Im Frühling ist es soweit. Dann können Sie Ihre Azaleen durch Stecklinge vermehren. Aber Vorsicht! Dabei gibt es einiges zu beachten.

Es gibt Pflanzen, an denen wir uns gar nicht satt sehen können. Die Azaleen, oder Azalien genannt, gehören zweifelsfrei dazu. Und wenn einem eine Pflanze so sehr gefällt, dann liegt es doch nahe, sich von ihr selber ein paar Zöglinge zu ziehen. Wenn alles klappt, können Sie die reiche Blüte schon bald in mehrfacher Form genießen.

Die Vermehrung von Azaleen ist nicht schwer, aber es gibt einige wichtige Dinge, die beachtet werden müssen. Deshalb erkläre ich Ihnen hier einmal ganz genau, wie Sie Ihre Azaleen vermehren.

Azaleen über Stecklinge vermehren – Schritt für Schritt erklärt

Azaleen vermehren
Azaleen werden im Frühling vermehrt – © pikumin / stock.adobe.com

Die einfachste Möglichkeit, um Azaleen – und Rhododendren – zu vermehren, ist das Setzen von Stecklingen. Diese bestehen aus recht frischen Trieben, die von der Mutterpflanze entfernt, präpariert und eingepflanzt werden können. Wir erklären Ihnen in wenigen Schritten, wie das funktioniert:

Schritt 1: Stecklinge von der Azalee richtig schneiden

Im Frühjahr, wenn die Mutterpflanze neue Triebe bildet, schneiden Sie die mit Blättern versehenen Zweige ab, sobald sie ungefähr acht Zentimeter lang sind. Achten Sie darauf, dass der Trieb keine Knospenanlage hat, da die Knospen dem Trieb Kraft entziehen, die er für die neue Wurzelbildung benötigt. Sollten Sie doch einen Zweig mit einer Knospe abschneiden, entfernen Sie die Knospe.

Sie können den Steckling natürlich auch später im Jahr von der Mutterpflanze nehmen. Doch die Gefahr, dass sich bereits Knospen gebildet haben, wird zum Herbst hin größer.

Schritt 2: Azaleen-Stecklinge vorbereiten

An dem entnommenen Zweig entfernen Sie nun die unteren Blätter. Nur im oberen Bereich sollten noch wenige Blätter bleiben. Befindet sich am Triebkopf eine Endknospe, brechen Sie diese vorsichtig ab. Sie würde dem Steckling Kraft entziehen.

Schritt 3: Stecklinge zur besseren Wurzelbildung anschneiden

Im nächsten Schritt können Sie die verbliebenen Blätter um die Hälfte kürzen, also praktisch in der Mitte abschneiden. Dieser Vorgang ist nicht unbedingt notwendig, unterstützt die Azalee aber bei der Wurzelbildung, da die Blätter dadurch nicht weiterwachsen. Den Stiel des Stecklings schneiden Sie anschließend mit einem scharfen Messer vorsichtig an. Beim Anschneiden halbieren Sie den unteren Teil des Stiels, bis Sie das Holz, also den Kern des Stängels, sehen.

Schritt 4: Azaleen-Stecklinge einpflanzen

Der präparierte Steckling kommt nun in einen Blumentopf, den Sie mit einem Gemisch aus zwei Dritteln Sand und einem Drittel Kokosfaser oder Rhododendronerde füllen. Alternativ können Sie natürlich auch auf spezielle Azaleenerde zurückgreifen. Stecken Sie den Steckling in den Topf und achten Sie darauf, dass die Erde feucht, jedoch nicht nass ist.

Schritt 5: Azaleen-Stecklinge pflegen

Stülpen Sie jetzt eine durchsichtige Plastiktüte über den Topf, um ein feuchtes Kleinklima zu erzeugen. Stellen Sie den Topf an einen schattigen, kühlen Standort.

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Standort für die Stecklinge der Azaleen nach der Vermehrung

Da durch die Plastiktüte in Ihrem Blumentopf-Gewächshaus bereits eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine gewisse Wärme entsteht, können Sie den Standort für die Stecklinge so wählen, wie es für Azaleen typisch ist: kühl und schattig. In der Regel dauert die Wurzelbildung bis zu zwölf Wochen. Erst, wenn sich die Wurzeln ausgebildet haben und der Steckling kräftig erscheint, können Sie ihn ins Freie bringen oder in einen Blumenkübel Ihrer Wahl setzen.

» Mein Tipp: Halten Sie die Erde während der Wurzelbildung stets feucht, jedoch niemals nass. Wie alle Rhododendren mögen Azaleen keine Staunässe. Um eine Durchnässung des Bodens zu verhindern, platzieren Sie möglichst Kies oder gröbere Kieselsteine im unteren Topfbereich, damit sich das Gießwasser unten sammeln kann.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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