Beim Birnengitterrost handelt es sich um einen Pilz, der Birnbäume befällt. Wie Sie den Birnengitterrost bekämpfen und einem Befall vorbeugen können, erfahren Sie hier.

Birnengitterrost, wissenschaftlich bekannt als Gymnosporangium sabinae, ist eine Pilzkrankheit, die vor allem Birnbäume betrifft, aber auch andere Mitglieder der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) infizieren kann. Diese Krankheit ist für ihre zwei Wirtspflanzen bekannt – Birnbäume und Wacholder. Das bedeutet, dass der Pilz in seinem Lebenszyklus zwischen diesen beiden Pflanzenarten wechselt.

Birnengitterrost Symptome und Merkmale

Birnengitterrost bekämpfen
Ab April kann Birnengitterrost auftreten | © M. Schuppich / stock.adobe.com

Auf Birnbäumen: Die Krankheit ist an Birnbäumen vor allem durch orangefarbene oder rostige Flecken auf den Blättern im Frühling und Sommer zu erkennen. Diese Flecken können sich ausbreiten und das Blattgewebe schädigen. Später im Jahr bilden sich auf der Unterseite der Blätter kleine, schwarze Punkte – die Sporenträger des Pilzes.

Gymnosporangium sabinae am Wachholder
Birnengitterrost (Gymnosporangium sabinae) Auswucherung am Wacholder – Bild: kazakovmaksim / stock.adobe.com

Auf Wacholder: Auf dem Wacholder zeigt sich die Krankheit in Form von ungewöhnlichen, gallenartigen Wucherungen. In feuchten Perioden im Frühling bilden sich auf diesen Gallen orange-gelbliche, gallertartige Auswüchse, die die Sporen freisetzen.

Lebenszyklus und Verbreitung

Der Pilz durchläuft einen komplexen Lebenszyklus, der zwischen Birnbaum und Wacholder wechselt. Die Sporen, die auf den Birnbäumen gebildet werden, infizieren Wacholderpflanzen, wo der Pilz überwintert und im Frühjahr gallenartige Wucherungen bildet. Diese Gallen setzen dann Sporen frei, die wiederum Birnbäume infizieren. Die Krankheit wird durch Wind und Regen verbreitet und tritt häufig in Gebieten auf, wo sowohl Birnbäume als auch Wacholderpflanzen vorkommen.

Birnengitterrost vorbeugen und bekämpfen

  • Entfernung von Wacholderpflanzen: Da der Pilz auf Wacholder überwintert, kann das Entfernen von Wacholderpflanzen in der Nähe von Birnbäumen das Risiko einer Infektion verringern.
  • Resistente Sorten: Die Auswahl von Birnensorten, die gegen den Birnengitterrost resistent sind, kann ebenfalls hilfreich sein.
  • Hygienische Maßnahmen: Befallene Blätter und Zweige sollten regelmäßig entfernt und entsorgt werden, um die Verbreitung des Pilzes einzudämmen.
  • Fungizide: Der Einsatz von Fungiziden kann in einigen Fällen zur Kontrolle der Krankheit beitragen, allerdings ist dies in privaten Gärten oft nicht notwendig oder praktikabel.

Wirtschaftliche und ästhetische Bedeutung

Obwohl Birnengitterrost in der Regel nicht tödlich für Birnbäume ist, kann er die ästhetische Erscheinung der Bäume beeinträchtigen und zu einer Verringerung der Blattgesundheit führen, was wiederum die Gesamtgesundheit und Fruchtproduktion des Baumes beeinflussen kann.

Für kommerzielle Obstbauern und Hobbygärtner in Deutschland ist das Verständnis und die Kontrolle dieser Krankheit wichtig, um die Qualität und den Ertrag der Birnenbäume zu sichern.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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