Die Frangipani gehört zu den anfälligen Pflanzen. Unterschiedliche Schädlinge und Krankheiten können der Pflanze stark zusetzen und sogar zum Tod dieser führen. Oft hilft aber eine einfache Pflegemaßnahme.

Frangipani Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen
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Einige Schädlinge und Krankheiten können die Frangipani (Plumeria) befallen. Dabei handelt es sich nicht selten um Schadbilder, die durch Pflegefehler entstanden sind und sich durch beherztes Eingreifen beheben lassen, ohne der Pflanze nachhaltig zu schaden.

Leider kann die exotische Schönheit aber auch von Krankheiten befallen werden, für die es weniger Aussicht auf Rettung gibt.

Pilzerkrankungen an der Frangipani

❍ Black Tip Fungus

Dieser Pils wird im asiatischen Raum großflächig gezüchtet. Die Urform dieses Pilzes ist sogar essbar und wird bei uns gemeinhin „Judasohr“ genannt. Für Frangipanis kann der schwarze Pilz aber leider oft sogar den Tod bedeuten. Zunächst werden die Triebspitzen befallen. Bleibt dies unbemerkt, kann sich der Pilz durch die gesamte Pflanze arbeiten und schließlich zu deren Absterben führen. Der Pilzbefall entsteht häufig durch einen zu kühlen oder zu dunklen Standort.

» Was ist zu tun?

  • betroffene Stellen rechtzeitig entfernen
  • mit Fungiziden behandeln
  • Pflanze an neuen Standort setzen

» Achtung: Besonders anfällig für diese Pilzerkrankung ist die Plumeria obtusa.

❍ Anthraknose

Anthraknose ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Pilzerkrankungen, die nicht nur Frangipanis, sondern auch Gräser, Weinreben oder Beerenfrüchte befallen können. Der Pilzbefall zeig sich durch dunkelrote bis schwarze Punkte auf den Blättern. Diese entstehen häufig durch ein Über-Kopf-Gießen der Pflanze oder durch Regengüsse an warmen Sommertagen, wenn die Pflanze ungeschützt im Freien steht. Die Verletzungen können nur Teile der Blätter betreffen, aber auch die kompletten Blätter befallen. Schreitet die Krankheit unbehandelt fort, verfärben sich die Blätter gelblich bis orange. Die schwarzen Fruchtkörper sind bei genauem Hinsehen auf den befallenen Pflanzenteilen zu erkennen. Schließlich vergilben alle Blätter und die Pflanze stirbt ab.

» Was ist zu tun?

  • Gießwasser nicht auf die Blätter bringen
  • nicht sprühen
  • geschützter Standort im Freien
  • Behandlung mit Fungiziden mit Kupferoxichlorid

❍ Rost

Diese Erkrankung ist in unseren Breiten äußerst selten anzutreffen. Schon allein die klimatischen Verhältnisse verhindern eine Ausbreitung. Die Pilzerkrankung tritt auf, wenn hohe Temperaturen, gepaart mit einer hohen Luftfeuchtigkeit herrschen. In den Tropen sind die Pflanzen dagegen sehr häufig davon betroffen. Ein Befall äußert sich zunächst durch orange Punkte auf der Unterseite der Blätter. In fortgeschrittenem Stadium verfärbt sich die Blattoberseite braun und das Blatt fällt ab. Besonders häufig tritt Rost im Spätsommer und frühen Herbst auf.

Schädlinge an der Frangipani

❍ Spinnmilben

Trockene Heizungsluft kann in der kalten Jahreszeit den Befall durch Spinnmilben fördern. Die Blattsauger sind nur wenige Millimeter groß. Die spinnenartigen Schädlinge verursachen auf der Blattoberseite grünliche Flecken. Ein deutliches Zeichen für einen Befall sind auch an den Triebspitzen befindliche netzartige Gebilde.

Was ist zu tun?

  • Pflanze mit lauwarmem Wasser abduschen
  • Wurzelballen dabei vor Nässe schonen
  • ggf. Einsatz von speziellem Schädlingsspray

❍ Breitmilbe

Selbst mit der Lupe tut man sich schwer, die Breitmilbe auszumachen. Dafür hinterlässt sie ein unverwechselbares Schadbild. Die jungen Blätter erscheinen verformt und zeigen grauschwarze Narben. Voll ausgewachsen sind die Blätter stark gewellt an den Rändern und oft komplett purpur gefärbt.

Was ist zu tun?

  • feucht-warmen Standort vermeiden
  • Spitzmittel mit Dicofol einsetzen

❍ Weiße Fliege

Die Weißen Fliegen sind ein mit dem bloßen Auge erkennbarer Schädling. Im Freiland kommt es nicht zu einem Befall. Dagegen können die Schädlinge in Gewächshäusern und Wintergärten überwintern. Die Pflanzensauger stammen aus Südamerika und sind etwa zwei Millimeter groß.

» Was ist zu tun?

  • Schlupfwespen einsetzen
  • Pflanzenschutzmittel verwenden

❍ Thripse

Diese Schädlinge hinterlassen ein ähnliches Schadbild wie die Spinnmilben. Zu den charakteristischen grünen Flecken kommen auf den Oberseiten der Blätter durch Kot verursachte schwarze Pünktchen hinzu. Zu erkennen ist ein Befall sehr gut an einer silbrigen Blattfärbung und einem deformierten Blattwuchs. Die Schädlinge fressen die Blattoberseiten ab und nutzen die Blattadern für die Eiablage. Trockene Heizungsluft kann einen Befall begünstigen.

» Was ist zu tun?

  • Pflanze hoher Luftfeuchtigkeit aussetzen
  • häufiges Besprühen
  • Blätter mit Seifenlauge behandeln

❍ Schwarze Blattlaus

Auch von Blattläusen bleibt die Pflanze nicht verschont. Besonders im Frühling lässt sich ein vermehrter Befall beobachten. Befinden sich die Schädlinge auf den Triebspitzen, hat dies eine Verformung der neu austreibenden Blätter zur Folge.

» Was ist zu tun?

  • Brennnesselsud
  • Zwiebelsud
  • Knoblauchsud
  • Essig
  • Schwarzer Tee

Pflegefehler und ihre Folgen

Einige Krankheiten und Schadbilder lassen sich durch die artgerechte Pflege der Pflanzen vermeiden. Ein besonders häufiger Grund für Pilzkrankheiten ist ein zu nasser Wurzelbereich.

Schadbild Erläuterung
Blattverformungen durch Stress Zeigen die Blätter sich nicht in gewohnter Pracht, ist dies meist eine Reaktion auf eine Stresssituation, welche die Pflanze überstehen musste. Dies kann ein Schädlingsbefall ebenso auslösen, wie das Umtopfen oder Gießfehler. Nach dem Entfernen der verformten Blätter und einer Vermeidung von Stresssituationen für die Pflanze, dürfte sich der normale Blattwuchs wieder einstellen.
Stammfäule Verlassen die Pflanzen das Winterquartiert, kann eine Stammfäule auftreten. Vermehrt sind Jungpflanzen davon betroffen. Der Algenpilz kann über verletzte Stellen an der Pflanze eindringen. Ist die Pflanze von Stammfäule betroffen, sollte ein kompletter Rückschnitt erfolgen.
Sonnenbrand Nach dem Winter sollten Frangipanis langsam an die Sonne gewöhnt werden. Wird dies versäumt, bekommt die Pflanze einen Sonnenbrand. Verbringt die Pflanze einige Tage im Schatten und wechselt dann an den eigentlichen Sonnenplatz, sollte sich ein Sonnenbrand der Blätter vermeiden lassen.

❍ Wurzelfäule nach Winterruhe

Scheint die Pflanze nach der Winterruhe nicht so recht in Fahrt zu kommen und lässt neue Triebe vermissen, lässt sich schnell auf einen möglichen Nährstoffmangel schließen. An eine Fäulnis im Wurzelbereich wird meist nicht gedacht. Dennoch ist dieses Schadbild nicht selten und tritt bei etwa 90% aller besagten Fälle auf. Wenn die Pflanze während der Winterruhe permanent zu feucht stand oder nach der Winterruhe zu stark gegossen wurde, beginnen die Wurzeln schnell zu faulen. Dies wird begünstigt, wenn das Wasser nicht abfließen kann und es zu Staunässe kommt.

» Was ist zu tun?

  • Pflanze umpflanzen
  • Erde vorsichtig von den Wurzeln lösen
  • brüchige Wurzeln entfernen
  • nicht übermäßig gießen
  • neue Wurzelbildung abwarten

» Tipp: Zeigen sich frische, weiße Wurzeln kann normal gegossen werden.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

3 Kommentare

  1. Dicofol ist laut Ärzteblatt seit April 2019 nicht mehr zugelassen. Bitte Alternative nennen, danke.

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