Der Australische Teebaum ist ein Exot und hierzulande nur unter bestimmten Voraussetzungen zu halten. Mit welchen Bedürfnissen Sie ihm gerecht werden, erfahren Sie hier.

Australischen Teebaum pflanzen
© Melastmohican – Fotolia.com

Es ist kein Wunder, dass immer mehr Menschen sich gerne einen australischen Teebaum (Melaleuca Alternifolia) zulegen möchten. Schließlich ist dessen Teebaumöl seit Jahren bekannt für seine heilende und antibakterielle Wirkung, die vielen Krankheiten entgegenwirkt und sich auch im kosmetischen Bereich als hochwirksam erwiesen hat. Doch wie pflanzt man einen solchen Baum überhaupt? Ob der Baum ausdauernd ist und hohe Ansprüche hat, wissen nur die wenigsten. Gibt es Besonderheiten zu beachten? Und wie fühlt sich der australische Teebaum am wohlsten? All diese Fragen sammeln sich meist, wenn man mit dem Gedanken spielt, sich einen australischen Teebaum anzuschaffen.

Wichtiges zum Australischen Teebaum

Bevor Sie sich an das Pflanzen des australischen Teebaumes machen, sollten Sie über dessen Bedürfnisse und Merkmale Bescheid wissen – schließlich soll die Anschaffung und das Heranziehen des Baumes ein Erfolg werden. An dieser Stelle wäre schon einmal erwähnenswert, dass der Baum mit der botanischen Bezeichnung Melaleuca Alternifolia hierzulande kaum als Baum erhältlich ist, sondern nur als Samen zum Heranzüchten.

Er gehört zu den Myrtengewächsen und zeichnet sich durch einen immergrünen Strauch aus, der zur Mitte des Jahres weiße Blüten ausbildet. Die schmalen Blätter des Teebaumes können bis zu drei Zentimeter lang werden. Wichtig zu wissen ist, dass der Baum keine Minustemperaturen verträgt, also nicht winterfest ist. Trotz der Wuchshöhe von bis zu sieben Metern kann die Pflanze im Blumenkübel gehalten werden und heranwachsen. Der australische Teebaum kann also auch dann angeschafft werden, wenn man selbst nur einen kleinen Balkon oder eine Terrasse für diesen zur Verfügung stellen kann und möchte.

Optimaler Standort für den australischen Teebaum

Wenn man die Herkunft des Baumes betrachtet, ist die Wahl des richtigen Standortes hierzulande gar nicht so einfach zu bekommen. Da der australische Teebaum natürlich nur in Australien und Tasmanien vorkommt, benötigt er hierzulande einen warmen und lichtdurchfluteten Platz – im Sommer ist er also ideal auf dem Balkon und einer Terrasse aufgehoben. Allerdings sollte der Baum etwas windgeschützt untergebracht werden. Sein Bedarf an Sonnenlicht ist hoch, darauf ist besonders zu achten.

Anzucht der Teebaum-Samen

Sind die Samen für einen australischen Teebaum angeschafft und hat man den künftigen Standort bereits ausgewählt, kann es an das Aufziehen der Pflanze gehen. Hierfür eignet sich Anzucht- und Kakteenerde sehr gut als Substrat. Nun gilt es, das Substrat anzufeuchten und die sehr kleinen Samen darauf streuend zu verteilen. Ein leichtes Andrücken der Samen kann mit einem trockenen Holz erfolgen. Die Finger sollten Sie hierfür nicht verwenden, um Bakterien und Keime zu vermeiden, auf die gerade die Keimlinge der Pflanze etwas empfindlich reagieren können. Bedeckt werden müssen die Samen nicht, allerdings kann eine dünne Schicht Sand über die Samen verteilt werden.

Am besten keimen die Samen des australischen Teebaumes bei 18 bis etwa 20 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit, weshalb sie in einem Gewächshaus bestens aufgehoben sind. Besonders beachten sollten Sie, dass das herkömmliche Gießen bei feinen Samen, wie diesen, nicht zu empfehlen ist, da sie sonst weggespült werden könnten. Eine bessere Lösung wäre, das Aufzuchtbehältnis mit Löchern in eine Schale zu setzen, die einen Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt ist. Die Setzlinge dürfen nicht in direkter Sonne aufgestellt werden, benötigen aber trotzdem viel Tageslicht. Sind die Keimlinge etwa einen halben Zentimeter hoch, sollte das Wasser aus dem Untersetzer entfernt werden, um herkömmlich zu gießen.

Wie lange muss man auf erste Keimlinge warten?

Es dauert ca. vier bis fünf Wochen, bis sich die ersten Keimlinge sehen lassen. Es dauert auch sehr lange, bis die kleinen Keime an Größe gewinnen. Es lohnt sich also, mit Geduld an die Sache heranzugehen und nicht aufzugeben, auch wenn sich lange Zeit nichts tut.

Gerade weil die Keimlinge so langsam heranwachsen und erst später an Stärke und Resistenz gewinnen, ist ihr Infektionsrisiko sehr hoch. Aus diesem Grund sollte bei dieser Pflanze zur Aufzucht immer nur frisches und nicht wiederverwendetes Substrat eingesetzt und auch mit mineralischen Substraten wie Seramis gearbeitet werden. Wenn Sie bei beim Pflanzen der Samen darauf achten, das die benutzten Schalen sauber und gereinigt sind und Sie die Keimlinge regelmäßig lüften, sollte diesen aber nichts passieren.

Umtopfen der Pflanze

Haben die Keime eine Größe von mindestens 10 Zentimetern erreicht, kann es an das Umtopfen gehen. Vorher sollte aber kurz geprüft werden, ob das junge Pflänzchen schon stabil genug wirkt. Nun benötigt der australische Teebaum saures Substrat, also bestenfalls Rhododendron-Erde (z.B. hier erhältlich). Auch beachtete werden sollte, dass der Teebaum sich in sauren Böden wohler fühlt und daher nicht mit zu kalkhaltigem Wasser gegossen werden darf. Ist das eigene Wasser zu kalkhaltig, empfiehlt es sich, häufiger umzutopfen. Es sollte beim ersten Umtopfen wie folgt vorgegangen werden:

❶ Erde zu allen Seiten hin lockern
❷ Die junge Pflanze vorsichtig mitsamt Wurzel aus der Erde heben
❸ Wurzeln optisch auf Schäden oder Schimmel überprüfen
❹ Kaputte Wurzeln mit einem Taschenmesser abschneiden
❺ eine Schicht Kies in den neuen Topf einfüllen
❻ Jungpflanze vorsichtig mit dem Wurzelwerk einsetzen
❼ etwas Substrat zur Festigung nutzen
❽ mit Substrat auffüllen
❾ Substrat andrücken
❿ Bewässern

Wachsen die Keimlinge zu schnell und zu dünn, deutet dies nicht auf ein gesundes Wachstum und die Notwendigkeit des ersten Umtopfens hin, sondern auf einen Lichtmangel. Das Problem hierbei ist, dass die Pflanzen instabil wachsen und nicht genug Stärke im Stamm gewinnen, sodass sie irgendwann absterben oder abbrechen würden. Aus diesem Grund sollten Sie auf Abdeckungen besser verzichten und darauf achten, dass die Pflanze an einem lichtdurchfluteten Ort wachsen kann.

Weitere wichtige Details zum australischen Teebaum

  • Ein kalter Tee aus Zinnkraut eignet sich gut zum Gießen der Pflanze, weil er stärkende Kieselsäure liefert
  • Keimlinge reagieren empfindlich, weshalb das Düngen in den ersten Wochen vermieden werden muss
  • buschiges Wachstum
  • tiefgründige Wurzel ermöglicht immer wieder neues Nachwachsen
  • verträgt keine Staunässe
  • der Boden darf nicht austrocknen
  • benötigter pH-Wert: 5-6
  • viel Lichtbedarf
  • der Boden sollte kalkarm sein
  • wird im Kübel gehalten, auf der Terrasse oder dem Balkon
  • wurde von dem Entdecker James Cook dazu genutzt, Tee aus dessen Blättern aufzukochen
  • Teebaumplantagen gelten als besonders streng bewacht
  • nur Samen der Pflanze im Handel erhältlich, kaum ausgewachsene Teebäume
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen