Das Chinesische Spaltkörbchen gehört zu den seltenen Kletterpflanzen in unserem Land. Dabei sind sie so robust, widerstandsfähig und können unter einfachen Bedingungen auch hierzulande angepflanzt werden.

Das Chinesische Spaltkörbchen (Schisandra chinensis) bringt Abwechslung in Ihren Garten. Damit die sommergrüne Schlingpflanze gut zur Geltung kommt, benötigt sie lediglich eine Rankhilfe. Doch das Sternanisgewächs (Schisandraceae) aus Asien kann noch mehr. Die an Johannisbeeren erinnernden Früchte gelten in China als Kraftbeere schlechthin und stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe.

Kraftbeere aus China

Die früheste Erwähnung des Chinesischen Spaltkörbchens als Heilpflanze geht bis auf die Han-Dynastie zurück. Ihre Früchte sind auch als Schisandra-Beeren bekannt, werden als Tee getrunken oder zu Marmelade sowie Sirup verarbeitet.

In unseren Gärten macht sich das Chinesische Spaltkörbchen noch rar. Möchten Sie dies ändern, finden Sie nachfolgend alle wichtigen Informationen rund um die attraktive und nützliche Heil- und Zierpflanze aus Fernost.

Weitere Namen der Schisandra

  • Schisandra chinensis
  • WuWeiZi
  • Frucht der 5 Geschmacksrichtungen
  • Fünf-Geschmäcker-Beere
  • Chinesische Beerentraube
  • Chinesischer Limonenbaum
  • Chinabeere
  • Vitalbeere

Pflanzenbeschreibung

Das Chinesische Spaltkörbchen ist eine linkswindende, schlingende Kletterpflanze mit schlankem Wuchs. Dank ihrer Schlingtriebe erreicht sie eine Wachstumshöhe von bis zu 10 Metern, obwohl die Pflanzen bei uns auf etwa fünf Metern Höhe heranwachsen.

Der Stamm wird ungefähr anderthalb Zentimeter dick und die Rinde duftet nach Zitronen, welche sich fetzenartig abrollt. Die langen Stiele sind von glänzenden Laubblättern besetzt. Diese sind wechselständig angeordnet und oval. Die Blüten erscheinen üppig und verbreiten einen aromatischen Duft. Die Beeren sind nicht nur ein hübscher Pflanzenschmuck, sie können im Herbst geerntet und getrocknet oder roh verarbeitet werden.

Das natürliche Verbreitungsgebiet

Das Hauptverbreitungsgebiet der Pflanze liegt in China. Vorkommen sind ebenfalls in Japan und Korea zu verzeichnen. Hauptsächlich wächst die Kraftbeere rund um den Amur, in der Mandschurei oder auf den japanischen Inseln Hokkaido und Honshu.

Die Beere der fünf Geschmacksrichtungen

Die Chinesen nennen die Früchte „Wu Wei Zi“, die Beere der fünf Geschmacksrichtungen. In der Tat bieten die Früchte ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis. Die Samen besitzen einen bitteren, scharfen und leicht salzigen Geschmack, während das Fruchtfleisch eher süßsauer schmeckt. Damit treffen fünf Geschmacksrichtungen in einer Frucht aufeinander.

Wann blüht das Chinesische Spaltkörbchen?

Nahaufnahme von unreifen Beeren der Schisandra chinensis.
Unreife Beeren der Schisandra chinensis. | © Alex – Fotolia.com

Etwa Ende Mai erscheinen die weißen bis hellrosa gefärbten Blüten. Die Beerenfrüchte entwickeln sich während des Sommers und reifen im September zu hängenden Trauben heran. Die Zeit bis zur ersten Fruchtbildung des Chinesischen Spaltkörbchens kann stark variieren. Während einige Berichte darauf hinweisen, dass bereits im zweiten Jahr nach der Pflanzung die ersten Früchte erscheinen, benötigt es in anderen Fällen bis zu fünf Jahre. Pro Pflanze lassen sich allerdings bis zu fünf Kilogramm Obst ernten.

Die Verwendung der Kraftbeere

Seit Tausenden von Jahren schätzen die Asiaten die Heilkräfte der Chinabeere. Diese „Kraftbeere“ ist reich an den Vitaminen A, B6, C und E sowie an Mineralstoffen und wertvollen ätherischen Ölen. Außerdem wird den Früchten in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine leistungsstärkende und regenerierende Wirkung zugeschrieben. Einsatzgebiete sind unter anderem Erkältungskrankheiten, Diabetes, Depressionen, Schlaflosigkeit oder Asthma.

So pflanzen Sie das Chinesische Spaltkörbchen

➡️ Standort

Bei der Standortwahl sollte nicht vernachlässigt werden, dass die Pflanzen hoch hinaus wollen. Ausgewachsene Pflanzen werden bis zu zehn Metern hoch und gehen zwischen einem halben bis zu vier Metern in die Breite.

Die Pflanze gedeiht am besten an einem Standort, der halbschattig bis absonnig und vor der direkten Mittagssonne geschützt ist. Auch im Schatten, an eher dunklen Plätzen, ist die Kultivierung möglich, dies geht allerdings zulasten der Blüte sowie der Ausbildung der Früchte.

Tipp: Werden Chinesische Spaltkörbchen in der Gruppe gepflanzt, ist ein Mindestabstand von mindestens einem halben Meter einzuhalten, damit sich die Pflanzen nicht gegenseitig behindern und damit am Wachstum hindern.

Das Chinesische Spaltkörbchen möchte sich an Mauern oder Hauswänden emporwinden, schafft dies aber nicht aus eigener Kraft. Daher benötigen die Pflanzen stets eine Rankhilfe.

Tipp: Die Wildformen des Chinesischen Spaltkörbchens sind getrennt geschlechtlich, sodass mehrere Pflanzen notwendig sind, wenn Früchte wachsen sollen. Bei uns im Handel sind jedoch fast ausschließlich selbstfruchtende Sorten erhältlich.

➡️ Substrat

Das Chinesische Spaltkörbchen stellt kaum Ansprüche an den Boden. Ein durchlässiges und nährstoffreiches Substrat bildet die ideale Wachstumsgrundlage für das Chinesische Spaltkörbchen. Das Substrat sollte nicht zu trocken sein, Staunässe ist aber zu vermeiden. Weiterhin wird ein leicht sauerer Boden toleriert und auch Kalk wird vertragen. Daher kann auch mit abgestandenem Leitungswasser gegossen werden.

➡️ Pflanzanleitung

  1. Pflanzzeit beachten
  2. Standort auswählen
  3. Boden lockern und säubern
  4. Pflanzloch ausheben
  5. Pflanze wässern
  6. Drainage einbauen
  1. Pflanze einsetzen
  2. Substrat auffüllen
  3. Boden andrücken
  4. Boden mulchen
  5. Rankhilfe anbringen
  6. Pflanze gut angießen

In Töpfen kultivierte Chinesische Spaltkörbchen können den ganzen Sommer gepflanzt werden. Vor der Pflanzung sind die Wurzelballen zu wässern. Der Hobbygärtner taucht die Pflanzen hierfür in einen Wassereimer, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Damit die Pflanze vor Staunässe geschützt ist, bietet es sich an, dem Substrat bei der Pflanzung groben Sand oder Kies unterzumischen.

Tipp: Als Schlingpflanze macht das Chinesische Spaltkörbchen nicht vor seinen Pflanznachbarn Halt und umschlingt alles, was ihm Halt verspricht. Schon allein deshalb ist ein ausreichender Pflanzabstand ein wichtiges Kriterium.

So pflegen Sie das Chinesische Spaltkörbchen

Nahaufnahme der reifen Beeren der Schisandra.
Reife Beeren der Schisandra. | © Rubik Oleg – Fotolia.com

➡️ Gießen

Der Boden sollte definitiv nicht austrocknen und sich stets feucht anfühlen. Dabei ist darauf zu achten, dass keine Staunässe auftritt. Eine Mulchschicht kann dabei helfen, die Feuchtigkeit länger im Boden zu halten. An heißen Sommertagen wird täglich gegossen. Dabei sind die Morgen- oder Abendstunden optimal geeignet. Das Chinesische Spaltkörbchen ist zwar kalkverträglich, mag aber dennoch bevorzugt mit Regenwasser gegossen werden.

Tipp: Einen Mangel an Feuchtigkeit zeigen die Pflanzen durch eine gelbe Blattfärbung an.

➡️ Düngen

Die Pflanzen können mit Beeren- oder Obstdünger versorgt werden. Eine erste Düngergabe erfolgt dabei zu Beginn des Austriebs, damit die Blütenbildung unterstützt wird. Weitere Düngergaben können im Sommer, nach der Fruchtausbildung und im Herbst vor der Winterruhe erfolgen.

➡️ Rückschnitt

Regelmäßige Schnittmaßnahmen sind beim Chinesischen Spaltkörbchen nicht notwendig. Einschreiten muss der Hobbygärtner nur, wenn ihm die Liane buchstäblich über den Kopf zu wachsen droht. Ein Rückschnitt sollte bevorzugt im Spätwinter erfolgen, noch bevor im Frühjahr die Blütenbildung beginnt.

Mit einer Rosen- oder Astschere werden alle langen Triebe und störenden Äste entfernt. Geschnitten wird die Pflanze an trockenen, aber nicht vollsonnigen Tagen. Größere Wunden am Hauptstamm werden mit einem Wundverschlussmittel versorgt.

➡️ Überwinterung

Erwachsene Pflanzen im Freiland benötigen keinen Winterschutz. Die Kletterpflanze ist sehr robust und kann Temperaturen bis zu -30 Grad vertragen, ohne Schaden zu nehmen.

Jungpflanzen benötigen in den ersten drei Jahren hingegen einen Winterschutz. Es ist dabei ausreichend, wenn Sie den Boden mulchen und mit Reisig abdecken.

Der Boden der Pflanzen darf auch im Winter nicht austrocknen. Daher wird das Chinesische Spaltkörbchen an frostfreien Tagen sporadisch gegossen.

Vermehrung

Es gibt für den Hobbygärtner verschiedene Möglichkeiten, das Chinesische Spaltkörbchen zu vermehren.

Gängig sind folgende Methoden:

  • Stecklinge
  • Absenker
  • Samen

➡️ Die Vermehrung durch Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung ist eine gängige Methode und auch für Laien gut nachvollziehbar. Es bestehen hervorragende Erfolgsaussichten, sich durch Stecklinge mehrere kräftige Jungpflanzen heranzuziehen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Steckling schneiden
  2. Steckling in Anzuchterde setzen
  3. Steckling gleichmäßig befeuchten
  1. Steckling nach dem Austrieb umpflanzen
  2. Steckling frostfrei überwintern
  3. Steckling im Frühling auspflanzen

Als Steckling eignen sich die nicht mehr ganz jungen, bereits leicht verholzten Triebe. Diese werden auf eine Länge von etwa 20 Zentimeter gebracht. Am Steckling sollten sich mehrere Augen befinden. Eine warme Umgebungstemperatur begünstigt die Ausbildung der Wurzeln und schließlich den Neuaustrieb.

➡️ Die Vermehrung durch Absenker

Da es sich um eine Schlingpflanze handelt, sind ausreichend lange Triebe vorhanden. Ein kräftiger Trieb wird zum Boden geführt und mit einem Auge in den Boden gebracht. Die Stelle wird mit einem Stein beschwert, damit sich der Trieb nicht wieder aus dem Erdboden löst.

Bis sich neue Wurzeln bilden, kann es einige Zeit dauern. Daher ist es ratsam, den Absenker an der Mutterpflanze zu überwintern und erst im Frühling von der Pflanze zu trennen und separat zu verpflanzen.

➡️ Die Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung durch Aussaat gilt als relativ schwierig. In jeder Frucht sind etwa zwei bis drei Samen enthalten. Die Samen werden zunächst getrocknet und im Frühling in Pflanztöpfe gesetzt. Dabei sind die Samen nur leicht mit Erde zu bedecken. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht und bedecken das Pflanzgefäß mit Folie, was die Keimung beschleunigt. An einem hellen und warmen Ort werden die Samen nach einigen Wochen zu keimen beginnen.

Haben die Jungpflanzen eine Höhe von etwa zehn Zentimetern erreicht, werden sie in größere Pflanzgefäße umgepflanzt, im Haus überwintert und im nächsten Frühling im Freien ausgepflanzt.

Schädlinge und Krankheiten erkennen und bekämpfen

Die Pflanzen sind robust und gut an unser Klima angepasst. Das Auftreten von Krankheiten ist nicht bekannt. Auch Schädlingsbefall kommt kaum vor. Werden Pflegefehler vermieden, sind Chinesische Spaltkörbchen äußerst robust und widerstandsfähig.

Ein Feind der Kletterpflanzen ist jedoch längere Trockenheit. Beginnen die oberen Bodenschichten auszutrocknen, fängt die Pflanze bereits an zu kränkeln und es drohen Blattverfärbungen und Blütenfall.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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