Trauerweiden besitzen ein sehr imposantes Erscheinungsbild. Zudem lassen sie sich ganz einfach vermehren. Wir stellen Ihnen zwei Möglichkeiten vor.

Trauerweide vermehren
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Trauerweiden ziehen alle Blicke auf sich. Es handelt sich dabei um bizarre Gewächse, welche mit ihrer ausladenden Krone und ihren herabhängenden Ästen ein besonders einladendes Bild bieten. Trauerweiden (Salix alba Tristis) sehen in großflächigen Gärten besonders imposant aus. Die Gewächse lassen sich aber auch als Hecke pflanzen oder sogar im Kübel kultivieren.

Trauerweiden können entsprechend in Form geschnitten werden. Dabei fallen die für die Vermehrung notwendigen Stecklinge an. Wenn Sie bereits eine Trauerweide besitzen, wird sich diese einfach vermehren lassen. Was der Hobbygärtner bei der Vermehrung beachten sollte, kann hier nachgelesen werden.





Die Trauerweide durch Stecklinge vermehren

Die Stecklingsvermehrung ist eine bewährte Methode. Stecklinge lassen sich einfach gewinnen und besitzen eine gute Anwachsgarantie. Stecklinge werden immer direkt vom Baum geschnitten. Dies kann im Rahmen des jährlichen Rückschnitts geschehen, sofern Sie Ihre Trauerweide entsprechend stutzen.

Tipp: Da die Bäume sehr gut schnittverträglich sind, können Sie die Stecklinge zu jedem beliebigen Zeitpunkt im Jahr schneiden. Allerdings sollte hierbei der Sommer bevorzugt werden.

Schneiden Sie etwa 20 Zentimeter lange Stecklinge von frisch ausgetriebenen Zweigen, die schon leicht holzig erscheinen. Diese befreien Sie im unteren Bereich von den Blättern und stellen sie in ein Wasserglas. Dort bilden die Stecklinge meist innerhalb weniger Wochen Wurzeln aus.

Diese Methode bietet sich an, da Sie gut beobachten können, wenn die Wurzeln erscheinen und die Vermehrung damit geglückt ist. Nur wenige Stecklinge können über einen längeren Zeitraum in ein Wasserglas gestellt werden, denn meist würde es zum Faulen des Triebes kommen. Die Trauerweide verträgt Feuchtigkeit jedoch sehr gut und hat auch kein Problem mit Staunässe.

Tipp: Sie können auch versuchen, den Steckling in feuchter Erde zu bewurzeln. Der Aufwand ist hierbei jedoch höher. Sie müssen Pflanztöpfe aufstellen und Substrat besorgen. Weiterhin darf die regelmäßige Bewässerung nicht versäumt werden. Der Boden des Pflanzgefäßes darf nicht austrocknen.

Die Vermehrung durch Stecklinge – Schritt für Schritt

1. Steckling schneiden
2. Blätter entfernen
3. Steckling in ein Wasserglas setzen
4. Steckling hell und warm aufstellen
5. Bewurzelung abwarten

Die Trauerweide durch Steckhölzer vermehren

Neben der Vermehrung durch Stecklinge, ist auch die Vermehrung durch Steckhölzer möglich. Bei einem Steckholz werden, im Gegensatz zum Steckling, die Triebspitzen abgeschnitten. Steckhölzer werden gewonnen, wenn der Baum nicht austreibt, also zwischen Mitte Oktober und Anfang März. Wenn Steckhölzer gewonnen werden, sollte kein Frost herrschen. Auch Niederschlag sollte möglichst nicht fallen. Damit die Schnittstellen nicht verbrennen, sollte auch kein praller Sonnenschein herrschen.

Tipp: Schneiden Sie das Steckholz auf eine Länge von knapp 40 Zentimetern und befreien es komplett von Laub.

Es sollte sich um einen kräftigen, einjährigen Trieb handeln. Achten Sie darauf, dass mehrere Blattknoten vorhanden sind, damit das Steckholz Wurzeln bilden kann. Die Trauerweide ist robust und winterhart. Die Steckhölzer können nach dem Schnitt direkt ins Freiland gesetzt werden. Der Boden sollte dabei natürlich frostfrei sein. Nachdem Sie das Steckholz in die Erde gesetzt haben, ist der Trieb gut anzugießen. Damit der Frost den jungen Trieb nicht gefährdet, sollte der Boden mit einer Schicht Stroh oder Laub bedeckt werden.

Wohnen Sie in einer Region mit strengen Frösten und einem eher rauen Klima, sollten Sie kein Risiko eingehen und die Steckhölzer in Pflanzgefäße setzen, gut anzugießen und in einem kühlen, aber frostfreien Raum zu überwintern. Es darf allerdings nicht vergessen werden, das Steckholz regelmäßig zu bewässern.

Die Vermehrung durch Steckhölzer – Schritt für Schritt

1. Steckholz schneiden
2. Laub entfernen
3. Steckholz in die Erde setzen
4. Bewurzelung abwarten

Was passiert mit den jungen Trauerweiden?

Ist der Steckling ausreichend bewurzelt und hat mehrere Blattpaare gebildet, sollten Sie die Trauerweide pflanzen. Bedenken Sie jedoch, dass aus dem kleinen Steckling bald eine imposante Pflanze wird. Die Wahl des passenden Standorts sollte also gut überlegt sein.

Achtung: Trauerweiden wachsen schnell und sollten in späteren Standjahren nicht umgepflanzt werden.

Grundstück groß genug für eine Trauerweide?

Vor der Pflanzung sind also einige Überlegungen notwendig. Ist Ihr Grundstück groß genug, um den Baum auf seine natürliche Größe heranwachsen zu lassen? Von einer Gesamthöhe von 20 Metern ist auszugehen. Die ausladende Krone kann bis zu 15 Meter an Umfang gewinnen. Die Trauerweide kann bis zu 100 Jahre alt werden und wird auch Ihre Kinder und Enkel noch erfreuen.

In kleineren Gärten muss nicht zwingend auf die Anschaffung der Trauerweide verzichtet werden. Die jungen Bäume wachsen zunächst etwa einen Meter pro Jahr. Durch einen regelmäßigen Rückschnitt kann die Trauerweide in ihrem Wuchs in die Schranken gewiesen werden. Sogar die Haltung im Kübel ist möglich, wenn Sie keinen größeren Garten besitzen.

Passender Standort für die Trauerweide

Wählen Sie für die Jungpflanzen möglichst einen sonnigen Standort. An einem Gartenteich fühlen sich die Pflanzen besonders wohl. Sorgen Sie für ein lockeres und nährstoffreiches Substrat. Die jungen Pflanzen haben einen besonders hohen Bedarf an Nährstoffen und Flüssigkeit. Gießen Sie daher reichhaltig. Staunässe ist für die feuchtigkeitsliebenden Gewächse kein Problem. Bei der Gabe von Nährstoffen wird handelsüblicher Dünger weniger gut vertragen. Geben Sie stattdessen während der Pflanzung Kompost zum Substrat und düngen fortan jährlich im Frühling mit Kompost nach.

Junge Trauerweide schützen

Damit die jungen Bäume kein Opfer des Windes werden, ist das Anbringen einer Stütze ratsam. Schlagen Sie rund um die Pflanze drei Pfähle in den Boden und verbinden diese einzelnen Pfähle zusätzlich mit Querlatten. Dann erhält der junge Baum Stabilität und kann gesund und kräftig heranwachsen. Nach etwa zwei Jahren kann die Stütze entfernt werden. Aus dem Steckling wird sich eine kräftige Pflanze von mehreren Metern Höhe entwickelt haben.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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