Kapernsträucher gedeihen am besten unter warmen und trockenen Bedingungen. In diesem Beitrag gebe ich Ihnen Tipps, wie Sie den Echten Kapernstrauch pflanzen, pflegen, vermehren können und überwintern.

Der Echte Kapernstrauch (Capparis spinosa), ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Kaperngewächse (Capparaceae) gehört. Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum und ist heute in vielen Teilen der Welt verbreitet, wo warme und trockene Bedingungen vorherrschen.

Dieser Strauch ist besonders für seine essbaren Blütenknospen, die Kapern bekannt, die in vielen Küchen weltweit Verwendung finden. Sie kennen diese sicher auch als delikates Topping auf Pizza oder in einer klassischen Tartar-Sauce. Doch der Echte Kapernstrauch hat noch viel mehr zu bieten.

Steckbrief

Echter Kapernstrauch (Capparis spinosa)
Wuchsgeschwindigkeit:5 – 10 cm/Jahr
Wuchshöhe:20 – 100 cm
Wuchsbreite:15 – 25 cm
Wurzelsystem:Tiefwurzler
Standort:Sonne
Boden:anspruchslos, trocken, normal

Standort und Boden

Eine blühende Kapernpflanze (Capparis spinosa), die an einer Mauer aus Ziegeln und Steinen wächst
In mediterranen Gegenden wächst der Kapernstrauch auch in Mauerritzen | © Simona Sirio / stock.adobe.com

Der Echte Kapernstrauch (Capparis spinosa) ist eine Pflanze, die warme und trockene Klimabedingungen bevorzugt. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, gedeiht er am besten in Regionen mit milden Wintern und heißen, trockenen Sommern. Frost kann für den Kapernstrauch schädlich sein, daher sollte er in Gebieten mit strengen Wintern entweder in einem Gewächshaus oder Kübel kultiviert werden oder entsprechend geschützt stehen.

Der Echte Kapernstrauch stellt an den Boden keine besonderen Ansprüche. Längere Trockenperioden machen ihm nichts aus.

Capparis spinosa liebt die Sonne. Für ein optimales Wachstum sollte er an einem Standort gepflanzt werden, der mindestens sechs bis acht Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag erhält. Je mehr Sonnenlicht die Pflanze bekommt, desto besser wird sie gedeihen und desto mehr Blüten wird sie produzieren.

Gleichzeitig ist es wichtig, den Strauch vor starken, kalten Winden zu schützen. Diese können nicht nur physische Schäden verursachen, sondern auch die Blütenbildung negativ beeinflussen. Ein windgeschützter Standort, zum Beispiel an einer Hauswand oder hinter einer natürlichen Barriere wie einem Zaun oder einer Hecke, ist ideal.

Kapernstrauch pflanzen

Saatgut oder Jungpflanzen: Was ist besser?

Wenn Sie sich entscheiden, den Kapernstrauch aus Saatgut zu ziehen, sollten Sie wissen, dass dies etwas Geduld erfordert. Die Keimung kann mehrere Wochen dauern und erfordert konstante Pflege. Jungpflanzen hingegen bieten den Vorteil eines schnelleren Wachstums und einer früheren Ernte. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, aber für Anfänger empfehle ich, mit Jungpflanzen zu beginnen, da diese weniger zeitaufwendig und pflegeintensiv sind.

Pflanzzeit

Die ideale Pflanzzeit für Kapernsträucher ist das Frühjahr, nachdem die Gefahr von Spätfrösten vorüber ist. Der genaue Zeitpunkt hängt von Ihrer Region ab, aber in der Regel sind April und Mai die besten Monate.

Pflanzanleitung für Jungpflanzen

  1. Standortwahl: Wählen Sie einen sonnigen und warmen Standort aus. Ein Platz an einer südlich ausgerichteten Wand oder Mauer ist ideal, da diese tagsüber Wärme speichert und nachts abgibt, was dem Kapernstrauch zugutekommt.
  2. Boden vorbereiten: Kapernsträucher bevorzugen gut durchlässigen, sandigen bis lehmigen Boden mit einem pH-Wert zwischen 7 und 8. Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie ihn tief lockern und gegebenenfalls Sand oder Kies hinzufügen, um die Drainage zu verbessern. Ein leicht alkalischer Boden ist ideal, falls notwendig, können Sie etwas Gartenkalk einarbeiten, um den pH-Wert zu erhöhen.
  3. Pflanzloch graben: Graben Sie ein Pflanzloch, das doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen der Jungpflanze. Dies gibt den Wurzeln ausreichend Platz, um sich auszubreiten.
  4. Pflanze einsetzen: Setzen Sie die Jungpflanze in das Loch und füllen Sie es mit der vorbereiteten Erde auf. Achten Sie darauf, dass die Pflanze auf gleicher Höhe wie im Topf gepflanzt wird und nicht zu tief sitzt. Drücken Sie die Erde leicht an, um Luftlöcher zu vermeiden.
  5. Gießen: Gießen Sie die Pflanze gründlich, um den Boden um die Wurzeln zu setzen. In den ersten Wochen nach dem Pflanzen sollten Sie regelmäßig gießen, um ein gutes Anwachsen zu gewährleisten. Sobald die Pflanze etabliert ist, reduzieren Sie die Bewässerung, da Kapernsträucher trockenheitsresistent sind.
  6. Mulchen: Eine dünne Schicht Mulch um die Basis der Pflanze hilft, die Feuchtigkeit zu halten und Unkraut zu unterdrücken. Verwenden Sie jedoch keine dicke Mulchschicht, da der Kapernstrauch eine gute Luftzirkulation um die Wurzeln benötigt.
  7. Schutz vor Wind: Junge Pflanzen sind empfindlicher gegenüber starkem Wind. Falls Ihr Garten exponiert ist, bieten Sie Windschutz durch eine provisorische Barriere oder pflanzen Sie in der Nähe von schützenden Strukturen.

Aussaat von Samen

Falls Sie sich für die Aussaat von Samen entscheiden, sollten Sie die Samen vor der Aussaat stratifizieren, um die Keimrate zu erhöhen. Dies bedeutet, die Samen für etwa 2–3 Monate in feuchten Sand zu legen.

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Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Aussaat:

  1. Samen vorbereiten: Legen Sie die Samen in feuchten Sand und bewahren Sie sie in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank auf. Nach der Stratifizierung können die Samen direkt ins Freiland oder in Anzuchttöpfe gesät werden.
  2. Aussaat: Säen Sie die Samen in gut durchlässige Anzuchterde und bedecken Sie sie leicht mit Erde. Die Samen benötigen Licht zum Keimen, daher sollten sie nicht zu tief eingesät werden.
  3. Keimbedingungen: Halten Sie die Erde konstant feucht, aber nicht nass. Eine Abdeckung mit einer transparenten Folie oder einem Glas hilft, die Feuchtigkeit zu bewahren und die Keimung zu fördern.
  4. Keimung: Die Keimung kann zwischen 2 und 6 Wochen dauern. Stellen Sie sicher, dass die Keimlinge an einem warmen, hellen Ort stehen, aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind.
  5. Pikieren und Umpflanzen: Wenn die Keimlinge groß genug sind, pikieren Sie sie in größere Töpfe oder direkt ins Freiland. Achten Sie darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen.

Kapernstrauch pflegen

Die Pflege des Kapernstrauchs ist vergleichsweise einfach, wenn man einige grundlegende Regeln beachtet. In diesem Abschnitt gehe ich auf die Bewässerung und Düngung ein, damit Ihr Kapernstrauch prächtig gedeiht.

Gießen und düngen

Bewässerung: Der Kapernstrauch ist an trockene, heiße Klimazonen angepasst und kommt daher mit wenig Wasser aus. Was die mediterrane Pflanze gar nicht mag, ist Staunässe. Der Echte Kapernstrauch im Kübel darf gern „etwas austrocknen“. Erst dann wird gegossen, gern reichlich. Machen Sie am besten die Fingerprobe. Fühlt sich die Erde komplett trocken an, dürfen Sie zur Gießkanne greifen.

Düngung: Kapernsträucher sind keine stark zehrenden Pflanzen. Wenn Sie einmal im Jahr, am besten im Frühjahr (Mai) Langzeitdünger geben, reicht dies der Pflanze vollkommen aus.

    Schnitt und Formgebung

    Der Kapernstrauch kann, muss aber nicht geschnitten werden. Die meisten Hobbygärtner bevorzugen allerdings einen Formschnitt. Kübelpflanzen werden im Herbst oder im Frühjahr geschnitten. Hier darauf achten, dass der Strauch noch nicht neu ausgetrieben hat. Gekürzt wird auf ein Drittel der ursprünglichen Länge. Lassen Sie in jedem Fall aber mindestens 10 cm stehen.

    Kapern ernten

    Eine Schüssel mit Kapern vor einem Kapernstrauch
    Die geschlossenen Blütenknospen werden geerntet, bevor sich die Staubgefäße öffnen | © salvatore / stock.adobe.com

    Während an anderen Sträuchern und Bäumen die Früchte geerntet werden, sind es beim Kapernstrauch die noch geschlossenen Blütenknospen. Bevor sich die filigranen Staubgefäße öffnen, darf geerntet werden und das mitunter reichlich, denn der Kapernstrauch blüht immer wieder nach.

    Roh können Kapern nicht verzehrt werden. Erst nach dem Einlegen in Salzlake, bekommen Sie ihren aromatischen Geschmack.

    Krankheiten und Schädlinge

    Schädlinge und Krankheiten müssen Sie am Kapernstrauch eigentlich nicht befürchten. Achten Sie lediglich darauf, kräftige Jungpflanzen zu kaufen.

    Kapernstrauch vermehren

    Der Echte Kapernstrauch lässt sich durch Samen oder Stecklinge vermehren. Beide Methoden haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Welche Sie wählen, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und den verfügbaren Ressourcen ab.

    Kapernstrauch vermehren durch Samen

    Die Vermehrung durch Samen ist eine der gängigsten Methoden, um neue Kapernsträucher zu ziehen. Es erfordert etwas Geduld, aber die Ergebnisse sind es wert.

    1. Samengewinnung: Sammeln Sie reife Kapernbeeren und entnehmen Sie die Samen. Reinigen Sie die Samen gründlich von Fruchtfleischresten und lassen Sie sie an einem schattigen, gut belüfteten Ort trocknen.
    2. Vorkeimung: Um die Keimrate zu erhöhen, werden die Samen für 24 Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht. Die feuchten Samen anschließend in ein Glas oder eine Plastiktüte geben und für 60 Tage in den Kühlschrank stellen.
    3. Aussaat: Säen Sie die Samen in Anzuchttöpfe aus. Verwenden Sie eine gut durchlässige Anzuchterde. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde.
    4. Keimung: Stellen Sie die Töpfe an einen warmen, sonnigen Ort und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Die Keimung kann mehrere Wochen dauern, also seien Sie geduldig.

    Kapernstrauch vermehren durch Stecklinge

    Die Vermehrung durch Stecklinge ist eine schnellere Methode, um neue Kapernsträucher zu bekommen. Diese Methode eignet sich natürlich nur, wenn Sie bereits einen gesunden Mutterstrauch haben.

    1. Stecklingsauswahl: Schneiden Sie im späten Frühjahr oder frühen Sommer halb verholzte Triebe von Ihrem Kapernstrauch ab. Die Stecklinge sollten etwa 10–15 cm lang sein und mindestens zwei Knoten haben.
    2. Vorbereitung: Entfernen Sie die unteren Blätter des Stecklings und tauchen Sie das untere Ende in ein Bewurzelungshormon, um die Wurzelbildung zu fördern.
    3. Einpflanzen: Nach etwa 4–6 Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Pflanzen Sie die Stecklinge in Töpfe mit gut durchlässiger Anzuchterde. Stellen Sie sicher, dass der Boden leicht feucht, aber nicht nass ist.
    4. Pflege: Stellen Sie die Töpfe an einen warmen, hellen Ort, aber nicht in direktes Sonnenlicht. Decken Sie die Töpfe mit einer Plastiktüte ab, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und die Wurzelbildung zu fördern.

    Kapernstrauch überwintern

    Der Echte Kapernstrauch ist zwar robust, aber nicht winterhart. Deshalb ist es empfehlenswert, den Strauch im Kübel zu kultivieren. Dieser muss dann rechtzeitig vor dem ersten Frost in einen hellen, kühlen Raum gebracht werden.

    Gartentipp des Tages!

    Dagmar von Gartentipps.com

    Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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