Essigbäume zu vermehren ist ein wahres Kinderspiel. Dazu haben Sie sogar zwei verschiedene Möglichkeiten. Die Vermehrung klappt sowohl mit Stecklingen als auch mit Wurzelschnittlingen.

Essigbaum vermehren
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Normalerweise braucht der Essigbaum nicht vermehrt zu werden. Das macht er nämlich von ganz allein durch seine Wurzelausläufer oder eben durch die Samen mithilfe der Vögel. Leider fragt uns die Pflanze aber im Vorfeld nicht, wo sie einen neuen Strauch entstehen lassen soll. Wer ein bestimmtes Plätzchen für seinen neuen Strauch anstrebt, muss selber Hand anlegen.

Ganz einfach funktioniert die Vermehrung durch Stecklinge und Wurzelschnittlinge. Die Aussaat ist ebenfalls möglich, aber nicht empfehlenswert. Denn der Aufwand ist hoch, das Verfahren kompliziert und die Keimquote enttäuschend niedrig.

Essigbaum vermehren – 2 Varianten vorgestellt

➜ Essigbaum durch Stecklinge vermehren

Stecklinge gewinnen Sie im Winter aus den zweijährigen Trieben des Essigbaums.

1 Entfernen Sie zunächst die Triebspitze und teilen Sie den Trieb in 15 Zentimeter lange Stecklinge. Wichtiger als die exakte Länge ist die Anzahl der Blattknoten. An jedem Steckling sollten mindestens zwei, besser aber drei oder vier dieser Knoten sitzen.

2 Das untere Ende des Stecklings, an dem sich später die Wurzeln bilden, schneiden Sie schräg zu, das obere Ende wird gerade gekappt.

3 Nun vermengen Sie sandige Erde mit ein wenig Torf und geben das Gemisch in einen Pflanztopf. Setzen Sie den Steckling so ein, dass er etwa zur Hälfte aus der Erde herausragt und stellen Sie ihn an einen hellen, kühlen Ort. Die ideale Temperatur liegt zwischen 6°C und 12°C.

4 Gießen Sie die Stecklinge regelmäßig, aber nur so stark, dass der Pflanztopf nicht vollständig austrocknet. Im kommenden Frühjahr hat sich bereits Wurzelwerk entwickelt und im Sommer können Sie den Steckling dann am gewählten Standort im Garten aussetzen. An sonnigen bis halbschattigen Plätzen gedeiht der Essigbaum am besten.

➜ Essigbaum durch Wurzelschnittlinge vermehren

1 Schneiden Sie die Wurzelschnittlinge des Essigbaums an einem frostfreien Wintertag zu. Wählen Sie Wurzelabschnitte, die etwa einen Zentimeter stark sind und unterteilen Sie diese in fünf bis zehn Zentimeter lange Schnittlinge. Sie können auch zunächst größere Teilstücke mit dem Spaten abtrennen und dann die Feinarbeit über der Erde mit einem scharfen Messer oder einem Teppichschneider vornehmen. Achten Sie grundsätzlich darauf, dass mindestens zwei Drittel der Wurzeln an der Mutterpflanze verbleiben.

2 Schneiden Sie die Wurzelstücke oben gerade und unten schräg zu. Stecken Sie jeden Schnittling einzeln in einen Pflanztopf mit sandiger Erde, so dass er oben bündig abschließt.

3 Bedecken Sie den Topf nun mit einer dünnen Kiesschicht. In den nächsten Monaten sollte der Schnittling kühl stehen und nur sehr sparsam gegossen werden.

4 Im Frühjahr stellen Sie den Pflanztopf in den Garten und im Spätsommer oder Herbst setzen Sie den Schnittling dann ins Freiland. Bei der Wahl des Bodens können Sie nicht viel falsch machen: Essigbäume gedeihen dank ihrer ausgedehnten, flachen Wurzeln gut in nährstoffarmer Erde. Sie wachsen aber auch auf lehmigen Böden gut.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

3 Kommentare

  1. Nie mehr Essigbaum on

    Der Essigbaum sollte nicht gepflanzt oder verbreitet werden.
    In der Schweiz gehört er zu den verbotenen Neophyten (nicht-Einheimische Art, welche sich stark ausbreitet).
    Bitte auf einheimische Arten achten.

    • Pro Essigbaum on

      Absolut fehlgeleiteter Kommentar!
      Essigbaum ist mittlerweile einer der besten Klimabäume überhaupt. Er sollte in jedem Garten, am Besten auf freier Wiese gepflanzt werden. Somit werden die Ausläufer bei jeder Rasenmahd einfach mit entfernt.

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