Sie haben keinen grünen Daumen? Das macht überhaupt nichts. Die Dieffenbachie macht es schließlich jedem unerfahrenen Zimmergärtner leicht.

Dieffenbachie pflanzen
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Robust und einfach zu kultivieren, zählen die Aronstabgewächse aus den Regenwäldern Südamerikas zu den beliebtesten Vertretern am Blumenfenster. Mit ihren auffälligen und unterschiedlich gemaserten Blättern sind die Zimmerpflanzen ein wahrer Hingucker. Dabei muss es nicht unbedingt Blumenerde sein. Die Dieffenbachie empfiehlt sich auch für die Hydrokultur. Was es bei der Pflanzung und der Pflege der Dieffenbachie zu beachten gibt, erfahren Sie im Folgenden.

Pflanzenmerkmale

Die Dieffenbachie zählt zur Familie der Aronstabgewächse und wird umgangssprachlich auch als Schweigrohr bezeichnet. Die Pflanzen stammen aus Südamerika und sind besonders in Brasilien weit verbreitet und ein häufiger Vertreter in tropischen Gartenanlagen. Dort werden die recht anspruchslosen Pflanzen bis zu drei Meter hoch und erreichen eine Blattgröße von bis zu 45 Zentimetern. Die länglichen Blätter sind glänzend, auffällig und sortenabhängig weiß bis gelblich gemasert. Ältere Pflanzen bilden zudem unscheinbare Blüten aus.

Den passenden Standort finden

Dieffenbachien bevorzugen einen hellen, aber nicht vollsonnigen Standort. Besonders die pralle Mittagshitze bekommt den Pflanzen nicht. Eigentlich sind die Pflanzen von Natur aus Sonnenkinder. Bei den in unseren Breiten verkauften Dieffenbachien handelt es sich jedoch in der Regel um Hybriden, welche in Europa herangezogen wurden und empfindlicher auf die direkte Sonneneinstrahlung reagieren. Die Pflanzen gedeihen deshalb auch im Schatten oder an einem für die meisten Zimmerpflanzen zu dunklen Standort. Dabei sollten Dieffenbachien möglichst keiner Zugluft ausgesetzt werden.

Wichtig:
Ein zu dunkler Stand geht zu Lasten der Blätter. Diese erscheinen dann verkümmert und ohne die ausdrucksvolle Blattzeichnung.

Die optimale Umgebungstemperatur beträgt 18 bis 23 Grad, also normale Zimmertemperatur. Die tropischen Pflanzen sollten also nicht Temperaturen unter 15 Grad ausgesetzt werden. Weiterhin benötigen die Pflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Hier können Sie mit häufigem Einsprühen und Luftbefeuchtern nachhelfen. Dieffenbachien können somit also auch im Badezimmer oder der Küche stehen, da dort eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht. Ebenso mögen es die Pflanzen, wenn sie in einen mit Wasser gefüllten Untersetzer gestellt werden. Um die Wurzeln zu schonen, sollten die Pflanzen dabei nicht direkt im Wasser stehen, sondern auf Kieselsteinen platziert werden. Dieffenbachien vertragen nämlich keine Staunässe.

Der ideale Standort in Stichworten:

  • hell
  • Halbschatten
  • Zugluft vermeiden
  • Zimmertemperatur
  • hohe Luftfeuchtigkeit

Das ideale Substrat auswählen

Beim Substrat zeigt sich die Dieffenbachie recht anspruchslos. Sie können also handelsübliche Blumenerde verwenden. Diese lässt sich mit Sand oder Ton auflockern. Ebenso eignet sich lockere Lauberde. Da die Dieffenbachie als ein Pionier der Hydrokultur gilt, kann sie auch sehr gut in Blähton oder herkömmlichen Hydrokultur-Substrat kultiviert werden.

Das passende Substrat in Stichworten:

  • locker
  • nährstoffreich
  • humos
  • alternativ Hydrokultur

Dieffenbachie pflanzen – Schritt für Schritt Anleitung

  1. Passendes Pflanzgefäß auswählen.
  2. Passendes Substrat bereitstellen.
  3. Pflanzgefäß bis etwa zur Hälfte mit Substrat füllen.
  4. Pflanze vorsichtig einsetzen.
  5. Übrige Erde auffüllen.
  6. Boden leicht andrücken.
  7. Pflanze wässern.

So topfen Sie die Dieffenbachie richtig um

Besonders Jungpflanzen wachsen zügig. Deshalb kann sich bereits im Jahr nach der Pflanzung der Umzug in einen größeren Topf notwendig machen. Dies wird spätestens dann ersichtlich, wenn die Wurzeln aus dem Pflanzgefäß ragen und dieses förmlich sprengen. Dennoch sollten Sie kein allzu großes Pflanzgefäß verwenden. Dann müssten Sie zwar weniger oft umpflanzen, riskieren aber zugleich einen verminderten Wuchs, da sich die Pflanze in einem entsprechend großen Pflanzgefäß vornehmlich auf die Wurzelbildung konzentriert. Wählen Sie das neue Pflanzgefäß also nur etwa fünf bis zehn Zentimeter größer als seinen Vorgänger.

Ältere Pflanzen wachsen übrigens weniger schnell. Das Umtopfen ist dann nur noch alle zwei bis vier Jahr notwendig. Gehen Sie beim Umpflanzen am besten immer wie folgt vor:

  1. Neues Pflanzgefäß auswählen und vorbereiten.
  2. Drainage auf dem Gefäßboden anlegen.
  3. Pflanze austopfen.
  4. Kranke bzw. verfaulte Pflanzenteile entfernen.
  5. Eine Schicht Substrat auf den Gefäßboden aufbringen.
  6. Pflanze einsetzen.
  7. Übrige Erde auffüllen.
  8. Boden leicht andrücken.
  9. Pflanze wässern.

Das neue Pflanzgefäß sollte nicht nur einige Zentimeter größer als der vorhergehende Pflanztopf beschaffen sein, es ist auch auf eine ausreichend große Öffnung im Gefäßboden zu achten, damit sich das Gießwasser nicht staut. Staunässe können Sie auch mit einer Drainage entgegenwirken. Hierfür werden über dem Abflussloch Kies oder Tonscherben ausgebreitet.

Vor dem Umpflanzen bietet sich auch die Gelegenheit, die Pflanze genau in Augenschein zu nehmen. Dabei lässt sich gut erkennen, ob die Wurzeln gesund und kräftig sind. Kranke oder faule Stellen an Wurzeln oder Blattwerk sollten Sie entfernen.

Dieffenbachie in Hydrokultur halten

Die Pflanzen eignen sich besonders gut für die Hydrokultur. Wer seine Pflanze allerdings bislang in Blumenerde kultiviert hat, wird ihr keinen Gefallen tun, wenn auf Hydrokultur umgestellt wird. Die Pflanzen sind nämlich den veränderten Bedingungen dieses radikalen „Umzuges“ meist nicht gewachsen und gehen ein. Besser ist es, sich junge Pflanzen heranzuziehen und diese von Anfang an mit der Hydrokultur zu konfrontieren. Hierfür werden die Stecklinge bereits in grobem Blähton herangezogen. Es bietet sich an, Pflanzen mit einer dunkleren Blattzeichnung zu verwenden, da sich diese als robuster erweisen.

Vor- und Nachteile der Hydrokultur im Überblick

+ Vorteile:

+ Stecklinge werden im Blähton herangezogen und müssen nicht umgepflanzt werden.
+ Der Umgang mit dem Granulat ist einfacher und sauberer als mit Blumenerde.
+ Die Hydrokultur sorgt für viel Durchlässigkeit und es gelangt mehr Luft an die Pflanzen.
+ Das Gießen wird vereinfacht.
+ Hydrokultur ist hygienisch. Allergiker können so auch Pflanzen im Schlafzimmer halten.

– Nachteile:

– Das entsprechende Zubehör muss angeschafft werden.
– Recht große Pflanzen finden in dem lockeren Granulat nur schwer Halt.
– Granulat kann leicht von Haustieren ausgegraben werden.

Ist die Dieffenbachie giftig?

Was man vielleicht auf den ersten Blick nicht vermuten würde, ist leider Tatsache. Es handelt sich um eine Giftpflanze. Da alle Pflanzenteile giftig sind, sollten die Grünpflanzen für Kinder und Haustiere nicht zugänglich sein. Beim Pflanzen und Umtopfen sollten Sie deshalb auch immer Handschuhe tragen.

Die enthaltenen Pflanzenextrakte werden in Südamerika zur Vernichtung von Schaben oder Ratten eingesetzt. Das enthaltene Gift reizt Haut und Schleimhäute. Dies machten sich die Sklavenhalter in den Südstaaten der USA im 17. Jahrhundert zu Nutze. Am Fliehen gehinderte Sklaven mussten Teile der Pflanze kauen. Dies führte zum Anschwellen der Zunge und der Schleimhäute und machte für mehrere Tage stumm.

Die Pflanze besitzt so genannte Schießzellen. Beim Kauen der Pflanzenteile werden die dort eingeschlossenen kleinen Nadeln freigegeben. Haustiere können daran ersticken. Auch Unfruchtbarkeit ist eine Folge des Pflanzenkonsums. Beim Menschen kann es zudem zu Durchfall, Übelkeit, Lähmungserscheinungen und Herzrhythmusstörungen kommen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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