Ob in einem gepflegten Vorgarten, Heide- oder Rosengarten – überall dort macht die Winterkirsche eine sehr gute Figur. Zudem ist sie ganz einfach zu pflanzen.

Winterkirsche pflanzen
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Die Winterkirsche (Prunus subhirtella), die mitunter auch als Schneekirsche bezeichnet wird, kann ihren einzigartigen Charme im heimischen Hobbygarten nur dann versprühen, wenn Sie zuvor für die korrekten Umgebungsbedingungen gesorgt haben. Wie die folgende Liste beweist, kann die Winterkirsche sehr vielseitig angepflanzt und verwendet werden:

  • als Hausbaum
  • in Einzelstellung als schmucker Solitär
  • als Teil von Beeten
  • in größeren Anlagen (z.B. in Parks, wo die Herbstfärbung gut zur Geltung kommt)

Was Sie beim Anpflanzen der Winterkirsche alles wissen sollten, verraten wir Ihnen im weiteren Verlauf.

Welche Art von Standort liebt die Winterkirsche?

Ein sonniger Standort ist der Winterkirsche sehr recht, damit sie dort prächtig gedeihen kann. Staunässe und zu viel Schatten mag die Schneekirsche hingegen gar nicht. Derartig ungünstige Bedingungen sollten Sie daher unter Verwendung der entsprechenden Drainage unbedingt vermeiden.

Darüber hinaus ist ein geschützter Standort ideal. In der Nähe einer schützenden Mauer lässt sich die Winterkirsche zum Beispiel wunderbar anpflanzen. Dies ist unter anderem deshalb so wichtig, da die geöffneten Schneekirschen-Blüten maximal leichte Fröste schadlos überstehen können.

Boden und Substrat für die Winterkirsche

Ein lehmiger, humoser Boden ist eine sehr gute Wahl, wenn die Winterkirsche im eigenen Garten angepflanzt werden soll. Sofern ein sonniger Standort vorhanden ist, kommt die Pflanze mit fast allen kultivierten Gartenböden hervorragend zurecht. Wer allerdings für die optimalen Standortbedingungen sorgen möchte, meidet saure Böden und achtet anstatt dessen auf die nachfolgende Bodenbeschaffenheit:

  • nährstoffreich
  • frisch bis feucht
  • kalkhaltig (die Winterkirsche ist eine überaus kalkliebende Pflanze)

Da die Winterkirsche ein sogenannter Tiefwurzler ist, profitiert die Pflanze von einem nicht zu stark verdichteten Boden. Sofern ein Vordringen in die Tiefe aufgrund eines zu dichten Bodens nicht möglich ist, sucht sich die Pflanze andere Wege. Sie breitet ihre Wurzeln dann in der Ebene aus. Dies bedeutet jedoch, dass die Schneekirsche zum Beispiel wesentlich mehr Zeit benötigt, bis sie richtig angewachsen ist. Außerdem können die flachen Wurzeln, die sich sehr breit verteilen, für die umliegenden Pflanzen zu einem Problem werden.

Tipp:
Wer diesen Tiefwurzler auf dem Balkon oder auf der Terrasse in einem Kübel anpflanzen möchte, sollte im Idealfall darauf achten, dass der Kübel möglichst hoch ist. Denn so bleibt ausreichend Platz für die Winterkirsche, um sich in der Tiefe zu verwurzeln. Das fördert das Anwachsen der Pflanze ungemein.

Hilfreiche Tipps zum Anpflanzen der Winterkirsche

❍ Sortenwahl:

Hobbygärtner, die in ihrem Garten nur begrenzte Platzverhältnisse vorfinden, sollten beim Anpflanzen der Winterkirsche auf eine der kleinwüchsigen Sorten setzen. Denn ein Baum von sechs Metern Höhe würde in einem kleinen Schrebergarten schnell deplatziert wirken und alle anderen Pflanzen überschatten. Pro Jahr gewinnt die Winterkirsche übrigens rund 40 Zentimeter an Höhe, so dass es gar nicht lange dauert, bis die Schneekirsche die meisten Pflanzen um sie herum überschattet.

Sie können Schneekirschen auch im Kübel anpflanzen. In diesem Fall sollten Sie sich allerdings für eine der Winterkirsche-Sorten, die einen niedrigeren und weniger breiten Wuchs aufweisen, entscheiden. Diese Sorten wurden speziell gekennzeichnet. Besonders beim Anpflanzen der Winterkirsche in einem Kübel müssen Sie auf eine ausreichende Drainage achten, die Sie zum Beispiel mit Hilfe von Tonscherben herbeiführen können.

❍ Pflanzzeitpunkt:

Prinzipiell kann die Schneekirsche das komplette Jahr über im eigenen Garten angepflanzt werden. Dies gilt vor allem für Containerware, die im gut sortierten Fachhandel leicht zu bekommen ist. Besser ist es jedoch, wenn Sie die Winterkirsche im späten Herbst oder Winter anpflanzen. Generell ist das Anpflanzen während einer laublosen Jahreszeit, die sich vom Spätherbst bis in den frühen Frühling zieht, empfehlenswert.

Da sich die Blütezeit der Pflanze von März bis April erstreckt, sollten Sie die Winterkirsche auf jeden Fall rechtzeitig anpflanzen, um die erste Blüte nicht zu verpassen. Pflanzen Sie die Schneekirsche im Winter im Garten an, so sollte es sich dabei unbedingt um einen frostfreien Tag handeln. Zudem müssen Sie die Pflanze regelmäßig bewässern, damit sie sehr gut anwachsen kann. Dies sollte allerdings ebenfalls nur an frostfreien Tagen geschehen.

❍ Pflanzabstand:

Als Solitärpflanze kann die Winterkirsche eine Wuchshöhe von vier bis sechs Metern erreichen. Dies gilt es bei der Wahl des geeigneten Standortes für diesen hübschen Zierbaum demnach zu bedenken. Der kleine Baum kann in seiner Breite ganze fünf Meter messen, so dass ein Pflanzabstand von circa drei Metern zu allen Seiten sinnvoll ist.

Winterkirsche pflanzen – Schritt für Schritt erklärt

Wenn Sie diese Anleitung befolgen, können Sie beim Anpflanzen der Winterkirsche kaum etwas falsch machen. Zudem tragen Sie zu einem prächtigen Gedeihen der Schneekirsche entscheidend bei.

Schritt 1:
Den Wurzelballen der Schneekirsche vor dem Anpflanzen zunächst einmal ausreichend wässern.

Schritt 2:
Nun ein großes Pflanzloch ausheben, das am besten die doppelte Tiefe und Breite im Vergleich zu dem Wurzelballen der Winterkirsche vorweist.

Schritt 3:
Sollte der Boden stark verdichtet sein, so gilt es diesen bis in die Tiefe aufzulockern, um für die idealen Pflanzbedingungen zu sorgen.

Schritt 4:
Kleine Kiesel oder groben Sand unbedingt für einen lockereren Boden untermischen.

Schritt 5:
Erde, die Sie extra mit Kompost angereichert haben, zur Unterfütterung nutzen.

Schritt 6:
Nun eventuell noch eine spezielle Drainage-Schicht schaffen.

Schritt 7:
Dann erst den Wurzelballen in der Mitte des Pflanzloches einsetzen.

Schritt 8:
Jetzt das restliche Pflanzloch mit besonders nährstoffreicher Erde auffüllen, um die Winterkirsche mit vielen wertvollen Nährstoffen zu versorgen.

Schritt 9:
Das Erdreich nun mit Wasser sorgfältig einschlämmen. Möglicherweise müssen Sie dann noch weitere Erde nachfüllen, die wiederum erneut eingeschlämmt werden muss.

Beim letzten Schritt ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Dabei bitte auf keinen Fall zu viel Wasser verwenden, damit keine Staunässe entsteht. Das mag die Winterkirsche nämlich gar nicht. Daher lieber nach und nach Wasser zugeben. Den letzten Schritt so lange wiederholen, bis das Pflanzloch komplett mit eingeschlämmter Erde aufgefüllt ist. Die Erde allerdings nicht antreten, da dies zu einer ungewollten Verdichtung des Bodens führen würde, welche die Schneekirsche im Vergleich zu den meisten anderen Pflanzen überhaupt nicht zu schätzen weiß.

Die Winterkirsche kann nun am besten anwachsen, wenn Sie auf ein gleichbleibendes Maß an Feuchtigkeit achten. Dabei darf die Pflanze nie in einer Pfütze aus Wasser schwimmen. Düngen müssen Sie die Winterkirsche im Anschluss an das Anpflanzen im Übrigen erst einmal nicht.

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Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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