • feucht
  • locker
  • nährstoffreich
  • sauer bis alkalisch

➡️ Trauerweiden-Pflanz-Anleitung

  1. Passenden Standort finden
  2. Boden vorbereiten
  3. Pflanze wässern
  4. Pflanzloch ausheben
  5. Boden anreichern
  6. Pflanze einsetzen
  7. Erde schichtweise aufbringen und andrücken
  8. Pflanze stützen
  9. Pflanze angießen
  10. Pflanze mulchen

Ist der passende Standort gefunden, können Sie damit beginnen, den Boden vorzubereiten. Das Substrat ist aufzulockern und von Steinen, Wurzeln und Unkraut zu befreien. In der Zwischenzeit wird die Trauerweide in einen Wassereimer gestellt, damit sich die Wurzeln mit Wasser vollsaugen können.

Das Pflanzloch ist mindestens in doppelter Größe des Wurzelballens auszuheben. Bei anderen Pflanzen wird an dieser Stelle vorwiegend empfohlen, eine Drainage zum Schutz vor Staunässe in den Boden einzubringen. Darauf kann bei der Trauerweide verzichtet werden. Der Wurzelballen kann sofort mittig in das ausgehobene Pflanzloch gesetzt werden.

Beim weiteren Vorgehen ist eine helfende Hand von Vorteil. Während eine weitere Person den Baum senkrecht hält, treten Sie die Erde schichtweise fest. Das ist wichtig, damit der junge Baum nicht unter Windbruch leidet. Zusätzlich hilft es, wenn Sie die Pflanze stützen. Bringen Sie dazu drei Stützpfähle in den Boden ein und fixieren Sie die Pfähle mit einem straffen Seil. Eine Verbindung mit Querlatten sorgt zusätzlich für Stabilität.

Tipp: Es bietet sich an, den Schutz in den ersten beiden Standjahren an der Pflanze zu belassen.

Nach der Pflanzung gießen Sie die feuchtigkeitsliebende Pflanze reichlich an. Anschließend wird der Boden gemulcht. Dies sorgt dafür, dass sich die Feuchtigkeit besser im Boden hält und schafft weiterhin einen zuverlässigen Winterschutz.

➡️ Wann ist die ideale Pflanzzeit?

Dies ist davon abhängig, in welcher Form Sie die Trauerweide erwerben. Bei Containerware müssen Sie zwar etwas tiefer in die Tasche greifen, erhalten aber kräftige Pflanzen, die ganzjährlich in die Erde gebracht werden können. Bei wurzelnackten Bäumen sollte sich die Pflanzung auf die Monate Oktober und November beschränken.

Trauerweide im Kübel halten?

Im ersten Moment erscheint diese Frage vielleicht beinahe paradox, denn wir sprachen bereits von Wuchshöhen bis 20 Meter und einer Breite von zehn Metern und mehr. Dennoch kann die Trauerweide durchaus auch im Kübel kultiviert werden und wird dabei auch zu einer Option für kleinere Gärten.

Einige Dinge gibt es jedoch auf den Anspruch der Trauerweide zu beachten. Der Kübel sollte entsprechende Ausmaße bieten. Da es sich um einen Flachwurzler handelt, wird ein Pflanzgefäß mit entsprechender Breite benötigt. Die Höhe ist dabei zunächst zweitrangig. Setzen Sie die Pflanzen in einen nährstoffreichen Boden und gießen Sie die Jungpflanzen regelmäßig.

Ebenso ist bei der Haltung im Kübel eine regelmäßige Düngung notwendig. Damit die Kübelhaltung auch wirklich funktioniert, werden Trauerweiden regelmäßig geschnitten. Führen Sie jährlich im Frühling einen radikalen Rückschnitt durch. Nur so lässt sich die Wuchsfreudigkeit im Zaum halten.

Ist die Trauerweide giftig?

Bei vielen Hobbygärtnern hält sich das Gerücht, dass Weiden Giftstoffe enthalten. In der Weidenrinde sind zwar geringe Mengen Acetylsalicsäure enthalten. Dies stellt aber keine Gefahr für Menschen oder für Haustiere dar.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Ein Kommentar

  1. Dambeck conni on

    Sie sieht schön aus, aber das ewige Laub nervt und die Zweige liege überall. Unter ihr wächst nix. Es sieht immer ungepflegt aus.. Ärger mit dem Nachbarn ist vorprogrammiert, denn auch sie bekommen reichlich Laub und Äste auf ihren Rasen

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