Aus einem Butternut-Kürbis lassen sich die herrlichsten Gerichte zaubern. Doch muss dafür die Schale ab oder kann sie dran bleiben? Das und wie Sie die Schale gut abbekommen, erkläre ich hier.

Der Butternut-Kürbis (Cucurbita moschata), auch Butternuss-Kürbis genannt, ist ein echter Liebling in der deutschen Küche. Er hat ein nussiges Aroma, ein zartes, orangefarbenes Fruchtfleisch und ist zudem vielseitig einsetzbar. So können Sie daraus nicht nur eine Suppe, sondern auch köstliches Ofengemüse, Risotto, Curry oder Püree zaubern. Stellt sich nur die Frage nach der Schale. Kann man sie mitessen oder muss man den Butternut-Kürbis schälen? Und wenn ja, wie geht das Schälen am bequemsten, ohne dass die Küche im Chaos versinkt? Das erkläre ich Ihnen nachfolgend im Detail.

Kann man die Schale vom Butternut-Kürbis essen?

Die Schale des Butternut-Kürbisses ist grundsätzlich essbar, da sie dünner ist als bei vielen anderen Winterkürbissen. Dennoch kann es sinnvoll sein, die Schale zu entfernen. Ob Sie diesen Kürbis schälen sollten, hängt dabei von der Größe, dem Reifegrad und der Zubereitungsart ab. Kleinere, junge Exemplare haben eine zartere Schale, die im Ofen oder beim langen Schmoren angenehm weich wird. Größere, lange gelagerte Früchte besitzen hingegen häufig eine festere Schale, die beim kurzen Garen zäh wirkt und dann besser entfernt wird. Kurz gesagt: Ja, die Schale vom Butternuss-Kürbis ist essbar, aber nicht immer empfehlenswert.

Wann Sie die Schale mitessen können

Wenn Sie den Butternut in Spalten oder in groben Stücken im Backofen rösten, beim Schmoren im Bräter oder in Gerichten mit längerer Garzeit verwenden, können Sie die Schale oft problemlos mitessen. Besonders geeignet sind:

  • kleine bis mittelgroße Früchte
  • frische Ware aus der Saison (Herbst) oder gut gelagerte, aber nicht überreife Kürbisse
  • Butternut-Kürbisse in Bio-Qualität (Sorgfältig gewaschen und gebürstet liefert die Schale zusätzlich Ballaststoffe)

Wann Sie den Butternut-Kürbis besser schälen

Müssen Kürbiswürfel schnell garen – etwa in der Pfanne, im Wok oder für ein Risotto mit kurzer Kochzeit – wirkt die Schale häufig störend. Gleichen gilt, wenn Sie den Kürbis dünsten möchten. Ebenso sollten Sie den Kürbis schälen, wenn:

  • cremige Texturen gefragt sind (Kürbissuppe, Püree, Gnocchi, Babynahrung)
  • sehr gleichmäßige Würfel für kurze Garzeiten vorgesehen sind
  • die Schale sichtbar wachsig wirkt oder sehr hart erscheint
  • Sie den Kürbis grillen möchten

Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Garzeit und je feiner das Zielgericht, desto eher sollten Sie den Butternuss-Kürbis schälen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Butternut-Kürbis schälen - Anleitung & Tipps, wie Sie die Schale noch sinnvoll verwenden können
Werfen Sie die Kerne auf keinen Fall weg – © nungning20 / stock.adobe.com

Haben Sie sich dazu entschieden, die Schale vom Butternut-Kürbis zu entfernen, gehen Sie am besten folgendermaßen vor:

  1. Vorbereitung: Legen Sie ein schweres, rutschfestes Schneidebrett bereit. Ein leicht feuchtes Küchenhandtuch unter dem Brett verhindert das Verrutschen. Nutzen Sie zudem ein großes, scharfes Kochmesser und einen stabilen Y-Spar- oder Gemüseschäler.
  2. Waschen und abbürsten: Spülen Sie den Kürbis unter warmem Wasser ab und bürsten Sie die Oberfläche, besonders bei erdigen Stellen. Trocknen Sie den Kürbis anschließend gut ab, denn eine trockene Schale lässt sich sicherer greifen.
  3. Enden kürzen: Schneiden Sie oben und unten jeweils etwa 1 cm ab. Dank der ebenen Flächen steht der Kürbis nun stabil und kippt nicht um.
  4. Hals und Bauch trennen: Setzen Sie das Messer zwischen dem dünnen „Hals“ und dem bauchigen unteren Teil an und trennen Sie beide. Der Hals enthält kaum Kerne und lässt sich am einfachsten schälen.
  5. Hals schälen: Stellen Sie den Hals aufrecht hin. Führen Sie den Y-Sparschäler von oben nach unten in langen, gleichmäßigen Zügen. Drehen Sie das Stück schrittweise, bis die blassgrüne bis beige Außenhaut vollständig abgenommen ist und nur noch das orange-gelbe Fruchtfleisch sichtbar ist.
  6. Bauch entkernen: Halbieren Sie den bauchigen Teil der Länge nach. Kratzen Sie die Fasern und Kerne mit einem Esslöffel sauber heraus. Bewahren Sie die Kerne aber unbedingt in einer Schüssel auf, denn daraus werden später knusprige Snacks (siehe Tipp unten).
  7. Bauch schälen: Legen Sie die Hälften mit der Schnittfläche nach unten auf das Brett. Führen Sie den Schäler rund um die Krümmung. Wo die Schale besonders fest ist, arbeiten Sie mit kurzen Zügen oder schneiden Sie sie mit dem Messer dünn ab.
  8. Zerkleinern: Jetzt können Sie den Kürbis in Würfel, Scheiben oder Spalten schneiden.

Wenn die Schale zu fest ist: 3 sanfte Vorgarmethoden

▪️Backofen-Methode:

Halbieren Sie den Kürbis, entkernen Sie ihn und legen Sie die Hälften mit der Schnittfläche nach unten auf ein Backblech. Rösten Sie ihn 10 bis 15 Minuten bei 180 bis 200 °C an. Die Schale wird dadurch elastischer und lässt sich danach leichter abziehen oder abschneiden.

▪️Mikrowellen-Kniff:

Stechen Sie die Schale mehrmals mit einer Gabel ein und geben Sie den ganzen Kürbis 2 bis 3 Minuten bei mittlerer Leistung in die Mikrowelle. Nach kurzer Abkühlzeit lässt sich die Schale merklich leichter lösen.

▪️Blanchieren: 

Blanchieren Sie die Kürbisstücke 3 bis 4 Minuten in kochendem Wasser. Anschließend kalt abschrecken. Das macht die Schale nachgiebiger.

Kann man die Kürbisschale noch verwenden?

Werfen Sie die Kürbisschale auf keinen Fall weg! Aus einer sauberen, ungespritzten Schale können Sie noch aromatische Kleinigkeiten herstellen. Beispielsweise etwa:

Kürbis-Schalenchips aus dem Ofen:

Breite Schalenstreifen mit etwas Öl, Salz und Paprikapulver, Knoblauch oder Ras el Hanout mischen. Auf Backpapier verteilen und 12 bis 18 Minuten bei 180 °C knusprig backen. Nach dem Auskühlen werden sie extra knackig. Lesetipp: Kartoffelchips selber machen – 3 Zubereitungsvarianten vorgestellt

Gemüsebrühe/Fond:

Schalen zusammen mit Zwiebelresten, Sellerie, Möhren, Lorbeer und Pfefferkörnern 35 bis 45 Minuten kochen, abseihen und als Basis für Suppe oder Risotto verwenden. Die Brühe lässt sich auch portionsweise einfrieren.

Pulver/Gewürz:

Dünn getrocknete Schalen (Dörrautomat oder Backofen bei 60 bis 70 °C mit Spalt in der Tür) können Sie auch fein mahlen. Das mild-süße Kürbispulver verfeinert Brotteig, Pfannkuchen oder Rührei.

Autoren-Kommentar von M. Liebeskind

Beachten Sie:

Verwenden Sie die Schalen nur, wenn sie neutral riechen und nicht bitter schmecken. Schmeckt ein Stück des rohen Fruchtfleischs oder der Schale deutlich bitter, entsorgen Sie den gesamten Kürbis. Bitterstoffe (Cucurbitacine) gelten nämlich in höheren Mengen als unverträglich bis giftig. Sie sind zudem hitzestabil und werden daher beim Kochen, Schmoren, Backen oder Braten nicht zerstört.

Lesetipp: Bitterer Geschmack bei Zucchini? Finger weg!

💡Bonus-Tipp: Kürbiskerne rösten für einen knusprigen Snack

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Mehr Informationen

Die Butternut-Kerne sind zu schade für den Biomüll, denn daraus können Sie sowohl einen herzhaften als auch einen süßen Snack zaubern. Sie eigenen sich aber auch ideal als Topping für Salate, Suppe, Ofengemüse oder Müsli. Gehen Sie einfach folgendermaßen vor:

Nach dem Herauslösen sollten Sie die Kerne in einem Sieb waschen, in einem Geschirrtuch trocken reiben und sie mit wenig Öl und Salz mischen. Für eine herzhafte Variante geben Sie noch etwas Paprikapulver, Chili, Kreuzkümmel oder Pfeffer dazu. Für eine süße Note verwenden Sie Zimt und einen Hauch Ahornsirup. Verteilen Sie die Kerne auf einem Backblech und rösten Sie sie bei 160 bis 180 °C 12 bis 20 Minuten, bis sie duften und knuspern.

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Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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