Im Frühling, kurz vor der Blüte, ist es endlich soweit. Dann können Chrysanthemen mit Stecklingen vermehrt werden. Und das ist noch nicht einmal schwer. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.

Chrysanthemen mit Stecklingen vermehren
Chrysanthemen lassen sich ganz einfach vermehren – © Oksana / stock.adobe.com

Die Gartenmärkte sind voll mit schönen und farbenprächtigen Chrysanthemen. Und obwohl die Staudenpflanzen recht günstig sind, lohnt sich eine Vermehrung auf der eigenen Fensterbank: Nicht unbedingt finanziell, aber das Hobbygärtnerherz erfreut sich dennoch an frisch bewurzelten Stecklingen.

Die Chrysanthemen sorgen im nächsten Jahr für eine üppige Blütenpracht und lassen sich auch als persönliches Präsent gut an Freunde und Arbeitskollegen verschenken!





Schnitt und Vorbereitung der Stecklinge

Junge Chrysanthemenpflanzen eignen sich besonders gut zur Abnahme von Stecklingen. Wenn Sie ältere Stauden haben, ist eine Vermehrung zwar auch noch möglich, funktioniert aber nicht ganz so gut.

Der optimale Zeitpunkt für den Schnitt der Stecklinge liegt im Frühjahr, kurz bevor die Pflanzen ihre Blütenknospen ausbilden. Schneiden Sie die Stecklinge auf circa zehn Zentimeter zurecht und entfernen Sie eventuell vorhandene Blätter. Nun gibt es zwei Wege, wie Sie aus Stecklingen schöne Chrysanthemen ziehen.

Variante 1 – Stecklinge in Anzuchterde ziehen

❶ Bei dieser Methode kommen die Stecklinge direkt in eine Schale mit Anzuchterde und werden angegossen. Statt spezieller Anzuchterde können Sie auch normale Blumenerde verwenden.

❷ Über die Schale spannen Sie dann eine durchsichtige Plastiktüte oder Folie. Damit schaffen Sie ein günstiges Klima für die wachsenden Chrysanthemen.

❸ Stellen Sie die Aufzuchtstation an einen warmen, hellen und sonnigen Platz. Direkte Mittagssonne ist allerdings zu stark, bitte achten Sie deshalb auf Beschattung zur Mittagszeit. Die ideale Temperatur liegt bei etwa 20 Grad Celsius.

Tipp:
Mit täglichem Lüften der Folie verhindern Sie übrigens Schimmelbildung.

❹ Nach ungefähr drei bis vier Wochen haben sich Wurzeln gebildet. Jetzt können Sie de Stecklinge in größere Gefäße umtopfen. Günstig ist eine Mischung aus Blumenerde und Kompost.

❺ Über den Winter wachsen die neuen Pflanzen so weit, dass sie zum Frühjahr bedenkenlos ins Freie umziehen können.

Sie haben den Schnittzeitpunkt verpasst? Auch nach der Blüte, vor dem ersten Frost, können Sie noch Stecklinge schneiden. Weil allerdings nicht alle Stecklinge Wurzeln bilden, sollten Sie einige mehr abschneiden.

Variante 2 – Stecklinge im Wasserglas bewurzeln

Die zweite Variante für die Wurzelbildung ist sogar noch ein wenig einfacher!

❶ Stellen Sie die Stecklinge dazu einfach in ein Glas mit Wasser. Der Standort sollte wieder hell und mäßig warm sein.

❷ Ein über das Glas gestülpter, transparenter Plastikbeutel fördert auch hier das Wachstum.

❸ Wechseln Sie das Wasser täglich, bis sich nach einigen Wochen Wurzeln zeigen. Sobald die Wurzeln einige Zentimeter lang sind, können Sie die Stecklinge in Töpfe mit Erde einsetzen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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