Die Blutpflaume begeistert mit ihrem rosafarbenen Blütenkleid jedes Jahr aufs Neue zahlreiche Gartenfreunde. Durch ihr dunkelrotes Laub ist sie aber auch den Rest des Jahres ein Hingucker.
Blutpflaume (Prunus cerasifera)
Blutpflaume | (Prunus cerasifera) |
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Familie | Rosengewächse (Rosaceae) |
Unterfamilie | Spiraeoideae |
Gattung | Prunus |
Art | Kirschpflaume |
Wuchshöhe | ca. 3 – 7 Meter (je nach Sorte) |
Wuchsbreite | ca. 1 – 5 Meter (je nach Sorte) |
Blütezeit | April |
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Die Blutpflaume ist eine Zuchtform der Kirschpflaume, die ursprünglich aus Kleinasien und dem Kaukasusraum stammt. Heute ist sie vor allem in Ziergärten, Vorgärten und Parkanlagen zu finden – entweder als Solitärpflanze, in Blütenhecken oder als kleiner Hausbaum. Sie bringt nicht nur Farbe in den Garten, sondern ist auch eine wertvolle Frühjahrsnahrung für Bienen.
Aussehen und Gattung der Blutpflaume

Als Unterart der Kirschpflaume fällt sie vor allem durch das intensive dunkelrot bis schwarz-rot gefärbte Laub auf. Das Ziergehölz wächst als Strauch oder kleiner bis mittelhoher Baum. Bäume sind meist als Halbstamm oder Hochstamm erhältlich.
Im Frühling erscheinen gleichzeitig mit den Blättern die Blüten. Sie sind weiß mit rosa Staubgefäßen oder komplett rosa. Die Blätter sind oval, spitz zulaufend und an den Rändern gezackt.
💡 Sind Blutpflaumen giftig?
Reife Blutpflaumen sind essbar und lecker, aber die Kerne sind giftig und müssen entfernt werden, besonders bei Kindern ist Vorsicht geboten.
Wachstum und Wuchsverhalten der Blutpflaume
Das Ziergehölz wird überwiegend zwischen fünf und acht Metern hoch, einige Exemplare erreichen sogar mehr als zwölf Meter. Die Breite liegt bei drei bis fünf Metern. Im Jahr beträgt der Zuwachs zwischen 20 und 35 Zentimeter. Das Wachstum lässt sich mit gezielten Schnitten gut steuern. Als Solitärpflanze kommt die Blutpflaume im Garten gut zur Geltung. Mit dem intensiv gefärbten Laub, das den ganzen Sommer über die starke Farbe behält, ist sie zudem ein attraktiver Blickfang. Blutpflaumen wachsen auch als Kübelpflanze. Hier sind jedoch spezielle Zwergzüchtungen praktischer.
Verschiedene Sorten der Blutpflaume

Sorte | |
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Blutpflaume Nigra Prunus cerasifera ‚Nigra‘ | • sehr dunkles Laub • rosa Blüten • häufigste Sorte • Essbare Pflaumen • Wuchshöhe 300 – 400 cm |
Blutpflaume Pissardii Prunus cerasifera ‘Pissardii’ | • etwas helleres, rötliches Laub • rosa Blüten • alle bekannten Sorten gehen Prunus cerasifera ‚Pissardii‘ zurück • nur noch selten erhältlich |
Blutpflaume Trailblazer Prunus cerasifera ‘Trailblazer’ | • Schlanker, säulenförmiger Wuchs • ideal für kleine Gärten • Essbare Blutpflaume • Wuchshöhe 300 – 700 cm |
Zwerg-Blutpflaume Prunus cistena | • dunkelrote Frucht • essbar • für Kübel geeignet • Wuchshöhe 150 – 250 cm |
Blutpflaume pflanzen
☀️ Standort
Ein sonniger Standort ist ideal, die Blutpflaume gedeiht aber auch im Halbschatten. Je mehr Sonne sie bekommt, desto üppiger fällt die Blüte aus. Auch halbschattige Lagen sind möglich, allerdings mit etwas geringerer Blüh- und Fruchtleistung. Besonders in jungen Jahren lohnt sich ein windgeschützter Standort, um den jungen Trieben Stabilität zu geben.
🌱 Boden
Am besten gedeiht die Blutpflaume in durchlässigem, mäßig trockenem bis frischem Boden. Nährstoffreiche Standorte fördern das Wachstum, doch auch auf weniger üppigem Untergrund kommt sie gut zurecht, solange keine Staunässe entsteht. Sie wachsen am besten in neutralen bis leicht alkalischen Böden, also bei einem pH-Wert zwischen etwa 6,5 und 7,5.
🗓️ Beste Pflanzzeit
Für die Pflanzung eignet sich das Frühjahr hervorragend, denn in dieser Zeit wächst die Blutpflaume zuverlässig an und kann den Sommer über kräftige Wurzeln bilden. Auch im Herbst ist das Einpflanzen möglich, wenn der Boden noch warm und ausreichend feucht ist.
📏 Pflanzabstand
Für eine Solitärpflanzung oder Gruppenstellung empfiehlt sich ein Abstand von 3 bis 4 Metern zu benachbarten Gehölzen. Bei Heckenpflanzung sollte der Abstand zwischen den Pflanzen etwa 1,5 bis 2 Meter betragen.
🛠️ Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Boden vorbereiten
Die Erde tiefgründig auflockern. Bei Bedarf mit Kompost oder Hornspänen anreichern. Bei schweren Böden Drainage-Schicht anlegen, um Staunässe zu verhindern.
Schritt 2: Pflanzloch ausheben
Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen sein.
Schritt 3: Blutpflaume einsetzen
Den Wurzelballen so in das Pflanzloch setzen, dass dessen Oberkante mit der Erdoberfläche abschließt. Wichtig: Bei veredelten Sorten die Veredelungsstelle über der Erde belassen.
Schritt 4: Pflanzloch mit Erde auffüllen
Das Pflanzloch mit lockerer Erde auffüllen und rundherum leicht andrücken, um Hohlräume zu vermeiden. Anschließend reichlich wässern.
Tipp: Eine Schicht Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden und schützt die junge Blutpflaume vor Unkraut.
Blutpflaume pflegen
Blutpflaumen sind anspruchslos und pflegeleicht. Regelmäßiges Gießen ist nur bei frisch gepflanzten Bäumen oder Sträuchern notwendig. Wenn das Gehölz gut eingewachsen ist, braucht man nur bei langen, sommerlichen Trockenperioden zu gießen. Das frostfeste Gehölz braucht keinen Winterschutz.
Düngen
Bei einem nährstoffhaltigen Boden ist kein Dünger erforderlich, im Frühjahr kann aber rund um die Baumscheibe Kompost eingearbeitet werden. Blutpflaumen im Kübel sind für eine einmalige Volldüngergabe vor der Blütezeit dankbar.
Schneiden
Der Schnitt ist in zweifacher Hinsicht wichtig: Er beeinflusst die Wuchsform und ist für die Entwicklung der Blüten notwendig. Blutpflaumen, die nie geschnitten werden, blühen immer spärlicher. Allerdings sollte man das Schneiden nicht übertreiben, sonst bildet die Pflanze unschöne Besentriebe. Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt ist nach der Blütezeit.
Bei jungen Blutpflaumen werden alle verblühten Triebe bis auf ungefähr fünf verbleibende Knospen gekürzt. Bei älteren Bäumen entfernt man die ältesten Zweige und sorgt so für eine Verjüngung. Wenn die Blutpflaume zu groß wird, kann man etliche Äste herausschneiden beziehungsweise kürzen, aber möglichst nicht den Hauptast! Günstige Schnittstellen liegen direkt über einer Verzweigung.
Überwintern
Blutpflaumen gelten als ausgesprochen frosthart und überstehen selbst strenge Winter mit Temperaturen bis zu –30 °C. Sobald sie gut eingewurzelt sind, kommen ältere Exemplare in der Regel ohne zusätzlichen Schutz aus. Bei jungen Pflanzen empfiehlt sich in den ersten Jahren ein einfacher Winterschutz: Eine dicke Schicht aus Laub, Stroh oder Mulch schützt den Wurzelbereich vor Frost, während eine Umwicklung des Stamms mit Jute, Schilfmatten oder Vlies Spannungsrisse in der Rinde verhindert.
Vermehren
Die Blutpflaume lässt sich auf mehreren Wegen vermehren, am besten jedoch durch Wurzelausläufer oder Stecklinge. Beide Methoden sind unkompliziert und liefern in der Regel zuverlässige Ergebnisse.
- Wurzelausläufer können einfach vom Mutterstrauch abgetrennt und an neuer Stelle eingepflanzt werden. Sie bilden schnell neue Wurzeln und wachsen gut an.
- Stecklinge gelingen am besten im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr. Dazu etwa 20 cm lange, einjährige Triebe schneiden und in feuchtes Substrat stecken. Mit etwas Geduld bewurzeln sie meist problemlos.
💡 Für geübte Gärtner eignet sich auch die Vermehrung durch Veredelung oder Aussaat der Blutpflaume.
Schädlinge und Krankheiten
Der richtige Standort und ein guter Boden sorgen in der Regel für gesunde, widerstandsfähige Blutpflaumen. Eine länger andauernde feuchte Witterung kann zu bestimmten Krankheiten führen.
Die Schrotschuss-Erkrankung ist eine Pilzinfektion. Die Blätter bekommen kleine braune Flecken, schließlich lösen sich Teilstücke heraus, sodass das Blatt durchlöchert aussieht. Betroffene Blätter müssen entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. Als Maßnahme spritzt man mit Fungiziden oder speziellen Kupferpräparaten, auch vor dem Blattaustrieb im nächsten Frühjahr.
Die Monilia-Spitzendürre wird ebenfalls durch Pilze verursacht. Man erkennt die Krankheit an verdorrten Triebspitzen. Die Bekämpfung ist schwierig, weil sich die Pilzsporen extrem schnell und stark verbreiten. Betroffene Pflanzenteile werden am besten umfangreich entfernt und komplett vernichtet, Äste bis in das gesunde Holz geschnitten. Auch eine luftige Krone kann die Ausbreitung eindämmen. Im Handel sind außerdem Pflanzenschutzmittel erhältlich, die gegen Monilia wirken.
Gelegentlich treten Blattläuse auf. Solange sich der Befall in Grenzen hält, hilft kräftiges Abspritzen mit dem Schlauch.
2 Kommentare
Sehr geehrte Damen und Herrn!
Habe eine Blutpflaume. Die jedes Frühjahr schön blüht, aber ganz wenig Früchte trägt. Was mach ich falsch. Ist es weil die Blüte schon so früh ist und sie nicht befruchtet wird wegen dem Wetter. Oder warum wir sie nicht richtig befruchtet, braucht sie irgend einen anderen Baum, dass sie befruchtet wird.
Mit freundlichen Grüßen
Willi Kopf
Hallo
ich möchte meine junge Blutpflaume als Stamm ziehen. Wie mache ich das ?
Vielen Dank
Anne